Ich würde es grad andersherum machen: unter Dach mehrtriebig und an Schnüren aufleiten, im Freiland eintriebig.
Andersrum wird ein Schuh draus!
Wenn ich ein stabiles Gerüst hab, an denen ich die Tomatentriebe hochziehen kann, dann kann ich sie auch eintriebig ziehen. Im Freiland will ich aber, dass die Pflanze buschiger und nicht so lang wird. Das geht am besten, indem man sie mehrtriebig zieht. Indem die Pflanze mehr in die Breite geht, wird automatisch der Längenwuchs gebremst.
Wenn ich im Freiland nur einen 1,50m langen Spiralstab hab, der auch nur wenige Millimeter stark ist, und den man maximal 30cm in den Boden stecken kann, sofern man nicht schon vorher auf Steine stößt, dann ist dieser wenig stabil, wenn das ganze Gewicht der Tomate oben hängt. Da braucht nur irgendwie blöd der Boden aufweichen und dann ein stärkerer Sturm kommen, und schon hängt alles auf halbacht oder liegt gleich ganz auf dem Boden.
Hinzu kommt in meinem Fall, dass der Garten an einem windoffenen Hang mit 25-30% Gefälle liegt (Steillage). Da nehm ich lieber nen zweiten Spiralstab, um weitere Triebe anzubinden, als dass ich den Wuchs eintriebig in die Höhe leite. Und die Tomatenpflanze sollte auch möglichst viel Boden beschatten, um die Verdunstung zu reduzieren. Sonst gießt Du dich im Sommer zu Tode. Außerdem sorgt das Mehr an Laub für eine höhere Assimilationsrate und eine bessere Fruchtqualität.
Natürlich muss auch ich gelegentlich ausgeizen und Triebe, die keinen Platz haben, entfernen, aber ich entfern nur das, was wirklich stört. Den Haupttrieb fixiere ich übrigens mit (Mehrweg-) Kabelbindern und die abstehenden Nebentriebe mit ner Paketschnur. Diese blöden Clips sind hingegen fürn Arsch, weil der Stängel viel zu stark ist für diese Dinger.