Mich ko*zt es an, überall werden Bäume gefällt

[Hansisolo]

Moin
Ich wollte mal fragen warum die Menschen unentwegt und überall Bäume wegholzen.

Wir wohnen etwas ländlich mit viel Wald und Bäumen. Aber in den letzten Jahren werden überall wahlos Bäume gefällt.
Bei uns sind auch noch alte Grundstücke mit halben Wäldern. Es wird Kahlschlag gemacht, Haus gebaut, Rollrasen, Stahlzaun.

Ein Baum für die Menschen eine wahre Bedrohung darstellen. Gerade die stadtmenschen ziehen extra ins Grüne um dort ihren cleanen und pflegeleichten Garten zu realisieren.

Ich finde auch das ein Ortsteil seinen Charme verliert wenn die Bäume verschwinden.

Empfinde nur ich das so?

 

[Taxus Baccata]

Mir kommt es auch so vor...
Wir haben mit unserem Garten eine riesige alte Tanne "geerbt", und sie steht eigentlich auch an einer Stelle, an der ich selbst sie nie gepflanzt hätte. Nun ist es aber so, und da sie Lebensraum für hunderte Vögel bietet und wunderschön ist, bleibt sie stehen. Viele denken da anders (wie ich auch bei uns im Ort beobachten kann)
Es ist traurig und ein großer Verlust für die Natur, wenn ein riesiger Baum gefällt wird. Ich habe hier auch schon einige fallen sehen.

 

[Linserich]

Ja, mir fällt auch auf, wie wenig Leute grosse Bäume in ihren Gärten pflanzen oder haben.

Ich würde sehr gerne bei mir einen grossen Baum pflanzen, aber leider wird es dann sehr wahrscheinlich ein Gemotze von den Nachbarn von wegen Schatten oder zuviel Laub geben.

Egal, ich werde trotzdem zumindest einen Feigenbaum und einen Obstbaum, selbstverständlich Hochstamm, pflanzen.

 

[Hansisolo]

Wenn ein Baum krank ist oder der wirklich falsch platziert ist, kann ich das verstehen. Wenn dann vielleicht als Alternative wenigstens ein neuer gepflanzt würde. Aber auch an öffentlichen Straßenrändern wird kahlschlag betrieben. Was neues wird aber nicht hingepflanzt. Nacht dem Motto, der Baum, kostet eh nur geld und macht dreck. Dann lieber keinen.

Wenn man aber die Leute mal fragt, wo fahrt ihr denn in den Urlaub...heißt es ja in den Harz, nach Bayern, da ist es so schön grün und viel Natur. Hä???? Ich versteh das alles nicht.

Die Nachbarn scheinen lieber sich gegenseitig in den Garten zu glotzen wollen oder auf eine Häuser und Dachfront als auf Grüne Bäume.

 

[mahatari]

Bei uns werden Bäume als Nutzholz gefällt...und wenn es staatliche Waldflächen sind, dann wird Mischwald aufgeforstet.
Wenn Bäume gefällt werden müssen, um neue Wohngebiete zu erschließen, dann gibt es ausgewiesene Ausgleichsflächen, die bepflanzt werden müssen, schon mit der Baugenehmigung. Ich glaube nicht, daß Bäume wahllos gefällt werden. Daß man in seinem Garten keine großen Bäume mehr hat, hängt oft mit den Preisen für das Fällen und auch damit zusammen, daß man unter Umständen eine Genehmigung zum Fällen braucht, wenn der Baum gefällt werden soll.
Ich stelle im Gegensatz zum TE fest, ständig werden neue Straßenbäume gepflanzt, aktuell sind überall Baumpflegemaßnahmen an den Straßen...für einen abgeholzten Straßenbaum werden etwas weiter von der Straße mindestens 3 neue Bäume gepflanzt...
So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen jedes Einzelnen

 

[Linserich]

Das stimmt auch wieder. Mir fällt aber eben auch auf, dass die Strassenbäume oft klein bleiben und nicht mehr zu richtig grossen Alleebäumen heranwachsen (dürfen).

 

[Pyromella]

Wenn ich jetzt anfange, mich über die Abholzungen von Straßen-NRW auszulassen, dann werde ich nur sauer und es wird politischer, als es für dieses Forum gut ist. Also nur kurz: Ja, es wird längs der Landstraßen und Autobahnen geholzt, als würde das jemand koordinieren, der Bäume hasst. Und nein, der letzte, verzweifelte Stockausschlag ersetzt halt nicht die gefällten Bäume.

Aus Sicht des "Stadtkindes" beobachte ich, dass auf den öffentlichen Flächen auf Plätzen und in kleinen Parks durchaus Bäume gepflanzt werden. Straßenbäume spielen innerstädtisch eine große Rolle und sorgen hoffentlich dafür, dass sich unsere Stadt nicht noch schneller aufheizt.

Aber auf den privaten Grundstücken sieht es anders aus. Da wird nachverdichtet, die großen Gärten mit altem Baumbestand fallen weg, stattdessen wird noch ein Haus dazwischen gequetscht. Zurück bleiben Winzgärten, in die maximal ein kleines Spalierobstbäumchen passt.

Und wer noch einen großen Garten hat, scheint Angst vor Laub zu haben (könnte ja Dreck machen.)
Es werden auch Bäume gefällt, bevor sie groß genug werden, dass sie unter die örtliche Baumschutzsatzung fallen würden und nicht mehr so ohne Weiteres gefällt werden dürfen. Als Ersatz gibt es wieder einen kleinen Jungbaum.

So ganz verstehe ich es nicht, denn auf der anderen Seite wird ja alles getan, damit bloß keiner auf das Grundstück schauen kann. Da wäre ein großer Baum wunderbar, besonders gegen Blicke aus den oberen Etagen.

