Neuen Rasen anlegen (auf Naturboden)

Kolle182

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe seit kurzem das erste Mal einen Garten und ich hoffe, ihr könnt mir helfen. J

Wir haben vor 4 Monaten unser neues Eigenheim, ein freistehendes Einfamilienhaus gebaut in einer ländlichen Gegend gebaut. Jetzt wollen wir einen möglichst schönen Rasen (Teppich ;-) schaffen, ohne dass wir davon eine Ahnung haben.

Unsere Situation:

Beim Bau wurde um das Haus herum, die Erde ausgehoben und mit weißem Sand umrandet, jetzt ist das Haus und die Pflasterung etwas höher als der Boden, diese Differenz wurde mit ungefilterter Erde aufgefüllt (siehe Bilder). In dieser Erde war auch Unkraut, Steine etc. Es ist waldiger Boden und auch Bäume Drumherum.

Jetzt wollen wir anfangen den Rasen anzulegen und meine Frage ist, wie ich am besten vorgehen soll, damit ich möglichst schönen Rasen bekomme?

Was muss ich zuerst machen und was brauche ich dafür? Wenn man googlelt oder mit Leuten spricht, kommen immer wieder dieselben Wörter (umgraben, düngen, walzen, einsähen) aber die Situation und der Boden ist ja nicht überall gleich.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen J

Danke und Grüße
 

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  • Platero

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    Hallo und Willkommen.

    Also, Rasen wächst grundsätzlich erst mal immer auf „Naturboden“. Und zwar auf ziemlich fast allen. Lediglich ist darauf zu achten, dass ein guter Wasserabzug gewährleistet ist, die Gräser also nicht im Sumpf stehen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist unter der aufgeschütteten Erde Sand, oder ein Sandgemisch? Dann solltest du damit kein Problem haben.

    Zum gewünschten Ergebnis: ein „perfekter“ Rasen bedeutet ziemlich viel Arbeit, Zeit und auch Kosten. Einfach säen und sich dann auf immer am samtigen Grün erfreuen, ist nicht.

    Jede Arbeit, die ihr jetzt in die Vorbereitung investiert, zahlt sich nachher aus. Konkret:

    Erde mit dem Rechen, Wasserwaage, Seilen und Aluleisten begradigen, ins Lot bringen, Kuhlen ausgleichen und Steine absammeln. Die Oberfläche soll danach beim rüberlaufen so fest sein, dass der Schuh nicht einsinkt, aber leichte Spuren hinterlässt.

    Fläche ein paar Wochen offen lassen und keimendes Unkraut immer und immer wieder jäten. Was jetzt keimt, keimt nicht im Rasen. Aber auch danach ist jäten immer wieder nötig, wenn auch nicht mehr so viel.

    Geeigneten Rasensamen aussuchen. Säen am Besten mit einem Schleuderstreuer für Dünger. Es geht auch von Hand, erfordert aber etwas Erfahrung und Übung.

    Jetzt kommt der kritische Teil. Der Rasensamen darf nicht mehr austrocknen, wenn er den Keimvorgang begonnen hat. Um nun nicht ganz so oft gießen zu müssen, kann man ihn ganz dünn mit Erde bedecken oder mit dem Rechen einkratzen.

    Damit der Samen beim Wässern nicht weg schwimmt, die Erde walzen (Gerät kann man leihen) oder mit Brettern unter den Schuhen festtreten.

    Wässern oft und wenig. Es geht nur darum, den Samen feucht zu halten. Ob die Erde drunter bis in die Tiefe feucht ist, ist egal. Regen ist optimal, also nicht im Hochsommer säen. Der Giessaufwand wird immens und teuer! Herbstsaat geht übrigens auch.

    Den Rasen während des Keimes nicht, oder nur so wenig es irgend geht, betreten.

    Das wär jetzt mal so die Kurzfassung.

    Unter der Eiche wird euch der Rasen allerdings nicht gedeihen. Ihr könnt es natürlich versuchen, aber er wird dort vermutlich erst gut Keimen und dann kümmern und sterben. Nur, um die Erwartungen zu minimieren….
     

    Faxe59

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    Servus Kolle
    Nur so zum überlegen.
    Ich weiß nicht wie groß eure Rasenfläche ist.
    Aber jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, wenn gewünscht, über eine automatische Bewässerung nachzudenken.
    Später wird alles Aufwändiger.
    LG Herbert
     
  • SebDob

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    An die betonschürze sollte auch ein Schutz ran. Folie etc. damit das Wasser dort nicht gezogen wird.

    Unter den Bäumen… naja, man muss auch Träume haben…
     
  • Pyromella

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    Vielleicht wäre es eine Option, direkt im Traufbereich der Bäume eher ein Schattenbeet mit Bodendeckern, Farnen, Hosta oder ähnlich passenden Pflanzen anzulegen, als sich über schlecht wachsenden Rasen zu ärgern?
     
