Vogelsichere Kirschsorte

Lauren,

entschuldige wenn ich versuche dir die Waschbärenfrasge zu beantworten.

Diese Tier sind sog. Neozonen d.H. Neubürger.
Ansich leben sie in Nordamerika, aber irgendwie sind sie wohl in Europa
in die freie Wildbahn gekommen und nun sind sie nicht mehr aufzuhalten.

Schwerpunkt der Verbreitung ist Hessen vor allem Raum Kassel, aber selbst in Sachsen kommen sie schon vor.

Sind in der Tat sehr possierlich, können aber auch Schaden verursachen und Ärger machen.
Sind Nachtaktiv und schlau, wenn sie merken es droht keine Gefahr ziehen sie sogar in Dachböden ein. Ja und noch eins, Waschbären lieben Wasserläufe.
 
  • von fliegerass44:
    vor einiger Zeit habe ich mir angewöhnt alle Etiketten meiner gekauften Pflanzen zu sammeln. Dazu habe ich ein Fotoalbum als Sammelmappe verwendet.

    Hallo fliegerass44,

    gute Idee.

    du wirst dich an die Waschbären gewöhnen müssen, sind sie erst mal da, sind sie schwer wieder loszukriegen. Und die Kirschbäume sind nicht ihre einzigen Lieblinge.
    Versuch es mal mit einer glatten Kunststofffolie um den Stamm, dann können sie nicht raufklettern.

    Ja, am Birnbaum haben sie auch schon ihr Unwesen getrieben.
    Glatte Manschette - z.B. aus leicht verformbarem Zinkblech ca. 0,5 mm dick - bei Bedarf an Baumstämmen von Solitärbäumen sinnvoll gegen teuflische Kletterkünstler, Obstplünderer, Nistkastenplünderer wie Waschbär, Marder, Katze.

    Unser Schwarze Knorpelkirsche-Buschbaum (der mehrmals von Waschbären geplündert wurde) kränkelt arg.
    Hab voriges Jahr Ende Februar mal seine zu hohe Krone gekappt/ausgedünnt.
    War das der entscheidende Fehler ?
    Wenn er eingehen sollte versuch ich's später mal mit einem Halbstamm
    Döniessens Gelbe Knorpelkirsche:
    Starkwüchsig, spätblühend, kaum Vogelfrass, frosthart, auch für Höhenlagen bis 500 m; Befruchter: Büttners Rote, Schneiders Späte; 5.-7. KW, mittelgroße Knorpelkirsche, sehr süss, festfleischig, hellgelbe Frucht.

    VG
    Swift_w
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Fliegerass,

    vielen Dank für die Antwort. :)
    Ich würd ja wahnsinnig gerne mal einen sehen... Muss dazu sagen, dass ich der absolute Tier-Freak bin - was andere gnadenlos töten (wie Mäuse z.B.) wird bei mir im Winter gefüttert :rolleyes:... ich liebe meine kleine Gartenmaus.
    Natürlich muss man auf manche Dinge achten (z.B. nichts stehen oder offen lassen wo sie reinkriechen und Unheil stiften kann), aber da ich ihr im Winter Vogelkörner gebe, verschont sie meine Blumenzwiebeln - und im Sommer wächst im Garten so viel Obst, dass sie davon gerne was abhaben kann.
    Wir leben jetzt schon seit 1,5 Jahren friedlich miteinander und ich freu mich immer, wenn ich sie mal sehe (was selten genug vorkommt).

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     
  • von Lauren_:
    Swift, wo in Deutschland gibt es denn Waschbären..?
    Ich glaube ich wäre so begeistert, wenn ich in natura einen zu sehen bekäme, dass ich ihm sogar meine Kirschen überlassen würde.

    Hallo Lauren,

    begeistert wärst Du nicht lange.
    Off topic zum Kirschen-Thema:

    Hinzufügen zu den Erklärungen von "Fliegerass44" möchte ich noch folgendes:
    Der problematische Neubürger Waschbär hat zwar einen "Niedlichkeitsfaktor" mit seinem Maskengesicht.
    Er ist aber eine Katastrophe für die einheimische Vogelwelt, Höhlenbrüter; Kleintiere wie Kriechtiere; räumt Mülleimer aus, hebelt Ziegel hoch, nistet sich in Dachböden ein, haust und stänkert dort, zerfetzt vieles; kriecht in den Hochburgen Kassel und Berlin durch offene Kamine bis in die Wohnzimmer !!
    Da kommt "Freude" auf.

    Hier in Mittelhessen ist er auch stark vertreten.
    Ist kräftig und sehr geschickt; klettert teuflich gut.
    Plündert in manchen Biotopen zahlreiche Nistkästen aus; schafft sogar die als relativ sicher geltenden Vorbau-Nistkästen.
    Hier kommen z.T. nur noch in 10 % aller Nistkästen Bruten hoch.
    Frust bei Vogelschützern.
    Ich erlebe auch jedes Jahr dass ca. 5 meiner Nistkästen "ausgepfotelt" sind.
    Zauneidechsen sind in unserem Garten keine mehr vorhanden an unseren beiden "Eidechsenburgen" - Gesteinshaufen und alter hohler umliegender Baumstamm.
    Obwohl die Jäger jährlich tausende erlegen nehmen die "Teufler" weiter zu.
    Inzwischen gibt's geschätzte 500 000 in der BRD von diesen Biestern.

