Meine Tulpengeschichte und drei Fragen

Fjäril

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Liebe Gartenfreunde!

Als wir vor 20 Jahren in ein Haus mit Garten einzogen, habe ich mir gleich eine Menge Tulpen gekauft. Meine Lieblingssorten waren Abu Hassan und Orange Emperor. Den Mäusen waren alle gleich lieb, bald hatte ich nur mehr ein paar „Restln“ und hinzugekaufte Prinses Irene, die ich in fortan in in den Boden eingegrabenen Töpfen pflegte. (Die niedrigen Prinses Irene eignen sich ganz gut für Töpfe.)

Vor zwei Jahren haben wir einen Teil des Gartens umgestaltet und große Töpfe aufgestellt, Kies als Drainage und mit etwas Sand vermischte Erde eingefüllt. Endlich ein - wenn auch begrenzter - Platz für Tulpen, wo sie ihre Wurzeln ausstrecken können ohne gleich an eine Topfwand zu stoßen und ohne Gefahr von Wühlmäusen verspeist zu werden! Damit die Töpfe auch im Sommer gut aussehen, werden sie mit Sommerblumen bepflanzt und gut gegossen, also müssen die Tulpen Mitte Mai raus, ihr Paradies ist also auch zeitlich begrenzt. Aber besser als nix .. ..

Ich überlegte, dass es das beste wäre jedes Jahr neue Zwiebeln zu kaufen, .. .. aber ich mag nicht nur keine chemischen Spritzmittel und keinen Kunstdünger in meinem Garten, ich mag auch keine mit Fungiziden und viel Kunstdünger hochgezogene Blumenzwiebeln. Im ersten Jahr kaufte ich trotzdem welche im Fachhandel – um erst mal die Erfahrung zu machen, dass nicht immer drin ist was drauf steht, und auch, dass nicht jede Sorte den Winter in den Töpfen übersteht. Anfang Mai hat Hagel mir die Entscheidung abgenommen, wann ich die Pflanzen rausnehme, trotzdem hatten drei Sorten so große Zwiebeln, dass ich sie nochmal einsetzte, und sie blühen jetzt recht schön.

Mittlerweile habe ich von einem holländischen Bioanbauer gelesen, mit allerhand Informationen zur richtigen Tulpenpflege. Damit konnte ich mein Umweltgewissen beruhigen, und die Tulpen sollen auch noch jahrelang blühen, weil sie so viel gesünder sind und sich nicht in viele kleine zerteilen – d. h. also unter meinen Bedingungen vielleicht auch zwei Mal, oder gar drei Mal.. ..? 12 Euro Versand sind natürlich happig, zusätzlich zum ohnehin schon teureren Preis der Zwiebeln, aber da war auch ein österreichischen Anbieter angegeben, da ist zwar auch noch Versand extra zu bezahlen, aber nicht so viel, das war mir einen Versuch wert.

Die Zwiebeln sind kleiner als die chemisch hochgepäppelten, klar, das war zu erwarten. Manche meiner alten Tulpen sind aber noch kleiner und blühen trotzdem recht schön. Abu Hassan werden in Holland gezüchtet, aber in Österreich nicht angeboten, immerhin gab es Orange Emperor, die habe ich zusammen mit drei anderen Sorten bestellt. Nun, da sie blühen, sehe ich aber, dass es keine Orange Emperor sind, möglicherweise wurden sie mit Orange Monarch verwechselt. Und mit allem anderen bin ich auch nicht glücklich: fast alle Blüten bzw. die ganzen Pflanzen sind viel zu klein, manche sehen richtig verhungert aus. Ich habe ein paar ausgegraben, die Wurzeln sind recht dürftig, und eine Zwiebel zeigt unter der abgefallenen alten Schale unregelmäßige hellgraue Flecken mit einem dünnen braunen Rand.

Somit zu meinen Fragen:

Hat jemand Erfahrungen mit Biotulpen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das normal dafür ist, sonst hätte sich das ja schnell wieder aufgehört. Und die Fotos auf der Homepage zeigen so schöne kräftige Pflanzen!

Kennt sich jemand mit Krankheiten aus und hat eine Idee, was den Zwiebeln passiert sein könnte und ob man biologisch was machen kann um Ansteckung zu verhindern? Ich fange bestimmt nicht an mit Fungiziden herumzuwerkeln, da habe ich lieber keine Tulpen.

Ich lege etwas mit Kalk gemischten Kompost rund um die Tulpen und gieße kräftig. Hat jemand eine bessere Methode gefunden Tulpen gut biologisch zu versorgen?

Danke fürs Lesen
Fjäril
 
  • Fjäril

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    Ich versuche es jetzt mal mit einem Foto. Vielleicht fällt jemandem dazu was ein?
    TulpenzwiebelForum.jpg
     

    Fjäril

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    Liebe Gartenfreunde!

