Nutzgarten und Fuchsbandwurm

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Hallo zusammen,

wie handhabt Ihr das eigentlich mit der Fuchsbandwurmgefahr bei Euren Nutzgärten? Ich würde mir gerne eine Kräuterspirale anlegen und evtl. Tomaten, habe aber Bedenken wegen dem Fuchsbandwurm. Wir wohnen in Waldnähe.

Freue mich auf Eure Tipps.

Viele Grüße,
Birgit
 
  • Hallo Birgit,

    ich bin derzeit nicht so auf dem laufenden, ob noch eine akute Gefahr besteht.
    Aber der Fuchs schnürt doch hauptsächlich auf Grundstücke, auf denen auch Federvieh gehalten wird.
    Aber vielleicht kann dir noch jemand etwas dazu sagen.

    Liebe Grüße
    Petra, die auch ländlich wohnt, aber den Fuchs noch nie zu Gast hatte
     
    Wir wohnen auch am Ortsrand, angrenzend nur Felder, Wald ist weit weg. und einen Fuchs hab ich auch noch nicht gesehen, aber schon einen Dachs. Sicherheitshalber wird alles vor dem Verzehr gut gewaschen. Seufz, vom Strauch naschen ist hier leider nicht drin.
    Gruß Blaumeise
     
  • Hallo Birgit,

    abwaschen mindert das Risko. Kochen zerstört die Eier. Die Eier befinden sich im Fuchskothaufen am Boden, werden ab er auch von Haustieren übertragen. Höher als bis zum Knie dürften die Eier wohl nicht fliegen - aber kann man das so pauschal sagen?
    Ich finde dieses Thema sehr schwierig, weil es irgendwo zwischen Medienhysterie und nachweisbar heimgesuchen Regionen (z.B. Schwäbische Alb) angesiedelt ist .
    Andererseits, würde es sich um eine grassierende Krankheit mit hoher Todesrate (ist es nicht) handeln, wüssten es alle und niemand würde noch Heidelbeeren suchen und roh mit Milch + Zucker essen. Im Einzelfall ist sie aber nicht minder tödlich; wen es trifft, der hat schlechte Karten.
    Diesen link fand ich ganz aufschlussreich und nüchtern:
    Umweltbildung: Umwelttipp Fuchsbandwurm
    Fuchsbandwurm

    Ich selbst mache nach wie vor frisches Bärlauchpesto und sammle Brombeeren u.s.w., wie immer. Eher gerate ich unter's Auto, als unter den Fuchsbandwurm.
    Es kommt wahrscheinlich darauf an, wo genau du wohnst und ob du ein eher vorsichtiger oder ein argloser Typ bist. Es ist ungefähr so wie bei Frühsommer-Meningo-Enzephalitis oder Borreliose, die durch Zecken übertragen werden können.
    Das Risiko schätzt jeder für sich selbst ein.

    Möglicherweise erteilt das örtliche Gesundheitsamt darüber Auskunft, ob du in einem besonders gefährdeten Gebiet wohnst.

    Lu
     
  • hallo,
    hab auch schon darüber nachgedacht
    da regelmäßig ein fuchs nach unseren hühnern schaut
    für den menschen scheint das risiko sehr gering zu sein
    aber hund und katze sollte man regelmäßig entwurmen-zwischenwirt-
    und nach kraulen,hände waschen

    gruß

    reseda

    :cool:
     
    Vielen Dank für Eure Antworten.
    Tja, ich bin ein eher vorsichtiger Mensch. Bei FSME bin ich schon seit geraumer Zeit am Überlegen, ob ich meinen bestehenden Impfschutz erneuern soll oder nicht.
    Unser Nachbar hat Hühner und einen Fuchs habe ich auch schon öfter gesehen. Allerdings soll erangeblich abgeschossen worden sein. Naja, in letzter Zeit hab ich ihn auch nicht mehr gesehen aber es gibt ja noch andere, die den Weg finden könnten.
    Der Tipp mit dem Gesundheitsamt ist gut, da werd ich mal anrufen.
    Ich wohne im Spessart.

    Viele Grüße,
    Birgit
     
  • Liebe Birgit,

    ich überlege gerade, ob es vielleicht noch besser wäre, das Forstamt oder den Jäger anzurufen, weil die / der den aktuellen Bestand vor Ort eigentlich ganz genau kennen müsste und evt. etwas entspannter mit der Materie umgeht. "Gesundheitsamt" klingt so nach Akten, Meldepflicht, noch mehr staubiger Verwaltung als Forstamt und etwas weniger praxisnah.
    Kam mir nur so in den Sinn.

