Nachbar will Laubenfarbe bestimmen

[Frostbyte]

Hallo Community. Ich benötige dringend euren Rat. Meine Partnerin und ich haben uns letztes Jahr im Juni einen Kleingarten gepachtet. Unser Gartennachbar der auch Techniker im Vorstand ist unser Nachbar. Der Garten stand vorher 2 Jahre leer und wir hatten ihn allein auf Vordermann gebracht. Was mich zu meinen eigentlichen Problem führt. Mein Nachbar wird ständig ausfallend... Als ich die Hecken weggemacht habe auf unseren Grundstück weil wir keine mögen. Wir wollten volle Sonne und wenn wir uns zurückziehen wollten hätten wir ja auch eine überdachte Terasse an der Laube. Er hatte uns vollgemeckert was uns einfiele usw. das gleiche bei wegplatten die am Grundstücksrand lagen die ich als Trittplatten nahm für unser neu angelegtes Beet schnautze er mich an was ich mir erlaube ich sollte doch mal nachdenken er hätte sie damals ja mit dem Besitzer zusammen geholt... aber was ich eigentlich wissen wollte darf er mir vorschreiben wie ich meine Laube farblich gestalten darf? In der mir damals ausgehändigten Gartenordnung stand nichts über die farbliche Gestaltung der Laube drinn . Ich hatte meine Laube in Römischen Rot gestrichen. Dann einige Tage später kam er und sagte er müsse mal mit mir reden das das so nicht geht es sei ja eine Gemeinschaft und so weiter und das es aussähe wie ein Bordell und das ich mal endlich nachdenken solle was ich da tue. Ich solle sie wieder weiß streichen aber ich will das nicht. Andere Gärten in der Kolonie sind auch orange und sogar Pink gestrichen. Er sagte der Andere Herr X hätte es auch schon gesehen und er redet auch nochmal mit ihm dann sagt er mir bescheid was ich zu tun hätte. ich habe dann beim Regionalverband angerufen und der sagte mir es ist vollkommen ok und rechtens was ich mache. aber mein Nachbar meint er hätte ja nichts zu melden.
Um es zu erwähnen ich bin in der Kolonie in den unmittelbaren Gärten sehr beliebt und mit einigen auch sehr freundschaftlich. Er ist der einzige der permanent Stress verbreitet. Wie kann ich diesen Menschen entgegenkommen ohne das was schief geht. Er ist in der ganzen Anlage schon als Spinner verschrien. Was ich vorher auch nicht wusste zudem betritt er während meiner Abwesenheit meinen Garten einfach so weil er denkt er ist der Chef der Gärten und kann über alles bestimmen. Er wird auch immer ausfällig und redet mit mir wie mit einen dummen Idioten. Was kann ich gegen ihn tun wie stehen meine Chancen das ich meine Rote Laube behalten darf? Meine Freundin und ich hatten uns so auf das Rot gefreut.

 

[Kraeuterfreund]

Wenn Bundes- oder Landeskleingartengesetz, die städtische Gestaltungssatzung und eure Gartenordnung über die Laubenfarbe nichts aussagen (was anzunehmen ist, wenn pink und orange toleriert werden), dann kannst du die auch lila mit gelben Punkten streichen Sag ihm, er soll dir die Stelle in irgendeiner bindenden Verordnung zeigen, in der steht, dass du deine Gartenlaube nicht rot streichen darfst. Entweder er kann das - dann musst du ändern, oder (was wahrscheinlicher ist) er kann das nicht, dann muss er ruhig sein.

Ansonsten hast du den Garten so gekauft/gepachtet, wie du ihn übernommen hast. Ob dein Nachbar mit dem Vorbesitzer irgendwas gemeinsam ausgedacht, geplant oder gemacht hat, muss dich nicht interessieren.

In welchem Umfang Vereinsvorstandmitglieder das Recht haben, deinen Garten auch bei Abwesenheit zu betreten, muss eure Vereinssatzung oder Gartenordnung regeln. "Ich darf das aber" reicht nicht aus

Und wenn er partout immer nur seinen persönlichen Willen durchsetzen will, sag ihm freundlich guten Tag und ignorier ihn ansonsten. Selbst die ausgefeilteste Gartenordnung schreibt nicht vor, dass man mit jedem Nachbarn kommunizieren muss (und das sag sogar ich, obwohl ich normalerweise immer ein Freund gütlicher Einigung und weitgehender Kompromisse um der guten Nachbarschaft willen bin. Aber was nicht geht, geht halt nicht).

 

[scheinfeld]

Der Vorstand des Kleingartenvereins besteht doch aus mehreren Personen-kannst du dich nicht zur Vermittlung an eine anderen aus diesem Kreis wenden?


