Was tun wenn Nachbarshund nicht aufhört zu Bellen?!

Deine Erfahrung in HH kann ich leider nur bestätigen.

Als ich mit meinem Hund an der Leine an der Alster spazieren ging, begegnete ich so einigen Läufern mit frei laufendem Hund, deren Hunde mehr Interesse an meinem angeleinten Hund hatten als daran ihren Besitzern zu folgen. Die Läufer scherten sich einen Deibel darum, was ihre Hunde machten. Einige waren 50 bis 100 m weg.

Ich bin kein Freund des Leinenzwanges.

Hunde fühlen sich an der Leine wie ein Kleinkind an der Hand der Mutter.

Allein wäre das Kind unsicher, ängstlich, verloren. An der Hand der Mutter, weiß es, kann ihm nichts passieren, diese Hand und Nähe zur Mutter machen das Kind stark. Allein würde es nie und nimmer auf die Straße oder gar über die Fahrbahn gehen.

So ist es auch mit Hunden. An der Leine sind sie sicher, fühlen sich stark, fangen u.U. an zu pöbeln (Dieses Pöbeln merkt mensch nicht unbedingt.) Der freilaufende kann reagieren, der an der Leine kaum. Und wenn dann noch der Hundebesitzer seinen Hunde einfach an der Leine hochhält, so dass dessen Vorderfüße nicht mehr den Boden berühren, kann der angeleinte Hund schon überhaupt nicht mehr agieren. Aber auch ohne diese Extrembehinderung ist der angeleinte Hund im Nachteil. Dadurch dass er nicht Weglaufen kann, fühlt er sich dann in die Enge getrieben.

Wenn dann noch der Besitzer des Freilaufenden angerannt kommt, fühlt sich dieser Hund in seinem Tun bestätigt, denn sein Rudelführer kommt ihm ja zur Hilfe.

Das Drama nimmt seinen Lauf.

Daher ist mein Fazit: Wenn Leinenzwang, dann bitte für alle Hunde.

Dass es nicht kontrolliert wird, liegt sicher nur daran, dass Hunde keine Scheibenwischer haben, hinter die man ungefährlich das Knöllchen stecken kann.
 
  • Ihr sagt es :rolleyes:

    Das makabere und traurige war bei dem Biss an den Golden Retriever von meiner Nichte, dass die abendliche Gassirunde im Dunkeln seine letzte sein sollte. Er war so krank, bekam nur noch wenig Luft, dass er nächsten Tag eingeschläfert werden musste. Und dann kommt dieser Rottweiler angepirscht und beißt ihn noch ziemlich heftig in den Rücken :( Meine Nichte sagte, es ging so schnell, dass sie es gar nicht richtig mitbekam und nur noch einen größeren Schatten wegrennen sah. Es war aber definitiv diese ach so harmlose B..... :mad:
    Hinzu kommt auch noch, dass der Rottweiler die ganzen Fußwege vollsch....., nicht nur dieser, auch ein Dobermann, der auch nicht ohne ist und ständig ohne Leine mehrere Hundert Meter vorläuft. Dieser hatte uns einmal auf unserm abendlichen Spaziergang laut bellend angefallen. Ich hab' mich fast zu Tode erschreckt. Da rief dann auf der anderen Straßenseite das "Herrchen", ein ziemlich dubioser Typ: "oh, habt ihr euch etwa erschrocken?" :mad: Ich dann wütend geantwortet: "der gehört hier auch angeleint". Er: "ja ja, bla bla bla" :schimpf:
    Es soll wohl schon mehrere Anzeigen gegeben haben aufgrund der vielen Haufen, aber scheinbar fruchtet es überhaupt nicht :mad:
     
    Wir haben von dem Hundeforum aus, wo ich sonst unterwegs bin, mal eine private Aktion gestartet, wo wir uns überlegt haben, einen Knigge für Hundehalter zu entwerfen, um das Leben aller friedlicher zu gestalten. Er wurde recht umfangreich.Wir haben einfach mal auf unseren Spaziergängen allen Hundehaltern, die wir getroffen haben, einen in die Hand gedrückt, von wegen " Keine Werbung, haben Hundehalter für Hundehalter entworfen"
    Viele fanden die Aktion gut.
    Ich stelle euch den Text mal rein, ihr könnt ihn wie gesagt gerne verbreiten.

