Pfirsichbaum abgebrochen - wächst er wieder zusammen?

Registriert
28. Aug. 2014
Beiträge
12
Ort
Berlin
Guten Tag liebe Forumsmitglieder,

dies ist meine erste Frage in diesem Forum, ich fand es nett, wie hier miteinander geredet wird und sich geholfen wird.
Ich habe keinen Garten sondern eine grosse Dachterrasse, habe deshalb alles in grossen Kübeln.

Nun habe ich vor 5 Jahren einen Pfirsichbaum aus einem Kern gezogen geschenkt bekommen, groß wie ein Zahnstocher. Ich habe ihn gehegt und gepflegt und inzwischen ist er einen halben Meter groß, der Stamm ist etwa Daumendick.
Wir haben den Baum am Sonntag zum veredeln gebracht und es wurde ihm ein Plattpfirsich und eine Nektarine drangemacht. Ich weiß nicht wie man das genau nennt.
Auf dem Nachhauseweg ist der Baum samt Topf im Auto umgekippt und der Stamm abgeknickt. Also nicht ganz abgebrochen sondern nur halb, die kleinere Hälfte war noch heil.

Ich habe auf Anraten von jemand der meinte, sich auszukennen die Bruchstelle gleich nach dem Bruch sofort wieder sauber aufeinandergedrückt, mit einem Aschewassergemisch umschmiert und mit festem Bast und anschließend Klebeband umwickelt. Dann hab ich das Bäumchen mit zwei festen dicken Stäben fest geschient damit er nicht knicken oder wackeln kann.

Man sagte mir, ich soll ihn jetzt viel gießen. An den beiden Veredelungszweiglein hängen inzwischen die Blätter, die Blätter am Bäumchen werden herbstlich rot.

Hat es einen Sinn darauf zu hoffen, das der Stamm im Winter im Gewächshaus wieder anwächst? was kann/soll ich tun, um es ihm einfacher zu machen?
Wie ihr sicher lest hab ich von all dem nicht viel Ahnung aber das Bäumchen ist mir sehr wichtig und ich möchte es nicht verlieren weil er mir als Geschenk sehr viel bedeutet hat.

vielleicht habt ihr ja Lust mir zu antworten, ich würde mich freuen.
lieber GRuß von Silberstreif
 
  • Schwierig, die Situation. Mit den Pfropfstellen oben und dem geknickten Stamm unten. Ich fürchte, die Pfropfstellen wirst Du verlieren. Der Stamm könnte noch mal zusammenwachsen, oder unterhalb der Verletzung noch mal austreiben.

    Viel tun kannst Du im Moment nicht. Schattig stellen, viel giessen, die Blätter regelmässig besprühen, damit sie nicht so leicht austrocknen. Im Extremfall kannst Du ein kleines Gewächshaus aus einem großen transparenten Plastiksack für das Bäumchen improvisieren, die feuchte Luft hilft auch, aber dann besteht die Gefahr von Fäulnis und Schimmel. Vielleicht ist besprühen doch besser.

    Der Stamm kann wieder zusammenwachsen, aber es wird dauern. Gehölze wachsen eher langsam, es kann Wochen oder auch ein Jahr dauern, bis sich so eine Verletzung ausreichend verwachsen hat.
     
    Da muss du Geduld haben und wie Hejo sagte besprühen und nicht zuviel giessen , sonst fault der ganze Baum.
    das er evt. Blätter abwirft muss dich nicht beunruhigen , das Bäumchen braucht jetzt viel Kraft zum heilen und zum Aufbau , da wirft es evt. überflüssiges ab.
     
  • vielen Dank ihr zwei, das habe ich mir gedacht. Ich hab getan was ich konnte, nun stht er windstill und bekommt im Moment Regen ab, ich denke, das wird ihm guttun. Im Winter ist er dann im Gewächshaus. ich hoffe, er wird es überstehen und zusammenwachsen. Ich dachte, ich könnte ihm irgendein Mittel geben oder die Stelle eventuell nochmal neu verbinden mit irgendwas, was das zusammenheilen beschleunigen könnte. Dachte ihr hättet da einen Spezialtrick auf Lager :)
    Aber nichmal danke :)
    schönen Sonntag für euch
    lieber GRuß von Silberstreif
     
  • Hallo Silberstreif ,
    herzlich Willkommen hier :)
    Als kleine Hilfe ,
    wenn Du Deinen geschriebenen Beitrag noch mal korrigieren möchtest, kannst Du unter Deinem erstellten Beitrag : "Bearbeiten "
    anklicken, aber auch nur für eine bestimmte Zeit .
     
  • Ich habe meinen alten Kirschbaum selbst veredelt und hab daher zumindest ein wenig Ahnung auch wenn ich selbst Anfänger bin.

    Ein problem könnte sein, dass sich zwischen dem Stamm und der Veredelung sich eine Verschmutzung z.b. ein kleines Steinchen befindet. Dies könnte verursachen, dass die Veredelungen nicht sauber zusammenwachsen.