Mein eigener Vermieter passt da ins Bild. Die Fichten wurden über die Jahre gefällt, nun schauen wir Nachbarn uns gegenseitig bei Dunkelheit in die erleuchteten Wohnungen. Im Hochsommer fehlt der Schatten - und an meinen Tomaten auf dem Balkon verschmoren die Blüten vor Hitze. Ich würde mir zwei bis drei große Laubbäume im Innenhof wünschen. Schatten im Sommer und Licht im Winter - aber das darf ich als Mieterin leider nicht bestimmen.

 

[Lavendula]

Aus der Scholle ist ein kleiner Urwald geworden,
viele Sträucher sind breit und dicht, sie blühen teilweise.
Die Vögel und viele Insekten freuen sich mit Sicherheit darüber.

Der Nachbar hatte am Zaun unzählige Tannen gepflanzt,
in der Hoffnung, dadurch einen tollen Sichtschutz zu haben.
Pustekuchen, das Resultat vom Ganzen, er hat sich selbst
ins Dunkel befördert.
Was gibt es für schöne Bäume, die gesund und schön belaubt sind,
es wird wirklich zur Zeit der Natur ihren berechtigten Lebensraum genommen.

 

[Rosabelverde]

Aber auch an öffentlichen Straßenrändern wird kahlschlag betrieben.

Und jede Menge neu gepflanzt. Jedenfalls ist das hier so. Da hat zB grad eine Landstraße 66 neue Linden bekommen. Und an den Feldwegen wird jeder morsche Obstbaum durch einen neuen ersetzt.

Übrigens gibt es hier auch böse Buben, denen es Spaß macht, an so einer Neupflanzung vorbeizufahren und dabei alle jungen Stämme abzuknicken/abzusäbeln ...

Und wer noch einen großen Garten hat, scheint Angst vor Laub zu haben

Oder vor Sturmschäden. Ausschließlich deshalb haben wir vor einigen Jahren unsere große alte Fichte fällen lassen, obwohl sie gesund war und wir dem Baum durchaus nachgeweint haben.

 

[mahatari]

Die Sichtweise eines Stadtkindes und eines Dorfbewohners sind doch sehr unterschiedlich...
Gerne hätte ich einen großen Walnnußbaum oder eine Süßkirsche im Garten...aber ich habe den Platz nicht und auch nicht die Kraft, große beschattete Flächen zu bewirtschaften.
Die älteren Leute in der Kleingartenanlage geben gut bewirtschaftete Gärten mit großen Bäumen, ab...junge Nachfolger interessieren sich nur so lange, bis die Kinder nicht mehr im Garten bespaßt werden müssen....und weiter geht es bergab....
Es gibt aber auch die Sorte "Neurentner", die nehmen nur die kleinen Gärten...denn große Flächen mit Kartoffeln oder Erdbeeren sind die Ausnahme. Außerdem muß ein Parkplatz in der Nähe sein...
Ich wohne seit 45 Jahren neben einer großen Kleingartenanlage, ich beobachte diesen Niedergang, seit es das ganze Jahr Tomaten im Supermarkt gibt...und natürlich auch, daß immer weniger der langjährigen Hobbygärtner mit dem Fahrrad bei uns vorbei fahren....
In unserer Straße werden immer mehr Häuser verkauft, die neuen jungen Besitzer haben große Poolbecken, Kinderspielplätze Parkplätze...und Kirschlorbeer- oder Koniferenhecken....
Die Lebensweise der meisten Familien ändert sich...Man braucht 2 Autos, die Kinder spielen alleine auf den Gartenspielplätzen und werden zur Schule im Dorf gefahren...
Früher haben sich unsere Kinder schon auf dem Schulweg getroffen, auf dem Nachhauseweg haben sie sich schon für den Nachmittag verabredet...
Eltern, die dem Trend entgegenwirken, haben es schwer....wie uncool ist das denn, mit 10 noch kein Handy zu haben?...
Aber das ist sicher der Generationswechsel....

 

[Golden Lotus]

Es ist kein Respekt vor der Natur mehr da.
Hier werden auch an vielen Stellen einfach Bäume weg gemacht, lieblos gefällt und zerstückelt.
Dann fahren sie von der Stadt mit ihren Monstern rum , reissen den Sträuchern und Bäumen ihre Äste ab, wüten einfach ohne viel Wissen in der Natur rum, nur weil es angeblich zuviel ist.
Wenn ich das sehr wie schlimm das dann aussieht, nicht abgeschnitten, nein abgerissen, mir blutet jedesmal das Herz.
Es ist einfach nur schlimm was da getrieben wird.
An unserem Grundstücks Ende hinten im Garten , ist hintendran ein Fahrradweg, mit vielen Sträuchern und Bäumen, ab und zu kommen sie dann und hexeln alles klein, weil es zuviel ist, wie das dann aussieht, wie wenn eine Bombe eingeschlagen hat.
Ich habe angefangen dort hinten auf unserem Grundstück , Bäume zu Pflanzen, es stehen schon ein paar dort, da können sie wachsen , stören niemand, ( der Fahrradweg ist etwas höher als unser Grundstück, da fuhr früher die Bahn) und sie können sich ausbreiten, keiner kommt dran, nur wir

Jetzt ist mir doch gerade ein Same von einer Sommerlinde auf gegangen, ich freu mich so sehr, der wird schön groß gezogen, ja auch wenn's lange dauert, ich liebe Linden und sie wird ein schönes Plätzchen bei uns finden, weit genug von den Nachbarn entfernt.

Ja, es sollte wieder mehr Respekt vor der Natur herrschen, die Natur war vor uns da, wir sind hier nur Gast auf dieser Erde und sollten uns auch dementsprechend benehmen.
Nur wissen viele nicht wie das geht, leider