Schnecken umbringen?

myrte

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Mittelfranken
Jaaaa, das ist ein scheußliches Thema!

Folgendes: Ich bin überzeugte Pazifistin! :D Und außerdem bin ich der Meinung, dass jedes Tier irgendwie seine Berechtigung im Garten hat. Dass man als Gärtner einen gewissen Schwund einkalkulieren muss und dass es halt in meiner Verantwortung liegt, Sachen zu pflanzen, die möglichst widerstandsfähig sind.

Aber: Das langt ja nicht immer. Manchmal gibt es so gnadenlos viele Schnecken, dass sie ratzeputz alles abfressen. Dann gibt es die ein oder andere Pflanze, die halt besonders schneckenanfällig ist, auf die ich aber nicht verzichten möchte (Tomaten, Gurken, Zucchini, Dahlien).

Jedes Jahr stehe ich also vor dem gleichen Dilemma. Wenn ich jetzt im zeitigen Frühjahr nichts mache, habe ich im Sommer massig Schnecken. Aber ich kann die Schleimer einfach nicht killen. Ich finde das soo eklig! Also nicht die Schnecken an sich, sondern sie umzubringen. Mir ist es völlig unverständlich, dass meine Mutter die mit der Gartenschere durchschneidet. Und dass es hier im Forum Leute gibt, die die mit Salz überschütten finde ich auch ziemlich gruselig... Dabei ist das ja vermutlich noch gnädiger als Schneckenkorn.
Weiß man eigentlich, ob Schnecken Schmerzen haben?

Jaaaa, ich bin vermutlich ein Spinner. Aber halt ein sensibler Spinner. :rolleyes: Und mir tun die Biester irgendwie leid. Aber ich mag ihnen trotzdem nicht meinen Garten überlassen. Und im Moment finde ich total viele Babynackis und weiß nicht, was ich mit ihnen machen soll...

Gibt es Gleichgesinnte hier?
 
  • ...ich sammle sie auch im Eimer und bring sie weg, nur in den allerschlimmsten Ausnahmen greif ich zum Korn!
    Durchschneiden, Salz, Ertränken, heisses Wasser, is für mich auch absolut ein no go!
    Wobei du schreibst, dass der Tod durchs Gift schlimmer ist:( wusste ich so noch net:(
    Muss aber dazu auch sagen, dass sich die Schneckenplage bei mir , sich bis jetzt, toi toi toi sich sehr in Grenzen hielt;)

    Meine Töchti ist auch einen sehr leidenschaftliche Tierschützerin, da muss ich schon aufpassen, dass ich nicht in ihrer Gegenwart net Mücke töte!

    Verstehn kann ich euch beide schon;)
     
    ...Gibt es Gleichgesinnte hier?

    Vermutlich, aber ich bin keiner davon. Nachdem mir die Nacktschnecken ganze Beete mit Sämlingen in einer Nacht weggenascht haben, ist die Mordlust in mir geweckt. Im Frühjahr steue ich beizeiten Schneckenkorn. Es gibt da auch Sorten, da sieht man keine Schleimspuren im Garten, sondern die Schnecken verkriechen sich irgendwo.

    Ansonsten kommt bei mir im Sommer gnadenlos der Spaten zum Einsatz. Ich hab mal Buch geführt, in 6 Wochen über 4.000 Schnecken gekillt. :d

    Aber von Salz u.ä. halt ich auch nicht viel.
     
  • Jede Menge Baby-Nackis? Ab in die Tonne damit, das sind die Schmarotzer von morgen. OB Schnecken Schmerz empfinden, vermutlich ja, sind ja Lebewesen.
    Das hält mich dennoch nicht davon ab, meine Pflanzen vor ihnen zu schützen, einzig Weinbergschnecken dürfen sich bedienen, die finde ich sehr schön und sie treten nicht so in Horden auf, wie die Nacktschnecke.

