Kübelhaltung/Substratwiederverwendung

Registriert
07. Apr. 2014
Beiträge
309
hallo,
hat jemand zur Orientierung Werte über den Entzug (N,P,K,Mg,Ca etc) pro kg geerntete Frucht?
Mein Substrat kompostiere ich mit Stroh, Tomaten-Pflanzenresten Küchen- Gemüseschnittabfällen (und etwas Kichererbsenschrot). Zusätzlich wird während der Saison noch mit fermentierten Mais pellets (NPK7,5,1), Patentkali (KMgS 30,10,17) und kohlensaurem Kalk, bzw. später mit Vinasse (NK4/6,5) und etwas Tomatenvolldünger der den Namen NPK-mäßig nicht verdient(NPKCa 3,4,3,10 und Spurenelemente) auf Vinassebasis/Algenextrakt nachgedüngt. Relativ verlustarme Kübelhaltung mit Untersetzern.
ca. 1/4 des Substrats ist neu hinzugekauft (torffreie "Universalerde", organisch aufgedüngt).
Klappt bisher gut, allerdings ist die Stickstoffnachlieferung wirklich nicht zu verachten, insgesamt bestimmt noch optimierbar insbesondere hinsichtlich der Spurenelemente - Versorgung.
Kann hier noch jemand seine/ihre Erfahrungen beisteuern? Würde mich sehr freuen, da ich, wie viele andere auch auf Kübelhaltung angewiesen bin und möglichst nicht übermäßig neues Substrat kaufen möchte.
Danke schonmal.
Liebe Grüße
 
  • Ich verwende altes Substrat auch wieder. Bei mir intern heisst das aber "Müllerde" und dient eher zum Auffüllen. Große Erwartungen an die Qualität habe ich nicht, daher auch der Begriff "Müllerde".

    Man muss ich auch bewusst sein, dass man damit Krankheitserregern die Ausbreitung erleichtert, und auch das Unkraut freut sich über die wiederverwendung der Erde mit den Unkrautsamen drin (die keimen gerne erst ein Jahr spärter).

    Also, wer von der Seele her Schwabe ist, verwendet wieder (und ist sich hoffentlich der Nachteile und Risiken bewusst).
     
    Das mit der Seele war mir nicht klar;), kam mir immer ziemlich hessisch vor:). Viren und bodenbürtige Pilze (Verticilium etc.) würde ich auch nicht auf den Kompost werfen. Braunfäule habe ich schon kompostiert, ohne negative Auswirkungen. "Der Nährboden ist alles" und im Kompost tummeln sich diverse Pilze und Bakterien, da wird die Phytophthora (bisher) tendenziell verdrängt. Wurzelballen etc. müssen kompostiert, bzw. zersetzt werden -dann hat man eigentlich nur etwas ausgelaugte Erde, die man wieder über Küchenabfälle etc. mit Nährstoffen anreichert. Falls dann noch die Konsistenz stimmt (fein, locker, krümelig, wasserspeichernd) duerfte sie mit einer "neuen" Erde mithalten können. Ist auch umweltschonend, keine Transprtwege und kein Torfabbau (bei Verwendung torfhaltigen Substrats). Mit Letzterem habe ich wenig Erfahrung.
     
  • Mir ist aufgefallen, dass "auffüllen" missverständlich war. Die alte Erde kommt bei mir unten in die Kübel, wo die Wurzeln der Pflanze als letztes hinkommen. So dass die junge Pflanze von der besseren Erde profitiert.

    Von dort unten kommt auch das Unkraut schlechter durch, und etwaige Pilzsporen sind von der jungen Pflanze auch weiter weg.
     
  • Ich habe bei meinen Tomaten nie ernsthaft Erde übrig. Wie groß sind deine Töpfe? Bei mir (10-25l, je nachdem) durchwurzeln die so sehr, dass man da keine Erde mehr rausbekommt.
     
  • Der Wurzelballen wird mit kompostiert, ergibt dann Humus... Danke tihei, dann ist das der reine Entzug der Früchte und nicht der Bedarf der Pflanze für Früchte und dazugehöriges Pflanzenwachstum. Die Tomatenpflanze wird ja kompostiert und es geht um das wiederverwendete Substrat, heißt: nichts abziehen?
    Nur um eine grobe Einschätzung zu erhalten, eine Bodenanalyse mit wiederverwendetem Substrat bei Starkzehrern scheint mir für nächste Saison auf jeden Fall ratsam. Sind mittlerweile 1,5 m³ zur jährlichen Wiederaufbereitung.

    Liebe Grüße!
     
    und Topfgröße ist 9-20l. Sind auch bei mir durchwurzelt. Zersetzen aber ohne Probleme.
     
    Wie, und Du häckselst das am Jahresende klein und packst das im Frühjahr direkt wieder in den Kübel? Ohne Umweg, das für ein Jahr oder so zu kompostieren?
     
    hi Ralph,
    ja. Wobei häckseln nicht so wirklich nötig ist, grob zerteilen, eine Schicht Stroh, etwas fertigen Kompost,Küchenabfall, Erbsenschrot, Hefe/Zuckerlösung, vermischen, nächste Schicht. Verteilt auf mittlerweile drei Thermokomposter. Leichter geht es, wenn man den Wurzelballen vorher etwas eingeweicht hat. Da kein Strauch-/Astschnitt dabei ist, komplett in einem Tag befüllt wird, das Stroh auch nochmal einheizt, reichen die 6/7 Monate.

    Lieben Gruss
     
  • Also "ja" heisst nicht "nicht kompostieren" sondern "nicht für ein Jahr". ;)Kompostieren ist unerläßlich, zwischendurch umschichten auch. rukakan, glaube ich zumindest, hat es hier ähnlich gemacht. "Küchenabfall" ist über die Saison im Komposter gesammelt, wird herausgeschaufelt und dann portioniert in den obengenannten Lagen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Umschichten kann man, muss man aber nicht.
    Einfach durchwurzelte Töpfe auf die Komposte verteilen. (Kommt ja auch den ganzen Winter noch Küchengrünabfall dazu)

    Irgendwann ab Mai bis August ist dann immer was reif oder halbreif.
    Wird bei uns alles durch ein grobes Sieb geschüttelt -und je nach Bedarf verwendet.
    Ohne Kompostwirtschaft wächst es auf Dauer eher schlecht als recht.

    Also, altes Substrat aus Kübeln ganz normal in die Kompostwirtschaft integrieren ist völlig ok.
     
    Umschichten kann man, muss man aber nicht.
    Gut zu hoeren. Mein unmotiviertes Rühren läßt sich auch nur wohlwollend als "Umschichten" bezeichnen, irgendwie muß eben Sauerstoff noch drankommen, und da bei meinem Kompost kein Baum-Strauchschnitt dabei ist, sackt das leicht zusammen und darf sich nicht zu sehr verdichten.
     
  • Similar threads

    Similar threads

    Oben Unten