Sandboden nachhaltig verbessern

sabine_neu

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Hallo!

Ich hoffe auf ein paar Ratschläge zur Bodenverbesserung: Wir haben einen sehr, sehr sandigen Gartenboden (Nürnberger Land eben, für alle, die die Region kennen :rolleyes:). Wir haben den Garten erst letztes Jahr übernommen und viele neue Beete angelegt (vor allem Gemüse und Stauden). Ich habe schon viel Kompost und Gründüngung eingearbeitet, aber der Boden ist nach wie vor sehr trocken, die Oberfläche nach kurzer Zeit wieder sandig, und wenn man mal tiefer gräbt, kommt fast schierer Sand.
Es gibt auch ältere Gemüsebeete, da sieht es besser aus, aber auch generell trocken und sandig. - Man muss viel gießen und ständig Erde streuen.
Nun überlege ich, wie ich im Herbst den Boden ordentlich verbessern könnte. 2 Ideen:
- Idee 1: Ich grabe im Herbst mindestens spatentief (darunter beginnt dann der Sandstrand...) sehr viel Grünmasse ein, mulche oder säe noch Gründüngung, streue ca. im Februar Kompost und Urgesteinsmehl. Dann evtl. noch einmal Gründüngung, sonst Mulch.
- Idee 2: Ich verteile im Herbst nur halbreifen Kompost, arbeite ihn ein wenig ein und säe dann Gründüngung. Dann weiter wie Idee 1.

Ich tendiere zu Idee 1, weil ich denke, in diesen Boden muss mal wirklich tief Grünmasse eingebracht werden.
Was meint Ihr? Danke für's Lesen und Tipps geben :eek:
 
  • M

    maryrose

    Guest
    Hallo Sabine,
    ich hoffe, du bist über meine Antwort jetzt nicht enttäuscht.
    Aber, ich denke, es gibt einen einfacheren Weg, dein Problem zu lösen, indem du die Tatsache Sandboden akzeptierst und dir danach die Bepflanzung aussuchst. Spart sehr viel Arbeit und Kosten. Das Paradebeispiel dafür ist Karl Foersters Garten in Potsdam-Bornim (Preußen zählte schon immer als des Heiligen Römischen Reiches Streusandbüchse). Foerster hat auch viele Stauden gezüchtet, z.B. Phloxe, die für Sandböden geeignet sind.
    Wenn du willst, such ich dir die entsprechenden Angaben heraus. Glaub mir, es gibt sehr viele Möglichkeiten einen ansprechenden Garten auf Sandboden zu gestalten - wir haben auch einige Jahre in Roth gewohnt und gegärtnert;)
    LG maryrose
     

    Rhoener55

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    Hi Sabine,

    bei Sandböden fehlt Rohhumus, daher auf Mineral verzichten und vieeeeeeeeeel mulchen (hier eignet sich auch angetrocknete Rasenschnitt)- dazu das bisherige Verfahren mit Kompost (gerne auch halbfertig). Die Würner transportieren genug in die Tiefe.

    Dauert halt alles lange - aber das wird schon. (und ist einfacher hinzubekommen als das Lehmige Tonböden die viele User haben).

    LG,
    Mark
     
  • Mikl

    Neuling
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    Hallo Sabine,

    auch wir haben Sandboden und ich kenne das Problem sehr gut.
    Ich habe vor einigen Wochen einen Gartenfachmann gefragt wie wir den Boden verbessern können. Seine Meinung ist: kostenlosen Kompost vom Grünabfallhof
    holen und diesen mit Hornspähnen vermischen.

    LG
    Mikl
     
  • M

    maryrose

    Guest
    Darf ich noch einmal nachfragen? warum wollen wir immer die naturgegebenen Bedingungen im Sinne unserer Vorstellungen verändern? Warum passen wir unsere Vorstellungen nicht einfach den von der Natur gegebenen Bedingungen an? Und erleichtern uns dadurch auch das gärtnerische Leben?:?:?
    maryrose
     

    sabine_neu

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    Vielen Dank für Eure Antworten!

    @Maryrose: Ich sehe das im Grunde ähnlich. Deshalb lasse ich unseren Vorgarten weitgehend in Ruhe. Dort wachsen mediterrane Kräuter und einiges, das sich angesiedelt hat, z.B. Natternkopf, Wegwarte und diverse Gräser. Dazu Sedum etc. Ich lasse dort weitgehend der Natur ihren Lauf (was sehr unordentlich, in meinen Augen aber auch sehr schön aussieht). Es gibt in dem "Gewuchere" auch einen Steinhaufen, Totholz und - versteckt und fast zugewachsen - einen winzigen Teich. Gegossen wird dort fast nie.

    Im "hinteren" Garten möchte ich aber auch viele Gemüsearten anbauen und tue das auch schon. Außerdem gibt es ein "gemischtes Staudenbeet": Astern, Gräser, Artischocken, Palmkohl, Patagonisches Eisenkraut, Marokkanisches Leinkraut, dazwischen Phacelia. Das geht nur, wenn ich den Boden verbessere.

    Deshalb nun auch noch einmal meine Frage: Verstehe ich richtig, dass Ihr meint, ich soll im Herbst nicht einmalig sehr viel Grünmasse untergraben? Sondern nur mulchen bzw. Kompost etc. oberflächlich einarbeiten?
     
