Rotbuche zurückschneiden - November oder Februar/März?

[soewes]

Moin Moin,

Was spricht dagegen, eine ca. 2,30m hohe Rotbuchenhecke jetzt Mitte November um ca. 50cm in der Höhe einzukürzen? Mit der Heckenschere geht da nichts mehr, da muss ich mit der Astschere einzeln an jeden Stamm dran. Der Hecke geht es gut und Frost ist in den nächsten Tagen nicht zu erwarten...

Ich weiß, dass man das lieber im Feb. oder März machen sollte, aber zu der Zeit war es die letzten Jahre noch sehr kalt und wenn es dann gepasst hätte, war sie voll mit Vogelnestern. Außerdem steht eine Schredderaktion im Dorf bevor, so dass ich den ganzen Mist direkt loswerden könnte...

Würde mich über Antworten freuen!!!

 

[Pyromella]

Wenn deine Buchen ihr Laub schon verloren haben sehe ich da kein Problem. Eine noch belaubte Buche steht noch zu stark im Saft, da wird dir zu viel Harz etc raustropfen, was die Pflanzen enorm schwächt. Deshalb schneidet man die meisten Gehölze im Winter.

 

[soewes]

Das meiste Laub ist braun, aber bis das abgefallen ist, dauert es noch lange...

 

[gardener02]

Hallo soewes

Was spricht dagegen, eine ca. 2,30m hohe Rotbuchenhecke jetzt Mitte November um ca. 50cm in der Höhe einzukürzen?

Für mich spricht die Jahreszeit dagegen. Schnittwunden heilen jetzt schlechter als im Sommer und können Eingangspforten für Krankheiten sein.
An meinen Baum, den ich regelmässig beschneiden lasse, würde ich den Baumpfleger jetzt nicht ranlassen.
Wenn deine Hecke in ihrer jetzigen Grösse nicht stört würde ich bis zum nächsten Sommer abwarten.

Ich weiß, dass man das lieber im Feb. oder März machen sollte

Bei jungen Hecken Frühlings- und Sommerschnitt. Bei Älteren reicht ein Sommerschnitt.

 

[Frau B aus C]

Buche behält ihr Laub sehr lange, teils bis zum nächsten Mai.

Schneide ab. Da hätte ich überhaupt keine Bedenken. Was soll passieren? Buche ist eine sehr, sehr robuste Pflanze. Die überlebt das. Also große Astschere her und raus in den Garten und runter damit.
Nicht soviel fragen.

Es wird immer ein für und wider geben.

 

[gardener02]

Es wird immer ein für und wider geben.

Es gibt den guten Schnittzeitpunkt und den Schlechteren.
Und für mich hat Schneiden zum rechten Zeitpunkt auch was mit Respekt vor der Pflanze zu tun.
Eingehen wird die Hecke wahrscheinlich nicht. Aber wenn die Schreddermöglichkeit im Dorf das einzige Argument ist, jetzt zu Schneiden, mir wäre das zu wenig.

 

[Rentner]

Das meiste Laub ist braun, aber bis das abgefallen ist, dauert es noch lange...

Die Natur hat sich schon etwas dabei gedacht, als sie beschlossen hatte, der Buche die Blätter (Blattstiele) über den Winter als Knospenschutz zu lassen.

Ich sehe es wie Uschi

Schnittwunden heilen jetzt schlechter als im Sommer und können Eingangspforten für Krankheiten sein.

 

[gardomat]

Die Rotbuche schneidet man definitiv im Frühjahr oder/und im Sommer. Die neuen Triebe für das kommende Jahr haben sich nun bereits gebildet und würden jetzt abgeschnitten werden. Die Wundheilung, wie oben beschrieben ist bei einem Schnitt vor dem Blattaustrieb wesentlich besser... Es kann also schon passieren, dass ein Teil des Gehölzes erfriert oder/und erkrankt.

 

[Pflanzbert]

Ich habe Buchen aus Zeitnot heraus auch schon mal im Winter geschnitten, und der Austrieb im nächsten Jahr war schlecht. Überlebt haben es alle, gut war es nicht.

