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- 05. Juni 2007
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ich muss etwas ausholen:
der hund, um den es geht, ist ein etwa fünfjähriger brackenmischling, groß ausgefallen mit etwa 60cm.
der hund wurde mit etwa einem halben jahr angebunden aufgefunden und ins th gebracht.
in einem vernünftigen th wäre er natürlich in eine pflegestelle gekommen - erstens haben welpen und junghunde nach meinem dafürhalten in tierheimen eh nichts verloren, zweitens erst recht nicht welche, die ersichtlich keine gute grundsozialisierung haben und dann auch noch ziemlich groß werden.
vor einem jahr, anläßlich meiner katzenkampagne da in diesem th fiel er mir auf, wir waren uns sofort sympathisch.
in dem tierheim, das ist das nächste problem, gibt es im prinzip keine mitarbeiter, die qualifiziert sind, mit problmetaischen hunden umzugehen und auch keine entsprechende externe hilfe. wie so üblich, wird der betrieb im wesentlichen mit praktikanten kürzerer laufzeiten aufrecht gehalten - für die langzeitinsassen fehlt es also auch an festen und verlässlichen bezugspersonen - gerade für hunde, gerade für einen hund wie falko, der noch nie ein wirkliches zuhause hatte, wäre das wichtig.
ich habe den hund mit trick 17 aus dem tierheim geschafft und in ein besseres tierheim in der umgebung gebracht. dort hat er zumindest eine akzeptable zwingergröße von 40qm, ausreichend licht (in dem alten th sind die zwinger so klein und niemals gibts direkte sonne, der hund war defintiv auch depressiv) und langzeitpraktikanten. er hat dort jetzt einen festen pfleger, der ihm auch schon viel beigebracht hat und wenigstens einmal am tag eine angemessene runde dreht.
er kann ins weite sehen, die rehe wenigstens riechen und sein ausblick ist nicht wie im alten th ein mit zwingern vollgestellter hof ohne jedes grün.
natürlich, und ohne böse sein zu wollen, muss man sich schon überlegen, was für leute praktikantenstellen in th haben, halt leute mit schwieriger vergangenheit, gegenwart und zukunft, oft recht eingeschränkter empathiefähigkeit und intelligenz. auch das neue tierheim hat nur eine festangestellte leiterin.
in den vier jahren im alten th hat der hund natürlich jede menge marotten aufgebaut, vom starken naturgegegebenen jagdtrieb nicht zu reden: er hat ein männerproblem und neigt zum schnappen. er mag diese typisch männliche attitüde - das vorbeugen und eindringen in den distanzraum (was männer ganz unbewusst oft machen) überhaupt nicht. im grunde ist er natürlich zutiefst unsicher und ich bin mir ziemlich sicher, dass in der richtigen (frauen)hand sehr schnell ein unauffällier hund aus ihm wird, von dem keine gefahr ausgeht. er ist ein hund, der gern respektiert, der aber auch respektiert werden möchte.
kinder sind völlig unproblematisch. er nimmt sie als das, was sie sind: unvollkommene menschlein, die man einfach ignoriert, weil sie nicht wichtig sind.
das tierheim lag sehr abseits - falls mit den hunden überhaupt spazieren gegeangen wurde - dann halt der ewig gleiche weg über die wiese - sowenig kontakt zu außenreizen wie möglich.
an sich ist er eigentlich ein stabiler charakter, er kommt gut mit anderen hunden aus, auch mit rüden - was er natürlich am dringendsten braucht, ist ein stabiles, hundeerfahrenes zuhause.
es gab 2x interessenten im neuen th aber beides male wären männer die hauptakteure gewesen und das geht halt anfänglich mit ihm nicht. wenn die männer nicht bereit sind, sich zuerst hinten anzustellen, wird das nix. dann schnappt er.
ich selber habe eine weile im sommer büro- und stadttraining mit ihm gemacht: habe ihn morgens abgeholt, ne kurve durch die stadt gedreht und männe hat ihn mit in sein büro genommen für die eine oder andere stunde und dann gings retour. mit meinem männe hat es auch wunderbar geklappt, weil sich mein männe nicht so dominant verhalten hat ihm gegenüber.
so, nun gibt es aber licht am horizont: eine interessentin, die ich auch weitläufig kenne. ein tolles zuhause, sehr gute frau, erfahren mit hunden, die es einem nicht gleich leicht machen. auch mit mann - aber sie hat die hundehosen an. souverän, gelassen und dominant als frau. alles, was falko braucht.
leider gibts natürlich auch katzen.
sie geht zwar bereits mit ihm spazieren, kann ihn aber nicht gleich nehmen, weil erst mal urlaub sein muss dafür. ich habe natürlich ein jahr vorsprung in vertrauensbildung. also habe ich letztens bei mir zuause den katzentest gemacht.
