Problemrasen / Rasen wächst ungleichmäßig

Semmel122

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23. März 2025
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Hallo zusammen

da wir schon einiges unternommen haben und langsam nicht mehr weiterwissen, wollten wir hier mal um fachkundige Hilfe ansuchen.

Wir leben in einer Wohnanlage und verfügen über 150 m² Garten. Dieser wird von einem weiteren Garten (Wildwuchs), einer Allgemeinfläche (Wildwuchs) und einem weiteren benachbarten Garten (gepflegt) begrenzt. Die Grenze besteht durch eine im Wachstum befindliche Hainbuchenhecke bzw. Thujenhecke.

Bei der Wohnung hat es sich damals um eine Neubauwohnung gehandelt - der Rasen wurde daher mit Fertigstellung der Anlage neu angelegt. Der Rasenwuchs damals war nicht perfekt aber zumindest in Ordnung. Da sich aber die gesamte Gartenfläche nach dem ersten Winter unterschiedlich stark abgesenkt hat und dies zu so starken Unebenheiten geführt hat, dass meiner besseren Hälfte beim Durchlaufen des Gartens sogar ein Band riss, wurde die Fläche nochmals professionell ausgeebnet und die entsprechenden Stellen neu angesät. Das Problem war aber, dass damals gefühlt nur sehr wenig Rasensamen ausgebracht wurden und diese auch kaum keimten, weshalb wir dann nochmals nachgesät haben. Dennoch blieb das Wachstum aus.

Aufgrund des schlechten Rasenwuchs und der nicht gepflegten umliegenden Gärten, hatten wir kurz darauf große Flächen mit Klee und anderen Unkräutern im Garten, so dass wir die betreffenden Stellen abtragen mussten. Es wurde neue Rasenerde ausgebracht und neu angesät. Die Samen wurden, wie bei jedem Mal, wenn an- oder nachgesät wurde, ständig feucht gehalten, wobei relativ schnell an einigen Stellen Wasserpfützen entstanden – also das Wasser offensichtlich nicht absickerte.

Der Rasen wuchs zwar, aber nur sehr bescheiden und nicht dicht - hielt sich also weiterhin in Grenzen.

Der Rasen wird im Frühjahr mit einem Langzeitdünger und im Herbst mit einem entsprechenden Herbstdünger gedüngt. Er wird wöchentlich 2 x gemäht, wobei eine Schnitthöhe von ca. 4-5 cm eingestellt ist. Im Herbst wurde der Rasen vertikutiert, wobei an den Stellen mit Unkräutern oder wo der Rasen stark beschädigt ist, tiefer vertikutiert und nochmals angesät wurde. Er wird sowohl von Kindern als auch von einem Hund in Anspruch genommen.

Neben dem, dass der Rasen an den meisten Stellen nicht wirklich wachsen will und somit keine geschlossene Grasnarbe vorhanden ist, haben wir nun sämtliche Unkräuter (Moos, Gänseblümchen, Löwenzahn, Reiherschnabel, Gundermann, Breitwegerich, Spitzwegerich, Ehrenpreis, behaartes Schaumkraut, etc.) im Garten. Zumindest gibt es aber keinen Klee mehr. Das Unkraut wird, wenn möglich, immer mit der Wurzel ausgestochen. Dabei fiel uns auch auf, dass der Boden im Bereich des schlechten Wachstums eher trocken und bröselig wirkte und es teilweise schwer war mit dem Unkrautstecher tiefer einzudringen, da man nach ein paar wenigen Zentimetern bereits aneckte.

Leider wächst an bestimmten Stellen zum Nachbarsgarten (Wildwuchs – abgegrenzt von der Hainbuchenhecke) nun auch Girsch, welche zwar ausgegraben und mit Folie überdeckt wird, aber man wird ihr kaum Herr.

Mit einem im Baumarkt erhältlichen Boden-pH Tester haben wir herausgefunden, dass der Boden einen pH-Wert von 7 hat.

Das aktuelle Problem ist aber der Rasen. Ein kleiner bestimmter Teil wächst sehr gut und auch saftig grün. Im restlichen Bereich gibt es aber nur fleckenartig Stellen welche gut wachsen und eine saftig grüne Farbe haben (siehe Bilder).

Das Ziel wäre nun, dass der Rasen überall so wächst wie an diesen Stellen. Bevor wir nun aber einfach wieder sinnlos ansäen und die Ergebnisse bescheiden ausfallen, wollten wir Eure fachkundige Meinung, was wir am besten machen sollen, einholen.

