Hallo Georg, Bj. 79,
wollt eigentlich nicht direkt auf Dein Post eingehen, da Du Dich aber expliziet auf die Kräuselkrankheit beziehst, denke ich mal, dass ich Deine Aussagen so nicht stehen lassen sollte (der Nachwelt wegen, gell?)
Das von Dir angesprochene Hexengebräu in der Spiritus-Edition bekämpft keine Kräuselkrankheit! Und das liegt allein am Zyklus und dem Wirkungsgrad des Pilzes. Das Hexengebräu wird dem Baum nicht unbedingt Schaden zufügen (richtig dosiert und angewendet), es nützt aber auch nix bei der Bekämpfung der KK.
Im 1. Jahr hab ich alle betroffenen Zweige großzügig bis ins Holz rein abgeschnitten und verbrannt.
im 2. Jahr hab ich befallene Neuaustriebe ebenfalls großzügig ausgeschnitten und mit Hexengebräu gegen Pilze gespritzt...
Schade drum. Gegen die KK hilft lediglich vorbeugend Agieren. Wenn der Befall sichtbar wird reicht das Absammeln der Blätter. Der Neuaustrieb im gleichen Jahr bleibt ja verschont. Daher ist ein Rückschnitt ins Holz, sofern er nicht der Formierung dient, wertfrei.
befallene Neuaustriebe ebenfalls großzügig ausgeschnitten und mit Hexengebräu gegen Pilze gespritzt..
Nun, wie bereits erwähnt, ist eine Spritzung nach Sichtbar werden des Befalls irrelevant und ebenfalls wertfrei. Selbst wenn man auf chem. Keule mittels Kupfer & Co. zurückgreifen mag, bleibt der Erfolg aus, sofern man nicht vor dem ersten Knospenaufbrechen handelt.
Kräuselkrankheit kann auch ganz leicht verwechselt werden mit jungen neu ausgetriebenen Blättern die sich bei trockener Hitze gern mal etwas einrollen.
...
Sollte ein User diesen Unterschied wirklich nicht erkennen, hoffe ich inständig, dass er Deine Rückschnitt-Prophylaxe nicht durchzieht, das Bäumchen würde wohl immer ein Bäumchen bleiben.
Mehrmals abends gut mit Hexengebräu spritzen:
1l Wasser
2-3 spritzer Spiritus
1 spritzer flüssiges Geschirrspühlmittel
1 Pck Natron (gibts in der Backabteilung)
Also ich bin kein Gegner des Hexengebräus, wirklich nicht, zumal ich ähnliche Mischung anwende. Jedoch ohne Spiritus und Spülmittel. Und da wären wir noch bei einem Thema. Für was soll das Spüli gut sein? Als Emulgator brauchst Du das weder bei Natron noch bei Spiritus. Max. beim vollständigen "Hexengebräu" mit Öl als Anteil. Reine Nartonspritzungen (5 Gramm/1Liter Wasser) sind prima gegen Pilzerkrankungen im Garten, fast. Aber in Punkto KK eben wirkungslos.
Des Verständnisses halber möchte ich jedoch für jeden Nachahmer sicherheitshalber anmerken, dass Du unter 1 Pck Natron das 5g "Gebinde" verstehst!? Denn die handelsüblichen Kaisernatron Päckchen hier haben 50 Gramm, das kannst unmöglich meinen.
Nach den 1. 3-4 Spritzungen solltest du deutliche Besserung erkennen können.
Na Logo! Was soll auch passieren? Nach kompletten Rückschnitt bzw. Absammeln der Blätter kein erneuter Befall! Wie auch!
Neuaustrieb nach entfernen der KK befallenen Blätter ist nicht von KK infiziert! Und das ist nicht dem Hexengebräu zu Gute zu schreiben, also ist der Sinn dieser Spritzung nicht belegbar, wertlos!
Im Frühjahr wenn sich die 1. Knospen bilden und beginnen auf zu gehe ...spritzen.
Jetzt sei mal dahin gestellt, wer gern welche Spritzung benutzt (auch wenn dies nicht Unwichtig ist!) Aber sobald die Knospe schwillt, platzt, sich bewegt, was weiß ich auch immer, ZU SPÄT! Wir hatten das Thema schon mehrfach hier im HGN erörtert, Krankheitsentwicklung und Erreger der KK. Spritzung VOR dem Knospenschwellen. Vor Jahren hatte ich
HIER beim Thema Peressigsäure noch allein einen sonnigen Tag im Jan/Feb. empfohlen. Mittlerweile kann ich auch eine Spritzung/Desinfektion (denn um dies handelt es sich mittels Peressigsäure) bereits nach dem Laubfall im Herbst empfehlen. Eigene Erfahrungen und Publikationen von Andreas Thomas und Dr. Guido Albert zum Thema. Damit schwindet die Gefahr, den doch recht frühen Zeitpunkt zum Spritzen nicht zu verpassen.
Beerenlangzeitdünger stärken den Baum wodurch er widerstandsfähiger wird
Einerseits stellt sich mir die Frage, warum ausgerechnet Beerendünger (gut, er ist schon irgendwie rund wie ´ne Beere,...) andererseits halte ich von Empfehlungen und Düngen allein des Düngens wegen (mein Nachbar hat´s gemacht, nun muss ich wohl auch) ohne Kenntnisse des Bodens für nicht ratsam. Es gibt weit mehr Schäden durch falsches, übertriebenes Düngen als Mangelerscheinungen durch unterlassene Düngungen
..kannst du dem Baum bis er etwas kräftiger ist ein Regenschutzdach geben... = entzieht dem Pilz direkte Feuchtigkeit auf den Blättern.
Auch darüber könnte man auf´s trefflichste streiten. Allein mir fehlt die Lust.
Man könnte natürlich auch der Natur ein weng Raum einräumen.....
oder Monokultur mit Abschlagrasen.....