Die nächsten Monate sind nass und kalt, offene Schnittstellen sind da nicht gut.

 

[soewes]

So, habe es Ende letzten Jahres gelassen und frage mich nun, wann ich jetzt damit anfangen soll...

Kann ich da jetzt schon ran, auch wenn es sicher noch mal frieren und ggf. schneien wird?

Hab halt Angst, dass die Hecke wieder voller Vogelnester ist, wenn ich zu lange warte...

 

[gardener02]

Kann ich da jetzt schon ran

Ich würde so anfangs März schneiden.

 

[Elkevogel]

Wie heißt es doch so schön:
an frostfreien Tagen im Spätwinter (wann ist Spätwinter?)

Morgen ist bei uns kein Frost (bis 6° und Sonne), angesagt und in der Umgebung schneiden die Obstbauern ihre Bäume. Die meisten wissen, was sie tun - da kann man gut nachmachen:grins:
Somit ist hier morgen Gehölzschnitt angesagt.

Vor allem wird es einer gewaltigen Hundsrose an den Kragen gehen. Das muss jetzt sein - der Gastank ist nicht mehr verletzungsfrei erreichbar und das Lieferunternehmen hat sich schon beschwert. Aber die wuchert trotzdem weiter - der Schnittzeitpunkt "Forsiethienblüte" ist der völlig egal.
Und Brombeere und Hasel sind auch fällig. Mal schauen, was ich sonst noch finde - grrr, das gibt ein Massaker.
Hätte ich die geplante Hainbuchenhecke schon, wäre die jetzt auch fällig.

An Deiner Stelle würde ich mal schauen, wie die Nachbarn oder auch Obstbauern in Deiner Gegend es machen und mich dem anschließen.
Bis März bleibt auf jeden Fall Zeit - vorher nistest kein Piepmatz.

Liebe Grüße
Elkevogel

 

[Rentner]

Man richtet sich bei Baumschnittmaßnahmen seit jeher nach den Gewohnheiten von Landwirten und Bauern.

F: "Warum schnitt/schneidet der Bauer eigentlich im Winter/Spätwinter?"
A: "Einfach deshalb, weil er im Frühling/Sommer/Herbst keine Zeit für diese Arbeiten hatte/hat."

Diese Gewohnheit wurde von der Baumpflegezunft ungeprüft übernommen.
Die Begründung lautete schlicht und einfach: "Das würde schon immer so gemacht."

Mittlerweile zeigen aber neuere Erkenntnisse, dass der Sommerschnitt die weitaus schonendere Variante für den Baum ist.

Ein Beispiel:

Wer im Sommer schneidet, kann bestätigen, dass die Wundheilung erheblich rasanter verläuft.

Viele Gewonheitstiere lehnen den Sommerschnitt aber weiterhin ab.

Hier lautet die Devise:
"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er auch nicht."

 

[Elkevogel]

Hallo,
und wieder was gelernt

Übrigens sind viele "Obstbauern" hier gar keine Bauern/Landwirte:grins:
Man hat irgendwo eine Wiese (meist geerbt) mit Obstbäumen und macht den Schnitt trotzdem jetzt.
Aber das sind dann vermutlich genau die Gewohnheitstiere, die das immer schon so machen.
Trotzdem ist abgucken nicht unbedingt falsch - was seit Ewigkeiten funktioniert ist sicher nicht schlecht.
Wobei ich Sommerschnitt schon wegen des angenehmeren Wetters viel besser finde:grins:
Es war jedenfalls keine Freude, die Rose heute zu massakrieren (Nebel - nix von der angekündigten Sonne).
Immerhin hat der Gaslieferant sich prompt bedankt, dass er verletzungsfrei arbeiten konnte (er gab aber auch zu, dass die Rose letztes Jahr doch sehr schön geblüht hätte).

Soll ich die Hasel dann auch erst im Sommer schneiden?
1 x Korkenzieher und 1 x wild gewachsene Haselnuss (die in 7 Jahren noch nie Nüsse hatte - wie alt sie ist weiß ich nicht)

@Soewes,
sorry für die nicht einwandfreie Antwort (und die obige Frage)a:

Liebe Grüße
Elkevogel