Letzte Fragen zur Tomate...

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03. Juni 2010
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Hallo zusammen,

bin neu hier und habe schon eifrigst im Forum die vielen Tipps und Hinweise gelesen, bin nun aber allerdings auch ein wenig verwirrt und traue mich deswegen hier einfach mal, zur Sicherheit einige Dinge nachzufragen...

Zum Hintergrund:
Wir haben einen großen alten Bauerngarten im Badischen Ländle (also in den bisherigen Jahren recht warm - dieses Jahr warten wir noch :-) ).
Letztes Jahr haben wir das erste Mal Tomaten mit Brennesseljauche gedüngt und waren sehr begeistert davon, weil die sonst obligatorische Braunfäule (ich denke, dass es sie ist) fast bis zum Schluss ausgeblieben ist.
Die Ernte war sehr gut und wir haben dieses Jahr wiederum Brennesseljauche angesetzt.
Das generelle Vorgehen war/ist:

  • Wir haben die Tomaten selbst gezogen, pikiert und später ausgepflanzt.
  • Gesät und pikiert in ungedüngte Aussaat-Erde, ausgepflanzt im Garten.
  • Die Gartenerde wurde sowohl letztes Spätjahr als auch dieses Frühjahr umgespatet und Grünschnitthäcksel (u.a. Dahlien...) eingegraben. Die Erde ist also sehr locker.
  • Die Pflanzen haben wir bis zum Auspflanzen nicht gedüngt, beim Auspflanzen haben wir 3-4 Schaufeln Komposterde sowie einige "Hühnerkot-Pellets" hinzugefügt, angegossen wurde mit Brennesseljauche.
  • Neben den Tomatenstöcken haben wir Tontöpfe eingegraben für die Tiefen-Wässerung.
  • Die Tomaten stehen jedes Jahr am gleichen Platz.

Meine Fragen sind nun aber:
Stimmt dieses generelle Vorgehen, oder sind Verbesserungen möglich / gravierende Fehler drin?

Ich habe bspw. gelesen, dass Tomaten Tiefwurzler sind und man mind. 2 Spatentief umgraben soll?!

Ausgeizen - Ja oder Nein? Kappt Ihr irgendwann den obersten Trieb, um die Fruchtbildung zu beschleunigen?

Die Brennesselblätter habe ich im Pflanzloch leider vergessen - kann ich dies durch Gießen mit Jauche wieder wettmachen?

Wie dünge ich richtig? Ich habe gelesen, dass manche das ganze Tomatenjahr über Brennesseljauche giessen, andere sagen wieder, sobald der Fruchtansatz da ist, aufhören???
Die Hühner-Kot-Pellets haben wir letztes Jahr als biologische Alternative zu Blaukorn gekauft (und weil meine Oma früher mit ihrer eigenen Hühner-Jauche beste Ernten hatte :-) ) - ist das ein geeigneter Dünger für Tomaten?
Ist Brennesseljauche ausreichend als regelmässigen Dünger, oder braucht die Pflanze noch irgendetwas anderes?
Ich habe gestern Ackerschachtelhalm geholt und werde davon noch eine Jauche ansetzen - ist die Wirkung hier anderst als von Brennesseljauche?
Wie oft düngt Ihr??

Sorry für die vielen Fragen, aber ich möchte mein Bio-Gärtner-Wissen etwas ausbauen und meine 50 Tomatenpflänzchen natürlich optimal behandeln (die anderen Pflanzen kriegen dann eigene Fragen :) !).

Immernoch kalte Grüße aus dem Badischen Ländle und besten Dank für alles Feedback,
blindie
 
  • Hallo zusammen,

    bin neu hier und habe schon eifrigst im Forum die vielen Tipps und Hinweise gelesen, bin nun aber allerdings auch ein wenig verwirrt und traue mich deswegen hier einfach mal, zur Sicherheit einige Dinge nachzufragen...