Anbei noch einige Bilder vom Garten (Blätter sind dem aktuellen starken Wind geschuldet) sowie von den angrenzenden wildwüchsigen Gärten/Allgemeinfläche (die beiden Letzten Bilder).

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  • Hallo Semmel, herzlich willkommen!

    Ich kann dich beruhigen. Dein Rasen sieht nicht so extrem schlimm aus.

    Ich empfehle dir von einmal mit Langzeitdünger auf normalen Rasendünger, alle 4 - 6 Wochen umzusteigen.

    Jetzt empfehle ich einen mineralisch-organischen Dünger mit höherem Stickstoffanteil, danach alle 4 - 6 Wochen (bei viel Regen eher 4 Wochen, bei trockenerem Wetter 5 - 6 Wochen) organisch düngen. Das alleine hilft deinem Rasen schon viel mehr. Auf den Packungen der Langzeitdünger mag zwar stehen, dass es für eine lange Zeit reicht, aber das haut nicht immer hin.

    Was das Unkraut anbetrifft: eine gute und eine etwas weniger gute Nachricht: Das Unkraut auf deinem letzten Bild ist kein Giersch, sondern kriechender Hahnenfuss. Auch ein lästiges Unkraut, aber lässt sich etwas besser bekämpfen als Giersch. Die weniger gute Nachricht: bei soviel Wildwuchs wirst du wohl immer mit etwas Unkraut leben müssen. Aber wenn du den Rasen regelmässig düngst, dann stärkst du ihn und das Unkraut wird eher verdrängt.
     
    Danke für die rasche Antwort.

    Die Girsch habe ich nicht fotografiert, wächst etwas seitlich vom kriechenden Hahnenfuß.

    Uns ist klar, dass wir immer etwas Unkraut im Garten haben werden - Ziel wäre aber ein starker und robuster Rasen damit es das Unkraut schwer hat und sich nicht in die Lücken setzt.

    Das mit dem Dünger probieren wir gerne mal aus - aktuell verwenden wir den Rasenlangzeitdünger von Compo - gibts da andere/bessere Empfehlungen? Wir haben auch schon mit dem Gedanken gespielt den Rasen zuvor im betreffenden Teil noch mal zu vertikutieren bzw zu aerifizieren weil wir glauben, dass er an diesen Stellen zu sehr verdichtet ist und anschliessend an den kahlen Stellen nochmals Rasen nachsäen.
     
  • Ach ja zum Vertikutieren wollte ich ja noch etwas schreiben:

    Vertikutieren schwächt den Rasen eher als dass er ihn stärkt. Wenn du meinst, dass er dort zu dicht ist, dann aerifiziere ihn lediglich, das sollte reichen. Wenn du dennoch vertikutieren willst, dann stärke ihn zuerst, indem du ihn düngst und vertikutierst ihn eine Woche später. Aber nicht zu tief.

    Vertikutieren hilft oft dem Wildwuchs, denn aus den geteilten Pflanzenstücken wächst wieder je eine eigene Pflanze.
     
  • Das Vertiktutieren wäre mehr dazu gedacht, damit der Boden etwas aufgelockert wird damit die Nachsaat besser sprießen kann.

    Ja, an einer Stelle konnten wir die Girsch beinahe erfolgreich bekämpfen. Dieses Jahr kam aber wieder ein kleines Blatt durch das Fließ durch. Mal sehen.
     
  • ... als auch von einem Hund in Anspruch genommen.
    Das dürfte wohl die Ursache für die Grasbüschel sein. So etwas habe ich auch in neu angelegten städtischen Rasenflächen gesehen, die nicht gedüngt und oft von Hund und Halter frequentiert werden.

    Auch hier gab es im Rasen einen keinen Hundeurin-Schaden im Herbst 2021. Da war nur ein ein kleines Stück Rasen verbrannt und die Umgebung wurde bis zum Dezember etwas dunkler grün. Anfang Februar 2022 war nur ein geringer Unterschied wahrzunehmen, was sich dann Ende Februar änderte:

    Dezember 2021
    Urinfleck Z-E 20211215.jpg

    Anfang Februar 2022
    Urinfleck Z-E 20220202.jpg

    Ende Februar 2022 (Februar 2022 war hier 2,7 °C wärmer als im Durchschnitt)
    Urinfleck Z-E 20220227.jpg

    Hundeurin und der darin enthaltene Harnstoff kann also noch über den Winter hinweg eine Wirkung verursachen. Wie sich Urin auswirkt, ist neben der vorhandenen Stickstoff-Versorgung und der Menge von den Temperaturen und dem Niederschlag abhängig.

