Wein mit Mehltau

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21. Aug. 2006
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Hallo,

wir sind Anfang des Jahres umgezogen in ein altes Bauernhaus in der Lüneburger Heide und haben im Februar an der wettergeschützten Ostwand unseres Hauses vom Efeu fast erdrückt und überwuchert eine große Rankpflanze entdeckt. Die Pflanze - Durchmesser am Stamm gut 10 cm, Höhe gut 3m - haben wir frei gelegt, um mal zu schauen, was daraus wird. Als diese im Frühjahr ausschoß, haben wir dann festgestellt, dass es sich um eine Weinrebe handelt. Die letzten Jahre hat sich sicher niemand mehr um den Wein gekümmert, er sieht ziemlich verkrautert aus, sofern ich das als Laie beurteilen kann.

Naja, jedenfalls trägt der Wein jetzt weiße Trauben und ist leider krank. Die Beeren in den oberen Bereichen, so ab 1,50m Höhe sind fast alle geplatzt, die Blätter haben einen mehligen Belag. Weiter unten sieht es besser aus, aber ich leg meine Hand nicht dafür ins Feuer. Aus den Internet-Beschreibungen leite ich ab, dass es sich um echten Mehltau handelt - nicht zuletzt weil die Beeren aufgeplatzt sind und die Kerne zu sehen sind.

Meine Frage ist: Was tun?

Erstmal: Kriegt man das Problem grundsätzlich mit vertretbarem Aufwand in den Griff? Immerhin haben wir in der Lüneburger Heide kein Weinbauklima. Andererseits scheint die Rebe ja schon ziemlich alt zu sein, so schlecht scheint die Lage dann ja doch nicht zu sein.

Dann die Frage: Müssen die befallenen Äste/Trauben jetzt schnell abgeschnitten werden? Oder muss ich davon ausgehen, dass mehr oder weniger die ganze Pflanze befallen ist, auch wenn man das noch nicht sieht? Vermutlich braucht der Wein ja sowieso einen neuen Schnitt für das nächste Jahr.

Mir geht es nicht um die Ernte, mich treibt eher... hmm... sowas wie der Respekt vor der Pflanze. Ich seh einfach nicht, wie ich das Problem am gescheitesten angehen soll.

Rat- und planlos ;o)

Dirk
 
  • Schneiden würde ich da Teil erst im Februar sowas, da die Pflanze nur am einjährigen Holz trägt. Gegen den Mehltau kannste Netzschwefel spritzen.
    Vielleicht haste ja an den Trauben sogar Botrytis cin. , oder in unserer Sprache
    Edelfäule, dann könnteste einen guten Wein machen :D.
    Ich würde mir nicht zu viele Sorgen machen und wie gesagt im Februar großzügig rausschneiden.
    Wenn Du das Gefühl hast, die Blätter könnten zu feucht sein, also so das der Wind praktisch nicht gscheit neikommt, dann lichte doch bissi aus, schliesslich ist feuchtes Kleinklima ideal für Pilze.
    So, ich wünsch' Dir viel Erfolg un mach' Dich nicht verrückt.

    Ade

    Wolfo

    Vielleicht ergänzt Niwashi ja noch bissi, schliesslich isser Össi und die machen ja bekanntlich eher Wein, als die Bierfranken wie ich einer bin:D:D
     
    Hallo Dirk,
    du kannst die befallenen Triebe und Trauben jetzt bedenkenlos rausschneiden, sowie auch alle nichttragenden und Geiztriebe. Das schafft Luft. Den richtige Rückschnitt machst du dann im Jan./Feb.
    Wie bolban schon sagte, Feuchtigkeit begünstigt Pilzkrankheiten.

    Bei echtem Mehltau würd ich, bevor ich zur Giftkeule greife, mit verdünnter Milch spritzen. http://www.wb.fh-heilbronn.de/Mit Milch gegen Mehltau.htm
    http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.Pflanzen-dieDatenbank/Beeren/Weinreben.html

    Liebe Grüße
    Petra, die schon die ersten reifen Trauben ernten kann ( in der Südheide!)
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • ...hm, sagt mal an - ich überlege nur laut - gab's da nicht auch noch so eine Spritzmischung mit Backpulver, oder hilft die nur gegen Gurkenmehltau?
    Ich hab's aber noch nicht ausprobiert, mangels Mehltau.
    Kennt sich jemand damit aus?
    a015.gif
     
  • Hi Lazy,
    davon habe ich ja noch nie was gehört, ichj kenne das nur
    als Mittel gegen Ameisen.

    Ade:cool:
     
    @wolfo
    sorry, mit der Aufzucht und Pflege von ungekeltertem Wein kenn ich mich nicht aus.

    niwashi, der nur Weintrinker aber kein Weinbauer ist ... noch nicht ...
     
  • Hallo Bolban und alle anderen...

    danke für die Tipps. Ich schau mir die Sache dann mal gelassen am Wochenende an und studier bis dahin die diversen Linkempfehlungen...

    Dirk
     
    Ich würde an deiner Stelle auch erst mal ruhi bleiben und nicht zu viel Aktivismus an den Tag legen. Allerdings würde ich alle befallenen Trauben wegschneiden. Ausserdem alle Geiztriebe abschneiden und je nachdem wie lang die frischen Triebe sind diese etwas kürzen. Das spart dem Wein Kraft. Die Überwucherung mit dem Efeu hat deinen Stock sicher schon genug geschwächt.

    Entferne ein paar Blätter zusätzlich, das bringt Licht an den Stamm, vor allem im Bodenbereich wo die Pilze evtl am stärksten wachsen. Wein ungeschnitten wuchert furchtbar.
     
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