lief jetzt nicht bombig, ist aber nach meiner auffassung hinzukriegen.
der beste fall - null interesse - war natürlich nicht es sah im wesentlichen so aus: katze auf kratzbaum, hund auf sofa und starrt rüber. oder katze in korb, hund läuft hin und stupst. typisches jagdhundverhalten - erst gucken, ob es nicht zurückbeißt, der nächste schritt von seiner seite wäre sicher aggressiver. aber genau dieses verhalten gibt ja die zeit, erzieherisch einzuwirken und falko ist schon ein hund, der will to please hat, auch da ist er ganz jagdhund. ein sinnloser beißer und zerstörer ist er nicht. und auch kein terrier - er hat also angst vor schmerzen
ich will unbedingt, dass diese vermittlung klappt und nicht an den katzen scheitert.
bis letzten freitag habe ich es immer vermieden, falko mit mir nach hause zu nehmen - nur büro - ich wollte dem hund kein versprechen geben, was in absehbarer zukunft nicht einzuhalten ist.
dauerhaft auf pflege geht er bei mir nicht, dafür ist er zu groß, das kriege ich nicht gebacken. ich hab ja vier eigene hunde und unter der woche muss jeder von uns allein in der lage sein, mit den hunden zu gehen. mit einem dabei, der so viel kraft hat und so viel aufmerksamkeit benötigt, geht das nicht.
ich würde ihn nun dieses woe gern für die ganze zeit nehmen - damit ich guten gewissens sagen kann: das katzenthema ist durch. er kann gehorsam sein und nach zwei tagen ist er soweit, dass er die eigenen katzen als zugehörig betrachtet und man in ruhe den raum verlassen kann, ohne katzenhack bei der rückkehr vorzufinden.
aber ich bin mir halt unsicher, was ich bei dem hund damit anrichte. der letzte freitag war für mich schon grenzwertig. die letzte halbe stunde war er so glücklich - alle lungerten in der küche: hunde, katzen, menschen, weil männe am kochen war. das perfekte hundeidyll. er hat richtig gestrahlt. die katzen waren dann auch egal, essensduft war viel besser. und halt diese ganze entspannte stimmung, er hat das aufgesogen wie ein schwamm. und dann gings natürlich wieder in den zwinger ins th. mich kratzt das sehr an. die frage ist halt, ob ich meine eigenen probleme damit nur auf den hund übertrage oder ob es für den hund genauso kontraproduktiv ist ob ich damit erneute verlustängste produziere?
der hund, um den es geht, ist ein etwa fünfjähriger brackenmischling, groß ausgefallen mit etwa 60cm.
der hund wurde mit etwa einem halben jahr angebunden aufgefunden und ins th gebracht.
in einem vernünftigen th wäre er natürlich in eine pflegestelle gekommen - erstens haben welpen und junghunde nach meinem dafürhalten in tierheimen eh nichts verloren, zweitens erst recht nicht welche, die ersichtlich keine gute grundsozialisierung haben und dann auch noch ziemlich groß werden.
vor einem jahr, anläßlich meiner katzenkampagne da in diesem th fiel er mir auf, wir waren uns sofort sympathisch.
in dem tierheim, das ist das nächste problem, gibt es im prinzip keine mitarbeiter, die qualifiziert sind, mit problmetaischen hunden umzugehen und auch keine entsprechende externe hilfe. wie so üblich, wird der betrieb im wesentlichen mit praktikanten kürzerer laufzeiten aufrecht gehalten - für die langzeitinsassen fehlt es also auch an festen und verlässlichen bezugspersonen - gerade für hunde, gerade für einen hund wie falko, der noch nie ein wirkliches zuhause hatte, wäre das wichtig.
ich habe den hund mit trick 17 aus dem tierheim geschafft und in ein besseres tierheim in der umgebung gebracht. dort hat er zumindest eine akzeptable zwingergröße von 40qm, ausreichend licht (in dem alten th sind die zwinger so klein und niemals gibts direkte sonne, der hund war defintiv auch depressiv) und langzeitpraktikanten. er hat dort jetzt einen festen pfleger, der ihm auch schon viel beigebracht hat und wenigstens einmal am tag eine angemessene runde dreht.
er kann ins weite sehen, die rehe wenigstens riechen und sein ausblick ist nicht wie im alten th ein mit zwingern vollgestellter hof ohne jedes grün.
natürlich, und ohne böse sein zu wollen, muss man sich schon überlegen, was für leute praktikantenstellen in th haben, halt leute mit schwieriger vergangenheit, gegenwart und zukunft, oft recht eingeschränkter empathiefähigkeit und intelligenz. auch das neue tierheim hat nur eine festangestellte leiterin.
