Wein hat Mehltau - lassen oder neu anlegen?

lipa

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26. Dez. 2020
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Hallo zusammen, ich würde mich über eure Meinung freuen!

Wir haben vor zwei Jahren ein Haus gekauft. An der Terrasse wächst Wein entlang der Veranda - ca. 2,5m hoch und 5m breit in mehrere Richtungen. Leider hat er Mehltau. Ich habe letztes Jahr mit Milch behandelt, dieses Jahr Pestizid probiert. Beides klappt nicht wirklich gut.

Uns geht es bei der Pflanze gar nicht so um die Trauben, vielmehr ums Aussehen und den Schatten, und das Aussehen leidet leider sehr. Die Blätter sind erneut welk und fallen ab. So soll es nicht weitergehen.

Wir fragen uns daher: sollen wir es weiter probieren, und im nächsten Jahr noch intensiver bzw. beide Mittel einsetzen? Unsere alternative Idee war, ob wir ihn entfernen und einen neuen Wein pflanzen sollen, auch wenn es traurig ist.

Was denkt ihr? Was würdet ihr tun? Wie lange würde es ca. dauern, bis ein neuer Wein wieder in die Richtungen wächst und auch ein wenig Volumen vorweist?

DANKE!

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  • Der Wein gehört ordentlich geschnitten. So ein Wildwuchs fordert Pilzkrankheiten geradezu heraus.
    Üblich ist, ein Leitteieb von dem aus sich die Seitenäste bilden. Alles, bis auf den oder die Leittriebe gehört jedes Jahr weg geschnitten. Leittriebe sind in den Fall der „Stamm“, der sich hoch rankt und jeweils ein stärkerer Ast, der sich über das Gerüst der Pergola zieht und das Grundgerüst bildet. Alles andere im Frühjahr weg schneiden.
    Sollte auch das und die vorbeugenden Spritzungen nicht helfen, hat auch ein Neue gesetzter Wein wenig Chancen und wird unter dem selben Problem leiden.
    Dann könnt ihr auf andere Rankpflanzen ausweichen, da es euch eh nicht um die Trauben zu gehen scheint.
     
    Vielen Dank für deine Antwort, das hilft und ich lerne als Anfänger dazu.

    Den Wein haben wir im Winter radikal zurückgeschnitten bis auf die Leittriebe. Das kann es nicht gewesen sein.

    Ich frage mich aber, ob wir ihn unterjährig deutlich mehr im Schach halten müssen, er hat sehr ausgetrieben. Meinst du dies? Wenn weiss ich, was nächstes Jahr zu tun ist.

    Und: was kann bzw. sollte ich jetzt noch tun? Jetzt auch einmal ausdünnen, auch wenn es zu spät ist, oder ähnliches?
     
  • Ich kann auf deinen Fotos mehrere dicht nebeneinander liegende, mehrjährige Äste erkennen, die jeweils auch wieder mehrjährige Seitentriebe haben. Daraus dann ein Gewirr an Trieben, die zum Teil diesjährig sind, aber aus ganze „Quirle“ stehen gelassener, letztjähriger Triebe, aus denen…..usw.

    Insofern überdenke noch mal deine Interpretation von „radikal“. Da geht noch deutlich mehr!
    Radikal und richtig wäre, den Stamm lassen, aber ohne Austriebe.
    Sich für zwei bis drei Altäste oben auf der Pergola entscheiden, die nicht zu nah beieinander sind und sich möglichst über die Länge der Pergola ziehen. Alles Andere, aber auch wirklich alles andere weg!

    Geh im Frühjahr mal durch einen Weinberg. Da steht nichts mehr, außer einem hüfthohen Knüppel, ohne einen Einzigen Seitenast.

    Der Mehltau ist schon sehr weit fortgeschritten, ich fürchte jetzt kannst du nichts mehr tun.
    Wein ist nun mal sehr anfällig dafür und gehört auch im prof. Anbau zu den Kulturen, die ständig gespritzt werden müssen, gegen alles mögliche.

    Allerdings sieht man in Privatgärten auch Reben, die völlig gesund sind und bestimmt nicht dauernd behandelt werden (u.a. weil die Bewohner des Hauses schon sehr alt sind und das bestimmt nicht mehr tun).

    Eventuell gibt es anfälligere und resistentere Sorten. Da kenne ich mich aber nicht aus.
     
  • Danke dir erneut. Ich habe wieder was gelernt und mir das in der Mittagspause direkt mal von Nahem angeschaut. Du hast Recht. Vermutlich habe ich mich da zu sehr auf den Bestand der Vorbesitzer verlassen und war als neuer Gartenbesitzer zu zögerlich. Im kommenden Winter wird durchgegriffen.
     
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