    Lu
     
    Meine erste Anlaufstelle wäre auch das Forstamt, bzw der örtliche Förster oder Jäger, die wissen meistens genaueres, wie die vom Gesundheitsamt, oder was auch immer, da sie direkt am Ort sind.
    Mein Garten steht in Stadtnähe, aber dennoch treibt sich ab und an mal ein Fuchs durch die Kolonie.
    Das die Eier nur im Kothaufen sind, ist nicht ganz richtig.Da sich die Füchse auch gern mal im Aas und Kot ahlen, könnt es sein, das sie sich im Fell festhalten und von da dann in höheren Gräsern oder Büschen hängenbleiben.
    Ich bin schon froh, das mein Bärlauch im Garten wächst, zumindest etwas sicherer wie auf freiem Feld/Wald.
    Abwaschen mindert das Risiko, abkochen hilft auch.Ab 60 oder 70 grad sterben die Eier ab.Leider halten das nicht alle Kräuter aus, und verlieren dadurch eine Menge an Wirkstoffen.
    Also gut abwaschen, eventuell leicht schrubben, was anderes könnt ich jetzt nicht vorschlagen.
    Füchse gibt es heut eh fast überall, da sie sich sehr gut an den Menschen gewöhnt haben.

    FSME Impfung empfehle ich eigentlich jedem, der einen Garten hat, oder öfters im Wald und Feld spatzieren geht.Der Piks tut nicht weh, aber wenn die Frühsommermenningitis zuschlägt, könnt das echt hart werden.Ich lasse meine Impfschutz alle 3 Jahre erneuern, und das jetzt seid 12 Jahren.Letztes Jahr haben mich 5 Zecken erwischt, und angeblich soll es dieses Jahr richtig schlimm mit dem Vorkommen werden.
     
    Ich wohne nicht weit vom Waldrand entfernt, weiß auch wo Fuchsbauten sind, aber bei mir war noch nie einer in der Nähe. Andererseits habe ich nachts schon oft Füchse mitten in der Stadt gesehen. Sicher ist man also nirgends.
    Der Fuchsbandwurm ist endemisch vorhanden, also überall. Es gibt also keine sicheren Gebiete bei uns in Deutschland. Der Vater einer Freundin von mir hatte den Fuchsbandwurm. Vielleicht beim Vesper im Wald ein Wurmei aufs Brot gekommen. Sicherheit gibt es keine.

    Der beste Schutz im Garten ist sicher die Einzäunung. Da aber auch Katzen zu den Überträgern zählen können, hilft das auch nicht 100%. Aber was ist schon 100% sicher!
     
    Hallo,
    Ich kann die Sorge gut verstehen (da auch Jäger/Angler/MTBler und häufig in d. Natur unterwegs).

    Bei d. letzte Großuntersuchung in Bayern lagen die Befallsrate (beim Fuchs) zwischen 40 und 70%. Nordbayern weniger betroffen als Südbayern. Hauptproblematik liegt in die (teilweise) sehr hohe Fuchspopulation (seit Tollwutimmunisierung stattfindet haben sich die Füchse stark vermehrt) sowie die hohe Fuchsdichte innnerhalb besiedelte Flächen (z.B. mitten in München - sog. Frittenbuden Füchse), was die Bejagung nahezu unmöglich macht.

    Im Nutzgarten i.d.R. weniger problematisch - am besten einzäunen und kein "Fuchslockmittel (wie Essensreste) im Komposthaufen werfen. Federvieh, Ratten & Mäuse locken Füchse an.

    Im Wald sollte man auf Hygiene achten, z.B. Hände waschen, Kleidung wechseln nach d. Heidelbeerernte usw.

    Die Eier der kleine Fuchsbandwurm sind sehr leicht und über grössere Strecken per Wind transportierbar - und können auch vom Mensch eingeatmet werden.

    Risiko für "Normalbürger" ist als gering einzuschätzen. Gefährdete Personen sind eher Jäger, Waldarbeiter, Landschaftspfleger usw. Wenn Du große Sorgen machst, dann kann eine Blutuntersuchung eine Befall in frühe Stadium entdecken (laut meine Hausärztin sehr zuverlässig).

    Gruß,
    Mark
     
  • Danke für den Link und die Infos. Werde mich morgen mal erkundigen. Ich wußte auch nicht, dass man eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm beim Menschen behandeln kann.

    Viele Grüße aus Unterfranken,
    Birgit
     
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