    Das Ziel wäre nun, dass der Rasen überall so wächst wie an diesen Stellen.
    Dem Hund beibringen, den Urin gleichmäßig zu verteilen ;), oder besser: gar nicht.
     
    Das Vertiktutieren wäre mehr dazu gedacht, damit der Boden etwas aufgelockert wird damit die Nachsaat besser sprießen kann.

    Ja, an einer Stelle konnten wir die Girsch beinahe erfolgreich bekämpfen. Dieses Jahr kam aber wieder ein kleines Blatt durch das Fließ durch. Mal sehen.
    Sehe ich auch so - vertikutieren kreuz und quer, ordentlich abrechen und dann neu Rasensamen streuen..
    Wo hast du Vlies verlegt?
    Ja der Hundeurin von den Weibchen läßt den Rasen sprie´ßen, das kennen wir auch, ich finds nicht schlimm, ist ja wie Dünger, ich gieße immer Wasser drüber, mildert die Schärfe...:(

    Und wenn man einen Hund im Garten hat, muss man sich halt arrangieren, weniger schöner Rasen aber viel Freude mit dem Hund!
     
    Ich würde gar nichts derart machen, solange Unkraut drin ist. Dann schredderst du es und die vielen Teile vermehren sich nachher noch.

    Unkraut erst beseitigen. Wenn es vom Nachbarn kommt, tiefe Borde setzen.

    Dann düngen, dein Dünger geht auch.., düngeplan aufstellen… damit du regelmäßig düngst. Ausbringen nur mit schleuderstreuer.

    Dann besorgst du dir Kies, in 0,2-2mm. Kein!!! 0 Anteil!

    Mit 2m Brett, Leiter etc. kannst du den Boden begradigen.

    Ab 10 grad Bodentemperatur, wahrscheinlich im mai kannst du dann rasen säen…
     
  • Durch zerkleinern und untergraben wirds auf jeden Fall nicht besser.

    Bis dahin könnte man auch mit Folie alles komplett abdecken und rasen komplett neu ansetzen.
     
  • Ich sehe den Sinn darin:

    der Vertikutierer ritzt die Grasnarbe an, entfernt Unkraut, Moos,Rasenfilz, abgestorbene Gräser, er belüftet den Boden, er stört das Wachstum von Teppich bildenden Unkräutern wie Weißklee, Ehrenpreis,Gundermann ect.
    Wenn dann der Rasen schön dicht wächst, durch regelmäßiges mähen, düngen,wässern hat das Unktraut weniger Chance zu wachsen, wird verdrängt.
    Und sollten sich doch mal Unkräuter durch setzen, na dann halt mal ausstechen.
     
    Haben nun mal gedüngt.

    In ca. 2 Wochen werden wir mit dem Vertiktutierer oberflächlich durchgehen um das Moos und das Rasenfilz zu beseitigen, zudem noch mit Nagelschuhen den verdichteten Boden etwas auflockern und anschließend an den kahlen Stellen nochmals nachsäen.

    Danke für die vielen Tipps.
     
    Haben nun mal gedüngt.

    In ca. 2 Wochen werden wir mit dem Vertiktutierer oberflächlich durchgehen um das Moos und das Rasenfilz zu beseitigen, zudem noch mit Nagelschuhen den verdichteten Boden etwas auflockern und anschließend an den kahlen Stellen nochmals nachsäen.

    Danke für die vielen Tipps.


    Du fängst gerade an, einen Fehler nach dem anderen zu machen.

    Gedüngt wird, wenn der rasen anfängt zu wachsen. Eher in 2-4 Wochen. Zu früh gedüngt, bedeutet die Nährstoffe werden ausgewaschen und werden nur bedingt aufgenommen.

    Nagelschuhe verdichten den Boden. Bringt auch nichts. Deine kleine Fläche kannst du mit einem 20mm Bohrer oder einem rasenspecht Löchern. Die Löcher werden dann mit angesprochenen Kies gefüllt.

    Vertikutieren lässt du bitte. „Lüften“ mit einer Federwalze ist das richtige. Und vorher muss das Unkraut raus, das geht aber nur mit Chemie oder fleiß. Großflächig mit Folie.

    Gegen Moos hilft eisendünger. Dann wird es braun und du kannst es wegharken.

    Wenn du jetzt alles streichst was unangenehm oder viel Arbeit bedeutet, kannst du dir die Mühe komplett sparen.
     
