Nachbars Hühner in meinem Garten??

Rein rechtlich gesehen guckt man ins Nachbarrechtsgesetz des Bundeslandes und guckt, wer da für Einfriedungen zuständig ist. In der Regel der Störer, mitunter aber auch jeder Nachbar zur rechten Seite oder so. Je nach Bundesland verschieden.


Aber das Recht hilft da nicht weiter, wenn es darum geht, die gute Stimmung zu erhalten. Eigentlich hält man Hühner im Drahtverhau, wo sie nicht raus können. Finde ich ansich schon assig, wenn das nicht der Fall ist und der Nachbar da achselzuckend zusieht, wie die Viecher fremde Gärten verwüsten. Da wärs bei mir schnell aus mit der guten Nachbarschaft. Man muss nicht immer derjenige sein, der klein bei gibt. Entweder ist ihm die Größe des Problems nicht klar, oder es ist ihm egal.


Wenn das Problem nicht mit selber installierten 10m Maschendrahtzaun aus der Welt zu schaffen ist, dann rede doch mal mit dem Nachbarn frei nach dem Motto "Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Hühner bei Dir bleiben?" Den eigenen Garten komplett einzäunen, kann ja nun keine Lösung sein bzw. ist in der Regel ja gar nicht möglich.
 
  • [....]er entschuldigt sich dauernd dafür und schenkt uns auch mal ein Päckchen Eier.[....]Nachbar ist übrigens alleinstehend und ca. Mitte 70.[...]


    Mal eine ganz doofe Frage: Ist besagter Nachbar körperlich und finanziell überhaupt dazu in der Lage, das ganze einzufrieden? Er scheint ja nicht uneinsichtig oder verbohrt zu sein - vielleicht ist er einfach hilflos?

    Vielleicht kann man auch als Lösung vorschlagen, gemeinsam einen Zaun zu errichten, über den die Hühner eben nicht mehr zu Euch kommen?
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    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo zusammen!

    Ich hab dieses Thema hier gerade erst entdeckt. Ich habe im Garten selbst Hühner und auch der größte Teil der Nachbarn hat Hühner.
    Um meinen eigenen Garten habe ich einen Stabmattenzaun und auf der Innenseite davor eine Hecke. Den Zaun überfliegen weder meine, noch Nachbars Hühner.
    Ich kenne aber den Schmerz...
    Innerhalb meines Gartens sollen die Hühner auch nicht überall hin. Gerade im Frühjahr machen die viel kaputt und es sind bei mir schon viele Tränen um vernichtete Erdbeerbeete und gefressene Setzlinge geflossen. Den zum Gemüsegarten hin ist nur ein Maschendrahtzaun, der durchaus mal irgendwo ein Loch zum Durchschlupf bietet, oder eins der Hühner findet einen erhöhten Punkt zum Absprung.
    Leute (ohne Hühner) kommentieren mein gejammer dann immer mit: Du wirst es doch wohl schaffen ein paar Hühner einzuzäunen...
    Aber die haben nunmal viel mehr Zeit sich Löcher zu suchen, als ich Zeit habe, diese zu stopfen.
    Na ja, ich bin heilfroh, dass meine Hühner zumindest das Grundstück nicht verlassen können.
    Das wäre mir höchst unangenehm, wenn die Mädels die Nachbarn ärgern würden.
    Mein lieber Nachbar schafft es übrigens nicht, seine Hühner in Hausnähe zu halten. Die sitzen dauernd bei mir im Vorgarten und fressen dort das Vogelfutter weg, legen heimlich Eier ins Gebüsch (die vergammeln da und stinken den Vorgarten voll) und vernichten natürlich auch das ein oder andere Gewächs.
    Sehr ärgerlich.
    Nachbars Hühner nehme ich hin. Dafür ist mir das persönliche Verhältnis zu wichtig. Einen Knick gibts nämlich immer, wenn man meckert. Und ich selbst gebe auch genug Anlass zum Anstoß.
    Was hilft: Garten (versuchen) Hühnersicher zu machen. Es gibt da tatsächlich Bücher zu. Einiges findet man aber auch selbst raus.
    Ein paar Tipps:
    Die Stelle, wo die Hühner rüberkommen "absichern". Hühner überfliegen Zäune und Gegenstände meist nur, wenn sie an der obersten Stelle "aufsetzen" können. Also auf der obersten Kante des Zaunes z.B. Wenn man da ca. 10 cm drüber einen dunklen Draht spannt, sehen die Hühner diesen nicht, fliegen dagegen und können nicht sauber auf der Zaunkante landen. Das kapieren die dann nicht und lassen es sein. Noch einfacher: Stark verzweigte Äste aufstellen. Z.B. in den Zaun einflechten, so dass die Äste wie Palmwedel über den Zaun hinweg ragen, so, dass die Zaunkannte nicht mehr oberster Punkt ist, sondern viele kleine senkrechte Äste. Das hassen Hühner. Auf die interessanten Beete lege ich zu den gefährlichen Zeiten Maschendrahtzaun. Da springen die Hühnchen wohl mal drauf, sie können aber nicht scharren. Das verhindert das schlimmste.
    Auch Äste, die eng in die Beetfläche gesteckt werden vermiesen den Quälgeistern den Besuch.
    Wenn ich die Hecken zurückschneide lege ich das abgeschnittene Gestrüpp immer unten an den Zaun, damit die Hühner nicht in Zaunnähe scharren. Dann scharren Sie nämlich immer Dreck rüber zu den Nachbarn.
    So ein Gestrüppwall hilft auch an anderer Stelle. Drüberlaufen würden die Hühner nicht und auch rüberfliegen nicht unbedingt, weil sie nicht vernünftig "aufsetzen" können.
    Aber letztendlich sind das alles Einschränkungen, die man ungerne hinnimmt. Ich finde meine mit Maschendraht gesicherten Beete auch alles andere als hübsch...
    Zufriedener macht bestimmt ein neuer Zaun.
    Ich empfehle dunkle Farben (anthrazit). Vögel können den schlecht sehen und Hühner damit auch schlechter anvisieren, wie sie rüberkommen. Im Prinzip wie mit dunklen Fliegengittern, die weniger sichtbar sind, als weiße.
    Höhe mindestens 1,50m. Im Zweifel lieber höher. Man ärgert sich sonst.
    Und noch ein Tipp:
    Hühner schnappen und auf einer Seite die Schwungfedern kappen.
    Tut den Hühnern nicht weh aber behindert beim Fliegen. Kannst du mal googlen.

