Moos und Unkraut im Rasen, einfach lassen?

Yanjep

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20. März 2008
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Hallo zusammen,

Gartentechnisch bin ich ein völliger Neuling, wenn auch mit einem recht großen neuerworbenen und seit langem als Garten genutzen Grundstück gesegnet. Auf unserer recht großen "Rasen"fläche haben sich neben den "üblichen Verdächtigen" wie Gänseblümchen, Löwenzahn etc. auch Magariten und eben viel Moss breitgemacht. Wie man den Wildwuchs wieder loswird, ist klar. Bis auf das Moos finde ich den Wildwuchs eigentlich ganz schön. Aber was passiert eigentlich, wenn man das Zeugs in Ruhe läßt und statt einer Vernichtungsschlacht versucht, durch Düngen und Nachsähen auch dem Rasen eine Chance einzuräumen? Geht das oder hat man irgendwann keinen Rasen mehr und nur noch Wildwuchs (bei uns ist es nicht weit davon entfernt). Ich habe heute mal gemäht und festgestellt, daß etliche Lücken mit Regenerationsrasen nachgesäht werden müssen.
Was haltet ihr von folgendem Vorgehen: Nachsähen, düngen und abwarten, was passiert?
Einen Vertikulierer haben wir nicht, wenn tatsächlich erforderlich, müßten wir uns einen ausleihen. Ist es notwendig, das Moos zu entfernen / abzutöten oder kann sich Rasensaat gegen das Moos durchsetzen?

Für Ratschläge wäre ich dankbar
Gruß
Yanjep
 
  • Also doch als einzige Lösung: Dem Moos den Garaus machen und dann neu sähen. Ich hatte gehofft, genau das vermeiden zu können. Denn wenn ich das Moos entferne, bleibt nicht mehr viel Rasen übrig. Aber vermutlich muß ich da durch, hatte ich schon befürchtet....

    Danke
    Yanjep
     
  • Hallo zusammen,


    Was haltet ihr von folgendem Vorgehen: Nachsähen, düngen und abwarten, was passiert?
    Einen Vertikulierer haben wir nicht, wenn tatsächlich erforderlich, müßten wir uns einen ausleihen. Ist es notwendig, das Moos zu entfernen / abzutöten oder kann sich Rasensaat gegen das Moos durchsetzen?

    Für Ratschläge wäre ich dankbar
    Gruß
    Yanjep

    Hallo Yanjep,
    wenn du das Moos loswerden willst, mußt du es entfernen. Am Besten mit einer üblichen Rasenharke ausharken. Ist die Fläche zu groß, oder du hast keine Lust aufs Harken, mit dem Vertikutierer bearbeiten. Danach säen, antreten/walzen und warten. Saat auf das vorhandene Moos zu säen, hieße Perlen vor die Säue zu werfen.
    Moos wächst überwiegend auf beschatteten, feuchten Flächen, die z.B. hinter Hecken, Büschen, Zäunen und Garagenwänden liegen können. Ist es dir nicht möglich die Beschattung des Rasens zu verhindern, kaufe dir einen preiswerten Vertikutierer, da das
    Moos jedes Jahr wieder auftauchen wird.
    Über wieviel qm reden wir?

    Gruss
     
  • Tja, wir reden über ca. 250-300 qm. Es handelt sich um einen alten Garten. Außenrum sind Koniferen und Ziersträucher in beachtlicher Höhe, in der Mitte Rasen. An sich ist das Grundstück recht sonnig, da die Randbepflanzung aufgrund der Größe des Grundstücks keinen redenswerten Schatten wirft. Es ist auch recht fruchtbarer Boden voller Regenwürmer. Was ich bislang gepflanzt habe, ist wunderbar angewachsen. Der Rasen besteht leider zu ca. 80 % aus Moos und Unkraut, die letzten 10 Jahre ist außer ab und zu mal mähen nix passiert. Also Moos mit ein paar Grashalmen. Das was passieren sollte, ist klar aber ich schrecke ein bißchen davon zurück, alles plattzumachen. Vielleicht sollte ich Stück für Stück das Moos wegmachen und neu sähen.

    Gruß
    Yanjep
     
    Wie ich es machen würde, nach deinen Schilderungen:

    1. Rasen so kurz wie möglich mähen.

    2. Vertikutierer kaufen/leihen und kräftig vertikutieren. Moos entfernen.

    3. Den durch das Vertikutieren aufgebrochenen Boden neu einsäen.

    4. Walzen oder antreten, regelmäßig wässern und warten.

    5. Im Herbst und im nächsten Frühjahr Langzeitdünger streuen.

    6. Im nächsten Frühjahr schauen, wie der Rasen sich entwickelt hat. Prozedur evtl. wieder-
    holen.

    Die jetzt anstehende Aktion kostet dich höchstens ein Wochenende und ein paar Euro für guten Grassamen.

