Wie und womit kann ich bereits angegriffenen Sandstein imprägnieren?

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Thüringer Wald
Der Sandsteinsockel unseres 1927 aufgelassenen Häuschens "sandet" immer stärker, und die Steine verlieren an der Oberfläche ihre Form.
Was kann ich gegen den zunehmenden Verfall unternehmen?
 
  • Hallo, ich glaube, auf eigene Faust würde ich da nicht drangehen.
    Vielleicht gibt es einen Restaurator (Gebäuderestaurator), der dich berät und wo du das erforderliche Produkt bekommst.
    Und selbst bei Fachleuten hat man schon gehört, dass unsachgemäß restauriert wurde und der Schaden größer war als der Nutzen.


    Aber ich bin gespannt, welche Ratschläge und Ideen kommen werden.

     
  • Haben sich denn schon Ideen über die Verfahrenweise ergeben?
    Solche Themen interessieren mich auch ziemlich.
    Wenn du keine Angst hast, dass das Haus dann unter den Denkmalschutz fallen könnte und man dir Auflagen und Vorschriften macht, könntest du auch mal beim Amt für Denkmalpflege nachfragen. Ich vermute, dass man dort auch (gerne) weiterhilft.
     
  • Erst mal sollte festgestellt werden, was die Ursache des Sandens ist.

    Danach erst mal dieses abstellen. Danach kann man überlegen, wie die Sandsteine restauriert bzw. wieder haltbar gemacht werden.

    Einfach nur die Oberfläche versiegeln hilft nix sondern schadet dem Sandstein nur.
     
    @Wachtlerhof Oh, sehr gut, vielen Dank!
    Ich nämlich in meiner Naivität hatte angenommen, dass das der ganz normale Alterungsprozess sei, der vor nichts Halt macht nach der Faustregel "Nichts hält ewig."
    Vor dem Altern ist meines Wissens nichts sicher, keine Haarpracht, keine Buxe, keine Jacke, keine Armbanduhr ... :unsure:
     
  • Danke, Ihr Lieben, für Euer Engagement und sogar Recherchieren! Es hilft mir, die Ursachen für den stärker werdenden Sandsteinverfall zu ergründen.
    Leider habe ich diesem bisher nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet.
    Mein Siedlungshaus wurde 1927 aufgelassen, und nein, es läuft keine Gefahr, den zahlreichen Denkmälern unserer Region zugeordnet zu werden.
    Buntsandstein ist ein regional oft genutzter Baustoff, und die restauratorischen Arbeiten an unserem Renaissanceschloss und zahlreichen sehr alten Gebäuden müssen sich zwangsläufig mit "meinem" Problem befassen.
    Eine riesige Freitreppe des Schlosses aus eben diesem hiesigen Sandstein wurde bis vor wenigen Jahren restauriert, und der Museumsdirektor, den ich gut kenne, kann mich sicher zu notwendigen Kontakten verweisen.
     
    Unsere 110 Jahre alte Bude wurde im Sockelbereich aus Sandstein erbaut. Dieser war in den 70er Jahren mit einer unsäglich zerstörenden, latexartigen Farbe versiegelt worden. Unter dieser Schicht gammelte es gewaltig. Als wir das Haus übernahmen , habe ich die Farbe mit dem Dampfstrahler entfernt. Das war fast überall eine leichte Aufgabe, es gab nämlich kaum noch eine feste Verbindung zwischen Farbschicht und Untergrund. Der Sockel verblieb dann über Jahre in diesem Zustand. Vor vier Jahren haben wir dann die noch in der Fassade verbliebenen Eisenanker, diese dienten der Befestigung der nicht mehr vorhandenen Kellerluken aus Holz, entfernen und den Sockel dann mit Sanierputz aufarbeiten lassen. Sandsteinrestaurieung kostet ein nicht vorhandenes Vermögen. Im Anschluß wurde der Putz von mir dann mit einer Silkatfarbe und Pigmenten von Keim angestrichen. Dieses Farbe erlaubt es dem Putz zu atmen. Das Mauerwerk ist auch im Keller mit Sanierputz verkleidet, welcher auf Anraten des Verputzers damals nicht angestrichen wurde. Der Innenverputz sandet seit 26 Jahren beständig etwas. Diese Brösel entferne ich turnusmäßig mit dem Industriesauger.
    Ursache aller Probleme scheint mir sowohl aufsteigende , wie von vorne aus dem Erdreich eindringende Feuchtigkeit zu sein. Zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung baute man noch ohne Isolation und durchgehender Bodenplatte.

    Da unser Haus fast doppelt so alt ist wie wir selbst, sind wir guter Hoffnung, das Gebäude auch noch an einer weitere Generation vererben zu können.

    Ein leicht feuchter Keller ist ideal für die Lagerung von Weinen.
     
  • Zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung baute man noch ohne Isolation und durchgehender Bodenplatte.

    Marmantes post brachte mich eben auf einen weiteren Gedankengang:
    Von unserem "Hausberg" verläuft ein "Schichtenwasser" über einer Lehmschicht in geringer Tiefe durch unseren Garten bis zur Talsohle. Diese zunächst geringe Strömung durchdrang die Grundmauer, befeuchtete den Keller, wurde aber mit der Zeit immer stärker. Vor rund 20 Jahren ließ ich eine gute Baufirma rings um das Haus tief aufgraben, die Grundmauer sanieren und isolieren, eine Drainage anlegen sowie bei dieser Gelegenheit alle Abwasseranlagen neu ordnen.
    Resultat: Die sandsteinerne Grundmauer und der Keller sind staubtrocken. Nur an den Sockel oberhalb der Erdoberfläche und der Traufsteine kann Spritzwasser gelangen.
    Ob diese Umstände dem Sandstein nunmehr verstärkt zusetzen?
    Alte Leute (noch älter als ich) haben früher behauptet, Sandstein dürfe nicht trocken werden.
     
  • Mein "Bauwolf" lässt das auf Befragen nicht gelten.
    Aber ich habe Deinen Link noch nicht durchgearbeitet. Nach den letzten abstinenten Jahren hatte die Stadt heute nicht zum (nachgeholten) 30. historischen "Hirschessen", aber immerhin zu einem "statt Stadt- Fest" eingeladen, und da war Erscheinen "moralische Verpflichtung".:love:
    Es war schön, denn sehr viele Einwohner hatten dazu die gleiche Auffassung. Und Sonntags regnet es 24 Std. straff.
     
    Salve Opitzel,

    mein Nachbar gelernter Steinmetz schwört auch auf einen transparenten Versiegelungsanstrich. Er hat selbst seine Klinker-Mauer damit behandelt. Leider weiß ich nicht wie das Zeug heißt, vielleicht mal bei einem Steinmetz nachhaken.
     
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