Mein Rasen Problemkind...

Orikson

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08. Mai 2023
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Hallo zusammen,

ich bin ganz frisch hier und habe schon versucht ein passendes/ähnliches Thema zu finden, allerdings erfolglos. Daher würde ich mich über Ratschläge zu meinem Problemkind freuen :rolleyes: "Kurz" zur Vorgeschichte:
- 2018 haben wir ein Haus gekauft und dann so ziemlich alles sanniert. Geschätzt 500m² sind aktuell Rasenfläche. Soll durch 1 - 2 Bäume/GRoßbüsche und ein Gartenhaus noch weniger werden
- Die oberste Humusschicht mit dem alten Rasen wurde vor der Sannierung mit einem Bagger abgetragen, auf der Seite gelagert und am Ende wieder am Grundstück verteilt. Die Erde ist eigentlich ganz gut, jedoch recht sandig (Nürnberg)
- Die neue Rasenfläche wurde dann nicht am Stück sondern in 3 Teilen angelegt, je nach dem wie weit der Bauvortschritt es zugelassen hat
- Oktober 2021 wurde die erste Fläche vor dem Haus (kein Bild) angelegt
- ~März 2022 wurde die zweite Fläche an der Einfahrt (auch kein Bild) angelegt
- ~Juni 2022 wurde die dritte Fäche angelegt (Bilder unten)

Ich hatte versucht immer zu sähen, bevor länger Regen angekündigt war, was auch ganz gut geklappt hat. Alle drei Stücke machen mir aber dennoch mehr oder weniger Probleme
- Gemein ist allen Flächen, dass der Rasen sehr löchrich wächst. Von etwas Entfernung sieht es ganz gut aus. Schaut man aber von oben auf die Fläche sieht man überall noch die Erde durch. Zudem ist in Fläche 1 und 2 ziemlich viel totes, trockenes Gras drin, also wie Rasenfilz?!
- Fläche 1 bekommt zur Mittagszeit Schatten vom Haus, war also einfacher zu wässern. Die Fläche ist von der Dichte OK, könnte jedoch mehr sein. Unkraut kommen zwei verschiedene Klee und das große Unkraut aus dem Bild unten durch
- Fläche 2 bekommt teils ganztags Sonne, bei einem Teil spendet aber ein Carport Schatten, dort sieht das Gras auch dichter aus. Dennoch wächst überall in der Fläche alles an Unkraut, wie in der Fläche vorm Haus
- Mit Fläche 3 hatte ich besonderes Pech. Die Fläche liegt komplett in der Sonne und bekommt quasi nie Schatten ab. Zum Zeitpunkt des sähens gab es zum Glück noch etwas nässeres Wetter. Nach dem das Gras schon etwas angewachsen war gab es dann aber mehrere heftige Gewitter, sodass mit sogar die Erde inkl. Samen von dieser Fläche weggespühlt wurde. Habe dort dann versucht wieder neu anzusähen. Im krassen Kontrast dazu gab es kurz darauf einen extrem heißen Sommer mit kaum Regen. Da habe ich mir dann das Giesen gespart, da das hoffnungslos war.

Ich vermute dass ich den Rasen einfach zu wenig gegossen habe und er deshalb einfach nicht angewachsen ist. Da der größte Teil der Rasenfläche den ganzen Tag die volle Sonne abgekommt habe ich mich für den Wolf-Garten Trocken-Rasen Premium L-TP 100 entschieden, welcher besser mit Trockenperioden zurecht kommen soll. Zumindestens sobald er angewachsen ist. Gedüngt habe ich letztes Jahr erst einmal mit TerraDomi NPK-Profidünger.

Vor 3 Wochen bin ich schon einmal über die ganze Fläche (außer Fläche 3) und habe händisch alles raus was kein Rasen ist. Leider kommt es aber schon wieder nach. Vorletzte Woche wurde das erste mal dieses Jahr gemäht. Wirklich hoch war das Gras aber nicht.

Mein weiterer Plan sieht wie folgt aus:
- Ab Mittwoch soll es bei uns wieder regnen, da würde ich dann morgen (Dienstag) düngen
- Rasenmähen würde ich dann frühestens am Wochenende
- Dann hatte ich angedacht zu Vertikultieren, damit der Rasenfilz raus kommt. Oder ist das für so "jungen" Rasen noch zu schädlich?
- Anschließend Aerifizieren mit einer Rasenwalze mit Stacheln dran, da der Boden doch recht fest wird, wenn er trocken ist
- Je nach dem wie sich Fläche 3 dann entwickelt muss ich dort nochmal frische Erde aufbringen und neu ansähen
- Letzte Möglichkeit (welche ich aber gerne meiden würde) wäre Unkrautvernichter

