Kirschbaum: Sehr dünner Stamm unter Veredelung

a_cdef

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19. Aug. 2011
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Hallo zusammen! Mich würde folgendes interessieren: Ich habe einen seit 3 Jahren einen Kirschbaum (Süßkirsche) im Garten. Heute ist mir aufgefallen, dass der Stamm unter der Veredelung ca. 1/3 dünner ist als ober der Veredelung. Ist das normal bzw. könnte das zu einem Problem werden (umknicken) bzw. kann man dagegen überhaupt etwas machen? Derzeit ist er an einen Pfahl gebunden.
 
  • Fotos müssten dabei sein, ich hoffe man erkennt das einigermaßen. Der Baum ist ein Hochstamm, Schneiders späte Kirsche, G5 steht am Etikett.
     

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  • Der dünne Stamm ist eher nicht das Problem.

    Evt könnte es eher ein Problem geben, dass die Veredelung so schräg verläuft.
    Ich würde den Baum von der anderen Seite vorsichtig so anbinden, damit er möglichst aufrecht wächst. Der Rest verwächst sich dann mit den Jahren.

    Gerade bei Hochstämmen sehe ich ein Problem, wenn Bäume zu schräg stehen.
     
  • Danke für die Hilfe! Der Stamm macht einen leichten Bogen, stelle ich ihn unten gerade, hängt er oben über. Ich hoffe am Foto erkennt man das. Würdest du trotzdem schauen, dass er unten gerade ist oder soll ich es so lassen? Noch etwas anderes. Ich habe noch einen zweiten Baum, wo ich einen klassischen Fehlkauf getätigt habe. Ich habe leider nur die Äste oben angesehen und mir gedacht, die schlechte Veredelung unten verwächst sich. Leider tut sie das nicht, hätte ich mich vorher so intensiv mit den Bäumen beschäftigt, hätte ich den Baum nie gekauft. Ebenfalls Süßkirsche, auch auf G5. Kann man da irgendetwas tun? Eizig positiv ist, dass der Effekt oben ungekehrt auftritt und der Baum in der Waage ist. Und wegen dem Schnitt: Der Baum hatte voriges Jahr leider Gummifuß, daher sind die Leitäste so kurz und unregelmäßig.
     

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    Man sieht es gut.

    Du hast das bestmögliche gemacht.
    Wie sich dies aber in den nächsten 30 Jahren auswirkt kann ich nicht sagen. Ich vermute, dass sich das meiste verwachsen wird und er dennoch eine hohe Standfestigkeit.erreicht.

    Aber du könntest etwas anderes tun.

    Schau Dir den Baum mal genau an:
    einige Äste sind relativ steil und triebe nach oben. Du willst - vermute ich - dass er nicht zu hoch wird und dass er viele Früchte trägt. Daher solltest du die Äste evt etwas beschweren, damit diese einen Winkel von 45 Grad - 60 Grad und weiter oben immer flacher -90 Grad erreichen. Dabei immer darauf achten dass er nicht zu dicht wird und zwischen den Ästen ein möglichst großer Abstand bleibt.

    Das Geradestellen der Äste bremst das Wachstum und sorgt für mehr Blüten und Fruchtbildung. Wenn du genau nachsiehst merkst du dass die Äste die flacher sind mehr blüten haben.

    Grudsätzlich sollte man bei einem Hochstamm die äste nicht zu flach stellen, da er ansonsten zu breit wird und später die Äste abbrechen.

    Frag evt noch einen Fachmann dazu, ich bin eher Amateur.
     
  • Hi,
    auf einem Foto kann man zwar schlecht Maße schätzen, aber es sieht aus als ob der Baum etwas hoch gepflanzt ist. Ich hab immer so 5 cm zwischen Erde und Veredlungsstelle. Bei manchen Obstbäumen ist die Unterlage empfindlicher als die Edelsorte.(z.B. Quittenunterlage frostempfindlicher als Birnenedelsorte). Nur bei sehr feuchten Boden würde ich etwas höher gehen. Bei diesen schon angewachsenen Baum blos die Baumscheibe nach und nach etwas anfüllen. Über das herunterbinden der Äste ist hier schon öfters geschrieben worden. Würde ich bei einen Hochstamm gar nicht machen. Höchstens bei Spindeln oder so, da hat man ja oft jede Menge Fruchtäste. Ich kauf mir ja einer Hochstamm, damit ich mal einen großen Baum habe. Durch das größere Gewicht senken sich die steilen Äste sowieso später noch.
    Bei älteren Süßkirschen sieht man oft über einen normalen Stamm eine riesige Wulst (Veredlungsstelle). Da ist die Edelsorte viel wüchsiger als die Unterlage.
    VG
     
    Klingt logisch - dann vergiß was ich zum beschweren bzw. Runterbinden gesagt habe, bzw. geh nicht über 45 Grad.
     
    Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Beide Bäume kommen aus einer Baumschule aus dem Container, ich habe sie von der Höhe 1:1 eingesetzt wie sie im Topf waren. Und wegen den Ästen: Hier ist leider die Perspektive am Foto verzerrt. Am Baum 1 (wo mein Frage war, warum unter der Veredelung dünner) haben die Äste relativ genau 45 Grad, die habe ich in den ersten 2 Jahren beschwert/hochgebunden. Der zweite Baum hatte voriges Jahr diesen ärgerlichen Gummifuß (haben tiefen Boden), daher musste ich 2 Leitäste im Sommer um ca. 60% kürzen um den Baum zu retten. Daher hoffe ich heuer, dass die Äste wieder gut nachwachsen und möchte sie dann nächstes Jahr korrigieren. Aber ihr bringt mich auf eine Idee: Ich könnte sie hochbinden, damit ich in die Saftwaage komme (wegen Leitast 3, der noch ganz war und den ich soweit wie möglich gekürzt habe (nur mehr 2 cm des Jahresaustriebes stehen lassen).
     
    Die unterschiedliche Stärke der Sorte und der Unterlage liegt an der unterschiedlichen Wuchskraft. Gisela 5 zählt schon zu den schwachwüchsigen Unterlagen. Ob Du damit einen ordentlichen Hochstamm erzielen kannst, weiß ich nicht. Über die Standfestigkeit würde ich mir aber keine Sorgen machen. Das wird sich alles noch verwachsen.

    Die Unterlage führt zu eher größeren Astwinkeln und somit zu einer höheren Fruchtbarkeit. Diese geht natürlich auf Kosten des vegetativen Wuchses. Wenn ich mich recht erinnere, erreichen Kirschen auf Gisela 5 ca 50% des Wuchses einer stark wachsenden Unterlage (z.B. Vogelkirsche).
     
  • Danke für die Hilfe! Dass der Wuchs nicht so hoch ist ist mir eh recht, die anderen Bäume sind eh eher sehr hoch....
     
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