San Marzano - Diagnosehilfe

Ben ni

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Hallo zusammen,

ich bin noch am Anfang meines Gärtnerdaseins und würde mich über ein paar Diagnosetipps freuen. Nach stundenlanger Internetrecherche bin ich mir immer noch nicht sicher, was meine Tomaten bedrückt. Es handelt sich um meine San Marzanos, deren Blätter sehr ungesund aussehen. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um einen Nährstoffmangel/-überschuss oder einen Pilz handelt und habe nun Angst vielleicht kontraproduktive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

1. Meine Hauptsorge gilt den anfänglich gelben Blättern, die dann runde Flecken bekommen. Die Flecken sind grau und im Spätstadium kann man durchgucken. Genauer sollte ich sagen, dass die Blätter erst gelbe Flecken bekommen, die dann Größer werden. Auf dem ersten Bild, kann man die Anfänge von neuen "Löchern" sehen. Das letzte Bild zeigt die Blattunterseite. Die Verfärbung treten anfänglich bei den älteren Blättern auf, erreichen langsam aber auch höher liegende.

Ich hatte an die Dürrfleckenkrankheit gedacht, wo aber die Farbe der Flecken glaube ich nicht passt. Meine Hoffnung geht zu einem Magnesiummangel. Habt ihr Ideen? Um möglichen Pilzen noch rechtzeitig entgegenzuwirken, habe ich Magermilch und Schachtelhalm gespritzt, Kamillentee gegossen. Auf Chemie will ich verzichten.
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2. Das hier macht mir weniger Sorgen, aber ich bin neugierig. Von der Belichtung schwierig zu erkennen: es ist einfach ein gerader Abschnitt, durchgängig, der ausgewaschen grün ist und einfach tot aussieht - als fehlt eine Schicht des Blattes. Wenige (von 40) Pflanzen haben diese Flecken so nach einem Monat bekommen. Ich las was über schwankende Temperaturen, wenn es nachts zu kalt wird, aber auch etwas von Wassermangel.
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3. Hier gehe ich stark von einem Nährstoffproblem aus - falls es ein Problem ist. Ich dünge mit biologischem Langzeitdünger, der vielleicht noch nicht sein Werk tut, oder zu wenig? Da ich immer eher zu viel gedüngt habe in der Vergangenheit, bin ich nun sehr vorsichtig. Auf dem zweiten Bild recht schwierig zu erkennen: die lila Blattadern verwundern mich. Das gelbe Blatt habe ich nur zum Verdeutlichen dazu getan, hat mit dem Gelb aber nichts zu tun. Zu diesen farbigen Adern finde ich keine richtigen Infos. Habt ihr eine Idee, wie die entstehen?
Es gibt aber noch etwas Verwunderliches: Von meinen 40 Pflanzen habe ich vier unter ein großes Fenster mit Nachmittag+ Sonne gestellt, die als einzige dieses Symptom bei grünen Blättern entwickeln. Meine anderen Pflanzen (und diese vorher) stehen unter extra Pflanzenlicht (rot+blau) und zeigen diese Verfärbungen nicht. Da viele ihre Tomaten vor Mai durch Glas belichten, dürfte das wohl kein Problem sein, denke ich. Nach Verbrennung sieht es auch nicht aus. Ich kann mir höchsten einen anderen Nährstoffverbrauch vorstellen, der durch das andere Licht hervorgerufen wird.
IMG_20160413_164122.jpg

Vielen Dank bereits für eure Hilfe und Interesse!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Du schreibst wenig dazu, was Du mit den Tomaten machst...

    Nährstoffmangel kann eigentlich in frischer Blumenerde nicht auftreten, das ist normalerweise ein Problem später in der Saison bei grossen Pflanzen und kleinen Kübeln, unzureichender Düngung. Was hast Du denn für Erde genommen? Und wieso ist da jetzt schon Langzeitdünger am Werk? Eventuell sind die überdüngt oder ein Überschuss an irgendwas blockiert irgendwas anderes.

    Sonst scheint eine Krankheit schon plausibel, welche kann ich nicht sagen.


    Schädlinge, die fressen kann ich auf den exzellenten großen Bildern nicht erkennen.

    Die papierartige Stelle - kann sein, dass die Pflanze da an die Lampe gekommen ist und lokal verbrannt ist.
     
    die lila Blattadern verwundern mich. Das gelbe Blatt habe ich nur zum Verdeutlichen dazu getan, hat mit dem Gelb aber nichts zu tun. Zu diesen farbigen Adern finde ich keine richtigen Infos. Habt ihr eine Idee, wie die entstehen?