    Bevor die fast sommerlichen Temperaturen die Tulpen zum Welken bringen, möchte ich Euch noch meine Prinses Irene vorstellen. Sie haben sich trotz unwirtlicher Winterbedingungen heuer besonders schön entwickelt. Eine ist in die Stammform Couleur Cardinal zurückgeschlagen und setzt einen schönen roten Akzent in die Gruppe.

    Tulpen5aForum.jpg
     
  • Erari

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    Hallo Fjäril,
    die Wurzeln sehen nicht gut aus. Ich habe so etwas bei meinen Tulpen noch nicht beobachtet. Krankheiten haben aber nichts mit Bio oder Nichtbio zu tun. Auch Biopflanzen können Krankheiten haben. Und Papier, sei es nun durch Fotos oder Worte ausgedruckt ist geduldig.

    Das hier habe ich im Internet gefunden.
    Tulpen-Ratgeber Archiv Krankheiten bei der Tulpe
    Vielleicht hilft dir das weiter.
    Lieben Gruß :?
     
  • Fjäril

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    Hallo Erari!

    Danke für den Tipp! Schade, wieder kein Belegfoto. Als Laie fühle ich mich ohne solches ziemlich aufgeschmissen, die Beschreibungen könnten passen, oder auch nicht. Ein Pilzgeflecht habe ich jedenfalls nicht gesehen.

    Ich habe das Bild auch dem Lieferanten geschickt, mal sehen ob sich der Züchter dazu äußert.

    Wahrscheinlich wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Töpfe längere Zeit nicht mit Tulpen zu bepflanzen. Und das, nachdem ich gerade erstmals welche darin gesetzt habe .. ..
    icon9.gif


    Fjäril
     

    Fjäril

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    Um die Geschichte abzuschließen:

    Lt. Händler, der meine Beschwerde weitergeleitet hat, ist keine Antwort vom Züchter gekommen. Die jetzt ausgegrabenen Zwiebeln hielten sich auch nicht daran, dass sie nicht viele Tochterzwiebeln bilden sollen, so wie ich auf einer (jetzt schon 2 Jahre alten) Seite über biologischen Tulpenanbau gelesen habe. Möglicherweise hat das ja mal gestimmt, und jetzt züchtet wer anderer, der sich nicht an die Beschreibung über die Sommerlagerung hält.

    Ich will niemanden davon abhalten, es mit Bio-Tulpen zu versuchen, vielleicht kann auch jemand mal was Positives berichten. Für mich war es ein Reinfall, und zur Vorsicht kommen auch keine neuen Tulpen in die Töpfe.
     
  • Fjäril

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    Interessant, dass drei der vier Sorten, die ich voriges Jahr kaufte, heuer nicht mehr im Programm sind.
    Ob sich mehrere Käufer beschwert haben, vielleicht gar auch die Tulpen beim Züchter eingingen .. .. ?
     

    tantemaral

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    Bio ist ja schön und gut. Aber dass ich beim Kauf von Blumenzwiebeln darauf achten würde, dass sie BIO sind? Darauf wäre ich wirklich noch nicht gekommen. :d

    Ich habe letztens einen Schwung Zwiebeln bei Praktiker geholt, Tulpen, Hyazinten, Krokusse, Zierlauch, .... Mein erster Versuch in dieser Richtung. Ich bin gespannt, ob und wie mein Vorgarten blühen wird ;-)
     

    Fjäril

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    Dann wünsche ich viele Erfolgserlebnisse!

    Auf die Bio-Tulpen bin ich zufällig gestoßen, habe auch nicht danach gesucht, da ich dachte, dass es so was nicht gibt. Aber ich wusste schon seit ein paar Jahren, dass Tulpen mit viel Kunstdünger und Spritzmittel hochgepäppelt werden, und das war mir – wie ich schon schrieb – unangenehm, schon vom Prinzip her.

    Außerdem gab es bei frisch gekauften Tulpen immer Ausfälle durch Verpilzen (d.h. schon beim Ausgraben merkbar bzw. beim Lagern im Sommer), nie aber bei Zwiebeln, die ich schon länger hatte (wenn ich sie mal mäusesicher aufbewahren konnte). So sind von den Prinses Irene im ersten Sommer 40 % „verschimmelt“, aber danach nie wieder welche. Auch jene Bio-Tulpen, die ich schließlich für einen zweiten Versuch aufhob, haben den Sommer ohne Ausfälle überstanden.