LG,
Sigi

 

[Der Regenmacher]

Der erste Schritt sich den Spinner vom Leib zu halten ist mal ein sicheres Auftreten.

Wenn die Farbe für den Regionalverband OK ist, dann lass Dir das schriftlich geben, reibs dem Nachbarn unter die Nase oder tacker es an die Fassade.

Manche Menschen sind leider so.

Vertritt Deine Meinung und nimm Ihm den Wind aus den Segeln. Lieber mit einem Spinner verscherzen als sich permanent ansauen zu lassen....

 

[schnuckischnuff]

Du kannst noch so ein friedliebender Mensch sein, wenn du einen Nachbarn hast der streiten will, weil er so ist oder einfach nur Langeweile hat, dann wird er es tun und auch immer wieder was neues finden. Und wenn es nicht mehr die Laubenfarbe ist, wird er an dem grün deines Rasens was auszusetzen haben. Mein Tipp, ignorieren und nicht beachten - friedlich geht eh nicht mit solchen Menschen ....
lieben Gruß ...

 

[Marsusmar]

Und schloss an den Zaun oder ein freches Warnschild Betreten auf eigene Gefahr. Wegen Ja irgendwas giftiges. Aber unauffällig Falsch geschrieben
Der hat wahrscheinlich gehofft das Grundstück irgendwann zu "seinem" dazu zu bekommen (wenn sowas geht).

Gruß Suse

 

[Sauter]

Die Aussage von Kräuterfreund ist korrekt.

Du hast den Garten so übernommen, wie er Dir damals vom Kleingartenverein angeboten wurde. Prinzipiell gilt dann in einem Pachtvertrag "Vertragliche Überlassung einer Sache mit Fruchtgenuss". Das betrifft dann alle im Garten befindlichen Sachen. Wenn der Garten vorher 2 Jahre leer stand, hätte der Meckernachbar schließlich genug Zeit gehabt, seine etwaigen Eigentumsansrprüche geltend zu machen.

Das er den Garten einfach so betreten hat, ist nach meiner Rechtsauffassung ein Hausfriedensbruch. Hier kann nur analog zum Mietrecht gelten, dass ein Betreten des Gartens nur bei einer rechtschaffenden Notsituation erlaubt ist. Beispiele hierfür wären ein Brand, ein Wasserrohrbruch oder ähnliches.

Ein weiterer Irrglaube ist, das dem Verpachtenden jederzeit Zugang zum Grundstück gewährt werden muss. Da wird auch die Satzung des jeweiligen Vereins nicht Grundlage zum Tun werden, wenn sie gegen geltendes Recht verstösst. Ebenso ist der Schlüsselvorbehalt ders Verpachtenden Unrecht. Du kannst, wenn vorhanden, die Schlösser austauschen. Du musst dann allerdings Deinem Verpächter während Deiner Abwesenheit (zum Beispiel Urlaub) eine Person namentlich nennen, die einen Schlüssel besitzt, weil Du ansonsten zur Haftung herangezogen werden kannst, wenn durch das verzägerte Öffnen Schäden entstehen sollten.

Es gibt übrigens Situationen in denen dem Verpachtenden ein Zugang nach vorheriger Terminabsprache gewährt werden muss, in seltenen Fällen aber auch sofort, wenn es Beweise gibt, dass der Pächter massiv gegen geltende Auflagen und/oder Gesetze verstösst. Dabei muss der Pächter aber immer eine sachbezogene Besichtigung durchführen. Das Herumsuchen und Nachsehen und seine Neugier befriedigen, gehören nicht dazu. Durchsetzen (also wenn der Pachtende "Nein" sagt) kann dies nur eine Ordnungsbehörde, wie die Polizei.

Wenn Dein Nachbar die rote Laube als Bordell sieht, lässt das tief blicken und entspricht seinem begrenzten Horizont, denn schließlich sind nicht alle roten PKW Luden- oder Prostituiertenfahrzeuge.Auch hier gilt: vollkommen in Ordnung, selbst wenn Du sie kackebraun streichst.

Insgesamt bleibt zu sagen:
Als neuer Nutzer in eine dermaßen eingeschworene Gemeinschaft zu kommen ist nicht leicht. Es gibt dann immer diese Leute, die einem sagen wollen, was man zu tun und zu lassen hat. Entweder legst Du Dir ein dickes Fell zu (was aber angesichts Deiner Schilderung eher nicht so aussieht, weil Du anscheinend Deine Ruhe haben möchtest) oder Du suchst ganz offensiv das Gespräch mit ihm. Dabei solltest Du sachlich bleiben und Dich nicht provozieren oder auf sein Niveau herunter lassen. Keine Ironie, keinen Sarkasmus. Sachlich!
Zudem rate ich Dir, keine "Biergespräche" zu führen. Mal eben ne Pulle herüber greicht als Freundschaftsangebot und dann diskutiert, kann ganz schnell zum üblen "Der war total besoffen als wir diskutiert haben" Boomerang werden.
Was absolut nicht geht und toleriert werden kann, ist der stetig durch ihn begangene Hausfriedensbruch. Das solltest Du ihm auch unmissverständlich klar machen.
Der nächste Schritt wäre dann der Vorstand, als letztes Mittel die Polizei.

