Interessant ist, woher die Feuchtigkeit kommt. Hast Du soliden Lehmboden, der wasserundurchlässig ist? Oder hat sich ein sandiger Boden so verdichtet dass das Wasser nicht abziehen kann?
Moos bildet sich, wenn das Gras im Wachstum beeinträchtigt ist. Typisch sind verschattung, Düngermngel und Staunässe, selten saurer Boden. Meist müssen zwei Faktoren zusammenkommen.
Ob Du Lehmboden hast kannst nur Du mit einem Spaten rausfinden, einfach tief graben.
Wenn die Staunässe durch Verdichtung kommt, ist die einfache Abhilfe eine sogenannte Grabegabel (auch Mistgabel genannt), mit der in kleinen Abständen so tief wie möglich in den Boden stechen. Gibt irdentliche Oberarme
Um die erneute Vedichtung zu bremsen, empfehle ich einen Mulchmäher oder Roboter. Die begünstigen Regenwürmer, und die lockern den Boden auf.
Wenn Du etwas verbessern willst, würde ich den Boden mit der Gabel etwas lockern, das Moos einmalig mit Eisendünger abtöten und ausvertikutieren. Dann eine Rasenmischung mit Poa Supina ausbringen. Supina ist die schattenverträglichte Kulturgrassorte, sie ist das einzige "echte" Schattengras. Preisbedingt ist das allerdings in billigem Schattenrasen gar nicht drin. Bezahlbare Mischungen gibt es von Kiepenkerl, teurer von Garten Wild (Juliwa Hesa).
Lass dich nicht von der amgeblich enormen "Toxität" von Eisendünger erschrecken. Eisendünger ist so toxisch wie Kochsalz. Die "Erkenntnis" über die enorme Toxizität stammt nicht von Wissenschaftlern, sondern von einem Gartenredakteur des NDR, der mal in seiner Sendung über das hochgiftige Eisensulfat wetterte. Medizinisch lässt sich das nicht belegen. Im Gegenteil, bei Eisenmangel verschreiben Ärzte tagtäglich Eisensulfatpräparate als Medikament, es ist ein bewährtes Mittel. Da besagter Gartenredakteur für erhebliche Verunsicherung des deutschen Verbrauchers sorgte, wird hier in den Beipackzetteln immer von "zweiwertigem Eisen" gesprochen. In anderen Ländern, wo sich durch den besagten Gartenredakteur keine Hysterie bildete, steht einfach Eisensulfat im Beipackzettel, genommen wird der Wirkstoff überall weil er hilft.
Zum Supinarasen: Supina ist schattenverträglich, aber durstig und braucht überdurchschnittlich Dünger. Dünge mit 25g Stickstoff pro Jahr und Quadratmeter, egal was auf der Packung steht. Bei einem Dünger mit 20% Stickstoff heißt das: 125g Dünger pro Jahr. Dann bekommst Du im zweiten Jahr eine enorm regenerationsstarke Rasenmischung. Im ersten Jahr ist der Effekt noch nicht so zu sehen. Supina hat eine schwache Anfangsentwicklung, und ist nur mit 5-7,5% in der Mischung. Im Schatten wird sie aber binnen 2 Jahren 80% des Bestandes ausmachen, weil sie nach und nach die anderen Sorten aus der Fläche verdrängt.
Die schlechte Nachricht: Das ist ein zwei-Jahres-Programm. Dieses Jahr gemacht, wird es erst 2020 richtig gut. Die Supina muss sich erst ausbreiten. So ein Sanierungsfall ist Nervensache und braucht Geduld.