Vertikutiererfragen

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Ringlokern

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05. März 2022
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Hallo miteinander,

ich stehe aktuell vor dem Problem, mit einen Vertikutierer anschaffen zu müssen.

Mein Garten (mit ~800qm Rasen) hat in den letzten Jahren sich zu einer Moosfläche verwandelt. Zuerst war das ja recht angenehm: schön weich, und beim Mähen wird der Grasfang auch weniger voll. Mittlerweile erstickt das Moos aber alles, und das muß angegangen werden.

Vorneweg: ich möchte keine grüne Wüste. "Rasen" bedeutet für mich eher "sehr kurze Wiese". Neben Gras, Klee und Quecken habe ich auch Wegerich, Gänseblümchen, Primeln und alles mögliche sonst drin; teilweise sogar wilde Orchideen (um die ich natürlich beim Mähen einen Bogen mache). Manches lasse ich zum blühen auch mal kniehoch wachsen. Daher ist eine chemische Lösung für mich ein No-go; ich möchte eigentlich nur das Moor auskämmen.

Alles Moos auf einmal kann ich unmöglich entfernen, denn dann bliebe fast nur noch ein blanker Acker übrig. Daher meine erste Frage:
Lässt sich einigermaßen regeln, wieviel Moos man herausholt? Ich stelle mir vor, so einmal pro Monat etwa 10-15% Moos rauszuholen, um dann in 1-2 Jahren einigermaßen alles wieder in normalen Verhältnissen zu haben.

Mein zweites Problem ist die Entscheidung, was für ein Gerät es werden soll. Mir reicht reicht hier ein kabelgebundenes Gerät. Akkus traue ich aufgrund der langen Pausen weniger, und ein Verbrenner ist mir im Verhältnis zu teuer.

Bei Amazon habe ich mich mal durch die verschiedenen Angebote gelesen, mit teilweise ernüchternten Bewertungen. Probleme sind zumeist die maue Qualität und die Haltbarkeit der E-Motoren. Daher habe ich erst mal AL-KO und Makita von der Liste gestrichen. Einhell/Walter und andere Billigstheimer lasse ich auch mal weg. Mit Wolf habe ich persönlich schlechte Erfahrung; mit Gardena ebenso. Der Bosch 1100 ist für mich schon die obere Preisgrenze, aber da sieht der Griff viel zu niedrig aus.

Ansonsten sehe ich noch von Scheppach (gute Erfahrung mit dem Support) den SC36 bzw SC38, und von Ikra (kenne ich noch nicht) den IEVL 1840.

Fangkorb muß nicht unbedingt sein; da kann ich auch mit dem Rechen hinterher mal über den Rasen gehen.
 
    • Ich bin jetzt kein Rasenprofi, aber soweit ich weiß, kann man auch mit einem "Belüfter" das Moos raus holen, ohne den Boden bzw. die Graswurzeln beschädigen zu müssen. Vertikutieren sollte man eigentlich vermeiden, da es mehr schadet als nützt und in meinen Augen nur dann Sinn macht, wenn man den Rasen komplett neu anlegen möchte (inklusive Weiterverteilung der bei Dir schon vorhandenen Quecke, die ich allerdings auch habe). Wenn Du wirklich nur das Moos rausholen möchtest, dann kannst Du den Vertikutierer auf die höchste Stufe stellen, sodaß er die Grasnarbe nicht beschädigt, sondern nur das Moos raus kämmt. Trotzdem wirst Du danach einen stark ausgedünnten Rasen haben, denn die Menge Menge Moos, die der Vertikutierer raus holt, läßt sich nicht regeln und macht so auch keinen Sinn. Man läßt sich ja auch nicht nur den halben Zahn ziehen, damit die Lücke nicht zu groß ist.

    Moos ist allerdings eine Zeigerpflanze und weist auf einen Nährstoffmangel hin und damit der Rasen nicht wieder gleich voll damit ist, solltest Du den PH-Wert testen und dementsprechend düngen und auch nachsähen. Ansonsten gilt: Regelmäßig düngen (alle 6 bis 8 Wochen), regelmäßig mähen und bei Trockenheit lieber einmal viel wässern als mehrmals wenig, damit der Rasen auch gut nach unten wurzelt.

