Lavendelsteckling jetzt noch möglich?

Naase

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13. Mai 2009
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Sachsen
Hallo,

ich möchte gern Lavendel (Lavandula angustifolia) durch Stecklinge vermehren.

Immer wieder wird geschrieben, dass ein guter Zeitpunkt für Stecklinge das Frühjahr oder der Spätsommer sein soll.

Wir haben ja noch Frühling. Könnte ich also jetzt Stecklinge setzen oder ist es schon zu spät dafür?

Danke schon mal! :)
 
  • Mit Lavendel hab ich das noch nie gemacht, weil sich der Lavendel bei uns eh von selbst vermehrt.

    Dennoch hab ich schon häufiger Stecklingsvermehrung zu jeder Jahreszeit gemacht und fast immer mit Erfolg.

    Nicht alle Stecklinge gelingen bei mir, aber rund die Hälfte.

    Das Problem im "Sommer" (wenn man das Wetter hier so nenen darf) , dass diese schneller austrocknen, daher ist Frühjahr und Herbst erfolgversprechender. Wenn aber der boden ausreichend gewässert wird aber nicht zu nass ist klappt es auch sicher jetzt noch.

    Ich stecke Stecklinge immer in die Nähe von pflanzen die eh regelmäßig gewässert werden, dann ist es meist auch richtig für die Stecklinge. Wenn sie ausgetrieben haben versetze ich sie wieder mit möglichst großem Wurzelballen.

    die unteren Blätter abmachen und die oberen dranlassen. Büten natürlich entfernen (kosten zuviel Kraft)

    Ob Lavendel über Stecklinge vermehrt werden kann wies ich ncht nehme es aber an.
     
    Hallo Thomash,

    vielen Dank für deine Tipps.

    Leider hab ich keinen Garten, sondern nur einen Südbalkon.
    In einem der Kästen steht mein Lavendel. Und weil der sich so gut macht, wollte ich versuchen ihn zu vermehren.

    Die Idee die Stecklinge neben Pflanzen zu setzen, die regelmäßig gegossen werden, finde ich richtig gut.
    Allerdings scheint entweder auf meine Kästen ständig die Sonne oder der Regen trifft sie mit voller Wucht.

    Ich habe inzwischen kleine Stecklinge in (mit feuchter Erde gefüllte) Klopapierrollen gesteckt und sie am Fenster aufgestellt.
    Mal sehen ob das was wird. :)
     
  • Mach es ruhig auf dem Balkon. Prinzipiell müsste es auch imHaus funktionieren aber Draußen ist es meist einfacher.

    Steck die Stecklinge einfach in andere Pflanzkübel. Die dürfen ruhig voll belegt sein, denn das bischen Wurzelchen und bischen Pflänzchen stört niemanden. Wenn sie dann angewachsen sind kannst du sie versetzen. So kannst du mehrere Stecklinge machen.

    Klopapierrollen werden höchstwahrscheinlich schimmeln, dass macht zwar der PFalnze wenig aus aber Dir und der Optik.
     
  • Stecklinge von Lavendel klappen, brauchen aber relativ lange und nicht jeder geht an. Würde sie aber auf jeden Fall rausstellen. Du kannst sie ja auf den Boden stellen. Die brauchen in der ersten Zeit bis sie gewurzelt haben keine Sonnenbestrahlung.
     
    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Ich habe meine kleinen Schützlinge nun draußen auf den Balkonboden gestellt.

    Direkt im Kasten finde ich es nicht zu eng, sondern wegen der Südseite zu heiß (falls die Sonne in diesem Jahr doch mal scheinen sollte).

    Ich könnte die Chancen auch erhöhen, indem ich die Pflanzen verteile: eine im Kasten - versteckt neben einer Konifere und die anderen auf dem Boden, wo allerdings kaum Sonne hinkommt.
     
  • Hallo Naase,

    Sonne ist für die Stecklinge erstmal nicht so prickelnd. Schattig und feucht ist besser (passt in diesem Jahr ja bestens:().
    Gut funktioniert es mit halbverholzten Trieben, die Du nach der Blüte - wenn sowieso ein leichter Rückschnitt fällig ist - einfach in die Erde oder besser noch in kleine Töpfe steckst. Die Töpfchen dann neben anderen Kübelplanzen versenken.
    Da hätten sie mind. lichten Schatten, bekommen Gießwasser oder Regen und fühlen sich wohl.
    Evt. kannst Du noch kleine transparente Flaschen ohne Boden als Mini-Gwh drüber stülpen.
    Die Töpfchen (z.B. von Fruchtzwergen - Löcher mit heißer Nadel picksen nicht vergessen) haben den Vorteil, dass Du die bewurzelten Zöglinge später besser auspflanzen kannst.