  • M

    maryrose

    Guest
    DAS versteh ich, Sabine!:pa:
    Kann dir aber (hinter dem Haus) hier nicht weiterhelfen: wir haben Lehmboden, daraus kannst du Kunstwerke formen, aber auch durch Al ufschüttung vor meiner Zeit ( als0 30 +) viel Stein und Kiesel- und das versuch ich optimal zu gestalten.
    LG maryrose
     

    inSekt

    Neuling
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    Hallo und guten Morgen,

    ich gärtnere auch seit 7 Jahren in der Wüste und habe mir inzwischen angewöhnt, immer da, wo ich was spezielles pflanze, direkt den Boden zu verbessern.
    So gebe ich z.B. in Pflanzrillen immer etwas TKS ( ja, ich weiss es, Torf ist verpöhnt, aber ohne ihn hätte ich schon manches aufgegeben:rolleyes:) und bedecke auch die Saat damit. Ansonsten kann man hier beim Austrocknen zusehen und kommt mit Giessen nicht nach, da wir ausser viel Sonne auch noch reichlich Wind haben.

    Das klappt hervorragend und viele Gemüsearten wachsen dadurch prima. Natürlich erzeuge ich auch Berge von Kompost, benutze Hornspäne, Guano und halte auch immer Ausschau nach Mist, was leider transporttechnisch nicht immer so einfach ist.
    Aber auf diese Weise kann ich auch in unserem Sandkasten doch einiges an Gemüse ernten.

    Sonnige Grüße aus dem Pfälzerwald

    Franz
     

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  • sabine_neu

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    Nürnberger Land
    Franz, ich finde Deinen Garten wunderschön! Ich liebe es, wenn vieles durcheinander wachsen darf. Und die Steinmäuerchen... :)
    Ich gebe immer eine größere Menge gute Pflanzerde dazu, wenn ich etwas neu pflanze. Aber die Beet-Oberfläche wird in kürzester Zeit wieder sandiger und sandiger...
    Gestern habe ich ein Beet mit Mangold, Radicchio, Schnittlauch und Grünkohl seeehr gut gewässert, dann mit dick mit Grasschnitt und ausgerissenem Unkraut gemulcht. Anschließend ein paar Würmer aus dem Kompost entührt und in die Mulchschicht umgesiedelt... :d

    Ingrid, von Terra Preta habe ich noch nie gehört, danke für den Hinweis.

    Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, ob ich im Herbst "Idee 1" umsetzen soll... ;)
     

    inSekt

    Neuling
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    Dankeschön Sabine,

    wir lieben es auch, wenn viele Pflanzen wild aufgehen, da wird einiges stehen gelassen und vieeles leider rausgerissen, da man ja doch noch etwas Gemüse will

    :grins:

    Die Steinmäuerchen habe ich eingezogen, um den Höhenunterschied zumindest etwas auszugleichen, damit bei Unwettern nicht gleich alles den Bach runter geht.


    Also ich würde aus jahrelanger Erfahrung mit armen Sandböden sagen, mach wie du es willst, nur mach etwas und das kontinuierlich jedes Jahr. Und das sich immer wieder Sand auswäscht ist bei solchen Böden normal.

    Da kannst du fast draufwerfen was du willst, es braucht lange Zeit, bis du eine Veränderung merkst.
    Es mögen mich die Spezialisten hier im Forum verbessern, aber ich unterscheide zwischen Nährhumus und Dauerhumus. Ersterer ist schnell verfügbar, wird aber auch vom Bodenleben genau so schnell wieder abgebaut. Dauerhumus ist nicht so einfach zu bekommen, da braucht es Zeit und gute Zutaten für den Kompost. Wenn du irgendwie die möglichkeit hast, Lehmerde zu bekommen, auflösen und übern Kompost verteilen, das hilft den Regenwürmern ungemein, stabile Ton-Humus Komplexe zu bauen. Die Alternative wäre Bentonit, aber das Zeug ist recht teuer. Ich habe meist einen Sack davon da für "spezie
    lle" Ansätze
    :grins:

    Vor einigen Jahren lernte ich einen älteren Herrn kennen, der hatte einen akribisch gepflegten Garten und wunderschöne Stauden. Er fragte mich, ob ich ein paar Ableger von ihm möchte und zeigte mir dabei seinen akkurat gepflegten Garten. Ich wunderte mich ob der pechschwarzen Erde in den Blumenbeeten, da das Grundstück mitten im Wald lag und hier überall nur Sand pur war, ich wohnte drei Grundstücke weiter.
    Er zeigte mir darauf hin seine „Kompostanlage“, die aus drei Kompostbehältern bestand und sagte mir, er hätte mal gelesen, das man Kompost drei Jahre lang reifen lassen soll und dabei zweimal umsetzen und so mache er das schon seit 25 Jahren. Im letzten Kompostbehälter war tiefschwarze, feinkrümelige Erde. Man muss noch erwähnen, dass auf den Grundstücken Riesenmengen von Blättern, hauptsächlich Esskastanie, Buche und Eiche anfielen, die er mit dem Rasenmäher zerkleinerte und untermischte.
    Das hat mich nachhaltig beeindruckt und ich probierte es auch aus und hatte nach 3 Jahren ein ähnliches Ergebnis. Ich hatte aber den Eindruck, das die große Menge an Laub dafür ausschlaggebend war.
    Als ich die Komposterde einem befreundeten Biobauern zeigte kam nur ein: "Wohasndasher" und er wollte es mir nicht so recht glauben, das ein Kompost solch ein Ergebnis bringen kann.

    Übrigens habe ich nur einmal meinen Garten umgegraben am Anfang und zwar mindestens zwei Spaten tief und dann die Beete nicht mehr betreten. Ich bewege seit dem immer nur noch die oberste Schicht.

    °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

    Hallo Ingrid,

    ich kenne das Thema "Terra Preta" und versuche ähnlich zu arbeiten, aber ich bin vorsichtig geworden mit Aussagen, da ich in einem anderen Gartenforum erlebt habe, wie Leute zu diesem Thema von "Fachleuten" ständig "zerrissen" wurden.


    Sonnige Grüße aus dem Pfälzerwald

    Franz
     
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