Überdachung, Tomatenhaus oder Gewächshaus - was ist besser für Tomatenanbau?

[Toshi]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und möchte dieses Jahr zum 1. Mal Tomaten anpflanzen.
Ich habe jetzt schon einige Tage im Internet recherchiert und mit Leuten gesprochen, was nun für den Anbau für Tomaten besser sei:

im Gewächshaus
oder
im Freien jedoch mit einer Überdachung (ohne seitlichen Schutz vor Nässe und Wind)
oder
Tomatenhaus (d.h. es gibt ein Dach und 3 Seiten die zu sind, somit gibt es Schutz vor Nässe und Wind)

Die Meinungen gehen jedoch so weit auseinander, dass ich mich nicht entscheiden kann, deswegen würde ich mich darüber freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen würdet.

Meine Gedanken, die mich davon abhalten sich für eine Variante zu entscheiden sind:
An der Variante mit dem Gewächshaus stört mich, dass da ständig darauf geachtet werden muss, dass es nicht zu heiß wird und das die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ansteigt d.h. ständiges lüften ist angesagt und das die Tomaten kaum bis gar kein Sonnenlicht abbekommen, aber genau das ist doch wichtig für die Tomaten (natürlich auch ein nährstoffreicher Boden)?!? Das wäre beim Tomatenhaus schon etwas besser oder etwa nicht, leider sind diese meist sehr klein, da müsste man sich vielleicht besser etwas selber zusammen bauen?Jedoch frage ich mich ob ich so ein Tomatenhaus bzw. Gewächshaus überhaupt brauche oder eine einfache Überdachung völlig ausreichen würde oder ob es nicht doch zu kalt und nass für die Tomaten wäre...Hilfe!

Ich würde mich sehr über eure Erfahrungsberichte freuen, vielen herzlichen Dank in Voraus!

 

[Tubi]

Eine Überdachung reicht. Braucht auch keine Seitenwände. Aber das Dach sollte lichtdurchlässig sein.
Nicht zu klein bauen. Mindestens 10 qm. Dann kannst Du auch etwas vom Rand wegbleiben beim Pflanzen.Und mach eine vernünftige Höhe etwa 2,20 m oder mehr. Unter dem Dach Möglichkeiten zum Anbinden der Pflanzen machen. Dann kannst Du sie sicher anhängen und brauchst keine Stäbe.

 

[Gelöschtes Mitglied 85612]

Bisher haben wir noch kein Dach über die Tomaten gebaut. Hier wachsen sie einfach im Beet, pralle Südseite und ohne Windschutz. Wichtig ist hier nur eine stabile Rankhilfe damit Sie nicht vom Winde verweht werden. Wir hatten aber immer nur die 0815 Pflanzen vom Markt. Das soll dieses Jahr anders werden. Unsere Petersilie wird allerdings mit einem Netz beschattet sonst geht hier gar nichts.

 

[SebDob]

Ein gwh ist ja mehr als nur ein Dach. Damit beginnt die Saison früher und dauert länger. Im Sommer bleibt die Tür immer auf, geeignetes Material hält die Sonne ab. Eine Ernte vor und nach Tomaten ist ebenfalls möglich.

 

[Toshi]

Ich bedanke mich bei allen für ihre Erfahrungsberichte.

 

[ralph12345]

Ich wohne im Norden Deutschlands, da ist es quasi immer windig, der Regen kommt oft genug waagerecht daher. Daher habe ich einen Unterstand, der nach drei Seiten zu ist, aber nach Süden hin komplett offen. Klappt gut. Wärme speichern wie ein GWH tut der natürlich nicht, aber es wärmt sich darin schnell auf und ist gut trocken.

 

[Cepha]

Wen man einen nach drei Seiten geschlossenen Unterstand baut kann man auch in die 4. Seite eine große Tür einbauen und hat ein Gewächshaus.