    Eine gute Alternative für Dich wären Absenker:
    Du suchst am Lavendel außenrum ein paar Zweige, die sich auf kurz unter Erdniveau runterbiegen lassen:
    Die knickst oder schneidest Du mit einem sauberen, scharfen Messer leicht an - so dass eine kleine Wunde entsteht - und fixierst diese Wunde kurz unter der Erdoberfläche mit einem Draht, Zelthering, Stein...
    Bis zum nächsten Jahr sollte der Steckling bewurzelt sein und sich relativ leicht von der Mutterpflanze abzwacken lassen.
    Der Vorteil ist, dass das Baby nicht völlig auf sich gestellt ist sondern eben noch von der Mama mit versorgt wird. Und es stehen keine überflüssigen Töpfe auf begrenzter Balkonfläche rum - grins.
    Auch für diese Vermehrungsart könntest Du vorher Minitöpfchen eingraben und die Absenker darin fixieren.

    Mit Lavendel habe ich das zwar noch nicht probiert, bin aber sicher dass es klappt.
    Bei Rosmarin - mit ähnlichen Ansprüchen wie Lavendel - und Kletterhortensie klappt die Vermehrung bei mir so zu 90%.

    Viel Erfolg und liebe Grüße
    Elkevogel
    (Bitte berichte doch, ob es - egal wie - geklappt hat).
     
    Hallo Elkevogel,

    die Triebe, die ich geschnitten habe, waren nicht ein bisschen verholzt.

    Also werde ich warten bis nach der Blüte und dann weitere Stecklinge von halbverholzten Trieben schneiden und extra noch 1-2 Zweige anritzen und zur Erde führen.

    Transparente Flasche hab ich. Ich werd sie gleich über die (unverholzten) Steckling stülpen.

    Und um mir die Zeit bis nach der Blüte zu versüßen, werd ich mir 'ne Packung Fruchtzwerge schmecken lassen ;)

    Natürlich werde ich berichten, ob ich Erfolg hatte.

    Vielen Dank und liebe Grüße! :cool:
     
    Dann nimm die Triebe und stell sie im Haus in ein Wasserglas.

    Bei mir gehören grüne Kopfstecklinge ins Wasserglas, braune (verholzte) in die Erde.

    Ob dies bei Lavendel geht weis ich nicht aber bei denmeisten Pflanzen funktioniert es.
     
    Hallo,

    hier mal das versprochene Feedback zu meinen lavendelstecklingen:

    1. Stecklinge in der Klorolle: die Erde setzte bald Schimmel an, die Stecklinge verfaulten von unten

    2. Stecklinge im Balkonkasten: die Pflänzchen hingen oft schlaff herunter, es war einfach zu warm und obwohl sie im Schutz der Koniferen standen, zu heiß

    3. Stecklinge anritzen und in die Erde biegen: daran hab ich mich nicht getraut.

    4. Stecklinge Wasserglas: diese Variante merke ich mir für die nächsten Stecklinge vor.

    5. Stecklinge im Blumentopf auf dem Balkonboden: beste Variante!

    2 der Stecklinge haben sogar schon je 1 Blütenansatz. Darum wollte ich sie in eigene Töpfe setzen. Dabei musste ich feststellen, dass die Pflänzchen noch gar keine oder kaum sichtbare Wurzeln haben.

    Sollte ich die Blütenansätze wegknipsen, damit die Kraft in die Bildung der Wurzeln gehen kann?

    Insgesamt haben es wohl 3 von 5 Stecklingen geschafft, freu! :D
     

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  • Ja, Blütenansätze sofort wegknipsen.
    Ich habe ja geschrieben, dass das ziemlich lange dauert( unter Umständen ein paar Monate). Aber man sieht gut, welche es wahrscheinlich schaffen werden.
     
  • ja, die Kleineren im Topf sind die aus der Klorolle mit dem angefaultem Ende.

    Ich versuchte sie zu retten, indem ich das angefaulte Stück abgeschnitten habe - das sind die beiden Kurzen.
    Ein Pflänzchen wird es wohl nicht schaffen.

    Heute schnitt ich gleich 5 neue Stecklinge. Bin gespannt ;)
     
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