    Aber Frage: Hast du jetzt im Herbst den Baum veredeln lassen?
    Veredelungen sollte man im Januar Feberur machen. Wenn der veredelte Teil schon Blätter hat kann dies nach meiner Auffassung erst gar nicht funktionieren.

    KErnproblem liegt aber schon in der Ausgangslage. Der Baum ist aus einem KErn gewachsen, daher handelt es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um einen Hochstamm und ist damit für ded Balkon oder im GWH völlig ungeeignet. In 10 - 15 Jahren ist der Stamm 30cm stark und hat meterlange Wurzeln. Es wird kaum möglich sein, diesen auf Dauer im Kübel zu halten.

    2 Möglichkeiten
    a.) den Baum so lange wie es geht auf dem Balkon halten und später am Waldrand aussiedeln.

    b.) von dem Baum einige Äste abnehmen als Reisser und von einem Fachmann oder selbst auf einen Buschbaum veredeln lassen.

    Zu deinem aktuen Problem:
    es ist nicht auszuschließen, dass die Blätter nur deswegen verwelken, weil die Nährstoffversorgung NOCH NICHT optimale ist und er im Frühjahr wieder austreibt.
    Statt Aschegemsich würde ich die Verletzung mit Baumwachs oder Beinewachs luft- und wasserdicht verstreichen und natürlich regelmäßig gießen wie schon erwähnt.
    Auch das Bestäuben der Blätter und auch die erwähnte Tütenmethode sind geeignet, wobei - wie oben erwähnt - die Tütenmethode eher problematisch ist.

    Verzichte auf alle Fälle für dieses Jahr komplett auf Düngung.
     
    Im Winter ist er dann im Gewächshaus. ich hoffe, er wird es überstehen und zusammenwachsen.

    Da sich noch keiner der echten Baum-Experten geäussert hat, will ich es versuchen. In meinem Kopf ist da folgender Gedanken - ein Pfirsich ist ein Laubbaum aus der gemäßigten Klimazone. Er wirft im Herbst Blätter ab. Solche Bäume benötigen oft weniger als 10° um in die Winterruhe zu kommen. Ist es zu warm, dann verbraucht der Baum die Reserven, und hat im Frühjahr keine Kraft zum Austreiben.

    Es kann sein dass ich mir irre, oder dass der Pfirsich etwas spezielles ist. Wenn es stimmt was ich mir zusammengereimt habe, dann wäre das beste, den Pfirisch frostfrei, aber kühl zu überwintern. Ich weiss nicht wie warm dein Gewächshaus im Winter ist, für den Pfirsich sollte es nicht zu warm werden.
     
    ... wieso frostfrei.

    Mein Pfirsich muss sich im Freien mit dem Frost rumplagen - und tut es auch.

    allerdings kommt es natürlich darauf an in welchen Lagen von deutschland er steht.
    Bei uns hier ist es ziemlich mild aber 25 Grad Minus mussten unsere 2 auch schon überstehen und haben dies auch getan.

    Im Kübel allerdings wird es eher zum Problem.

    Dafür muss der Kübel sehr gut eingepackt werden. Den Baum selber würde ich allerdings nicht oder zumindest nur sehr luftig einpacken (z.B. mit Gartenflies)
     
  • Ich denke nicht dass die Verdelungsstelle hier zum Problem werden kann.

    Übliche Zeit der Veredelung ist Januar/Februar, obwohl die kältesten Nächte erst im Februar kommen.
    Wenn die Veredelung gut mit Baumwachs oder Bienenqwachs bestrichen ist, sollte ihr der Winter nichts ausmachen.

    Aber einen Baum trocken und frostfrei zu überwintern kann mehr Probleme mit sich bringen als Lösungen.

    z.b. Milben und andere Ungeziefer
    Trockenheit oder Staunässe
    zu warme Temperaturen und zu früher Austrieb gefolgt evt von Spätfrost wenn er zu früh rausgestellt wird etc.

    Sollte die Veredelung scheitern, dann kann der Baum mit hoher Wahrscheinlichkeit dennoch gerettet werden indem man weiter unten den Baum erneut veredelt.

    Wie gesagt .... mir ist eine Veredelung gelungen, vom Profi bin ich aber weit entfernt, daher ist dies nur meine persönliche Meinung ohne Garantie.
     
  • Eigentlich hatte ich eher Sorge, dass der Baum zu warm steht, im Gewächshaus, als zu kalt. Deshalb der Hinweis, dass die Winterruhe nur unter 10° klappt. Zum Frost wollte ich eher weniger sagen ...
     
    vielen Dank für eure vielen Gedanken zu meinem Bäumchen :)

    Also das Hauptproblem ist ja nicht die veredelte Stelle, sondern das der Stamm durchgebrochen ist. Oder meint ihr das jetzt mit veredelter stelle? Ja ich hatte ihn an dem Tag wo er abgebrochen ist auch veredeln lassen, allerdings nur von einer Hobbygärtnerin. Um die veredelten Stellen mache ich mir gar keine Gedanken, ich möchte nur mein Bäumchen im ganzen retten.