    Gruss
     
  • was willst du denn mit dem rasen machen?

    ich persönlich finde einen moos-rasen auch wunderschön - viel weicher und viel langsamer wachsend als ein steriler "normal"-rasen.

    wir haben einen kräuterrasen - 50% gräser und 50% heimische mähbare pflanzen. riecht gut, blüht und muss nur 3-4 mal die saison gemäht werden :D

    viele grüße
    schnurr
     
    Weich ist es auf alle Fälle, ich kann es nur nicht leiden. Gegen etwas Wildwuchs habe ich absolut nichts, Gänseblümchen und Co. sind herzlich willkommen, auch die wild ausgesähten Margariten dürfen gerne bleiben. Nur das verflixte Moos kann ich von Herzen nicht ausstehen. Ein paar moosige Stellen hier und da, warum nicht. Aber nur Moos habe ich nicht so gern.
    Aber eine andere Frage: Geht das Moos durch vertikutieren allein raus oder muß ich vorher mit der chemischen Keule ran? Das hätte ich ja nicht so gern.

    Gruß
    Yanjep

    PS: Gerade habe ich beim Stöbern den link für den Kräuterrasen gefunden. Klingt ja ganz kuschelig. Kann der auch zur Nachsaat verwendet werden oder nur bei einer Neuanlage?
     
    Zuletzt bearbeitet:
    PS: Gerade habe ich beim Stöbern den link für den Kräuterrasen gefunden. Klingt ja ganz kuschelig. Kann der auch zur Nachsaat verwendet werden oder nur bei einer Neuanlage?
    tendenziell eher zur neuanlage, weil die meisten arten eher keinen verdüngten boden benötigen, sondern mit magerem boden zurande kommen.
    und die kultur-gras-sorten sehr dominant sind und heimische gewächse eher verdrängen.

    aber wenn man am rand etwas vom kulturrasen wegnimmt, den boden abmagert (einfach sand drunterharken) und dann den kräuterrasen sät - sollte das kein problem sein, denke ich.

    ich habe meine mischung hir gekauft:

    Rieger Hofmann - Blumenrasen, Kräuterrasen

    hab' mir eine spezialmischung machen lassen und mich auch einmal beraten lassen - die sind ganz klasse bei rieger und hofmann.

    gruß
    schnurr
     
  • Hallo Yanjep!

    Das Moos geht (fast) durchs Vertikutieren raus; wie gesagt, im nächsten Jahr evtl. noch einmal wiederholen.
    Der Rasen wird jedoch immer wieder an den Stellen vermoosen, wo er im Schatten liegt.
    Die chemische Keule verbietet sich von allein!!!

    Die Frage von Schnurr ist berechtigt: wozu nutzt du den Rasen?

    Eventuell gibt es dann ein paar Alternativen, an die du noch gar nicht gedacht hast.

    Gruss
     
  • Schon mal herzlichen Dank für die Tips / Anregungen.

    Den Rasen benutze ich eigentlich für gar nichts, höchstens mal zum drübergehen oder drauf liegen im Sommer (falls es einen gibt). Keine Kinder, keine Haustiere, beide berufstätig. Ich möchte die Rasenfläche in den nächsten Jahren etwas verkleinern und vor den Koniferen / Ziersträuchern noch Staudenrabatten anlegen, aber halt nur nach und nach, nicht alles auf einmal. Wegen der Grundstücksgröße wird aber immer eine größere Rasenfläche in der Mitte bleiben.
    Gegen was bunt blühendes hätte ich nichts, ich kann allerdings nicht mit einer Sense umgehen.

    Falls es Alternativtips gibt: Immer her damit. Nur das elende Moos will ich weghaben, weil ich es halt nicht leiden kann. Alles umgraben und neu anlegen: Dazu fehlen mir Zeit und Lust.

    Gruß
    Yanjep
     
    Das ist doch schon ´mal eine Ansage:
    wenn du jetzt noch Fotos einstellst, die eine Gesamtsicht des Rasens und seiner Begrenzungen zeigt, können die Vorschläge genauer sein.
    Problematik: fehlende Lust bei dir; bis zu welchem Grad geht die - oder brauchen keine Vorschläge gemacht werden, da die natürlich alle mit Arbeit verbunden sind?

    Gruss
     
    Hallo Gartenfreunde

    Schnurr schreibt hier von einem Moosgift, das auch für Katzen gefährlich werden kann.
    Ich habe davon noch nie etwas gehört und möchte mal wissen wie sich das so auswirken kann. Habe zwei Enkelkinder die sehr oft bei uns sind und möchte natürlich nicht, dass denen etwas geschieht. Meine Rasenfläche besteht zu ca 30 Prozent aus Moss. Nachbars Katzen fühlen sich aber sehr wohl in meinem Garten.

    Viele Grüße aus dem schönen Saarland

    Floratix
     
    Anscheindend schaffe ich es nicht, Fotos hochzuladen, ich bekomme immer nur Fehlermeldungen.