Oder hättet ihr andere Tipps, welche ich noch beachten kann/soll/muss? Bin über jede Hilfe dankbar :)

Überblich über Fläche 3 (hinten) und Fläche 2 (vorne), welche Schatten vom Carport abbekommt
DSC_4169.JPG


Blick von oben auf Fläche 3: Das große Unkraut oben mit den langen Auslegern sowie der Storchschnabel (?) wächst überall. Das dunkelgrün/lila Gewächs (Bildmitte rechts) und das höhere grüne Unkraut (unten) nur in Fläche 3
DSC_4172.JPG


Schöne Grüße,
Christian
 
  • Säen heißt im Anschluss den Samen feucht halten. Trocknet er wieder, passiert nichts.

    Das Unkraut muss raus, händisch oder…

    Eine Bewässerungsanlage kannst du gern mit mir planen. Mach ein Thema auf wenn du dich belesen hast, verlinkt mich.

    Stachelwalze bitte nicht! Das bewirkt genau das Gegenteil.

    Düngen… man düngt erst, dann wartet man 2 Wochen, dann vertikutiert oder lüftet man. Vorher rasen kurz. Aber nicht kurz machen und dann den rasen mähen oder vertikutieren…

    Deine Rasenfläche viel zu groß. Alles was du machst kostet entsprechend. Nicht 2 oder 3 Bäume, eher 6 oder mehr. Auch da kannst du sicher zu Sorten Empfehlungen bekommen…
     
    Hej und willkommen hier erst mal.
    Es ist schade, dass Du nicht von Anfang an einen dichten Rasen bewirken konntest, denn jetzt wird es schwierig. Auf jeder freien Fläche keimen Samen von allem möglichem und Du wirst eine Menge Arbeit haben es immer wieder zu entfernen. Und stückchenweise neues Gras säen, während gleichzeitig das ältere Gras gemäht und gedüngt werden muss, das hat sich auch bei mir als schwierig erwiesen. Vielleicht wäre es besser noch mal von vorne anzufangen.
     
  • Ich möchte noch die Frage anbringen: warum diese großen Rasenflächen? Wir haben einen Rasen, weil mein Mann den wollte, muss aber sagen, dass er viel mehr Arbeit macht als er dachte. Ich finde sogar, er macht mehr Arbeit als pflegeleichte Blumen. Es ist ja nicht nur Mähen und Düngen, das wäre nicht das Problem. Aber dauernd wächst irgendwas, was nicht reingehört, obwohl er dicht ist. Löwenzahn, Hirse und andere seltsamen Gräser, wenn man sich da nicht dauernd darum kümmert, ist es bald ein Rasen gewesen.
     
  • Hallo und erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Mit der Hilfe und den Tipps hier wirst Du bestimmt genau das bekommen, was Du möchtest, auch wenn es vielleicht aktuell nicht das ist, was Du erwartest.

    Vorab mußt Du Dir die Frage stellen, was Du genau vom Rasen erwartest.

    Wie @Fjäril schon schrieb benötigt ein "perfekter" Rasen viel Arbeit und Zuwendung. Das Gemeinrezept ist dabei immer dran zu sein und ihn regelmäßig mähen, düngen, wässern.

    Wenn man daran Spaß hat, dann kann die Fläche nicht zu groß sein.

    Aber wenn Dir das schon vom lesen zu viel ist, mußt Du überlegen, ob Du die Fläche verkleinern willst, was Du ja schon beschrieben hast und wie.

    Die Bäume sind schon mal ne tolle Idee, nur muss man bedenken, dass die nicht nur Schatten spenden, sondern auch Wasser ziehen, d.h. je nach Baum wächst darunter dann nichts mehr, auch kein Rasen.

    Um weniger Stückwerk zu haben, würde ich jetzt erstmal die Standorte für die Bäume und eventuelle Beete planen und umsetzen und dann nochmal den Rasen in Angriff nehmen.
     
    Die Bäume sind schon mal ne tolle Idee, nur muss man bedenken, dass die nicht nur Schatten spenden, sondern auch Wasser ziehen, d.h. je nach Baum wächst darunter dann nichts mehr, auch kein Rasen.
    Kann ich ein Lied von singen. Nachbars Linde, nicht weit entfernt vom Zaun, macht ein Stück Rasen bei uns zur Ödnis. Sie saugt alles weg, und je mehr wie dort gießen, desto schlimmer wird es.
     