    Über die Haltbarkeit von Elektromotoren würde ich mir bei einem Vertikutierer, der max. einmal im Jahr zum Einsatz kommt gar keine Gedanken machen. Meiner ist von AL-KO und hat die Belüfterrolle auch gleich mit dabei, kabelgebunden. Den hab ich jetzt seit 9 Jahren, ungefähr 3 x benutzt und damit er sich lohnt, leiht ihn meine Nachbarin auch noch aus. Einhell ist übrigens schon lange kein Billigstheimer mehr, das hat sich ganz massiv geändert in den vergangenen Jahren. Ich habe seit einigen Jahren einen Akkumäher von Einhell und bin total begeistert.

    LG Shantay
     
    • Okay, dann brauche ich also einen Belüfter. Wieder was gelernt :)

    Vielleicht muß ich einfach mal gucken, wie die "Kämmleistung" so ist. Alles auf einmal wäre richtiger Mist, ehrlich gesagt. Da bräuchte ich einen großen Hänger um das Moos wegzufahren, und dann noch die kahle Ackeroptik. Deswegen die Idee mit dem schrittweisen Entfernen; eine Wiese breitet sich ja auch einigermaßen selbstständig aus.

    Das mit dem Nährstoffmangel stimmt schon, denn es ist eine Magerwiese. Gedüngt wurde da noch nie etwas. Ich finde die Gärten die wie Kunstrasen aussehen einfach nur steril und hässlich. Und ganz schlecht scheint meine Version nicht zu sein wenn sich Orchideen ansiedeln :) und die würde ich ungern vergraulen.

    Ich denke ich werde im Frühjahrsurlaub einfach mal den Baumarkt unsicher machen; immerhin gibt der 2 Jahre Garantie, und wenn der die ersten beiden Jahre intensiverer Nutzung nicht überlebt, kann der Hersteller seinen Kram wiederhaben. Anders kann man Hersteller ja leider nicht zu besserer Qualität animieren.
     
    • Ringlokern schrieb:
    Ich denke ich werde im Frühjahrsurlaub einfach mal den Baumarkt unsicher machen; immerhin gibt der 2 Jahre Garantie, und wenn der die ersten beiden Jahre intensiverer Nutzung nicht überlebt, kann der Hersteller seinen Kram wiederhaben. Anders kann man Hersteller ja leider nicht zu besserer Qualität animieren.
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    Garantie oder Gewährleistung,
    ein ganz gewaltiger Unterschied, der dir nicht so richtig klar ist?
     
    Zuletzt bearbeitet:
    • wobei nach, neuerdings, einem jahr die beweislastumkehr eintritt.
    garantie ist eine sache des herstellers, die er bestimmen kann.
     
    Verleihen nicht manche Gartencenter/Baumärkte auch Geräte? Vielleicht musst du dir gar keinen Vertikulierer/Belüfter kaufen, bevor du sicher bist, dass du so ein Teil wirklich häufiger brauchen wirst.

    Ringlokern schrieb:
    Das mit dem Nährstoffmangel stimmt schon, denn es ist eine Magerwiese. Gedüngt wurde da noch nie etwas. Ich finde die Gärten die wie Kunstrasen aussehen einfach nur steril und hässlich. Und ganz schlecht scheint meine Version nicht zu sein wenn sich Orchideen ansiedeln :) und die würde ich ungern vergraulen.
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    Ich habe langsam den Eindruck, dass deine Grünfläche der Wildwiese im väterlichen Garten sehr ähneln könnte. Die Wiese ist jetzt über 30 Jahre nicht gedüngt worden. Einerseits siedeln sich spannende Pflanzen an, andererseits beginnt das Moos schon arg zu dominieren. Wir haben gerade den Versuch laufen, Teile des Schnittguts als "Direktkompost" liegen zu lassen, um der Fläche etwas Nährstoffe zuzuführen. Düngen wollen wir eigendlich auch nicht, eben weil wir diese Magerwiese auch sehr mögen. Ich kann dir aber noch nicht abschließend sagen, ob das eine gute Idee und ein gangbarer Weg ist, wir sind noch in der Erprobungsphase. ;)
     
