Kleines Kartoffel-Experiment

JoergK

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1.382
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Bochum / NRW
Meine Kartoffelerfahrungen liegen schon lange zurück. Nun will ich wieder pflanzen und habe mich daher zu Kulturverfahren und selteneren Sorten im Groben auf den aktuellen Stand gebracht. Mir kommt es nicht in erster Linie auf eine reichhaltige Ernte an, sondern eher auf die schönen Blüten, die Bodenlockerung und -bedeckung.

Sollten also unten Fehler eingebaut sein, gerne schreiben ! Das natürlich auch bei eigenen Erfahrungen und Tipps.

Die Lagerfähigkeit von Kartoffel-Sorten hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Dazu zählen u.a. der Erntezeitpunkt sowie die Neigung der Sorte, schon kurz nach der Ernte wieder keimen zu wollen.
Frühkartoffel sollen die geringste Lagerfähigkeit haben. Je später die Ernte stattfindet, desto länger sind sie lagerfähig.

Deshalb habe ich mich gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, auch Sorten mit geringer Lagerfähigkeit oder frühzeitiger Keimung aus der eigenen Ernte im Folgejahr weiter zu kultivieren. Im Frühjahr würden sie dann ins Freiland ausgepflanzt.
Bei manchen Sorten wird von der Weiterkultur abgeraten (die Ernte sollte also komplett verzehrt werden), da die neuen Knollen in ursprüngliche Sorten “zurückspringen“.

Ein Gewächshaus habe ich nicht, also bleibt nur ein großes helles Wohnzimmerfenster nach WSW oder SSO.

Meine beiden Sorten Papa Negra und Colorada de Baga wurden im November vom Erzeuger geerntet, sollten also unter optimalen Bedingungen bis zum Frühjahr lagerfähig sein.

Trotzdem will ich versuchen, ab jetzt je 4 Knollen in separaten Töpfen bis zur Auspflanzung durchzubringen.
Vorkeimung auf feuchtem Gartenboden in halb gefüllten (evt. zu kleinen) Töpfen, ähnlich wie im Netz beschrieben.
Meine Befürchtung sind vergeilte Triebe und der Befall mit Spinnmilben (?). Aber da gibt es ja bis zu einem gewissen Grad auch Gegenmaßnahmen.


@Wachtlerhof
Leider hatte ich sie länger in der Wohnung als beabsichtigt. Daher schon die Keimung. Nun lagert der Rest wie von Dir empfohlen: dunkel, trocken und bei knapp über 0° C.


Mal sehen, ob es klappt.
Fortschritte folgen.


28.12.2024.JPG
 
  • Die Kartoffeln habe schon schöne Keime.
    Aber in diesem Keimstadium gehören sie ins Freie ausgepflanzt!

    Nun ist zu klären, wo Du wohnst. Falls Du in D. wohnst, ist noch keine Pflanzzeit, noch lange nicht.
    Kartoffel lieben Wärme, warmen Boden, vertragen keinen Frost.
    Auch in Kübeln wird noch nichts. Auch vorkeimen bringt jetzt noch nichts.
    Du bist zu früh!

    Ich bringe meine Kartoffeln ab Ende März in Keimstimmung. Und auspflanzen lohnt sich erst
    ab Ende April. Vor Mitte Mai sollten sie noch nicht aus der Erde gucken.
    Vor ein paar Jahren hatte ich schon Mittel April die Kartoffeln gelegt und die Fläche mit Flies abgedeckt.
    Die Kartoffeln kamen schnell. Das Kartoffelkraut unter dem Flies wuchs und wuchs, es wurde eng darunter.
    Ich habe das Flies abgedeckt. Es kam Nachfrost. Das Kartoffelkraut hatte erhebliche Frostschäden.
    Die Kartoffeln haben zwar nach einiger Zeit wieder ausgetrieben, aber der Zeitvorsprung war dahin. Es hat nun gedauert.....
    Man macht mit so frühem Auspflanzen selten etwas gut. Die K. braucht warmen Boden und Wärme von oben.

    Kartoffeln muss man über Winter kühl und dunkel lagern, bei etwa 3- 5 Grad.

    Zum Auspflanzen in Töpfe brauchst Du größere Töpfe. Je größer, desto besser. Bedenke, dass eine Knolle bei guten Bedingungen 1 kg Ertrag bringt. Und diese Kartoffeln brauchen im Topf Platz zur Entwicklung.
    Ich pflanze u.a. in Mörtelkübel, wohl 60 Liter. Mehr als 3 Pflanzkartoffeln lege ich da nicht rein.

    Deine schon jetzt im Besitz befindlichen Pflanzkartoffeln solltest Du in den Keller stellen. Die Keime vergeilen.
    Was wollen sie denn im Wohnzimmer auf den Fenster? Deine Frau wird nicht begeistert sein.

    Vielleicht begibst Du Mitte April in einen Baumarkt mit einer guten Gartenabteilung und kaufst Dir dort neue Saatkartoffeln. Wenn Deine Saatkartoffeln jetzt schon keimen dürfen, stehen die Chancen auf eine gute Ernte
    weniger gut.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Danke Dir für die vielen Infos.

    Ich wohne in Bochum (siehe links unter dem Avatar). Auspflanzen geht also noch nicht.

    Nun habe ich mehrfach gelesen, dass das Vorkeimen ab dem Frühjahr möglich ist und einen Wachstumsvorsprung verschafft. Daher weiß ich, dass ich jetzt - Ende Dezember -zu früh dran bin. Trotzdem möchte ich es mal versuchen, denn alles was ich verlieren kann, sind einige wenige Knollen.
    Die meisten Knollen liegen dunkel und luftig in der kühlen Garage, da es im Keller mit geschätzten 10-15° C zu warm ist.

