Rettichanbau

B

biofreak

Guest
Guten Tag, bin neu in dem Forum, kurz zu meiner Peson: männlich, im besten Alter und
absoluter Anhänger von biologischem Anbau. Bearbeite ca. 100 m2 Gemüsegarten,
pflege 8 Obst-Spindelbäume (Apfel) und einige Johannisbeerensträucher, der restliche
Platz ist Grünfläche.
Meine Frage an die Expertenrunde ist folgende :
Säe seit Jahren Rettich (Eiszapfen, Ostergruß, Neckarruhm, bayrischer Bierrettich sowie
Herbst- und Winterrettich).
Nun habe ich seit einiger Zeit die Erfahrung gemacht dass hauptsächlich bei den Sommer-
und Winterrettichen die Krautentwicklung gut ist, aber was unten dranhängt total unter-
entwickelt ist.
Gedüngt wird im Frühjahr mit Hornspänen und zwischendurch mit etwas Guano, säe aber
den Rettichsamen nicht ins frisch gedüngte Beet. Der Saatabstand beträgt ca. 5 cm.
Vielleicht hat jemand einen Tipp für mein Problem!
Besten Dank für eine Antwort.
 
  • jomoal

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    Hallo Rettichanbauer,
    wenn du mit viel (stickstoffreichen) Hornspänen düngst und deine Rettiche vordergründig Kraut entwickeln, ist dies ein Zeichen einer unausgewogenen Ernährung, sprich, sie erhalten zuviel Stickstoff und zu wenig oder zu unausgeglichen andere Nährstoffe wie Kali, Posphor usw.

    jomoal
     

    Ludovika

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    Hallo zusammen,
    ich säe seit Jahren Rettiche aus, Frühsorten, Sommersorten, Spätsorten - und nix wird was!
    Gelegentlich hängt am sagenhaften Kraut unten ein graufauliges Etwas dran, aber ich hab noch nie!!!! einen vernünftigen Rettich bekommen.
    Bei den Radieschen ist es ähnlich, die allerersten im Frühjahr, die werden was, danach kommt nur noch Kraut, das schiesst schnell in Blüte und das wars dann.
    Ähnlich geht es mir mit Salat. Noch bevor er kopft wächst er aus.
    Was ist das? Kann mir jemand helfen?
    Ich gebe im zeitigen Frühjahr strohigen Hühnermist auf die Beete und Kompost.
    Sind meine Beete überdüngt? Wie und wo kann ich das prüfen oder prüfen lassen?

    Grüsse
    Ludovika
     
  • B

    biofreak

    Guest
    Hallo Ludovika, bin wohl nicht der Einzige der mit den Ergebnissen des Rettichanbaus Probleme hat. Um das Ganze endgültig in den Griff zu bekommen werde ich eine Bodenprobe mit Düngeempfehlung in Auftrag geben, einfach nach Gutdünken zu düngen
    ist über die Jahre gesehen falsch.
    Die Jahreszeit ist ideal für eine Bodenprobe da ja die Düngergabe übers Jahr nicht mehr
    wirksam ist und natürlich darf keine Kalkgabe vorher erfolgen.
    Melde mich wenn ein Ergebnis vorliegt.
     
  • Ludovika

    Mitglied
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    Wo lässt Du denn die Bodenprobe untersuchen?
    Und, nimmst Du von jedem Beet eine Probe?
    Ich bin gespannt was dabei rauskommt.

    Grüne Grüsse
    Ludovika - deren Wirsing in diesem Jahr ausgesprochen schön geworden ist.
     