    -Wenn man einem angeleinten Hund begegnet, sollte man immer seinen Hund zu sich rufen und unter Kontrolle bringen, gegebenenfalls auch anleinen.
    Es gibt verschiedene Gründe weshalb ein Hund angeleint sein kann, er kann krank sein, er kann unverträglich sein, er bzw. sie kann läufig sein, aus diesem Grund sollte man seinen Hund zu sich nehmen und frühestens nach einer Absprache mit dem anderen HF Kontakt zwischen den Hunden zulassen.

    -Der Kot unserer Hunde sollten wir einsammeln und ordentlich entsorgen.
    Auf privaten Grundstücken eigentlich fast immer, auf Öffentlichen auch( Kinder und andere Hundehalter spielen bzw trainieren dort), es sein denn der Kot stört Niemanden und er kann in Frieden zu Humus werden( z.B. im Dornengebüsch,) Auf Feldern und Wiesen sollte er auch eingesammelt werden, wenn diese bewirtschaftet werden Hundekot ist für Kühe nicht ungefährlich und hat in unserem Brot auch nichts zu suchen.

    -Nur wirklich abrufbare Hunde von der Leine lassen
    -Nicht abrufbare Hunde gefährden sich und die Umwelt im hohen Maße, man denke dabei nur an Verkehr, andere Hunde, Kinder etc.(auch wenn ihr Hund nicht beißt, kann er Kinder verschrecken und andere Hunde ebenfalls, es gibt genügend angstaggressive Hunde, deren Besitzer hart daran arbeiten, die Angst und somit die Aggression in den Griff zu bekommen, wird der Hund aber immer wieder erschreckt, ist dies ein Kampf gegen Windmühlen…)
    -Hunde die noch nicht wirklich abrufbar sind, kann es in gesicherten Umgebungen beigebracht werden( oder an der Schleppleine’).


    -Nur wirklich verträgliche Hunde von der Leine lassen
    Das wiederum ist wichtig, damit andere Hunde nicht in die Angstaggression rutschen.
    Verträglich heißt, auch mit dem gleichen Geschlecht freundlich. Wird ihr Hund unverträglich, wenn er Spielzeug ect. Bei sich hat ist dafür zu sorgen, dass er dieses nur dann bekommt, wenn die Gefährdung anderer Hunde nicht gegeben ist.
    Um die Gefährdung anderer Hunde zu minimieren, kann man gegebenenfalls den eigenen Hund auch mit einem Maulkorb sichern.

    -Grundsätzlich ist es zu vermeiden, dass Menschen Hundebisse erleiden, gegebenenfalls ist das Anlegen eines Maulkorbes absolut sinnvoll.
    Dies ist im Besonderen in beengten Verhältnissen wie im Zug oder bei Menschenansammlungen wie sie in Fußgängerzonen immer wieder geschehen zu beachten.
    Eine Leine oder eine Tasche (bei kleinen Hunden) kann in solchen Situationen kein ausreichender Schutz für die Umwelt sein.
    Dies gilt für Hunde jeder Rasse, Herkunft oder Größe,

    Hundebisse haben eine hohe Infektionsgefahr und sollten deshalb nie unterschätzt werden.

    -Fremde Hunde sind mit Respekt zu behandeln. Nicht ungefragt Leckerli verteilen oder den Hund anfassen
    Viele Hunde haben Futtermittelallergien, andere betteln jeden Fremden an, es ist rücksichtsvoll auch an solche Hunde und ihre Besitzer zu denken.
    Nicht jeder Hund wird gerne von Fremden angefasst und auch nicht jeder Hundeführer hat es gerne, wenn sein Hund angefasst wird, auch hier ist anständiges Verhalten gefragt.

    -Besondere Rücksicht auf Kinder
    Kinder benötigen, wie Hunde auch, Bewegungsfreiraum.
    Da es gefährlich sein kann, Hunde und Kinder ohne Kontrolle zusammen zu lassen, sind wir als Hundeführer zu besonderer Rücksicht verpflichtet.
    Auch dass Kinder Angst vor Hunden haben können, sollte man berücksichtigen.