    Pyromella schrieb:
    Verleihen nicht manche Gartencenter/Baumärkte auch Geräte? Vielleicht musst du dir gar keinen Vertikulierer/Belüfter kaufen, bevor du sicher bist, dass du so ein Teil wirklich häufiger brauchen wirst.
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    Machen Sie, aber das lohnt sich leider nicht. Bei OBI z.B. ist der Tagestarif für einen Elektrischen 32 Euro. Die CMI Eigenmarkte gibt es für 70 Euro; für andere muß man so 100-120 Euro rechnen. D.h. nach 2-4 Nutzungen (und das werde ich mindestens brauchen), wird es ein Draufzahlgeschäft.

    Pyromella schrieb:
    Ich habe langsam den Eindruck, dass deine Grünfläche der Wildwiese im väterlichen Garten sehr ähneln könnte. Die Wiese ist jetzt über 30 Jahre nicht gedüngt worden. Einerseits siedeln sich spannende Pflanzen an, andererseits beginnt das Moos schon arg zu dominieren. Wir haben gerade den Versuch laufen, Teile des Schnittguts als "Direktkompost" liegen zu lassen, um der Fläche etwas Nährstoffe zuzuführen. Düngen wollen wir eigendlich auch nicht, eben weil wir diese Magerwiese auch sehr mögen. Ich kann dir aber noch nicht abschließend sagen, ob das eine gute Idee und ein gangbarer Weg ist, wir sind noch in der Erprobungsphase. ;)
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    Wir haben wahrscheinlich die gleiche Art Wiese, wobei meine wohl leider den fortgeschritteneren Mooszustand hat. Letztes Jahr habe ich z.B. ~10qm orangerotes Habichtskraut stehen lassen; von blühenden Gänseblümchen, Löwenzahn, Primeln und Klee zu schweigen. In trockenen Zeiten nehme ich auch einfach nur mal die Sense um den zu wüchsigen Klee zu züchtigen. Die Insekten scheinen es jedenfalls zu danken.

    Liegen lasse ich keinen Rasenschnitt, da es hier einen sehr feines Schnittgut braucht damit das zwischen dem Gras verschwindet. Ich denke daß geht eher mit einem Mähroboter, der dauernd das Gras kurzhält und nur Schnittgut im Millimeterbereich produziert. Dann bleiben diese Fizzelchen auch an den Füßen und man schleppt das in die Wohnung.
    Ich könnte mir eher vorstellen, den Rasenschnitt in einer großen Regentonne mit Wasser angären zu lassen und als Jauche auszubringen. Müffelt halt schön und geht eher nur bei kleineren Flächen.
     
    Nach über einem Jahr wollte ich mal ein Update liefern.

    Bei mir ist ein Elektrovertikutierer von ALKO geworden, mit Kabel. Grund ist daß der beides hat (Vertikutierwalze und Belüfterwalze), und der Baumarkt hatte eine Aktion, in der man 8 Jahre lang das defekte Gerät umtauschen kann. Das Kabel ist erst zwar nervig, aber man hat bald den Dreh raus.

    Regeln kann man zwar die Höhe, aber selbst auf höchster Stufe hat der tüchtig geleistet. Da bleibt nur noch schneller über die Fläche zu fahren, damit die Walze weniger Zeit zum kämmen hat.

    Naturgemäß sieht die Fläche erst mal räudig und gerupft aus, und dank den trockenen Sommern hat sich das erst so richtig heuer erholt. Es ist immer noch etwas Moos drin, aber daß passt so. Beim Vertikutieren heuer war es vielleicht nur noch ein Fünftel an Moosmasse, die ausgekämmt wurde, verglichen mit letztem Jahr. Den Wiesencharakter haben die Flächen glücklicherweise behalten.

    Lediglich um die Orchideen mache ich einen Bogen; daß ist mir dann doch zu riskant.
     
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