Walnussbaum stark verletzt - Was tun?

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Bei Baumfällarbeiten in unserem Garten wurde gestern der (eigentlich zu verschonende) Walnussbaum beschädigt. Ein Hauptast wurde versehentlich abgerissen, dann unter der Bruchstelle mit einem glatten Schnitt abgetrennt.

Nun hat der Baum eine große (ca. 30x35cm) zum Teil vereiste, zum Teil blutende Wunde.

Wir machen uns große Sorgen um den Baum und möchten alles für sein Überleben tun. Wir haben nun den Rat bekommen die gesamte Schnittstelle mit Harz zu versiegeln, da der Baum sonst (spätestes im Frühjahr) verbluten wird. Die Abrissfirma rät uns die Wunde einfach so zu lassen, der Baum würde sich selbst um die Heilung kümmern.

Hat jemand Erfahrungen oder Tipps, was wir am besten tun sollen?

Vielen Dank!
 

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  • Bei einer so großen Schnittstelle würde ich auch Baumwachs drauf geben.
    Das Problem ist meist nicht die Heilung, dafür haben Bäume ihre eigenen Mittel wie Harz was kleinere Verletzungen schnell schließt aber bei so großen Stellen können schnell Pilze u.a. eindringen und das führt dazu das Bäume krank werden und dann absterben können.
     
    Wir haben nun den Rat bekommen die gesamte Schnittstelle mit Harz zu versiegeln, da der Baum sonst (spätestes im Frühjahr) verbluten wird.


    Ich kann dich beruhigen.
    Die Mär vom Verbluten eines Baumes gehört in das große Lexikon der nicht totzukriegenden Gartenirrtümer.

    An deiner Stelle würde ich keinen Kleiderhaken stehen lassen, sondern den/die Stumpen möglichst stammnah und möglichst konkav entfernen.
    Darüber hinaus würde ich keinesfalls irgendein Wachs oder etwas anderes in der Art auf die Wunde kleistern, weil du genau damit Viren, Pilzen und Bakterien eine ideale Behausung schaffst.

    Kauf dir 250 ml Jinmittel und bestreiche die Wunde(n) alle 2-3 Monate damit (dauert keine 2 Minuten).
    Das machst du bis eine sichtbare Abschottung stattfindet.

    Irrtümer

    Gruß,
    Pit
     
  • Wenn man den Stumpen Stamm nah entfernt wird die "Wunde" aber noch größer?

    Ich weiß du kennst dich gut aus aber erklär mir bitte mal wie Pilze und Sporen schneller in eine versiegelte Wunde mit Wachs kommen können als in eine offene?
    Das möchte ich nachvollziehen können....
     
  • ...erklär mir bitte mal wie Pilze und Sporen schneller in eine versiegelte Wunde mit Wachs kommen können als in eine offene...


    Weil die längst in der Wunde sind.
    Das ist ein normaler und natürlicher Vorgang und auch nicht weiter besorgniserregend, weil der Baum sich selbst helfen kann.
    Wenn man aber die Wunde mit ihren Bewohnern jetzt schön einpackt, schafft man für die Untermieter ein ideales Kleinklima für eine ungestörte Ausbreitung.

    Gruß,
    Pit
     
    Wusste nicht das das soooo schnell geht, ist denn der Tipp direkt nach einem Schnitt mit Erde abreiben auch ein Mythos?
    Empfehlen ja auch viele obwohl ich da dachte in der Erde sind ja auch viele Keime und Sporen etc.
     
  • Empfohlen werden die tollsten Sachen. Das Einreiben von Baumschnittstellen mit Erde kenne ich nur aus meiner Militärzeit. Das wurde gemacht um Hinweise auf das eigene Lager zu tarnen.

    Wenn du dich intensiver mit der Wundheilung von Bäumen beschäftigen möchtest, kann ich dir die Publikationen von Alex Shigo empfehlen.

    Eine ebenfalls sehr fundierte Seite findest du hier:

    Der Einsatz von Wundverschussmittel beim Baum- und Obstbaumschnitt

    Gruß,
    Pit
     
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