Ein Gewächshaus ist wärmer,. mit Frostwächter können die Tomaten da jetzt schon drin sein. Die Ernte kann mindestens ein Monat früher erfolgen gegenüber dem Freiland und im Freiland hat man manchmal WEnde September schon Pech mit den ersten Nachtfrösten.

Ist also eine Frage was man will: Will man nur ein paar Tomaten im Hochsommer ernten braucht man kein Gewächshaus, will man möglichst alle Soprten anbauejn können und will man ein längeres Zeitfenster, dann ist ein gewächshaus (mit Frostwächter) sehr hilfreich.

Ich persönlich bin der Ansicjht, dass ein Gewächshaus für Tomaten so hoch wie möglich sein soll und so lichtdurchlässig wie möglich und es soll sehr gut belüftbar sein.

Wenn man sich am Markt umschaut, dann sind über 90% der Billiggewächshäuser und auch viele aus der Mitteljklasse das exakte Gegenteil davon. Rund herum lichtschluckende Polycarbonat-Stegplatten, 1,40m Seiten"höhe" und lächerliche 1-2 Fenster als Lüftung.

Aber man wird ja nicht gezwungen sowas zu kaufen.

bei Selbstbau würde ich für Tomaten vermutlich auf eine der moderen PE Folien zurück greifen, zumindest and en Seiten. Sowas dürfte von den Eigenscahften nahe am Ideal sein:

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Ich selbst verwende Glas an den Seiten, Stegplatten am Dach, eine sehr große Südtür, die im Sommer fast immer toffen steht und ausreichend Belüftungsmöglichkeiten.
Auf schattieren habe ich letzten Sommer verzichtet. Das machen die Stegplatten am Dach hinreichend gut.

Lüftung erfolgt natürlich automatisch.

 

[Celtis]

ich habe seit Jahren ein Gewächshaus, aber Tomaten baue ich darin nicht mehr an, es wird im Sommer viel zu heiß darin

 

[Taxus Baccata]

Hm... da bin ich jetzt mal gespannt. Unseres hat zwei Türen (vorne und hinten) und vier Fenster, und 2,50m Firsthöhe. Bin gespannt ob es zu heiß darin wird. Ausprobieren werde ich es auf jeden Fall.
Den Unterstand (allerdings nur oben geschlossen) fand ich letztes Jahr aber auch sehr sehr nützlich. Von den Pflanzen, die darunter standen, konnte man bis zum Frost ernten.

 

[ralph12345]

Naja, aus einem Unterstand wird kein Gewächshaus, nur weil man die 4. Seite zu macht...

Ein GWH ist ja nicht nur dazu da, den Wind fern zu halten sondern primär dafür, um Wärme zu speichern. Dazu braucht es isolierende Wände z.B. aus Doppelstegplatten, im Idealfall vielleicht noch eine Heizung und dann ein Lüftungskonzept, damit das im Sommer nicht zum Backofen wird.

Die Wände meines Unterstandes sind aus Folie, rechts ist offen, aber da steht der Schuppen, mit 15cm Spalt hinten, um das zu einem GWH umzubauen, müsste ich das abreißen und neu machen. Nur vorne zu bringt da wenig.

Bedeutet, ich kann das als Unterstand gut nutzen, die Tomaten stehen da drin trocken und gedeihen bestens. Das Ding ist aber nicht geeignet, im kalten Frühjahr, gar in Frostnächten schon Tomaten zu ziehen. Ich hab tatsächlich mal überlegt, als ich das gebaut habe, ein GWH zu bauen statt des Unterstandes. Aber das Vorziehen drinnen geht ja auch problemlos. Der Energieaufwand zum Beleuchten wird vermutlich geringer sein als der für das Heizen eines GWH draußen.

 

[SebDob]

Ist natürlich eine Frage des Platzes. Ich habe drinnen keine 4qm ürbig um Töpfe hinzustellen. Und in meinem Haus ist es deutlich zu warm um ggf eine längere Periode Kälte zu kompensieren.