in den vier jahren im alten th hat der hund natürlich jede menge marotten aufgebaut, vom starken naturgegegebenen jagdtrieb nicht zu reden: er hat ein männerproblem und neigt zum schnappen. er mag diese typisch männliche attitüde - das vorbeugen und eindringen in den distanzraum (was männer ganz unbewusst oft machen) überhaupt nicht. im grunde ist er natürlich zutiefst unsicher und ich bin mir ziemlich sicher, dass in der richtigen (frauen)hand sehr schnell ein unauffällier hund aus ihm wird, von dem keine gefahr ausgeht. er ist ein hund, der gern respektiert, der aber auch respektiert werden möchte.
kinder sind völlig unproblematisch. er nimmt sie als das, was sie sind: unvollkommene menschlein, die man einfach ignoriert, weil sie nicht wichtig sind.
das tierheim lag sehr abseits - falls mit den hunden überhaupt spazieren gegeangen wurde - dann halt der ewig gleiche weg über die wiese - sowenig kontakt zu außenreizen wie möglich.
an sich ist er eigentlich ein stabiler charakter, er kommt gut mit anderen hunden aus, auch mit rüden - was er natürlich am dringendsten braucht, ist ein stabiles, hundeerfahrenes zuhause.
es gab 2x interessenten im neuen th aber beides male wären männer die hauptakteure gewesen und das geht halt anfänglich mit ihm nicht. wenn die männer nicht bereit sind, sich zuerst hinten anzustellen, wird das nix. dann schnappt er.
ich selber habe eine weile im sommer büro- und stadttraining mit ihm gemacht: habe ihn morgens abgeholt, ne kurve durch die stadt gedreht und männe hat ihn mit in sein büro genommen für die eine oder andere stunde und dann gings retour. mit meinem männe hat es auch wunderbar geklappt, weil sich mein männe nicht so dominant verhalten hat ihm gegenüber.
so, nun gibt es aber licht am horizont: eine interessentin, die ich auch weitläufig kenne. ein tolles zuhause, sehr gute frau, erfahren mit hunden, die es einem nicht gleich leicht machen. auch mit mann - aber sie hat die hundehosen an. souverän, gelassen und dominant als frau. alles, was falko braucht.
leider gibts natürlich auch katzen.
sie geht zwar bereits mit ihm spazieren, kann ihn aber nicht gleich nehmen, weil erst mal urlaub sein muss dafür. ich habe natürlich ein jahr vorsprung in vertrauensbildung. also habe ich letztens bei mir zuause den katzentest gemacht.
lief jetzt nicht bombig, ist aber nach meiner auffassung hinzukriegen.
der beste fall - null interesse - war natürlich nicht es sah im wesentlichen so aus: katze auf kratzbaum, hund auf sofa und starrt rüber. oder katze in korb, hund läuft hin und stupst. typisches jagdhundverhalten - erst gucken, ob es nicht zurückbeißt, der nächste schritt von seiner seite wäre sicher aggressiver. aber genau dieses verhalten gibt ja die zeit, erzieherisch einzuwirken und falko ist schon ein hund, der will to please hat, auch da ist er ganz jagdhund. ein sinnloser beißer und zerstörer ist er nicht. und auch kein terrier - er hat also angst vor schmerzen
ich will unbedingt, dass diese vermittlung klappt und nicht an den katzen scheitert.
bis letzten freitag habe ich es immer vermieden, falko mit mir nach hause zu nehmen - nur büro - ich wollte dem hund kein versprechen geben, was in absehbarer zukunft nicht einzuhalten ist.
dauerhaft auf pflege geht er bei mir nicht, dafür ist er zu groß, das kriege ich nicht gebacken. ich hab ja vier eigene hunde und unter der woche muss jeder von uns allein in der lage sein, mit den hunden zu gehen. mit einem dabei, der so viel kraft hat und so viel aufmerksamkeit benötigt, geht das nicht.
ich würde ihn nun dieses woe gern für die ganze zeit nehmen - damit ich guten gewissens sagen kann: das katzenthema ist durch. er kann gehorsam sein und nach zwei tagen ist er soweit, dass er die eigenen katzen als zugehörig betrachtet und man in ruhe den raum verlassen kann, ohne katzenhack bei der rückkehr vorzufinden.
aber ich bin mir halt unsicher, was ich bei dem hund damit anrichte. der letzte freitag war für mich schon grenzwertig. die letzte halbe stunde war er so glücklich - alle lungerten in der küche: hunde, katzen, menschen, weil männe am kochen war. das perfekte hundeidyll. er hat richtig gestrahlt. die katzen waren dann auch egal, essensduft war viel besser. und halt diese ganze entspannte stimmung, er hat das aufgesogen wie ein schwamm. und dann gings natürlich wieder in den zwinger ins th. mich kratzt das sehr an. die frage ist halt, ob ich meine eigenen probleme damit nur auf den hund übertrage oder ob es für den hund genauso kontraproduktiv ist ob ich damit erneute verlustängste produziere?