    Salz ist wohl eher grausam, das Schneckenkorn ist da wohl der sanftere Tod, vor allem verkriechen sie sich im Boden und liegen nicht im Garten herum.
     
  • Ich kenne mich da nicht aus, ich habe mir nur so vorgestellt, dass Schneckenkorn schlimmer ist als durchschneiden, weil es ja länger dauert, bis es zum Tod führt...
     
  • Ich gehöre zu denen die täglich etwa 50 Nacktschnecken in kochendem Salzwasser "baden". Geht schnell und ist effektiv.

    Schneckenkorn verwende ich nicht, da das auch von den seltenen Tigerschnegeln gefressen werden würde. Und die schütze ich.
     
    Huhu,

    ich muss mal kurz eine Laola Welle anfangen!!! Juchu! Biologische Kriegsführung hat funktioniert!!!

    Nachdem ich jetzt keine wirkliche Erleuchtung hatte, was ich mit den Schleimerbabys machen soll, hab ich gestern erstmal den Kompost umgesetzt. Dabei habe ich entdeckt, dass drumrum, wo es sehr schattig und feucht ist, komischerweise gar keine Nacktschnecken waren! Hab mich schon gewundert, warum sie dieses Schneckenmekka nicht entdeckt haben. Und dann sah ich sie: Meine Helden! :D
    Eine (leider etwas angeknackste) Weinbergschnecke und zwei groooße Tigerschnegel. Ich wusste gar nicht, dass ich sowas im Garten habe. Und außer diesen drei Tieren NICHTS weit und breit! Vor zwei Jahren war da mal ein regelrechter Nacktschneckenbahnhof!

    Testweise habe ich die drei Gesellen dann ins Nachbarbeet gesetzt und beobachtet. 1. Wollte ich nicht, dass sie zu Vogelfutter werden und 2. wollte ich mal beobachten, ob sie wirklich die Blumen in Ruhe lassen und wie sie auf andere Schnecken reagieren. Und: It works! Die Weinbergschnecke hat eine Babynacki vertilgt und der Tigerschnegel hat ein altes Stück verdorrtes Moos gemampft. Mehr nicht, dann sind sie wieder in ihr sicheres Versteck gerast (die sind schnell!).

    Ich bin begeistert- nicht nur, dass ich Gefährten gegen die Schnecken habe, sondern ich find diese Tigerschnegel echt cool. Obwohl die ja fast so aussehen wie Schnecken, sind sie doch ganz anders. Viel schneller und akrobatischer und wagemutiger ;). Das hatte echt ein bisschen was von Zirkusvorstellung...

    Und dass die bei mir wohnen und ich sie bisher noch nie gesehen habe, finde ich auch witzig! Die Tigerschnegel waren bestimmt 20 cm lang. Die sollen sich nur satt fressen :)

    LG,

    myrte
     
    Oh, ich kenn das... Ich hab als Kind immer Schnecken in irgendwelchen durchsichtigen Behältern gehalten, gefüttert, beobachtet, freigelassen...
    Zwar keine Nacktschnecken, aber die Schnecken zerschneiden... wäh. Bis jetzt habe ich ja kaum Obst und Gemüse, nur meine Petersilie war letztes Jahr innerhalb einer Nacht futsch. Keine Ahnung, wie ich das dann regeln werde. Gift kommt wegen der Kinder und grundsätzlich eigentlich kaum in Frage... aber mal, sehen, wie ich nach zerfressenen Blumen und Salaten davon denken werde.
    Ich wusste gar nicht, dass diese Tigerschnegel sowas besonderes sind, haben wir einige hier.
     
  • Auch, wenn ich jetzt gleich auf die Mütze bekomme:

    Schnecken haben wir früher abends/nachts eingesammelt und weggebracht.
    Bis wir erkannten, dass das nichts bringt.

    Also ging es los mit dem Totschlagen. Sehr matschig und nicht immer auf Anhieb effizient. Die haben sich oft noch bewegt, litten also. Das möchte ich gar keinem Lebewesen zumuten, auch Schnecken nicht.