    Zum Hintergrund:
    Wir haben einen großen alten Bauerngarten im Badischen Ländle (also in den bisherigen Jahren recht warm - dieses Jahr warten wir noch :-) ).
    Letztes Jahr haben wir das erste Mal Tomaten mit Brennesseljauche gedüngt und waren sehr begeistert davon, weil die sonst obligatorische Braunfäule (ich denke, dass es sie ist) fast bis zum Schluss ausgeblieben ist.
    Die Ernte war sehr gut und wir haben dieses Jahr wiederum Brennesseljauche angesetzt.
    Das generelle Vorgehen war/ist:

    • Wir haben die Tomaten selbst gezogen, pikiert und später ausgepflanzt.
    • Gesät und pikiert in ungedüngte Aussaat-Erde, ausgepflanzt im Garten.
    • Die Gartenerde wurde sowohl letztes Spätjahr als auch dieses Frühjahr umgespatet und Grünschnitthäcksel (u.a. Dahlien...) eingegraben. Die Erde ist also sehr locker.
    • Die Pflanzen haben wir bis zum Auspflanzen nicht gedüngt, beim Auspflanzen haben wir 3-4 Schaufeln Komposterde sowie einige "Hühnerkot-Pellets" hinzugefügt, angegossen wurde mit Brennesseljauche.
    • Neben den Tomatenstöcken haben wir Tontöpfe eingegraben für die Tiefen-Wässerung.
    • Die Tomaten stehen jedes Jahr am gleichen Platz.

    Meine Fragen sind nun aber:
    Stimmt dieses generelle Vorgehen, oder sind Verbesserungen möglich / gravierende Fehler drin?keine grobe Fehler zu finden

    Ich habe bspw. gelesen, dass Tomaten Tiefwurzler sind und man mind. 2 Spatentief umgraben soll?! ich grabe "nur" mit der Grabgabel um, mußt nicht tiefer, kannst aber.

    Ausgeizen - Ja oder Nein? Kappt Ihr irgendwann den obersten Trieb, um die Fruchtbildung zu beschleunigen? Ausgegeizt werden nur die Stabtomaten, nicht die Buschtomaten, beim Kappen der Triebspitze wird das Wachstum der Tomaten "beendet", tomaten wachsen nicht mehr in die Höhe, die Kraft geht dann in die Frucht./COLOR]

    Die Brennesselblätter habe ich im Pflanzloch leider vergessen - kann ich dies durch Gießen mit Jauche wieder wettmachen? Macht nichts, sie verrotten mit der Zeit und ist gleichzeitig "Startdünger", ich gebe immer eine Handfoll Brennesselblätter mit ins Pflanzloch.

    Wie dünge ich richtig? Ich habe gelesen, dass manche das ganze Tomatenjahr über Brennesseljauche giessen, andere sagen wieder, sobald der Fruchtansatz da ist, aufhören??? Beim beginn des Fruchtansatzes braucht die Pflanze Dünger, kannst auch eine handfoll Hornspäne um die Pflanze streuen und leich einarbeiten.
    Die Hühner-Kot-Pellets haben wir letztes Jahr als biologische Alternative zu Blaukorn gekauft (und weil meine Oma früher mit ihrer eigenen Hühner-Jauche beste Ernten hatte :-) ) - ist das ein geeigneter Dünger für Tomaten? dazu kann ich nichts sagen, aber was bei Oma klappte, warum nicht auch bei Dir?
    Ist Brennesseljauche ausreichend als regelmässigen Dünger, oder braucht die Pflanze noch irgendetwas anderes? Wie oben schon geschrieben, kannst die Hornspäne verwenden
    Ich habe gestern Ackerschachtelhalm geholt und werde davon noch eine Jauche ansetzen - ist die Wirkung hier anderst als von Brennesseljauche?
    Wie oft düngt Ihr??