  • Hallo und danke für die nette Begrüßung und die Ratschläge :)

    warum diese großen Rasenflächen? Wir haben einen Rasen, weil mein Mann den wollte, muss aber sagen, dass er viel mehr Arbeit macht als er dachte
    Die Rasenfläche soll in Zukunft noch etwas kleiner werden, da ich noch ein etwas größeres Gewächshaus bauen und etwas Nutzgarten anlegen möchte, aktuell aber noch nicht die Zeit dafür habe. Daher dachte ich ganz naiv, ich sähe erst mal auf der ganzen Fläche Rasen, dann kommt bis dahin das Unkraut nicht gar so durch und es sieht halbwegs ordentlich grün aus
    Deine Rasenfläche viel zu groß. Alles was du machst kostet entsprechend. Nicht 2 oder 3 Bäume, eher 6 oder mehr
    Die Bäume sind schon mal ne tolle Idee, nur muss man bedenken, dass die nicht nur Schatten spenden, sondern auch Wasser ziehen, d.h. je nach Baum wächst darunter dann nichts mehr, auch kein Rasen.
    Das mit den Bäumen ist so ein Thema. Im vorderen Bereich auf Fläche 2 geht das quasi nicht, da dort die Rasenfläche fast schon zu schmal ist, ein kleiner Rotdornbaum (R im Bild) steht und höhere Bäume Schatten auf die PV-Anlage auf dem Carport werfen würden. Im hintern Bereich 3 (das größte Problemkind) wäre genug Platz, allerdings soll dort dann mal Gewächshaus und Nutzgarten hin. Es gibt schon einen alten aber kleinen und feinen Apfelbaum (A im Bild), unter dem wächst das beste Gras überhaupt :rolleyes: Weshalb ich mich aber hauptsächlich nicht mit großen Bäumen anfreunden kann ist eine Hochspannungsleitung, welche teils über das Grundstück läuft. Für kleinere Bäume oder größere Büsche (z.B. Sternmagnolie) bin ich aber offen und sind teils schon geplant
    grundriss.jpg


    Vorab mußt Du Dir die Frage stellen, was Du genau vom Rasen erwartest.
    Ich habe keine sehr großen Ansprüche an den Rasen, also nichts Englisches, aber es muss auch kein sehr robuster Sportrasen werden. Im Sommer soll man sich mit einer Decke drauf legen können und der Nachwuchs drauf spielen, das übliche also.
    Vielleicht wäre es besser noch mal von vorne anzufangen
    Diese Option hatte ich auch schon ausgelotet. Kann man sich an dieser Anleitung orientieren oder lieber alles mit einem "Allesvernichter" (Chemie...) platt machen?
    Eine Bewässerungsanlage kannst du gern mit mir planen
    Habe ich tatsächlich schon eingeplant und teils aufgebaut. Zur Ansaat vom Gras war diese aber noch nicht betriebsbereit. Ich hatte damals allerdings schon den ein oder anderen Regner (Rainbird 5004 plus PL-PC-SS-SAM-3.0) provisorisch montiert und laufen lassen. Ich hatte aber nicht das Gefühl, damit genug Feuchtigkeit auf den Boden zu bringen außer als die Regner nach Sonnenuntergang dann etwa 2 - 3 Stunden liefen. Daher habe ich das Beregnen dann eingestellt, da ich das für hoffnungslos und Wasserverschwendung hielt. Eigentlich hätte ich auch gehofft dass die letzten verregneten Wochen seit März den Rasen zum Wachstum anregen, auch die teils neu gesäten, aber auch da ist nicht viel passiert...

    Ich habe gestern dann nochmal Bilder von den anderen Rasenbereichen gemacht, jeweils mit Handschuh zum Größenvergleich ;) Über eine Einschätzung wäre ich sehr dankbar, gerade zu dem vielen abgestorbenen Rasen. Ist dieser einfach der langen Trockenheit letztes Jahr zum Opfer gefallen? Oder zu wenig Nährstoffe?

    Bereich 1, vor der Haustüre. Der älteste Rasen und ganz ok, da dort das Haus Schatten wirft. Trotzdem mit dem üblichen Unkraut
    DSC_4176.JPG


    Bereich 2, Nord-westlich vom Carport, also dort wo dieses den meisten Schatten wirft und der Rasen demensprechend auch ganz ok ist
    DSC_4174.JPG


    Bereich 2, allerdings süd-westlich vom Carport. In diesem Bereich ist ganztags Sonne. Das grüne Gras ist ziemlich lückig und es ist viel totes Grad dabei (Rasenfilz?)
    DSC_4175.JPG