    Schnell und (hoffentlich) kürzer ist ein beherzter Hieb mit der Kante der Pflanzschaufel direkt hinter dem Kopf. Dann zucken die nicht einmal.

    Und nein, ich mache das nicht gerne.

    Ben
     
    Auch, wenn ich jetzt gleich auf die Mütze bekomme:

    Schnecken haben wir früher abends/nachts eingesammelt und weggebracht.
    Bis wir erkannten, dass das nichts bringt.

    Hi Ben,
    wieso bringt Wegbringen nichts?

    Du darfst sie natürlich nicht hinter der Hecke beim Nachbarn freilassen!
    Inzwischen wurde herausgefunden, dass Schnecken ein Ortsgedächtnis und ein prima Orientierung haben, d.h. auf relativ kurze Entfernung ihre Fressplätze wiederfinden.

    Wir lassen unsere Nackis mind. 2 km entfernt auf einem Wildgrundstück frei, an das nur Straßen und ein Spielplatz grenzen.

    Wir bedauern es, dass wir noch keine Vegetarier sind, aber wir sehen wirklich nicht ein, warum wir Tiere einfach nur so töten sollten.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
    Auch, wenn ich jetzt gleich auf die Mütze bekomme:


    Schnell und (hoffentlich) kürzer ist ein beherzter Hieb mit der Kante der Pflanzschaufel direkt hinter dem Kopf. Dann zucken die nicht einmal.

    Nö, auf die Mütze bekommen nicht. Im Gegenteil: Ich selber könnte es nicht. Aber ich finde, es ist vermutlich so wie Du es machst, die schnellste Methode. Zumindest müssen die Viecher dann vermutlich nicht leiden.
     
    Aber bringst Du dadurch nicht das dortige Ökosystem aus dem Gleichgewicht?

    Nein, myrte, das denke ich nicht, denn es sind die gleichen Arten, die dort und auch 2 km entfernt in der anderen Richtung bei unseren Bekannten im Garten leben.:)
    Igel habe ich auf dem wilden Grundstück auch schon gesehen.

    Eine neue Katze bringt vermutlich mehr Durcheinander ins Ökosystem, meinst du nicht?:grins:

    Jedenfalls ist das Wegbringen für uns die einzige Alternative.:?:

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
    Schnecken habe zwar Nerven..
    Aber zwischen Nerven haben und Schmerz spüren gibt es einen Unterschied. Nerven sind nur Leiter, die Signale müssen auch verarbeitet und interpretiert werden.

    Nichtmal alle Nervenbahnen im menschlichen Körper erkennen Schmerz. Es gibt spezielle für Wärme/Kälte, Berühung und Schmerz.

    Also..das Schnecken Schmerz empfinden..bzw. auch umsetzen können ist recht unwahrscheinlich..

    Trotzdem wüsste ich gern wo ich die Tigerschnegel bekommen kann..:):grins:
     
    Hi Gänsefinger,
    wenn du nicht gerade in einer ganz trockenen Sandbodengegend wohnst, hast du sicher Tigerschnegel, sie sind nämlich recht häufig.

    Im meinem früheren Garten waren ziemlich sicher keine, dort gab es wg. der Trockenheit (er lag sozusagen hoch und der Boden war eher Sandboden) sowieso wenig Schnecken.

    Vor 3 Jahren hab ich also zum ersten Mal diese Art gesehen, denn hier auf dem recht feuchten Lehmboden fühlen sich alle Arten Schnecken wohl!!:)

    Wenn ich abends Schnecken sammeln gehe, finde ich die Schnegel immer erst gegen Mitternacht - sind wohl Nachteulen ...ähm -schnecken!:grins:
    Und geregnet sollte es haben. Sie fressen besonders gern Katzenfutter.

    Guck mal hier: http://www.hausgarten.net/gartenforum/tiere-im-garten/39319-tigerschnegel-mag-katzen-trofu.html

    (2 x draufklicken bitte!)

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
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