    Die Anlage des Gartens ist relativ simpel: 650 qm rechteckiges Grundstück, Vorkriegshaus mit ca. 70 qm Grundfläche, dahinter ein massiv gemauerter Schuppen mit anschließender Holzterrasse und Sonnensegel, außenrum linke Seite bis zur Mitte obere Grundstücksgrenze Koniferen / Ziergehölze (Flieder, Forsythie, Felsenbirne etc), die andere Hälfte ist frei, aber auf den Nachbargrundstücken ist die Grenze blickdicht auf die gleiche Weise bepflanzt.


    Ich bin auch für arbeitsintensive Vorschläge dankbar, müssen ja nicht sofort umgesetzt werden.

    Nachdem die Vorbewohner jahrelang nix gemacht haben, habe ich schon eine Menge Zeit, Muskelschmalz und Geld investiert, um den Garten ein bißchen auf Vordermann zu bringen. Gegen ein bißchen Wildnis habe ich ja nichts, aber bitte kontrollierte Wildnis. Diverse wirklich riesige Farnhorste wurden mit dem Beil zerhackt (ich weiß nicht, was ich mehr verabscheue, Moos oder dieses überall wuchernde Farnzeugs, einfach widerlich, wenn es sich überall festsetzt. Die Horste hatten teilweise einen Durchmesser vom 1 m und haben sogar den Wurzelbereich von anderen Pflanzen befallen) ein Teil der freien Grundstücksgrenze entsprechend des bestehenden Bewuchses mit Koniferen und Ziersträuchern bepflanzt, die verlotterten Beete neu angelegt, Beerensträucher, eine Minikirsche und einen Pfirsichbaum gepflanzt, den Vorgarten auf Vordermann gebracht und und und. Es bleibt noch reichlich zu tun. Allerdings möchte ich die Bepflanzung der alten Anlage und dem Alter des Hauses anpassen, also heimische Pflanzen und nix "Neumodisches" oder Tropenpflanzen.


    Ich weigere mich nur, den kompletten "Rasen" umzugraben und neu einzusähen. Irgendwo ist bei mir Schluß! Außerdem habe ich ein bißchen Angst, daß ich nach einem "plattmachen" erstmal in eine Wüste schaue. Dann lieber so nach und nach umgestalten (sonst wird auch mein Mann nervös, der mich bislang machen läßt...)

    Yanjep, für Tips wirklich dankbar.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Gartenfreunde

    Schnurr schreibt hier von einem Moosgift, das auch für Katzen gefährlich werden kann.
    Ich habe davon noch nie etwas gehört und möchte mal wissen wie sich das so auswirken kann. Habe zwei Enkelkinder die sehr oft bei uns sind und möchte natürlich nicht, dass denen etwas geschieht. Meine Rasenfläche besteht zu ca 30 Prozent aus Moss. Nachbars Katzen fühlen sich aber sehr wohl in meinem Garten.

    Viele Grüße aus dem schönen Saarland

    Floratix

    Hallo Floratix,
    hier ist nicht die Giftigkeit des Mooses gemeint, sondern das Gift, welches zur Vernichtung auf das Moos gestreut wird.

    Gruss
     
    Hallo Floratix,
    hier ist nicht die Giftigkeit des Mooses gemeint, sondern das Gift, welches zur Vernichtung auf das Moos gestreut wird.
    stümmt

    danke gründäumling für die aufklärung :)

    gemeint ist übrigens eisen-sulfat.

    viele grüße
    schnurr

    p.s. @ yanjep - stück für stück klingt doch wirklich gut. dann hast du immer ein bisschen fläche zum beackern und den rest noch zum schönsein
     
    so dank netter Anleitung hat es auch mit dem Hochladen geklappt. Die Bilder sind von Juni letzten Jahres, als das Haus noch vermietet war. Da hatte es noch Gras im Rasen, dieses Jahr ist der fast vom Moos verdrängt. Das Beet neben dem Haus wurde mit Beerenobst und einer Minikirsche neu bepflanzt. Unter dem Flieder an der Hausecke wurde das Krautzeugs weggemacht und Rhodedendren geplanzt. Das total verlotterte Stück neben dem Haus soll die Einfahrt werden und wurde von dem Bewuchs befreit. Da habe ich erstmal auf einem Stück Gemüse gepflanzt. Der Rest wird derzeit nicht benötigt bzw. ein bepflanzen lohnt nicht und wird erstmal mit schwarzer Folie ausgelegt, damit es nicht wieder total verunkrautet (die netten älteren Nachbarn mögen es nicht besonders, wenn sie ständig dem Unkraut von unserem Grundstück hinterherjäten müssen). Die Bepflanzung außenrum will ich auf der anderen Seite fortsetzen und bin schon bis um die Ecke vorgedrungen. Der Rest folgt dann im nächsten Jahr. Vor die Randbepflanzung sollen nach und nach Staudenrabatten gepflanzt werden.

    Ich bin mir noch unschlüssig, was ich mit den wild ausgesähten Margariten im Rasen mache. Einerseits sehen sie klasse aus, andererseits habe ich Angst, daß sie sich zu stark ausbreiten.

    Gruß
    Yanjep
     

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