    Gestern habe ich nun auch noch gedüngt. Heute Nacht und tags hat es immer mal wieder geregnet und morgen und übermorgen soll es weiter regnen. Wenn das Wetter es dann erlaubt und der Dünger soweit aufgelöst ist würde ich Samstag oder Montag noch einmal Rasenmähen, hauptsächlich um das schon wieder gewachsene Unkraut klein zu halten. Ende nächste Woche versuche ich es dann noch mit dem Vertikultieren und Ausbessern. Wenn das alles nichts hilft, muss ich doch nochmal alles neu machen :unsure:
     
    Zu Rasen-Neuanlage kannich nicht viel sagen. Bei uns hat der Gärtner gewerkelt und dann einen Rollrasen aufgebracht. Wenn ich mir ansehe, wie zart junges Gras anfangs ist, wie dünn .. .. es gelingt mir noch nicht mal die kleinen Lücken da und dort zu "stopfen". Auch, weil die Schnecken junges Gras fressen, wie ich entdeckte. An einem Tag noch zartes Grün und am nächsten sitzt dort eine fette Nacktschnecke!
     
    Ist dieser einfach der langen Trockenheit letztes Jahr zum Opfer gefallen? Oder zu wenig Nährstoffe?
    Der Rasen macht mir den Eindruck, als wenn beides fehlt. Hast Du dieses Jahr noch keinen Dünger gestreut? Dann wird es höchste Zeit. Wässern selten, aber intensiv (10-20 l/m²).

    Ich habe hier einen Rasen mit ähnlicher Zusammensetzung und konnte ihn durch irrsinniges Wässern einigermaßen durch den letzten Sommer bekommen. Meiner Meinung nach ist er nicht wirklich trockenheitsverträglich.
     
    Meist ist die regnerplanung mehr als ungenügend. Die Überlappungen unzureichend…

    Es gibt kleine Bäume die auch klein bleiben. Mein tellerpfirsich hat 2x2m . Das passt immer. Man kann auch Bäume in die Breite ziehen…
     
  • Hallo zusammen,

    ich wollte zu meinem Problemkind ein kurzes Update geben. Tatsächlich ist der Rasen an den Stellen, an welchen er nun regelmäßig beregnet wird, deutlich besser zu gewachsen. Nur an den Stellen, an welchen zu große braune Löcher klaffen und ich noch nicht nachgesät habe, klaffen diese immernoch. Aber dort sähe ich dann ab dem Spätsommer weiter nach.

    Mir ist aber ein Unkraut in der Rasenfläche aufgefallen, von welchem ich bislang nicht weiß was es ist und was ich davon halten soll. Diese "Bäumchen" wachsen durchaus hoch (~30 cm) wenn man sie wachsen lässt, haben aber nur eine Wurzel welche sich recht leicht jäten lässt. Im ersten Bild sind davon unzählbar viele in der Problemfläche, mittlerweile scheint sich das aber auszubreiten, obwohl regelmäßig gemäht wurde und die Pflanze nicht einmal Ansätze von Blüten gezeigt hat. Kann das jemand identifizieren?
     

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  • Hm, ich weiß nicht, ob ich das (oder so ähnlich) nicht auch im Garten hab (Solidago). Ist recht vermehrungs- und verbreitungsfreudig, lockt Insekten an wie nix und die Blüte hält relativ lange. Selbst verblüht ist die Goldrute noch recht attraktiv. Und insgesamt sehr genügsam.
    Kannst ja mal selber nachgoogeln und vergleichen. Ich mein, ehe man alles ausrupft, wäre eventuel ein Umzug in's Beet eine Möglichkeit?
     
    Hm, ich weiß nicht, ob ich das (oder so ähnlich) nicht auch im Garten hab (Solidago).
    Goldrute kam mir auch zunächst in den Sinn, denn die sehe ich hier als vom Nachbargrundstück herübergewehte Sämlinge auch häufig. Aber die hat kahle Blätter.

    Ich schließe mich @Linserich an. Das Kanadische Berufskraut hat genau diese lang behaarten Blätter. Bei der Suche im Garten nach Pflanzen, die aus der Erinnerung dem gezeigten ähneln habe ich auch nach der Goldrute auch einen solchen Sämling gefunden. Vor ein paar Jahren hatte sich knapp hinter dem Zaun ein Berufskraut versamt.
     
    Ohje, das könnte das Kanadische Berufkraut sein, ein sehr invasiver Neophyt. Nicht blühen lassen und so rasch wie möglich ausreissen.
    "Sehr invasiver Neophyt" lässt erst mal alle Alarmglocken angehen, aber scheinbar ist das nicht so schwer zu bekämpfen, oder? Regelmäßig mähen damit es nicht blühen kann und bestenfalls ausreissen. Alternativ verschwindet das von alleine wenn die Rasendecke schön dicht zu gewachsen ist, oder? Vielen Dank jedenfalls für die Identifikation :)
     
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