    VG
    Swift_w
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Swift,

    ich will hier keine Grundsatzdiskussion lostreten (bin hier um über Blumen und übers Garteln zu sprechen :)) - aber der größte Schädling ist und bleibt in meinen Augen der Mensch.
    Er hat den Waschbären hergebracht - um ihn wegen seines Pelzes zu töten.
    Das lasse ich jetzt mal kommentarlos so stehen.

    Der Waschbär räumt Nistkästen aus und stiehlt Eier - was tut der Mensch, mit seiner Massentierhaltung..?
    Über unsere Form der "Eiergewinnung" will ich hier nicht reden, denn die ist abscheulich, wenn ich darüber nachdenke, werde ich nur unnötig wütend (unnötig, weil ich es nicht "ändern" kann - alles was ich tun kann ist, das nicht zu unterstützen, was ich auch nicht tue).

    Swift, bitte nicht missverstehen: Ich will hier den Frust eines Gartenbesitzers, dessen Pflanzen kaputt gemacht werden, nicht kleinreden.
    Das zu betonen, ist mir sehr wichtig.
    Denn ich verstehe schon, dass man sich darüber ärgert.
    Mir haben im letzten Jahr die Schnecken auch viel weggefressen - fand ich auch nicht schön.
    Ich töte sie aber deswegen nicht sondern sammele sie ein und trage sie weg. Ich mag auch Salat essen und fühle mich dabei nicht "böse" und möchte nicht zerschnitten werden... Das Gleiche gilt für Schnecken. Sind auch Lebewesen.

    Es hat zu dem Thema jeder eine andere Meinung - und ich bin tatsächlich immer pro Tier, auch wenn das bedeutet, hin und wieder Verluste in Kauf zu nehmen.
    Wir leben alle auf diesem Planeten, und damit das friedlich laufen könnte, müsste jeder mal zurückstecken.
    Soweit ich sehen kann ist der Mensch aber der einzige, der das partout nicht will und meint, dass seine Ansprüche die einzigen wären, die Beachtung verdienen.

    So, und nun *duck und weg* beende ich hier mein OT, will keinen Streit und keine Diskussionen wo sie nicht hingehören. :)
    Jeder hat seinen Standpunkt - und soweit ich sehen kann, hängt der halt einfach sehr von der Erziehung ab, streiten und diskutieren bringt da nicht viel.


    Liebe Grüße :o
    Lauren
     
    Hallo Lauren,

    Off topic:
    Gewiss, Du hast ja Recht.

    Als Mitglied eines großen Naturschutzvereins
    setz ich mich natürlich für den Schutz von einheimische Arten ein,
    besonders insektenfressende Vogelarten
    - nicht für problematische Neozon (die manchmal aus falsch verstandener Tierliebe noch angefüttert werden).
    Bei ca. 1/3 aller Brutvogelarten nehmen in Mitteleuropa die Bestände kontinuierlich ab. Das hat natürlich verschiedene Gründe.
    Auch astronomisch vermehrte, vom Menschen eingeschleppt "Beutegrabscher" tragen einen großen Teil dazu bei.


    So, nun wollen wir hoffen, dass die Kirschenbäume in 2012 wieder anständig gedeihen und tragen. :)

    Viele Grüße
    Swift_w
     
  • Hallo Swift :)

    jetzt würd ich doch gerne noch was sagen...
    Sicher hast du Recht mit dem "einheimisch" und "nicht einheimisch".
    Aber im größeren Kontext betrachtet - der Mensch macht's doch auch nicht anders. geht hin, wo er gerade hin will (egal ob er topographisch dorthin gehört oder nicht) und grapscht nach Allem, was er kriegen kann.
    Brennt den Urwald nieder, rodet Wälder, tötet Tiere... Und er tut es nicht nur im Rahmen seines alltäglichen (Überlebens-)Bedarfes sondern in organisiertem, großen Stil.

    Im Unterschied dazu sind die armen Waschbären ja nicht freiwillig hierher gekommen, nur um uns zu ärgern.
    Dass sie nun hier leben, dafür ist allein der Mensch verantwortlich, der sie eingeschleppt hat, um sie in Pelztierfarmen grausam zu töten.
    Mir scheint ihr Leben nicht weniger schützenswert als das jedes anderen Tieres.
    Wenn man sie hier nicht haben möchte, sollte man sie einfangen und dorthin zurückbringen wo sie hingehören - das wäre m.E. die einzig faire Art und Weise, dem Problem zu begegnen.

    Dass man sie nicht extra füttern und vermehren sollte, da gebe ich dir aber auf jeden Fall Recht!
    Und, wie gesagt, ich will es gar nicht kleinreden, dass es für einzelne sehr ärgerlich ist, wenn Schaden angerichtet wird...
    Dennoch - wenn ich mir ansehe, was der Mensch so anrichtet, kann ich keinen Stab über die Tiere (egal welcher Gattung) brechen.

    Zumal ich sagen muss: Hier bei uns ums Haus herum/in meiner Wohngegend (in Süddeutschland) haben im letzten Sommer unzählige Aaskrähen sämtliche Vogelnester leergeräumt. Da die Bäume so hoch sind, konnte ich nichts tun, um sie davon abzuhalten. Und nun habe ich diesen Winter kaum Vögel im Garten - die, die im vergangenen Winter da waren und im Sommer hier genistet haben, haben ihre Brut größtenteils nicht verteidigen und durchbringen können. :(
    Die Krähen haben hier großen Schaden angerichtet, obwohl sie heimisch sind...

    So, nun wirklich zurück zu den Kirschbäumen... und bitte nichts für ungut. :)

    Liebe Grüße :?
    Lauren
     
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