    Hajo, mein Gewächshaus hat einen Frostwächter und eine Heizung die die Temoeratur immer auf 5 Grad hält. was meinst du, ist das zu warm? die Gefahr, das er zu früh austreibt ist sicher gegeben, er hat sonst auch immer recht früh getrieben. Ich dachte nur, das es ihm eventuell mit dem gebrochenen Stamm besser bekommt, weil ich dachte, das er auch im Winter eventuell Saft und Kraft braucht, um die Wunde zu schließen. Dachte sogar schon, ob ich ihn vielleicht deshalb in die Stube nehme, damit er gar nicht merkt, das Winter ist.

    Ich habe viele Bäume in Kübeln auf meiner Terrase und da packe ich immer im Winter den Topf mit Luftpolsterfolie ein und lasse den Baum unbedeckt stehen. letztes Jahr sind sie mir nicht erfroren sondern ersoffen, weil es nicht kalt aber unheimlich nass war bei uns in Berlin.

    ganz lieber Gruß von Silberstreif
     
    Nach allem was ich weis, sind 5 Grad gut für den Baum. Mit Veredelungstelle meine ich die Stellen wo gepfropft wurde.

    Der Stamm, nun das ist auch ein bischen Glückssache ob er heilt. Hängt davon ab, wie viel Rinde übrig ist, auf welche weise das Holz gebrochen ist. Aber da hilft nur Schienen und verbinden, so wie Du es schon gemacht hast, und dann abwarten.
     
    Löchien,
    Ich würde den Baum auch lieber in gemäßigten Plusgraden überwintern. Aber was jetzt wichtiger ist zur reconvalescenz des Baumes weiterhin allgemein warm, die Blätter erhalten in gespannter Luft mit zum Beispiel einer Tüte, aber nicht dicht für gewissen CO2 Eintrag.
    Veredelungen um die Zeit sind üblicherweise Augenveredelungen.
    Ich hab aber selbst schon Triebe mit Blättern veredelt- mit Verdunstungsschutzmassnahmen
     
    Löchien,
    Ich würde den Baum auch lieber in gemäßigten Plusgraden überwintern. Aber was jetzt wichtiger ist zur reconvalescenz des Baumes weiterhin allgemein warm, die Blätter erhalten in gespannter Luft mit zum Beispiel einer Tüte, aber nicht dicht für gewissen CO2 Eintrag.
    Veredelungen um die Zeit sind üblicherweise Augenveredelungen.
    Ich hab aber selbst schon Triebe mit Blättern veredelt- mit Verdunstungsschutzmassnahmen

    ICh gehe davon aus, daß du Melonen meinst. Bei Tomaten, Gurken und Melonen wird die Maßnahme mit der Tüte oft empfohlen. Allerdings auch dort nur kurze Zeit.

    Bäume sind hier aus meiner Sicht anderst. Vor allem schon deswegen, weil die Veredelung auch durch Baumwachs geschützt wird und natürlich daß es verholzte Triebe sind.

    Von der Überwinterung bei Plusgraden halte ich gar Nichts. Verholztes selbst gefriert nicht so leicht und die Veredelung bzw. auch die Verletzung des Stammes um dass es hier im wesentlichen geht wird durch Baumwauchs gegen Nässe und Kälte geschützt.

    Man könnte ggfs. einen Kompromiss machen.

    Wenn der Winter in die kalte Phase kommt bei zweistelligen Minustemperaturen, dann stellt man das Bäumchen vorübergehend in die Garage oder auch in einen dunklen Keller. Alles blos nicht zu warm.
    Alternativ könnte man dazu auch für diese kurze Kältephase den Baum einwickeln so wie man z.B. auch Palmen überwintert.

    Sobald die Minusgrade wieder einstellig werden aber umgehend wieder befreien, denn aus meiner Sicht sind Ungeziefer und anderes bei einer Überwinterung eine wesentlich größere Gefahr.
     
    Doch doch, definitiv Pfirsich/Nectarine.
    Der Red Haven war irgendwie schon abgängig,vergreisung ect. , welches die Unterlage (Prunus ) vorab schon gut zum austreiben bewegte (wurzelschösslinge).
    Den grössten hab ich beäugt mit Red Haven, die anderen kleineren mit Nectarinetrieben .Weiss nicht mehr so genau wies gemacht habe ,eher mit zarten Triebenden und z.T. unter die Rinde geschoben und mäßig fest verbunden.
    Die Blätter,nicht viele, halbiert und das ganze eingetütet(wichtig finde ich).
     
    DEr Nutzen der Tüte besteht darin, daß die Blätter durch die Sonne nicht austrocknen.

    Baumveredelungen macht man im Februar wenn es noch keine Blätter gibt und ist bereits angewachsen wenn der Asutrieb kommt, was soll dann die Tüte????

    Wenn man natürlich zur falschen Jahreszeit veredelt sollte man alles tun, daß es nicht austrockent, aber selbst dann ist der Erfolg eher geringer.
     
    Der Baum ist doch erst jetzt veredelt worden, und auch die Verletzung am Stamm ist frisch. Deshalb macht die Tüte Sinn, und ich habe auch schon weiter oben im Thread einen Plastisack als Möglichkeit zum Verdunstungsschutz vorgeschlagen.
     
  • Zurück
    Oben Unten