...aufgrund von Ausbildung und beruflichem Hintergrund die nötige Expertise zu, einen guten Ratgeber zu schreiben.
Au weia. Lieber Dominik,
wie viele Gärtner gibt es, die Gartenbau studiert haben. Wie viele Biologen gibt es, die einen Doktor in diesem Fach haben.
Wie viele andere Gärtner gibt es, die über das Handwerk gekommen sind?
Sie haben Ausbildung und damit beruflichen Hintergrund.
Nun fragen wir diese zu Zitruspflanzen.. da diese Pflanze bei uns nicht endemisch ist, noch in Ertragskulturen zu finden ist, ist deren Fachwissen zu diesen Pflanzen meistens sehr gering.
Ich persönlich finde es nicht schlimm. Wenn man allerdings nur, nur weil jemand Gartenbau studiert hat, damit impliziert, er habe Fachwissen zum Thema Zitrus... nunja, dann ist jemand der Kunst studiert hat, sofort aufgrund Hintergrund und Ausbildung in der Lage Michelangelo zu kopieren, ja auf gleicher Höhe zu sein.
Ich spreche Hr. Maier keineswegs seine Berufliche Eignung und seinen Hintergrund ab, möchte aber eindeutig bemerken, daß viele biologische Faktoren in seinen Artikeln und Werken nicht richtig sind.
Hinzu kommt, daß die Literaturliste seines Buches extrem mager ist. Klock mit Veredeln und Kawollek mit Kübelpflanzen ist betreffend Zitruspflanen nun nicht unbedingt eine tolle Auswahl.
Einziges Fachbezogenes Buch ist "Gli agrumi ornamentali" von Tintori, ein gutes Buch, aber eben auch nicht unbedingt immer genug, um bestimmte Dinge sicher und sauber zu erklären.
Nennung von Biologiebüchern, die "Citrus Industry", sowie Sortenkatalogen fehlen vollständig.. ich habe leider das gute Buch "Agricoltura di Agrumi" nicht mehr bekommen, aber es zeigt deutlich, wie es geht...
Ich meine, es gibt hunderttausende von Büchern über Rosen, einige dutzend Fachbücher zu Äpfeln, inclusive gut gezielter biologischer Bücher, die sich ausschließlich mit der Biologie dieser Pflanze befassen.. so gibt es auch solche Bücher zu Zitrus, nur dann eben nicht aus Deutschland. Warum zieht man diese Bücher bei Zitrus nicht heran?
Nun bitte nicht sagen, weil es bei uns anders ist.. Das würde ja bedeuten, daß ein deutsches Buch zur Apfelzucht in Italien unzulässig wäre... ist es aber nicht, ja oft nimmt man da sogar Bücher aus Deutschland, weil es man dort sehr gute bekommt.
Und es gab sogar mal über die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit betreffend Agrarprodukte und Agrarhilfe für sogenannte Entwicklungsländer hier richtige Fachbücher, bezüglich verschiedener Obstpflanzen, ich glaube sogar, es gab ein Zitrusbuch. Für welchen Ort wäre denn so ein Buch geschrieben? Es ist vielmehr so allgemein und fachlich gut recherchiert, daß es nahezu überall anwendbar ist... und wenn es hier wirklich ein Buch zu Zitrus gibt, dürfte das ein Buch sein, welches man sicherlich uneingeschränkt empfehlen kann. Denn die GTZ macht einfach in der Hinsicht super tolle Arbeit.
Denn auch die Aussagen betreffend Dünger sind so, betrachtet man die Publikationen der TASPO die jemand aus Wiesbaden gemacht und veröffentlich hat, sind nur leicht unvollständig in dieses Werk eingeflossen.
Warum werden diese Studien nicht als Literaturhinweis vermerkt und angeführt?
Denn die im Buch sogenannten 'neuesten Erkenntnisse' der TASPO Studie aus Wiesbaden sind so alt, daß man deren Werte auch in Fachbüchern von 1964 finden kann... nur warum musste man dies erst in Deutschland bestätigen, um zu glauben, daß was im englischsprachigen Fachbuch steht, auch in Deutschland gilt?
Also, Dominik.. ich spreche Ihm nicht den fachlichen Hintergrund ab, aber viele Dinge zum Thema Zitrus sind so nicht richtig.
Ich sage einfach: Es ist mehr drinne.
Am gravierendsten wirken nach meiner Erfahrung abrupte Veränderungen dieser Bedingungen. Diese führen dann häufig zum Blattabfall.
Keine Diskussion, da stimme ich zu, wenn auch so ein Blattfall in einem übersichtlichen Rahmen bleibt.