    Kann es sein, dass die Pflanzen zu kalt stehen bzw. standen? Ob das schlimm ist und ob sie wieder grün werden, weiß ich allerdings nicht.
     
  • Kann es sein, dass die Pflanzen zu kalt stehen bzw. standen? Ob das schlimm ist und ob sie wieder grün werden, weiß ich allerdings nicht.

    Also da die Pflanzen mit den lila Adern unter dem schrägen Fenster standen, während die anderen in der Mitte des Raumes standen, gibt es da bestimmt Temperaturschwankungen. Aber es ist mit Sicherheit nachts nicht unter 10 Grad gefallen. Daher bin ich da skeptisch. Danke aber schon mal für die Idee.

    Du schreibst wenig dazu, was Du mit den Tomaten machst... Nährstoffmangel kann eigentlich in frischer Blumenerde nicht auftreten, das ist normalerweise ein Problem später in der Saison bei grossen Pflanzen und kleinen Kübeln, unzureichender Düngung. Was hast Du denn für Erde genommen? Und wieso ist da jetzt schon Langzeitdünger am Werk? Eventuell sind die überdüngt oder ein Überschuss an irgendwas blockiert irgendwas anderes.

    Ja, danke, das trifft dann meine Vermutung. Ich habe absichtlich wenig dazu geschrieben, weil ich die Hoffnung hatte, dass erfahrene Gärtner rein optisch erkennen können, was einer Pflanze fehlt. Man ließt ja viel: "Bei Magnesiummangel färben..." etc.

    In der Tat habe ich ein Problem mit zu großen Pflanzen in kleinen Kübeln. Auf meiner Aussaatanleitung stand Januar drauf, was nun dazu geführt hat, das ich jede Menge ca. 70cm hoher Tomatenpflanzen habe, die ich alle noch nicht rauspflanzen kann. Ich habe auch nicht genug "Licht", Töpfe und Erde um die drinnen alle optimal zu halten. Da es aber noch einen Monat dauert, bis ich sie rauspflanzen kann, befinden die sich alle noch in 13x13 Töpfen, die durchgewurzelt sind. Demnach habe ich ein bisschen Langzeitdünger dran getan, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die ursprünglich Erde da noch genug hergab. Da habe ich übrigens Bio-Tomatenerde mit Kokoserde gemicht. Gerade Jungpflanzen möchte ich für das Wurzelwachstum etwas weniger nährstoffreiche Erde geben.

    Die Frage ist also, ob ich die noch einen Monat in dem kleinen Kübel versorgen kann, aber ihrer Gesundheit tut das sicherlich nicht gut. Wenn jetzt aber ein bestimmter Mangel zu erkennen wäre, könnte ich da natürlich gegenwirken. Und ja, ich werde nicht nochmal im Januar aussäen.

    Schädlinge, die fressen kann ich auf den exzellenten großen Bildern nicht erkennen.

    Auch oft untersucht, da ist nichts.

    Die papierartige Stelle - kann sein, dass die Pflanze da an die Lampe gekommen ist und lokal verbrannt ist.

    Das kann ich auch ausschließen. Die waren immer weit genug entfernt.

    Ich danke euch schon mal für die Zeit und Hilfe!
     
  • Eventuell könntest du die Pflanzen etwas zurückschneiden, damit sie jetzt einfach weniger Masse zu versorgen haben. Ich weiß nicht, wie sie aktuell aussehen, aber man könnte zum Beispiel den Haupttrieb kappen und dann einen Geiztrieb mehr wachsen lassen.

    Oder du suchst dir tiefere Töpfe, damit du ihnen nach unten noch mehr frische Erde geben kannst, wenn du in die Breite keinen Platz hast.

    Und als radikale Variante kannst du auch Geiztriebe abnehmen, und mit denen weitermachen.
     
    70cm hohe Pflanzen haben schon ordentlich Nährstoffbedarf und vor allem Hunger nach Licht, zumal wenn sie bei Zimmertemperatur stehen. Damit wird das mit dem Nährstoffmangel schon plausibel.