    Liebe Grüße
    Fjäril
     

    Mei Gärdle

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    Sag mir keiner was gegen Tulpen- u. Narzissenzwiebeln aus dem Baumarkt!
    Meine Tochter arbeitet in einem Baumarkt. Vor nunmehr 15 Jahren hat sie mir mehrere Säckchen Tulpen- und Narzissenzwiebeln gebracht die nicht mehr verkauft werden konnten; es war das schon Ende November. Manche Zwiebeln sahen wirklich nicht mehr taufrisch aus, aber ich hab sie trotzdem am anderen Tag noch eingegraben.
    Im Frühjahr habe ich überhaupt nicht mehr an die Zwiebeln gedacht - erst als die ersten Blüten aufleuchteten! Eine Tulpenart liebe ich ganz besonders, obwohl ich eigentlich bei Tulpen lieber die einfachen, schlichten Formen bevorzuge, diese ist aber gefüllt. Was ich an ihr so liebe ? Irgendwie, ich nehme mal an mit Hilfe von Mäusen, sind die Zwiebeln in einen Pfingstrosenstock gewandert, fühlen sich dort offensichtlich pudelwohl und fangen immer dann an zu blühen, wenn die Bauernpfingstrose schon verblüht hat. Was bin ich schon um meine kupferrot blühende Pfingstrose beneidet worden :cool:
    Ach ja, was hab ich früher Geld für Tulpenzwiebeln ausgegeben und nach 2-3 Jahren waren die nicht mehr da. Die "Wegwerfzwiebeln" vom Baumarkt sind mir aber seit 15 Jahren treu geblieben.
     
  • Fjäril

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    und fangen immer dann an zu blühen, wenn die Bauernpfingstrose schon verblüht hat. Was bin ich schon um meine kupferrot blühende Pfingstrose beneidet worden :cool:

    Hej!

    Das stelle ich mir ganz wunderbar vor!


    Obwohl ich ja nun wirklich nicht viel Erfahrung mit Tulpen habe, so habe ich doch den Eindruck gewonnen, dass es ein paar Sorten gibt, die viel vitaler sind als andere. Dazu gehört bestimmt auch Apeldoorn, eine von den ganz einfachen, schlichten Sorten. Aus unerfindlichen Gründen haben die Wühlmäuse in meinem Garten ein paar kleine Zwiebeln übersehen, im ersten Jahr in der Sicherheit eines Topfes trieben sie jeweils nur ein Blatt, nach 2 Jahren haben sie geblüht und nach drei Jahren waren es richtig schöne große Zwiebeln (siehe Bild).


    TulpenzwiebelApeldoorn.JPG


    So was braucht man, wenn man es mal hat, wohl nie wieder nachkaufen, und dann bleiben sie im Geschäft übrig. Dass es auch gefüllte Tulpen gibt, die so vital sind, wusste ich nicht.


    Wäre noch interessant, ob Tulpen in Gemeinschaft mit Pfingstrosen besonders gut wachsen, so wie bestimmte Gemüsesorten einander fördern, und ob sie sie vielleicht gar vor den Mäusen schützen. Kann ich ja mal mit ein paar „Abfallzwiebelchen“ ausprobieren .. ..

    Liebe Grüße
    Fjäril
    P.S. Ich liebe die „Mensch-Gedichte“ von Eugen Roth
     
  • feiveline

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    beim Ausgraben merkbar bzw. beim Lagern im Sommer), nie aber bei Zwiebeln, die ich schon länger hatte (wenn ich sie mal mäusesicher aufbewahren konnte).
    Ich hab mal ne Frage, warum buddelst Du Deine Tulpenzwiebeln eigentlich jedes Jahr aus?:confused:

    Meine werden von Jahr zu Jahr schöner und höchstens mal aus Versehen beim "Giersch-Krieg" ausgebuddelt (und sofort wieder in der Erde versenkt).
     

    Fjäril

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    Hallo Feiveline!

    Wie ich eingangs schon schrieb, haben in meinem Garten Tulpenzwiebeln außerhalb von Töpfen kaum eine Überlebenschance. Jetzt stell Dir vor, Du hast einen Topf, in dem grade mal 4 Tulpen gedeihen können (und das schon mit einem deutlich engeren Pflanzabstand als empfohlen) und was passiert, wenn die Tochterzwiebeln bekommen.

    In die großen frei stehenden Töpfe passen zwar mehr Tulpen, aber wegen der intensiven Bewässerung der Sommerblumen ist es da im Sommer für die Zwiebeln vermutlich nicht ideal. Ich hatte heuer eine Gruppe, die bis Mitte Juli Bewässerung abbekommen hat, eine war ganz verfault, die anderen sahen auch nicht wirklich gut aus.

    Und zumindest bei neuen Zwiebeln hat es sich bewährt nachzusehen, ob sie so gesund sind, dass im zweiten Jahr auch noch mit Wachstum und Blüte zu rechnen ist. Könnte ich meinen Garten mit Tulpen vollpflanzen, wäre es mir egal, ob da und dort Lücken entstehen, aber bei den Töpfen will ich einigermaßen sicher sein, dass da was Brauchbares wächst.

    Ich beneide Dich darum, dass Du Dir keine Arbeit mit den Tulpen machen musst und Freude daran hast,
    liebe Grüße
    Fjäril
     
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