    Wenn sie hier wachsen sollten, verpflanze ich sie demnächst in einen größeren Topf.

    Meine Freundin ist übrigens geschmeidig, sie meckert nicht so schnell :cool:
     
  • Aber ich kann mir schwer vorstellen, wie es in Deinem Wohnzimmer aussieht, wenn Du große Pflanzkübel aufs Fensterbrett stellst, passen wahrscheinlich gar nicht drauf.

    PS: Kartoffeln pflanzt man normal Ende April, besser Mai ins Freiland. Vorkeimzeit etwa vier Wochen. Also vor Mitte bis Ende März lohnt ein Beginn nicht.
    Ich will Dir ja die Freude nicht nehmen, aber aus den gezeigten Kartoffeln in den Töpfen wird nicht viel werden. Kartoffel kann man auch nicht mehrfach umpflanzen. Sorry, dass ich so direkt bin. Aber ist so. Sorry.
     
  • Danke für den tollen Link, @Wachtlerhof. Der hilft mir sicher mehr als "etwas".

    Und da überlege ich doch direkt, ob ich nicht noch einen weiteren kleinen Teil der Lieferung noch vor dem Frühjahr ins Freiland bringe - mal als Versuch.

    Auch, wenn Du, @Frau B aus C, jetzt kopfschüttelnd vor dem Bildschirm sitzt. (Ich versuche gerade, mir das vorzustellen und muss schmunzeln :)).
     
    Du solltest tun, was Du nicht lassen kannst.
    Ich habe mal erlebt, wie es ist, wenn die Kartoffeln Frost
    abbekommen.
    Da frage ich mich nur, warum die Speisekartoffelproduzenten
    ihre Kartoffeln nicht schon jetzt auspflanzen? Aber die sind bestimmt
    alle dumm?
    Also keim Dein Kartoffeln jetzt schnell vor und pflanz sie
    schnellstens raus. Beweis, dass es geht. Du hast vielleicht Spitzenertrag.
    Aber auf den Ertrag kommt es Dir ja nicht an (siehe 1.Beitrag).
     
    @Frau B aus C : Wenn du auch in anderen Threads gelesen hättest, hättest du mitbekommen können, dass @JoergK Pflanzkartoffeln früher geliefert bekommen hat, als er das eigendlich gerne gehabt hätte. Was ist dann so verwerflich daran, dass er nun versucht, das Beste aus dieser unzeitigen Lieferung zu machen? Da wäre eher die Frage an den Versender von den Pflanzkartoffeln angebracht, ob er glaube, dass all seine Kunden Lagermöglichkeiten hätten, die die Kartoffeln ohne zu keimen ins Frühjahr bringen.
     
    @Frau B aus C hier vergessen jedes Jahr einzelne User ein paar Kartoffeln im Beet, die über den Winter draußen bleiben und sich bis zum nächsten Frühjahr vermehrt haben.
    Ob das im großen Stil rentabel ist, ist eine Frage für sich, das kann ich gar nicht beurteilen, aber Fakt ist, dass es ja offensichtlich funktioniert, so oft wie ich hier schon von "vergessenen Kartoffeln" gelesen habe, die eine kleine Frühernte brachten.
    Kommt vielleicht auch auf die Klimazone an, bei uns (6b) fühle ich mich weniger inspiriert, das auszuprobieren, weil ich mir die Chancen gering ausmale. Wenn es hier kalt wird, wird es ordentlich kalt. Da nützt dann wahrscheinlich auch 20cm vergraben nichts.
    Viele hier wohnen aber 8a - 9b. Da würde ich es vielleicht eher mal versuchen...
     
  • .....Du solltest tun, was Du nicht lassen kannst......
    .....Da frage ich mich nur, warum die Speisekartoffelproduzenten
    ihre Kartoffeln nicht schon jetzt auspflanzen? Aber die sind bestimmt
    alle dumm?.....

    Na, na, @Frau B aus C , Du bist doch jetzt wohl nicht angesäuert ? :unsure:

    Deine Tipps und Erfahrungen habe ich zur Kenntnis genommen. Sie sind natürlich nachvollziehbar und decken sich mit den Erfahrungen anderer Gärtner.
    Kartoffelproduzenten würde ich auch nicht als "dumm" bezeichnen, die haben eben andere Prioritäten - nämlich möglichst viel Ertrag. Bei mir ist das ja anders.

    Dass es aber auch manchmal etwas anders gehen kann, zeigt u.a. der Link von @Wachtlerhof und der Eintrag von @Taxus Baccata.
    So war es auch damals bei mir, als ich einige Knollen bei der Ernte schlichtweg übersehen hatte. Wahrscheinlich sind auch Knollen eingegangen, einige trieben aber im Frühjahr fröhlich wieder aus.

    Die Klimazone hier ist übrigens 8b. Wir hatten bis jetzt vielleicht 5x Nachtfrost, bei dem der Boden max. 2 cm tief gefroren ist (habe ich gestern noch kontrolliert).
    Da die stärkere Kälte - wenn überhaupt - im Januar / Februar kommt, warte ich mit dem Auspflanzen noch etwas.

    Und wenn es in die Hose geht, kannst Du Dir die Hände reiben und denken: "Ich hatte ihn gewarnt."

    Ist doch nur ein Versuch und der eventuelle Verlust wäre gering.....
     
  • Die Klimazone hier ist übrigens 8b.
    Da würde ich auch so manches Experiment wagen, das ich mir hier versage.
    (Habe aber auch schon einiges ausprobiert, was in die Hose gegangen ist. Bei Klimazone 6b ja nicht so arg verwunderlich - dennoch gilt... probieren geht über studieren... so arg viel vergibt man sich ja nicht und hinterher ist man immer klüger.)
     
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