Multiplex Birke,wachsen, ölen , lasieren ?

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mikaa

Guest
Hallo Community
ich habe mir in den letzten Tagen ein Paar Lautsprechergehäuse gebaut.
Verwendetes Material ist Multiplex Birke. Mit der Konstruktion und der Verarbeitung habe ich keine Probleme, soll heissen die Gehäuse sind bereits fertig verleimt und vorgeschliffen. Was mir Gedanken bereitet ist das Oberflächenfinish. Es soll nicht lackiert werden, allerdings sollen sie auch nicht so hell bleiben wie sie jetzt sind. Die Oberfläche soll nicht glänzen, die Holzmaserung erhalten bleiben aber schon etwas geschützt sein. Wer hat Erfahrung mit Wachsen oder ölen ? Oder nimmt man da etwas gänzlich anderes? Wie muss die Oberfläche vorbehandelt sein?
 
  • Hallo,

    ich wurde lasieren oder ölen. Kommt ein wenig auf die gewünschte Oberfläche an. Feinschliff mit 400er Schleifpapier und falls Öl in mehrere dünne Lagen auftragen - immer mit zwischenschliff (bei Nußbaum nehme ich 600-800er) und das Öl gut oxidierenlassen. Farbton sowieso nach Wahl - entweder fertiges Produkt oder Pigmente in farblose Öl/Lasur mischen.

    Lasur wird wesentlich einfacher.

    Gruß,
    Mark
     
    erstmal Danke Mark,
    also geschliffen ist das komplett mit 400er
    ich tendiere auch zum Öl. Auftrag mit einem Lappen oder einem Lasurpinsel?
    Also auftragen ... zwischenschliff....auftragen ....
    was meinst du mit oxidieren lassen ?

    wie kann ich mir den Unterschied zwischen einer lasierten Oberfläche und einer geölten vorstellen? Sicherlich ist beim lasieren nur ein Arbeitsgang notwendig ..oder? was macht eine geölte Fläche besser als eine lasierte?
     
  • Hi,

    richtig geölt bekommst Du eine Tiefe die mit Lasur nicht hinzubekommen ist. Allerdings mit größere Aufwand - viele Lagen bringen erst den gewünschten Effekt.

    Da Öl nicht "trocknet" - sondern mit Sauerstoff in der Luft reagiert (oxidiert). ist ein Wartezeit zwischen die Schichten nötig.

    Arbeitsgänge beim Ölen:
    1. Auftragen bis zur sättigung
    2. Ölreste abwischen
    3. 2 Tage warten (bei die ersten Lagen eher mehr)
    4. Scheifen (ich nehme hier jedoch feine Stahlwolle)

    Arbeitsgänge 1.- 4. wiederholen bis das erwünscht Ergebnis erzielt wird. (bei hochwertige Ölfinish kann das 20 und mehr Lagen sein)

    Gruß,
    Mark
     
  • Also ich öle nie wieder etwas.
    Wir haben gewachste Kiefernmöbel, die sollten nach 1 Jahr geölt werden.
    Das hat dazu geführt, daß wir mehr als 1 Monat neben dem Couchtisch "gewohnt" haben. Alles was man auf den Tisch legte, war verölt.
    Dann habe ich dick Küchenkrepp darauf gepackt und eine große überhängende Decke darüber. Sah aus wie..........
    Auch wenn man wohl auf einen Lautsprecher wohl nichts drauf stellen oder legen möchte, aber auch die Unterseite versaut einem doch den Standplatz, es sei denn, er steht im Freien.:rolleyes:
     
    also das mit dem ölen ist mir dann doch zu aufwendig pfoah 20 Schichten mit 2 Tagen Wartezeit , Danke Mark für die ausführliche Beschreibung.
    Ich werde mal an einem Rest ausprobieren wie es mit Lasur und einem matten Klarlack aussieht..



    hört sich ja schrecklich an Tina...
     
  • Hi Tina,

    Öl auf Wachs tut meist nicht gut (und ich vermute viel zu viel aufgetragen - vermute ein allgemeines "Frauenproblem" was "sparsam auftragen" bedeutet)..... gutes Ölfinish gibt gar nichts an andere Gegenständen ab.

    Lautsprecher stehen meist auf Füßen, daher sehe ich kein Problem mit Ölfinish.