    Wenn du gerne ein paar Fotos hättest, stelle ich gerne mal ein paar ein :D

    Ich drücke dir die Daumen, dass das Ärgern bald ein Ende hat. Ich fühle mit dir!

    Gruß Kerstin, die mit 7 (lauten) Hühnern, drei Katzen, einem Gartenteich samt lauten Bewohnern und Bienenvolk die umliegenen Nachbarn terrorisiert.
     
  • Hallo,
    ich finde eure Tipps großartig - vielen Dank:D:pa:

    @Yuki,
    grins - passt schon.
    Hühnern zuzuschauen ist wirklich entspannend - aber muss es grade hier sein:rolleyes:
    Nachbars Garten/Grundstück ist wirklich groß genug.
    Aber wie war das doch gleich mit Nachbars Kirschen?


    @Ralph
    Das ich mit dem Nachbarn reden werde, habe ich schon erwähnt.

    @Schneckenflüsterer
    naja, in diesem Fall müssen die Hühner keine Löcher suchen - das vorhandene Loch ist mind. 5m breit. Da findet selbst das blindeste Huhn den Weg nach draußen:rolleyes:
    Als sie früher Löcher suchen mussten war es ja der Ausnahmefall, dass hier mal eins im Garten war. Aber aktuell bzw. bis vor ein paar Tagen...nerv.

    Den direkten Zugang zu unserer Zaunlücke haben wir zwischenzeitlich provisorisch mit ein paar Stücken Kaninchengittern abgesperrt:
    immerhin - seit 4 Tagen war kein Huhn mehr bei uns zum scharren.

    Die Idee mit dem Maschendraht auf Beeten hatte ich ja auch schon.
    Deiner Aussage nach hilft das ja tatsächlich - hurra, die Erbsen- und Bohnensaat wird inhaftiert (wenn es denn mal zu frieren aufhört und ich endlich stupfen kann).

    Neuen Zaun werden wir nicht installieren. Der Gemüsegarten ist uns nur zur Nutzung überlassen. Wir zahlen für den Bereich weder Pacht noch Miete und da das Grundstück jederzeit verkauft werden könnte (unwahrscheinlich aber möglich), halten wir den finanziellen Einsatz so knapp wie möglich.
    Aber die Idee mit dem höher gespannten Draht klingt gut. Da werde ich mal schauen, wie sich das für kleines Geld machen lässt.

    Oh je, vergammelnde Eier im Vorgarten.
    Das klingt gar nicht lecker.


    @CHS411
    ja, körperlich und finanziell ist er dazu in der Lage.
    Aber der Weg von der vorhandenen Einsicht zur Umsetzung ist leider mit vielen Serpentinen versehen:(
    Er hatte kein leichtes Leben und mir fällt es nicht schwer, ein bisschen Geduld zu haben.
    Der Weg ist das Ziel und dieser Weg ist eben etwas länger.

    @feiveline
    danke für die Futterhinweise.

    Liebe Grüße
    Elkevogel
     
  • Hallo,

    ich habe mal versucht, anhand eines Bildes die Situation zu zeigen Hühnerproblem - Gartenbild vom 28-05-2016 mit Beschriftung.jpg

    Wir wohnen ja in einem Dorf mit ca. 120 Einwohnern und bis vor ca. 10 Jahren gab es hier auch noch Rinder (die Kurze durfte sogar mal ein Kälbchen "taufen"), Schweine und Schafe.
    Insgesamt ist meine Toleranz daher sicher größer, als bei Bewohnern von enger besiedelten Gebieten.
    Lustigerweise regen sich anscheinend aber die meisten Nachbarn von Hühnerhaltern eher über einen krähenden Hahn auf. Der hat mich noch nie gestört. Naja, doch ein bisschen in den ersten Nächten hier. Aber das ist ja auch ein ganz anderes Geräusch als von LKWs, die im Stau stehen = Geräuschkulisse vor dem Umzug hierher. Und an ungewohnte Geräusche muss man sich eben erstmal gewöhnen.

    Grins, da fällt mir ein: ich habe mit dem Hühnernachbarn schon mal wegen Lärm gesprochen. Er fing immer morgens um 7:00h an, Holz zu sägen - grrr.
    Als Mutter eines damals 9 Wochen alten Säuglings ist eine Kreissäge ca.10 m vor dem Schlafzimmerfenster echt 'ne Strafe (und an DAS Geräusch gewöhnt sich auch niemand - damals wohnten wir noch in einer anderen Wohnung).
    Wir haben uns dann ganz freundlich und völlig stressfrei auf 8:30h als sägebeginn geeinigt. Und früher fängt er bis heute (14 Jahre später) immer noch nicht an.
    Ich bin recht zuversichtlich, dass es eine friedliche Lösung "in Sachen Hühner in meinem Garten" geben wird.

    LG
    Elkevogel
     
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