    B

    biofreak

    Guest
    Hallo Ludovika, wenn Du eine Bodenanalyse machen lassen willst so gehe auf die website
    von der Gartenakademie RLP, die geben Dir dann die Institute von dem Bundesland durch
    in dem Du wohnst.
    Man sollte von jedem Beet eine Bodenprobe entnehmen, bei Gemüsebeeten sollte bis zu
    einer Tiefe von ca. 30cm die Entnahme erfolgen, gut durchmischen, ca. 500 gr. reichen
    völlig aus. Empfehlenswert ist auch eine Düngerangabe von dem Institut, so weiß man gleich was dem Boden zugeführt werden muß.
    Noch einen Nachsatz an "JOMOAL", Sie liegen mit ihrer Annahme, zuviel Stickstoff richtig,
    las in einem Beitrag daß gerade für Rettichanbau Hornspäne nicht geeignet sind, hier sei
    die Anwendung von Hornmehl besser da die Langzeitwirkung nicht so ausgeprägt sei.
    Gruß von Biofreak
     
  • B

    biofreak

    Guest
    Also Freunde des Rettich-Anbaues, die in Auftrag gegebene Bodenanalyse hat ergeben daß
    mein Gemüsebeet-Boden total überdüngt ist, wohl die Folge von zuviel Hornspänen.
    Gerade Rettiche mögen absolut kein zu stark gedüngten Boden, deshalb auch das widersprüchliche Ergebnis: tolles Grün-kleinste Rettich!
    Es ist anzuraten, ca. alle 4-5 Jahre eine entsprechende Bodenanalyse in Auftrag zu geben,
    wenn man dabei Nutzen zu Ertrag ins Verhältnis setzt, sehr wirtschaftlich.
     

    Ludovika

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    Ja, das ist mein Verdacht, dass mein Boden zu gut gedüngt ist.

    Ich hab ja keinen Komposthaufen im üblichen Sinn, sondern werfe alles was auf den Kompost käme zu den Hühnern in den Lauf.
    Die scharren und reissen Fasern auf und misten natürlich auch drauf.
    Die Reste werden zu einem Haufen zusammengezogen und dann scharren ihn die Hühner wieder auseinander.
    Brauch ich Komposterde, stech ich aus dem Hühnerlauf reichlich aus und dieser Kompost ist natürlich recht nahrhaft.
    Ausserdem verwende ich im Frühjahr natürlich auch den Hühnermist.

    Im kommenden Frühjahr werde ich ein "Magerbeet" anlegen für die Schwachzehrer.
    Auf den frisch angelegten Hügel kommen die Rettiche also auf garkeinen Fall.

    Danke für die Info
    Liebe Grüsse
    Ludovika
     
    B

    biofreak

    Guest
    Hallo Ludovika, nun sind wir am Ende gemeinsam doch etwas schlauer geworden, nach Deiner Beschreibung hast Du ja eine ideale Guano-Produktionsanlage mit Deinen Hühnern.
    Gute Idee hier zwei getrennte Beete anzulegen, zum einen besteht die Möglichkeit des Wechsel falls notwendig, zum anderen kann man die Ergebnisse vergleichen und daraus seine Schlüsse ziehen, also im Jahr 2009 die Idee verwirklichen. Gruß Biofreak!
     

    Phl0x

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    Hallo liebe Rettichliebhaber!

    den Rettich (und auch Radieschen) schiessen in die Kraut, wenn sie bei zu langen Lichttagen
    wachsen. Dann werden an der Kraut Blümchen und danach Samen.
    Wenn man die Knollen haben will, kann man zwei mal im Jahr säen, abhängig von der Klimazone, in Frühling: ende Februar, anfang März, dann kann man in 1,5 Monaten Radieschen und Eiszapfen ernten und danach in Spätsommer, mitte August.
    Ein guter Boden ist nur gut.
    Meine Radieschen werden so immer groß, aber da ich keine Pflanzenschutzmittel anwende,
    werden sie oft von Fliegenlarven beschadigt.

    Nächstes Jahr versuche ich den schwarzen Rettich anzubauen, aber damit habe ich noch keine Erfahrung.