    Haben nun mal gedüngt.

    In ca. 2 Wochen werden wir mit dem Vertiktutierer oberflächlich durchgehen um das Moos und das Rasenfilz zu beseitigen, zudem noch mit Nagelschuhen den verdichteten Boden etwas auflockern und anschließend an den kahlen Stellen nochmals nachsäen.

    Danke für die vielen Tipps.
    Vorher düngen und dann vertikutieren hätts nicht gebraucht, aber jetzt ist es halt so.
    Ansonsten machst du das so, wie du beschrieben hast.:)
     
    Vorher düngen und dann vertikutieren hätts nicht gebraucht, aber jetzt ist es halt so.
    Ansonsten machst du das so, wie du beschrieben hast.:)
    Da der Rasen ja bereits zu wachsen begonnen hat und die Temperaturen auch nachts mittlerweile moderat sind und zudem die nächsten Tage Regen angesagt wurde haben wir uns gedacht, dass sich das düngen jetzt anbietet.

    Bislang haben wir noch nicht vertikutiert, da noch ein Fest ansteht bei welchem der Rasen nochmals stark beansprucht werden wird, das vertikutieren/aerifizieren hätten wir daher erst danach gemacht.

    Du fängst gerade an, einen Fehler nach dem anderen zu machen.

    Gedüngt wird, wenn der rasen anfängt zu wachsen. Eher in 2-4 Wochen. Zu früh gedüngt, bedeutet die Nährstoffe werden ausgewaschen und werden nur bedingt aufgenommen.

    Nagelschuhe verdichten den Boden. Bringt auch nichts. Deine kleine Fläche kannst du mit einem 20mm Bohrer oder einem rasenspecht Löchern. Die Löcher werden dann mit angesprochenen Kies gefüllt.

    Vertikutieren lässt du bitte. „Lüften“ mit einer Federwalze ist das richtige. Und vorher muss das Unkraut raus, das geht aber nur mit Chemie oder fleiß. Großflächig mit Folie.

    Gegen Moos hilft eisendünger. Dann wird es braun und du kannst es wegharken.

    Wenn du jetzt alles streichst was unangenehm oder viel Arbeit bedeutet, kannst du dir die Mühe komplett sparen.
    Warum mit Kies? Wir dachten dass man hierzu (Quarz)Sand verwendet?

    Worin liegen die Unterschiede zwischen 1. Nagelschuhen und Rasenspecht und 2. vertikutieren oder Federwalze?

    Das Moos haben wir bislang immer mit einem Gartenrechen beseitigt.
     
    Es geht nicht um nachttemperaturen, sondern hintergründig um die Bodentemperatur.

    Rasen hat wurzeln bestenfalls 10cm und tiefer.

    Kies 0,2-2mm ist die handelsbezeichnung. Grundsätzlich ist nur wichtig, dass kein 0 Anteil enthalten ist. Dieser könnte auch wieder verschlammen.

    Drückst du deinen Nagel in den Boden erwirkst du ein Loch, indem du das Erdreich nach außen drückst. Das bewirkt eine Verdichtung.
    Ein gebohrtes Loch (Bohrer 5-10€) oder rasenspecht (100€ oder leihen) mit hohlspoons macht ein Loch indem das Erdreich an der Stelle entnommen wird.

    Das füllen mit Kies füllt es aus und bewirkt schnelle Abfuhr in den Boden. Im bestenfalls 10cm tief. Wenn man jetzt wie empfohlen nur morgens wässert, trocknet die Oberfläche schnell ab, das Blatt ist nur kurz feucht, optimal!
     
    Vertikutieren ist sehr radikal. Anritzen der bodennabe beschädigt deutlich mehr.

    Die federwalze ist schonender, eher wie harken. Das ist grundsätzlich immer erstmal die bessere Wahl.

    Du willst ja nicht zerstören, du willst aufbauen.

    Als Vorbereitung Anfang mai düngen, dann 1 wo später rasenspecht, kürzeste Stufe mähen, lüften, Kies ausbringen. Ca 5-10kg pro Quadratmeter.

    Ende mai bist du fertig, dann rasen säen…

    Bis du mit allem anfängst Zeit nutzen, Unkraut beseitigen.
    Ich würde es auf keine Fall schreddern und hoffen dass es weniger wird. Es gibt auch Sorten, wo jeder abgetrennte trieb neu wächst. Oder welches mit Pfahlwurzel, dass wirst du so auch nicht los…
     
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