    LG,
    Mark
     
    Depp, der Tisch steht doch auch auf Füßen:rolleyes:
    Wieder mal ein Frauenproblem, na klar, wie schön für GG, daß der sich aus sowas raushält.
    Bei den Möbeln stand in den Unterlagen, die es dazu gab, man solle nach ca.1 Jahr ölen. Ich habe aber den Zeitraum weiter gewählt, jedenfalls bei den Schränken und Kommoden, Vitrinen usw.
    Lt.Anweisung sollte das Öl auf einen mitgelieferten Schwamm oder saugfähigen Lappen gegeben werden.
    Das hatte ich versucht. Das Öl flutschte mir durch die Finger, ich kam mir vor wie beim Baden in der Wanne. Nur auf den Möbeln wollte es nicht so haften, da es mir ja durch die Finger troppelte. Das fand ich eklig und hatte das Gefühl, es wird so vielzuviel vermatscht.
    Dann kam mir die Idee mit einem flachen Pinselchen.
     
    Hallo Michael,

    mach dir lieber die Mühe mit dem Öl sonst ärgerst Du dich jedesmal, wenn Du Dinger anschaust, daß Du´s nicht getan hast.
    Versprochen!;)

    Grüßle
    Stefan
     
  • Nun ja, bei den Möbeln lag ein Heftchen bei, in dem stand, die Möbel sollten pro Jahr einmal geölt werden.
    Im Internet las ich, bei Bedarf ölen, wenn die Oberfläche rauh und rissig wird.
    Das ist noch nicht der Fall.
     
    Lass' Dich nicht von denjenigen beirren, die beim Ölen irgendeinen Fehler gemacht haben. Alle, die im professionellen Bereich mit Holz zu tun haben, sind inzwischen längst vom Wachsen wieder abgekommen und beim Öl gelandet.

    20 Schichten, die ewig zum Trocknen bzw. Oxydieren brauchen, sind natürlich erstmal abschreckend. Meist muss es gar nicht so oft sein und wenn man mit einem gut saugenden, nicht fusselnden Tuch nur möglichst dünne Schichten aufträgt (vergiss Pinsel etc., das taugt dafür alles nichts!), ist es auch recht schnell wieder trocken für die nächste Schicht.

    Das schöne Anfeuern des natürlichen Holzfarbtons bekommt Wachs auch nicht so gut hin.

    In früheren Zeiten (80er und 90er Jahre) habe ich auch ein paar alte Möbelstücke mit Wachs wieder aufbereitet. Das war damals Standard wurde von der Fa. Antiquax über Antikmöbelhändler ziemlich promoted. Heute könnte ich mich darüber ärgern, denn Ölen wäre definitiv die bessere Wahl gewesen.

    Bevor man viel Geld für zweifelhafte Produkte mit dubiosen und nicht näher erklärten Inhaltsstoffen wie die vom Platzhirschen Osmo ausgibt, kann man besser gleich zum reinen Leinöl greifen und viel Geld sparen. Aber Vorsicht: Der qualitative Unterschied zwischen einem 250ml-Fläschchen aus dem Künstlerbedarf für 12€ und Kanisterware zu 5€/Liter ist für Holzbehandlung zu vernachlässigen, also bei "Apothekerpreisen" nicht zugreifen.
     
    Hallo,

    @Tina - nicht alle was im Inet steht glauben. Wenn Du wartest bis das Holz rauh und rissig wird, dann ist das nachölen überfällig.

    Noch ein Tip von mir - bei Ölfinish bekommt man ein super Ergebniss wenn das Öl mit die blanke Hände eingerieben wird mit soviel Druck daß das Holz erwärmt.

    Vorteil vom Ölfinish ist daß man die Arbeit unterbrechen und beliebig zum späteren Zeitpunkt weitermachen kann.

    Gruß,
    Mark
     
    Ich nehme Öl mit Balsamterpentin als Grundierung bzw. streiche ich mehrfach dünn -wenn's mir egal ist, ob es nachdunkelt.

    Bei roher, heller Birke, die möglichst lange hell bleiben soll, nehme ich ich gerne Bootslack auf Acrylbasis. Schlagfest, wetterfest, seefest und für Boxen garantiert zuviel des Guten. ;) Ich habe aber immer Bootslack da.
    Gibt's auch auf Ölbasis (wahrscheinlich für Vollholzmahagoni-Yachten).

    MfG

    Vita
     
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