Liebstöckel = Unkraut?

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Ich bekam Samen von Liebstöckel und da ich das Kraut nicht kenne, würde ich es in 2022 gerne mal ausprobieren. Nun las ich, dass es einerseits mehrjährig ist, sich andererseits aber wohl auch zu einem Unkraut entwickelt, wenn man keine Wurzelsperre einbaut. Bzw. kann man es aufgrund vieler, ausufernder Wurzeln wohl nur schwer wieder ausbuddeln. Ist das tatsächlich so, hat da jemand Erfahrung? Dann würde ich es nämlich eher im Balkonkasten lassen, statt es ins Beet zu setzen. Wobei ich dazu in bisherigen Beiträgen las, dass Liebstöckel aus dem Beet besser schmecken soll als das aus dem Topf, und dass es im Topf auch nicht unbedingt gut wächst, was wiederum fürs Beet sprechen würde. Was habt ihr denn für Erfahrungen?
 
  • Hm, wir haben seit vielen Jahren eins in einem riesigen Kübel. Dort vermehrt es sich natürlich nicht. Wächst jedes Jahr stark (über 1,50m) und ist davon abgesehen sehr "brav". ;-) Das Aroma ist ausgezeichnet.
    Es bekommt jedes Jahr ein paar Schaufeln Kompost und in manchen Jahren noch bisschen Dünger. Meiner Ansicht nach ist es absolut anspruchslos. Bisschen Sonne möchte es allerdings, halbschattig/schattig ist nicht so ideal.
     
    Ich habe auch einen Stock im Gemüsegarten stehen in einer Ecke. Dort kann ich es so groß halten wie ich möchte. Steche einfach einen Teil davon mit dem Spaten ab, wenn es zu breit wird. Halte es auch immer so niedrig wie möglich. Wenn die Blätter nicht mehr schön sind, schneide ich sie einfach ab. Es ist total problemlos.
     
  • Genauso mache ich es auch, wenns zu doll wird einfach abstechen, aber es ist ein so tolles Kraut, man kann auch die Samenstände benutzen, ich mache daraus ein Salz, total klasse für Eintöpfe
    Ich habe meins jetzt in einen alten kleineren Kompostbehälter gesetzt, da hat es seinen eigenen Platz
     
  • Ok, das mit dem Abstechen klingt jetzt nicht gar so dramatisch. Dann muss ich das Beet also nicht völlig ausschließen. Und wenn die Pflanze im Kübel so groß wird, wäre der Balkonkasten wohl eh nicht geeignet, zumindest nicht mehr ab dem zweiten Jahr. Im ersten könnte es vielleicht noch gehen.

    Genau dazu dann auch meine Folgefrage: Hat denn schon mal jemand von euch gezielt Liebstöckel gesät und kann mir Tipps geben, wie viele Pflanzen ich anpeilen sollte und wie schnell so eine Jungpflanze wächst? Ich gehe davon aus, dass ich von einer einzigen nicht viel hätte, da sie ja erst mal größer werden muss. Oder irre ich da und auch "Babys" entwickeln sich rasend schnell? Wir bräuchten keinen riesigen Ertrag, aber ab und zu mal probieren wäre das Jahr über schon schön.
     
    Ich habe vor Jahren einen "Abstecher" von einer grossen Pflanze erhalten und diesen in eine Hangrabatte gepflanzt die hauptsächlich aus Aushub von unserem Anbau besteht. Mit riesigen Lehmklumpen und Steinen inklusive. Mein Liebstöckel fühlt sich da pudelwohl und wird jedes Jahr mindestens 1.50 hoch. Ich finde jetzt nicht, dass er wuchert. Er hat einen ordentlichen Stock gemacht, aber Ausläufer oder Sämlinge habe ich noch nie entdeckt. Wenn er zu breit wird abstechen sollte also eine effektive Methode sein.
    Ich habe noch nie welchen selbst gezogen, aber ich denke, wenn du vin Anfang an ernten willst, wirst du mehr als einen Toof voll brauchen. Weiterziehen würde ich dann aber nur 1 bis 2 davon. Wird gross genug. Die Schwalbenschwanzraupen haben ihre helle Freude daran und alles mögliche andere Getier auch.😍 da er so kräftig wächst, stört das meinen Liebstöckel aber nicht im geringsten.
     
  • Auf einen Topf mit 40cm Durchmesser würde ich 4- 6 Pflanzen ziehen und im Frühsommer auf 2 reduzieren (die kräftigsten).

    Wie ziehen die in 50 Liter kübeln, da gehen auch mehr als 2 Pflanzen... die werden hier regelmäßig zurück geschnitten (zwecks Verfütterung).
     
    Wir haben eine große Pflanze im väterlichen Garten, die wuchert nicht, treibt aber jedes Jahr auf über 2m hoch - soviel Suppe mag ich gar nicht kochen.