    Grüße,
    Phl0x
     
  • manne

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    Hallo liebe Rettichliebhaber!
    Meine Radieschen werden so immer groß, aber da ich keine Pflanzenschutzmittel anwende,
    werden sie oft von Fliegenlarven beschadigt.
    Grüße,
    Phl0x

    Hallo Phlox, probiers doch mal mit einem Insektenschutznetz oder Vlies.
    Bei durchgehendem Schutz wirst du nur noch sehr vereinzelt Probleme mit verwurmten Rettich haben.

    Rettich und Radies baue ich das ganze Jahr an.
    Er gedeiht bei ordentlicher und regelmäßiger Wasserversorgung ganz gut.
    Alles unter Netz und Vlies.
    (Sieht zwar nicht ganz so schön aus, aber die Alternative sind eben Würmwer)

    gruß manne
     

    manne

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    Ja, das ist mein Verdacht, dass mein Boden zu gut gedüngt ist.
    Im kommenden Frühjahr werde ich ein "Magerbeet" anlegen für die Schwachzehrer.
    Auf den frisch angelegten Hügel kommen die Rettiche also auf garkeinen Fall.

    Danke für die Info
    Liebe Grüsse
    Ludovika

    Hallo Ludovika,

    am besten wird sein du verbesserst deine Logistik und führst genau Buch was wann auf welchen Beeten steht.

    Auf die frisch gedüngten Beete im ersten Jahr Starkzehrer wie z.B. alle Kohlsorten,
    im Folgejahr Mittelzehrer zu denen die allermeisten Salatarten zählen und
    im dritten und letzten Jahr dann Schwachzehrer wie Erbsen,Bohnen und eben auch Rettich.
    Danach beginnt der Zyklus von vorn.

    Mit dieser Anbaumethode wurden und werden die besten Ergebnisse in Bezug auf die Stickstoffversorgung der verschiedenen Kulturen erziehlt.

    Das bietet sich sowieso an, da ein Kulturwechsel auf den Beeten zwecks Bodenmüdigkeit,Krankeiten und Schädlingen eh ratsam ist.

    gruß manne
     
    B

    biofreak

    Guest
    An die "Rettichbauern", die Würmer sind nicht so das große Problem, die Erdflöhe sind viel
    bedrohlicher, sie sitzen auf den ersten Blattpaaren und fressen diese an bzw. ab. So kann
    sich der Rettich im frühen Wachstumstadium überhaupt nicht entwickeln (der Erdfloh ist ca.
    2 mm groß, schwarz und hat die teuflische Gabe zu hüpfen, wie eben ein Floh).
    Wie schon richtig erwähnt ist ein Flies sehr wirksam, zudem mögen die Erdflöhe keine Feuchtigkeit, also regelmäßig gießen.
    Der schwarze Rettich, rund oder länglich, ist genauso wie der blau-violette Herbstrettich problemlos im Anbau, Saatzeit ab Ende Juli-Anfang August, er braucht 8 Wochen Wachstumzeit und ist hervorragend geeignet zur Einlagerung in einer Miete. Diese Rettichsorte ist sehr fest im Fleisch, geraspelt oder gerädelt, mit etwas Salz ziehen lassen und dazu ein Butterbrot=Hochgenuß und zudem gesund.
    Es grüßt Euch Biofreak
     

    Ludovika

    Mitglied
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    Hallo,

    morgen beginne ich mit der Frostsaat!
    Laut Mondkalender ist morgen Fischtag, also Blatttag.
    Da beginne ich mit Feldsalat, Spinat, frühem Kopfsalat und Petersilie.

    Bei Zwiebeln bin ich mir nie so sicher, ab die zu Wurzel oder Blatt gehören. Ich tendiere zu Blatt, meine Nachbarin zu Wurzel...

    Am Wurzeltag - ich muss in den Kalender schauen wann der nächste ist - sähe ich dann frühe Radieschen, Eiszapfen und Karotten.

    Ich werde sehen, was sich entwickelt
    liebe Grüsse
    Ludovika
     
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