    Im Kübel düngen ist nicht so ganz einfach. Ich pflanze die entweder komplett in Kompost (min. 20, besser 30L Kübel), oder ich mische da grosszügig Langzeitdünger unter die Erde. Sind die Nährstoffe langsam erschöpft, dünge ich mineralische mit Flüssigdünger (aufgelöste Mineralsalze). Langzeitdünger nachträglich stelle ich mir schwierig vor, da man den im durchwurzelten Topf ja kaum in die Erde untergemischt bekommt.


    Das gelbe Blatt oben könnte ein Zeichen von Stickstoffmangel sein, das gibt sich bei Düngung schnell wieder. Die übrigen Fotos sehen mir aber absolut nicht nach Nährstoffmangel aus...
     
  • Ich finde es sind zu wenig Anhaltspunkte für eine gute Diagnose gegeben.
    Hilfreich fände ich eine Gesamtaufnahme der Pflanze, am besten auch so wie sie an ihrem Standort steht.
     
    Ich habe absichtlich wenig dazu geschrieben, weil ich die Hoffnung hatte, dass erfahrene Gärtner rein optisch erkennen können, was einer Pflanze fehlt. Man ließt ja viel: "Bei Magnesiummangel färben..." etc.


    Entschuldige bitte, aber hier sind Gärtner, zum Teil auch sehr erfahrene Gärtner, die helfen, wo sie können. Aber Hellseher ist niemand. Wenn du Hilfe möchtest, dann verrate mal alle äußeren Umstände und mach ein Übersichtsfoto von der ganzen Pflanze einschließlich ihres Standortes. Alles andere bringt unnötige Raterei.

    Liebe Grüße, Pyromella
     
    Entschuldige bitte, aber hier sind Gärtner, zum Teil auch sehr erfahrene Gärtner, die helfen, wo sie können. Aber Hellseher ist niemand. Wenn du Hilfe möchtest, dann verrate mal alle äußeren Umstände und mach ein Übersichtsfoto von der ganzen Pflanze einschließlich ihres Standortes. Alles andere bringt unnötige Raterei.

    Entschuldige Pyromella,
    da hast du mich falsch verstanden. Ich möchte niemanden zum rumrätseln auffordern. Ich ging davon aus, dass man das erkennen kann - wie schon gesagt. Und den Ansatz, nicht irgendwie schon in eine Denkrichtung zu drängen, finde ich aus objektiver Sicht sehr sinnvoll, da mich genau diese Frage interessierte, wie man aufgrund des Äußeren einer Pflanze auf die Fehler rückschließen kann. Das war vielleicht mein Anfängerfehler, weil man eben solche Beschreibungen im Internet findet, ich damit aber nicht zurechtkam, dachte aber, dass andere das könnten. Das mit dem Hellseher finde ich daher etwas unnötig provokant.

    Im Kübel düngen ist nicht so ganz einfach. Ich pflanze die entweder komplett in Kompost (min. 20, besser 30L Kübel), oder ich mische da grosszügig Langzeitdünger unter die Erde. Sind die Nährstoffe langsam erschöpft, dünge ich mineralische mit Flüssigdünger (aufgelöste Mineralsalze). Langzeitdünger nachträglich stelle ich mir schwierig vor, da man den im durchwurzelten Topf ja kaum in die Erde untergemischt bekommt.

    Danke Ralph. Den Gedanken hatte ich auch. Was mich nur verwunderte war, dass eben auf der Verpackung von dem Langzeitdünger solche Sachen stehen wie: auf die Erde streuen. Das mit der nährstoffärmeren Erde zur besseren Wurzelbildung hat dann wohl etwas zu gut funktioniert :D. Werde ich wohl nächstes Jahr auch mal wie du versuchen. Und die Pflanzen waren auch nicht auf Dauer für die kleinen Kübel vorgesehen. Mittlerweile sind sie auch im Garten und erholen sich. Daher war es wirklich der durchwurzelte Kübel schuld. Im Übrigen habe ich auch versucht, den Nährstoffmangel auf verschiedene Weisen zu behandeln. Jede Pflanze anders: Habe sowohl Flüssigdünger, als auch Langzeitdünger, Bittersalz, als auch Aminosol aufgesprüht, Schachtelhalm... und und und... die waren so durchwurzelt, dass es bei keiner Pflanze angeschlagen hat. Mit mehr Erde haben sie sich aber sofort erholt :). Danke aber für die Hilfe. Also kein Pilz, für jene, die ähnliche Bilder aufweisen ;).
    Danke euch allen!
     
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