    Sorry für die vielen Fragen, aber ich möchte mein Bio-Gärtner-Wissen etwas ausbauen und meine 50 Tomatenpflänzchen natürlich optimal behandeln (die anderen Pflanzen kriegen dann eigene Fragen :) !).

    Immernoch kalte Grüße aus dem Badischen Ländle und besten Dank für alles Feedback,
    blindie


    Hallo blindie,

    sei hier herzlich willkommen und habe viel Spaß und Unterhaltung

    hoffe ich habe Dir etwas geholfen:D:D
     
    Hallo blindie aus dem strahlend sonnigen, warmen Münsterland ins Badische (mehr im Süden oder Norden?),
    so weit ich es beurteilen kann, habt ihr alles richtig gemacht.

    Klar reicht es nun, die Tomis wöchentlich mit Brennnesseljauche zu düngen. Wir nehmen abwechselnd außerdem Beinwell- und Schachtelhalmjauche. Auch diese beiden düngen und kräftigen die Pflanzen. In unserem Garten hege und pflege ich alle drei Arten!!:grins:

    Da wir nur Kirschtomis haben, kappen wir nichts, denn bis in den November reifen unser Tomis - sie stehen Haussüdseite unter nem Dachüberstand gnadenlos trocken und heiß in Kübeln.
    Wir lassen pro Pflanze immer 2 Triebe stehen.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke (die sich am, um , im Kaiserstuhl ganz gut auskennt -Urlaub):o
     
  • Hallo zusammen und erstmal Danke für die Antworten!

    Ok, da bin ich ja erstmal beruhigt, dass keine verheerenden Fehler dabei sind.

    Hornspäne verwenden wir hier auch für einige Pflanzen, allerdings eher im Baum- / Strauch- / Obstbereich, weil ich dachte, das wäre ein sehr langfristiger Dünger und die Tomaten "leben" nicht lange genug, um den wirklich verwerten zu können. Aber dann werde ich dies noch nachholen :).

    Leider weiß ich die Sorten nicht mehr alle, weil wir beim Pikieren nicht alle 50 Pflanzen einzeln beschriftet haben, bzw. sie beim Auspflanzen leicht durcheinander gekommen sind :). Daher werde ich erstmal nur vorsichtig und wenig ausgeizen.

    "Leider" haben wir inzwischen auch fast keine Brennesseln mehr im Garten, daher muss ich selbst für diese Jauche "außer Haus" suchen (was mir bei 2 kleinen Kindern auf dem Hof allerdings lieber ist), aber ich habe vor kurzem gelesen, dass man das ansetzen und abfüllen kann, vielleicht versuche ich ja dies... Schachtelhalm haben wir hier gar nicht in der Gegend, das habe ich von einer Bekannten bekommen, aber dafür versuche ich mal noch eine Löwenzahn-Jauche :).

    Spritzt Ihr auch mit den Jauchen?
    Ich frage mich immer, ob das nicht auf den Blättern, Früchten etc. klebt bzw. bemerkbar bleibt?

    Gibt es außer der Braunfäule noch schlimme Krankheiten an den Tomaten, denen man irgendwie vorbeugen muss?

    Liebe Grüße aus dem Süd-Badischen Raum (nicht direkt Kaiserstuhl, aber auch nicht weit weg :) ),
    blindie
     
  • Ok, danke Dir für den Link.
    Falls die Tomaten irgendwelche Symptome zeigen, bin ich gleich informiert, wie ich am besten Abhilfe schaffen kann :).

    Bin gespannt, wie die Ernte dieses Jahr wird - bisher steht alles ein bisschen still, weil wir pro Woche max. 1 schönen Tag mit Sonne hatten...

    Lieben Gruß und Danke,
    blindie
     
  • Hallo Blindie,
    Hornspäne sind recht grob und zersetzen sich langsamer und länger. Ideal ist, soweit ich das hier mitbekommen habe, Hornmehl. Da setzt die Wirkung schneller ein, weils schneller aufgespalten wird.
    Gruß
    Mathias
     
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