Stadtgarten anlegen

ysi

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Hallo,
nachdem ich die letzten 15 Jahre mit einem Minibalkon auskommen musste, hat mich ein Umzug in die wunderbare Situation gebracht einen kleinen Stadtgarten neu anlegen zu dürfen.
Es wächst hier genau gar nix bis auf den Neuaustrieb der irgenwann in unbekannter vorzeit hier heimischen Weiden.
Und genau für solche Planzen ist dieser Boden wohl leider auch genau richtig.
D.h. es gibt hier anscheinend im Sommer Mittags 1-2 Stunden direkte Sonne, ansonsten stehen hier rundherum so Hohe Häuser, dass es recht schattig ist.
Und die erhöhte Parkfläche nebenan hat ihren Wasserablauf auf das Grundstück.
D.h es ist mehr als feucht. Einen schönen sonnigen Rosengarten kann ich mir also leider abschminken.
Wie es sich bodenmässig im Sommer verhält kann ich leider noch nicht sagen, aber ich möchte auch ungern ein Jahr warten, bevor ich hier anfange- ich kann ja schon jetzt das Frühjahr kaum erwarten... es juckt gewaltig in den Händen und die ungeübten Finger werden bereits von 2 Blasen vom bedienen eines simplen Rechens geziert.
Aaaaalso: Ideen für einen kleinen schattigen, nassen Stadtgarten ?
(Töchterchen wünscht sich zumindestens eine kleine Rasenfläche zum Radschlagen, ansonsten ist alles möglich ausser Rhododendron und ich würde gern auf gelbe Pflanzen verzichten. Man darf ja auch Abneigungen haben ;)

garten 1.jpg
 
  • Yukichan

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    Herzlichen Glückwunsch

    Gratuliere! ;)
    - Auch wenn Du ein wenig mehr schauen musst, wie die Pflanzen mit dem vielen Schatten zurechtkommen, hast Du trotzdem noch gewisse Möglichkeiten. Vieles wirst Du auch ausprobieren müssen.
    Vor allem die größeren Gehölze benötigen eine sorgfältige Auswahl. Die geben Deinem Garten aber erst die interessante Struktur. Vielleicht funktionieren bei Dir ja trotzdem noch sowas wie Glanzmispel, Zaubernuss (Hamamelis), die lange vor der Forsythie schon Farbe in den Garten zaubert und evtl. besser als diese mit dem Schatten auskommt. Ein recht unkompliziertes Gewächs ist m.E. der Toskanische Schneeball Viburnum Tinus. Der wächst bei uns an der schattigen Häuserseite sogar besser als im Südseitenbeet vorm Haus. - Auch hier gibt es unzählige Schneeballarten. Es gilt herauszufinden, wer sich bei Dir wohlfühlt. Schaublattarten (Rodgersia) kannst Du bestimmt gut bei Dir pflanzen. Die geben auch schöne Blattstrukturen, falls es mit kl. Sträuchern problematisch werden sollte. Selbst sowas wie Brautspieren würde ich mal ausprobieren. Die blühen dann vielleicht nicht so stark, kommen aber wohl auch mit Schatten zurecht.

    Gerade bei Stauden kannst Du auch für Schattenbereiche durchaus noch aus dem Vollen schöpfen. Herbstanemonen (es gibt auch Anemonen fürs Frühjahr, aber bei mir blüht die Herbstanemone Wirbelwind noch ganz toll, wenn alle anderen Pflanzen das Blühen langsam einstellen...) gepaart mit tollen Funkien-Sorten (Hosta - Die Auswahl an Blattfärbung und Größen ist recht groß, sieht in Kombination toll aus...), dazwischen auch z. B. die Oktoberkerze 'Brunette', Sterndolden, Elfenblumen, Astilben, Kerzenknöterich (den liebe ich, gibt auch eine tolle Struktur im Beet), Storchschnabel, Schaumblüte, Schattenglöckchen und als Bodendecker statt langweiligem Efeu lieber sowas wie z.B. Kaukasus-Vergissmeinnicht "Jack Frost" oder hübsches Lungenkraut. Ich liebe ja Frauenmantel, aber der blüht halt: GELB, hihi...
    Farne und evtl. gedeihen auch die Bergenien ganz gut im Schatten.
    Ebenso Purpurglöckchen, nur, dass die Blüte dann halt magerer ausfällt, aber die zaubern ja schon einen tollen farbigen Blattschmuck...Da solltest Du Dir erstmal einen Überblick verschaffen, welche Sorten und Farben Dir persönlich am meisten zusagen.

    Krötenlilien mit ihrer orchideenartigen Blüte werden sich bei Dir bestimmt auch pudelwohl fühlen, nur die sind so klein und filigran, dass man sie erstmal gar nicht so wahrnimmt. Erstmal würde ich mich drum kümmern, eine Grundstruktur in den Garten zu bekommen, um einen besseren Überblick zu haben und nicht völlig planlos irgendwas zu pflanzen.

    Es gibt sogar besonders schattenverträgliche Rosen, aber da kenn ich mich nicht aus. U.U. reicht Deine geschilderte Sonnenstundenzahl dann tatsächlich doch nicht hierfür aus. Bevor Du traurig bist, würde ich lieber etwas wählen, was Dir von vornherein mehr Freude beschert.

    Viel Erfolg und Spaß beim Träumen und Planen, was ja schon die halbe Miete ist...Neben den einschlägigen Gartenzeitschriften findet man sogar im Internet schon ganz brauchbare Pflanzpläne als Vorlage. So einen allg. Pflanzplan würde ich mir unbedingt zuerst skizzieren. An den musst Du Dich ja dann nicht sklavisch halten, aber es hilft ungemein, um sich nicht völlig in der riesigen Pflanzenauswahl zu verirren... LG
    K.
     