    Hunde haben auf Kinderspielplätzen absolut Nichts zu suchen, außer vielleicht, wenn der Hund einer Mutter gehört, dann sollte er aber auch angebunden sein und ruhig warten.

    -Wenn man den Hund frei laufen lässt, hat man immer Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen.
    Spaziergänger, Jogger, Nordic-Walker und Fahrradfahrer haben auch ein Anrecht auf das Benützen von Wald und Grünflächen.
    Die Freiheit unseres Hundes darf deshalb nicht die Freiheit von anderen einschränken, ggf. ist der Hund abzurufen und anzuleinen.
    Der Ausruf "Der tut nichts" oder ähnlich ist keine Entschuldigung und wird auch normalerweise nicht als hilfreich empfunden.


    -Auf Hundephobiker sollte man speziell achten und Rücksicht nehmen.
    Die Angst vor Hunden kann absolut irrational sein und das Überwinden der Angst, kann nicht von uns Hundeführern erzwungen werden.

    -Hundebegegnungen mit Hunden unter Kommando, beim Training oder bei der Arbeit sollten vermieden werden.
    Die Ausbildung von Hunden ist Aufwendig und ungewollte Ablenkung kann weit zurück werfen in der Ausbildung.
    Es ist auch eine Sache des Anstands, einen Hund nicht zu belästigen, wenn er nicht frei reagieren kann.

    -Blindenführerhunde und Behindertenhilfshunde bei der Arbeit sind überhaupt nicht zu belästigen, weder vom Hundeführer noch vom Hund
    Hingegen haben die meisten Behinderten nichts gegen ein Gespräch mit anderen Hundeführern einzuwenden.
    Tatsächlich werden diese Hunde auch von Behinderten sehr geschätzt, weil sie ihnen vermehrt soziale Kontakte geben.
    Außerdem sind Behinderte auch wie wir normale Hundeführer stolz auf ihre Hunde und lieben sie, darum sind sie genau so gut ansprechbar wie "normale" Hundeführer.

    -Das Jagdverhalten der Hunde ist zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuschränken.
    Dies gilt unbedingt während des Frühlings und des Sommers, zu diesen Jahreszeiten vermehren sich die Wildtiere und es gibt deshalb viele Jungtiere und Gelege (Bodenbrüter).
    Aber auch zu den anderen Jahreszeiten kann ein wildernder oder jagender Hund eine ernsthafte Bedrohung für den Bestand von Wildtieren sein, deshalb ist Vorsicht Pflicht für jeden Naturfreund und Hundeführer.
    Auch Katzen und andere Haustiere sollten von unseren Hunden weder gejagt noch erlegt werden.

    Es ist auch zu berücksichtigen, dass die Hunde bei der Jagd vor ein Auto laufen können und so schwere Unfälle verursachen können.

    -Auch wenn ein Hund an der Leine ist, hat ein Hundeführer seinen Hund so zu führen,
    dass er die Umwelt möglichst wenig belästigt.
    Die Leine entbindet nicht der Rücksichtnahme. Bei Flexileinenbenutzung, bitte vorher mit der Funktionsweise vertraut machen.


    Kinder unter 12 J. dürfen ohne die Begleitung Erwachsener keinen Hund führen.
    Bitte bedenken sie, dass kleine Kinder weder geistig noch körperlich einen Hund beherrschen können. Ist es ein kleiner Hund sollte immer bedacht werden, dass auch dieser von einem großen Hund angegriffen werden kann und das Kind hilflos daneben stehen muss.


    Alle Hunde sollten nur von Menschen geführt werden die sie körperlich und/oder geistig so beherrschen können, dass Gefahrensituationen kontrolliert werden können.
    Es ist wirklich furchtbar, einen Menschen mit einem riesigen Hund zu treffen, der bereits zähnefletschend in der Leine hängt, ruft dieser Mensch dann aber auch noch:
    „Gehen sie weg! Ich kann ihn nicht halten!“ ist das mehr als gruselig.

    -Toleranz für die Fehler anderer sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
    Als Menschen sind wie nicht unfehlbar und wenn tatsächlich etwas passiert können Schuldzuweisungen jegliches sinnvolle Handeln erschweren.
    Dennoch sollte man die Toleranz der anderen nicht als Freibrief betrachten, sondern sich Mühe geben, sie nicht über zustrapazieren.


     
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