Was ich nicht ganz verstehe, sind die anderen Pächter. Wenn Meckerkopp doch als Spinner verschrien ist, wieso ist er dann im Vorstand?

Was ich tun würde:

1. Sachliches Gespräch mit dem Nörgler.
2. Klarstellung der Rechte und Pflichten.
3. Richtigstellung der Situation, mit klarer Aussage von Konsequenzen.
4. Vorstand einschalten.
5. Sichtschutz zum Nachbarn installieren, wenn er gar nicht aufhört.
6. Ignorieren. Man muss nicht mit jedem klar kommen.
7. Ihn als "arme Sau" betrachten. Anscheinend hat er nichts anderes. mit dem er sich den lieben langen Tag beschäftigen kann.

Kopf hoch!!!!!

 

[xian79]

Lad ihn zum Kaffee ein, lobe seinen schönen Garten, frag ihn nach Garten-Tipps und versuch dich für sein Leben und seine Vergangenheit zu interessieren.

Wenns nix bringt: ignorieren

 

[Frostbyte]

Ja was mein Fell betrifft das ist ziemlich dick solche wie meinen Nachbar fress ich zum Frühstück. Ich habe mir nur gedacht das es taktisch unklug wäre sofort irgend etwas zu machen bevor man sich nicht 100% sicher ist. Das Ehepaar ist die Marke ultrakonservativer Gartenrentner.... Alles schön wie in der
" Guten alten Zeit ". Ja nichts neues und innovatives. Junge Menschen sind prinzipiell dumm und haben keine Ahnung und ebenso nichts zu melden weil sie immer richtig liegen und auch alles schon wissen. Wohlgemerkt, der selbige Mann wollte mir letztes Jahr weißmachen das ich einen grünen Kürbiss nicht essen kann. Als ich ihm sagte das es sortenspezifisch lachte er mich doch glatt aus. Ich hatte an dem darauffolgenden Wochenende eine hervorragend schmeckende Kürbisssuppe... Heute saß ich mit einem Freund im Garten und und die Frau des Nachbars ging vorbei und sagte: Was hast DU dir den bei der roten Laube gedacht?! Ich sagte: Sieht doch schön aus. Und sie darauf: NE! Dann ging sie wortlos weg.

Ich will mich mit diesen Leuten nicht anfreunden weil ich keinen Wert auf ihre Bekanntschaft lege und sie meiner meiner Meinung nach in 40 Jahren Gärtnertätigkeit nichts wissen und nichts können.

Ihren Pfirsichbaum den sie sich gepflanzt haben ist nach 5 Jahren vergreist weil sie ihn nicht schneiden sie sagten das brauch man nicht und er ist krank deswegen haben sie 15 cm neben ihm einen zweiten jungen Baum gepflanzt der ihn ersetzen soll. Der Kürbiss liegt im schattigen kühlen Kompost. Wo sie zu mir sagten weil mein Beet volle Sonne bekommt weil ich es für Kürbisse direkt so gestaltet habe und ich 14 Stück von 2 Pflanzen geerntet habe letztes Jahr. Sie sagte zu mir bei uns werden sie nie reif wir hatten noch nie einen dran. Ich sage da nichts weil es mich nichts angeht und auch nicht wirklich interressiert. Als ich mit dem Verbandsleiter telefoniert hatte sagte er er würde mal mit meinen Nachbarn reden. Nur frage ich euch wieviel Macht hat der Verband? Was kann er tun? er kommt am Montag dort vorbei hat er gesagt.

Danke übrigens für die bisherigen Antworten.


Könnte er auch auf irgend eine Art erreichen das ich bzw mein Pachtvertag gekündigt wird? Das ist das einzige was mir Sorgen macht. Und da er im Vorstand ist kann er die Gartenordnung zukünftig so verändern das man die farbliche Gestaltung der Laube festlegt um mir eins reinzuwürgen so das ich sie wieder umstreichen muss?

 

[scheinfeld]

Soll bei uns in der Gartenverordnung etwas geändert werden,gibt es einmal jährlich eine Abstimmung aller Pächter......


...ich glaube nicht,daß er die anderen Pächter alle hinter sich stehen hat!

Sigi

 

[Marsusmar]

Auch wenn ich mit mit KLeingartensatzungen nicht auskenne warum dich kündigen du hast doch gar nichts angestellt.
Kopf hoch, Augen zu und durch

Gruß Suse