    Mein kleines Pflänzchen auf dem münsteraner Balkon im 2l-Topf wird nur so 30cm hoch und reicht so eben aus.
     
    Unserer war ein gekaufter Topf, den wir vor Ewigkeiten in einem Kübel mit 45cm Durchmesser gesetzt haben. Mehr als diese Pflanze würde ich da nicht dazu setzen, weil er schon groß wird und Platz braucht.
    Er füllt aber von den Wurzeln und Trieben her interessanterweise den Kübel nicht komplett aus (also nicht wie z.B. Lampionblumen im Kübel, die irgendwann den Kübel sprengen würden)

    Ich musste noch nie etwas teilen oder verkleinern, auch wenn die Pflanze jedes jahr sehr kräftig und schön kommt.
    Von starken Ausbreitungsbestrebungen merke ich, genau wie Hörnchenfan, insofern nichts.
     
  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Dann schaue ich mal, was ich draus mache. Vielleicht eine für das Beet und eine für den Balkon - da hätte ich auch direkt einen Vergleich.
     
    So ein Vergleich ist immer spannend, das Ergebnis würde mich auch sehr interessieren.
    Ich dagegen hatte überlegt, unseren ins Beet zu setzen. Allerdings mag er es nun schon so viele Jahre in seinem Kübel... nicht dass er mir das Umsetzen übel nimmt. :unsure:
     
    Frueher (so in meiner Kindheit/Jugend) hat man Liebstoeckel auch "Maggikraut" genannt, weil es genau so schmeckte wie diese Maggiwuerze!
    Wobei ich gelesen habe, das in dieser Wuerze KEIN Liebstoeckel verwendet wurde!

    Ist gut in deftigen Eintoepfen, das Kraut wuerzt sehr kraeftig, nicht zu viel verwenden!

    Kia ora

    Hatte es auch mal im Garten, wucherte eifrig und ist irgendwann dann einfach weg gewesen! :wunderlich:
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Wobei ich gelesen habe, das in dieser Wuerze KEIN Maggi verwendet wurde!

    Du wolltest sicher sagen, dass in der Maggi-Würze kein Maggikraut = Liebstöckel enthalten ist - womit du recht hast!

    Und nein, Liebstöckel wuchert nicht und treibt nicht überall Ausläufer. Die Staude kann allerdings im Beet recht raumgreifend werden, lässt sich aber, wie bereits mehrfach gesagt, leicht in Schach halten.

    Dass Liebstöckel aus dem Beet mehr Aroma hat als eins aus dem Topf, hab ich auch festgestellt. Weil meins im Beet zu groß geworden war, hab ich es mit einem im Topf versucht ... im Frühjahr werd ich mir wieder eins fürs Beet ziehen und versuchsweise zwischen Blühstauden setzen, da hätte es mehr Platz als zwischen Gemüsepflanzen.

    (Übrigens machen sich ein oder zwei Blätter auch gut in einer Kräutervinaigrette für Salat.)
     
    Du wolltest sicher sagen, dass in der Maggi-Würze kein Maggikraut = Liebstöckel enthalten ist - womit du recht hast!

    Natuerlich wollte ich das so sagen, man, wie bloed kann man (ich) doch manchmal sein!
    Danke fuer den Hinweis, Rosabel! Habe schon ausgebessert...

    Ich habe nie Maggiwuerze in meiner Kueche verwendet, GG wollte mal, habe ich aber abgelehnt!
    Natuerlich habe ich es auch schon bei anderen Leuten gegessen, aber nicht selbst damit gearbeitet!

    Ebenso, wie es keine Cola (egal, welche Marke) bei mir gibt. :augenrollen:

    Kia ora
     
    Ich mochte Maggi als Kind sehr gerne (bei meinen Großeltern gab es das, obwohl meine Oma gut kochen konnte, weil mein Opa es mochte :lachend: zu Hause nicht). Habe es auch seit gefühlt tausend Jahren nicht mehr gegessen. Aber es stimmt, das Maggikraut (wie wir den Liebstöckel schon immer nannten) schmeckt vom Aroma her genauso, nur besser natürlich.
    Köstlich z.B. in einer deftigen Kartoffelsuppe. (Dort gab meine Oma es immer hinein. Sie kochte nicht mit Maggiwürze, nur mit Maggikraut)
     
    Gut zu wissen, dass Liebstöckel besser schmeckt, wenn er im Beet wächst. Hatte schon überlegt ihn im Kübel auszusäen. Meine Liebstöckelpflanzen im U-Beet haben sich bisher nicht stark ausgebreitet, die Ernte war bisher recht überschaubar, mehr würde mir gefallen. Da muss ich wohl mehr aussäen. :)
     
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