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    Yukichan

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    Lorbeerrose...Etagenprimel

    Die Lorbeerrose fiel mir noch ein...(die braucht allerdings wie Rhodos und Hortensien einen sauren Boden, Stichwort: Hortensien, die Schneeballhortensie Annabelle gedeiht wohl auch recht gut im Schatten, las ich irgendwo anders...)
    Mit der Lorbeerrose (Kalmienfamilie) hatte ich bislang eher kein Glück, da wir hier tendenziell recht sandigen Boden haben, bei Dir könnte das schon eher was werden, wenn der Boden sowieso nie so ganz austrocknet.

    Neben diversen Astersorten und Akeleien (upps, auch leicht giftig, wusste ich gar nicht) könnte auch die Etagenprimel für Blütenzauber sorgen, die wohl durchaus den Schatten toleriert. Daneben gibt es noch ganz viele tolle Blühpflanzen für Schatten, die aber teilweise auch giftig sind (z. B. Fingerhut), darum nenne ich sie wegen Deiner kl. Tochter erst gar nicht weiter. Und das klassische "Tränende Herz" ist nicht so meine Pflanze. Ich finde ja die jap. Wachsglocke ganz toll, aber die blüht halt auch: GELB, hihi Das Ganze würde ich dann noch mit etlichen Gräsern aufpeppen. Wir haben welche in der prallen Sonne, aber auch welche, die trotz ihres Platzes im Totalschatten immer wieder wunderbar nach dem Rückschnitt austreiben und überhaupt nicht kümmerlich wachsen. Und ich vermute mal, wenn Du ein klein wenig Sonne hast, dass dann auch viele für den Halbschatten geeignete Pflanzen durchaus noch was bei Dir werden können.

    LG...
     
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  • ysi

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    ui, Danke! das sind ja schon mal reichlich Anregungen.
    Und die Krötenlilien haben es mir echt angetan.
    Schneebälle und Hortensien hatte ich auch schon am wickel und ich werde sicherlich probieren ob die mit meinen Verhältnissen gedeihen. Zz ist es eher nass als feucht und beide mögen Wasser und ich hab keine Ahnung, wie es sich hier im sommer entwickelt.
    Noch ist es ja eh ein wenig zu früh und so hab ich neben der gedanklichen Planung heute erstmal angefangen die Treppe abzuschleifen.
    Zum Glück ist im neuen Haus innen genug zu tun um den Garten erstmal gedanklich zum umbuddeln und zu schauen was die hin und wieder durchluschernde Sonne so tut.
    Ein bissel was höheres muss auf jeden Fall entlang der Parkplatzes, dieser ist doch tagsüber ein wenig mehr requentiert. Ob da wohl eine Mischung aus Schneeball, Bambus und vielleicht Hortensie Sinn macht?
    Liebe Grüße, ysi, die hofft, dass sie keine Sumpflandschaft erwischt hat ( der Boden quatscht zz beim drauflaufen):?
     
  • Yukichan

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    Hallo nochmal zurück,

    im Moment ist es aber auch wohl überall noch recht matschig/patschig...in 2-3 Wochen sieht die Lage bestimmt schon ganz anders aus, selbst wenn nochmal sowas wie Schneeschauer kommen sollten. Bei uns ist natürlich auch noch vieles kahl: Perückenstrauch, Weigelien und Blasenspiere haben alles Laub verloren, aber wenn sie dann im Sommer wieder ihre Blätter zeigen, sieht es sehr schön aus.

    Bei den größeren Gehölzen würde ich mir (neben Blüten- und Blattfarbe u. Blühdauer) vor allem überlegen, ob es immergrüne oder laubabwerfende Gehölze sein sollen/dürfen und wie hoch die ungefähre Endwuchshöhe sein darf UND den Pflanzabstand zu einander berücksichtigen. Bei Neuanlage neigt man eigentlich immer dazu, alles viel zu dicht o. viel zu durcheinander zu setzen, weil man sich kaum vorstellen kann, wie sich die Optik im Laufe der Jahre ändert, wenn alles erstmal zulegt. Bambus ist da blickdicht und optisch reizvoll. Mittlerweile gibt es interessante Varianten, bei denen Du noch nicht mal eine Rhizomsperre bedenken musst.
    Kann ich mir bei Dir sehr schön in Deiner angedachten Kombination denken. Hortensien passen auch zu ganz vielem. Ich hab u.a. auch eine Eichenblatthortensie und woanders eine Rispenhortensie 'Limelight' gepflanzt, die soll besonders frosthart sein...ich staune immer wieder über das Riesenangebot).
    Und, was mir noch in den Sinn kam...ich kann den Schatten-/Sonneneinfall auf Dein Grundstück von hier nicht so recht einschätzen...Eventuell könntest Du zur Berankung des Häuschens o. in Richtung Zaun/Parkplatz später auch eine Alpen-Clematis oder sogar ein Geißblatt (Jelängerjelieber) setzen, wenn Du schon auf Rosen verzichten musst. Bei Clematis gibt es verschiedene Gruppen und eben auch welche, die sich besonders für Schattenplätze eignen. Die mögen zumeist nur Staunässe nicht so gerne, aber da muss man rumprobieren. Ich habe 2 verschiedene Clematis-Sorten an einer sehr problematischen Stelle und bin mal gespannt, wie die diese Saison wachsen werden. Mein Eindruck ist, dass man denen auch mal 2-3 Jahre Zeit lassen muss, bis man mehr weiß bzw. die sich es an der gepflanzten Stelle langsam mal "gemütlich machen"...(gilt auch bei anderen Pflanzen)

    Gutes Gelingen! :eek:
    LG
     
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