  • Platero

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    Vielleicht wäre es eine Option, direkt im Traufbereich der Bäume eher ein Schattenbeet mit Bodendeckern, Farnen, Hosta oder ähnlich passenden Pflanzen anzulegen, als sich über schlecht wachsenden Rasen zu ärgern?
    Das Problem bei der Eiche ist nicht nur der Schatten. Neben Wasser-und Nährstoffentzug durch den Baum, ist das größere Problem die Gerbsäure, die der Baum in den Boden abgibt. Und natürlich über Jahre hinweg vermutlich keiner das Fallaub weg gerecht hat.
    Es gibt bestimmt Spezialisten, die mit sowas auch klar kommen, aber das muss man sich speziell einlesen, wenn man nicht nur Buschwindröschen haben will…..
     

    Kolle182

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    Hallo, vielen Dank für eure vielen tollen Antworten! :) Das hilft schon mal weiter, auch das Thema Eiche war mir nicht so bewusst.

    Dann machen wir uns jetzt mal an die Arbeit :)
     

    SebDob

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    Solange im Garten nichts ist, lass die Dinger möglichst stark zurückschneiden.
     
  • Pyromella

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    Eine Eiche ist nicht sonderlich schnittverträglich. Du kannst vielleicht einen einzelnen, überhängenden Ast absägen, ansonsten kannst du sie aber nicht wie eine klassische Heckenpflanze zurückschneiden, wenn du einen gesunden Baum behalten willst.
     

    Platero

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    Und vor Allen Dingen hätte ich lieber eine gut gewachsene, knorrige Eiche als Charakterbaum im Garten, als ein zusammen gesägtes , trauriges und verkrüppeltes „Etwas“…….
    Sä deinen Rasen ein, von mir aus bis an den Stamm und beobachte, bis wo hin er gedeiht und wo eben nicht. Das ist schwer voraus zu sagen, kommt auch auf die Richtung des Schattenwurfs etc. an. Nur sei nicht enttäuscht, wenn er eben rings um den Baum nicht gedeihen will. Dann überlegst du dir für diesen Bereich eben etwas anderes. Gibt ja schon Pflanzen, die auch im/am Wald gedeihen.
    Rhododendren, Azaleen, Kamelien, Hasenglöckchen, Scilla usw. fallen mir da ein. Pflanzen nicht zu groß wählen, denn du wirst Schwierigkeiten haben, einen großen Ballen gescheit in die Erde zu bekommen.
     

    Kolle182

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    Die Eiche lieben wir auch und wir werden versuchen etwas Rasen zu sähen und gucken was möglich ist. :) Aber die Anmerkungen sind super.

    Wie ist eigentlich die Meinung zu Rollrasen, das sieht ja gleich super aus, ist aber wohl teurerer oder?

    Wäre das eine Alternative zu Stellen unter der Eiche?
     

    Platero

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    Nein. Wo Rasen nicht gedeiht, gedeiht auch kein Rollrasen. Er braucht vielleicht etwas länger, um zu sterben….
    Du könntest es mit einer Schattenrasen-Mischung probieren. Die dürfen allerdings nicht so kurz gemäht werden, wie ein Sport-und Spielrasen und sind daher etwas weniger belastbar.
     

    Galileo

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    Wäre das eine Alternative zu Stellen unter der Eiche?
    Carex morrowii.jpg
    Das ist Carex morrowii , ein wintergünes frostfestes Gras.
    Ältere werden bis 50 cm hoch Carex morrowii_3L.jpg kann mit geeignetem Mäher oder Heckenschere gekürzt werden.
    Für flächige Pflanzung empfehle ich 50 cm Achsabstände.
    Heuchera unter Großbaum, Pinien-Decorrinde.jpg
    Heuchera, eine wintergrüne Staude, die es in div. Arten gibt.
    Heuchera_03_mitte.jpg links, 1 Jahr nach Pflanzung, zu eng gesetzt Heuchera div..jpg Heuchera Sorten (1).jpg Heuchera Sorten.jpg dazu passen Bergenien (kein Foto zur Hand), die im März schon blühen,
    auch Hostas (nicht wintergrün) Hostas div..jpg sind pflegeleichte Stauden
     

    Frau B aus C

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    Und beim Schneiden der Bäume immer schön daran denken: jeder Schnitt regt das Wachstum an!
    Tut der Eiche bitte nicht weh!
    Übrigens: ich bezweifel, dass ein ein englicher Rasen zu diesem schönen Naturgrundstück passen wird.
    Aber das willst Du bestimmt auch nicht.
    Eine schöne Naturwiese wäre mit Sicherheit die bessere Lösung.
     

    Platero

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    Aber das willst Du bestimmt auch nicht.
    Eine schöne Naturwiese wäre mit Sicherheit die bessere Lösung.
    Doch, genau das will er. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
    Anhand der im Baum aufgehängten Schaukel darf man vermuten, dass Kinder im Haus leben. Da ist eine Naturwiese nicht angesagt, da sie nicht, oder nur mit Einschränkungen betretbar ist.

    Apropos Schaukel…..da muss unbedingt ein Gelenk/Ring mit Karabiner oder sonst was hin, um die Schaukelbewegung aufzunehmen. Im Moment reiben die Spanngurte auf dem Ast hin und her, wenn die Schaukel sich bewegt. Über kurz oder lang ist die Rinde durch gescheuert und der Ast stirbt ab.
     

    Frau B aus C

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    Ja, Platero, dann muss es eben englischer Rasen sein.
    Ich sag immer: jeder ist anders albern. Und wahrscheinlich stimmt das.
     
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