Kann der Kirschbaum jemals wieder austreiben ?

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11. Aug. 2014
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Hallo Zusammen,

meine Frage kommt vielleicht zu spät....aber ich versuche es trotzdem mal.
wir haben vor 3 Jahren einen riesigen alten Kirschbaum bis auf die Höhe von
ca 2 Meter fällen lassen. da ist also kein Ast mehr dran. nur der Stamm steht
als Stütze für unsere Hängematte. Der Baum war einfach viel zu hoch als dass wir noch an die Kirschen hätten kommen können.....und er hat die Hälfte unseres Gartens beschattet. wie auch immer. er ist ja nun schon abgesägt. Kurze Zeit später kam ein kleiner seitlicher neuer Trieb und da war die Freude doch gross. so ein neuer Ast in Brusthöhe wäre ja auch toll. der Trieb hat es aber leider nicht geschafft. als er so 10 cm lang war ist er eingegangen. Seitdem kam nirgends am Baumstamm nochmal was. die abgesägte Fläche wurde mit Dachpappe abgedeckt.
Zwischendurch haben wir auch mal versucht, einen Zweig (allerdings sehr dünn) in den Baumstamm anwachsen zu lassen. Dabei konnten wir feststellen, dass in dem Baumstamm noch Saft ist....aber der dünne Ast ist nicht angewachsen, sondern auch vertrocknet.
So - nun die Frage:
gibt es irgendeine gute Methode wie wir den Baum trotz der Fällung von 4/5 wieder irgendwie zum Austreiben animieren können ?!?!??!!
LG Britta
 
  • Hi, wenn keine Seitenäste und Blätter mehr dran sind gehen die meist ein.
    Ich denke spätestens nach einem kalten Winter ist er ganz hin.
    Jetzt habt ihr auch noch Nägel für die Dachpappe reingeschlagen ist auch noch ein Stück Tod mehr.

    Sorry aber das seit das völlig falsch angegangen, hättet ihn lieber vernünftig runterschneiden sollen aber so das er noch Seitenäste hat und lebt.
    Das Problem wird jetzt kommen wenn er ganz abstirbt weil dann ist auch mit der Hängematte Ende!!!
     
    Es muß nicht so sein, wenn der Baum noch Saft hat.

    Wir haben hier einen Kirschbaum der erst nach 15 Jahren erstmals Kirschen hatte.
    Diese waren dann so sauer (es ist eigentlich ein Süßkirschenbaum), daß man diese nicht essen konnte und außerdem hatte die Kirschen kaum Fruchtfleisch (man hatte nur auf dem Kern rumgekaut).

    Ran an die Säge und in Höhe von 1,2m wurde der ganze Stamm abgesägt und dann auf den Stamm neue Reißer aufpropft.

    Mittlerweile hat der Kirschbaum wunderbar ausgetrieben und sieht schon fast wieder aus wie ein normaler Kirschbaum. (1,5 Jahre her)

    Obstbaum Veredelung Austrieb Kirsche.webp

    Wikipedia zeigt, daß diese Methode auch an sehr alten Bäumen noch funktionieren kann.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenveredelung

    Problem ist bei euch jedoch, daß der Baum schon länger abgewschnitten ist.

    Damit dies funktionieren kann müßtet Ihr auf alle Fälle den Baum weiter runter schneiden bis ins gesunde Holz und dann erst aufpfropfen.
     
  • Ergänzung:

    Ich würde aber nicht zuviel investieren (Zeit / Geld), da der Baum schon selbst versucht hat sich ohne Erfolg zu retten, sind die Chancen eher schlecht.

    Wenn man einen Baum so radikal zurückschneidet dann passiert

    entweder
    - der Baum schießt aus allen verbliebenen Augen lauter steil aufgerichtete Wassertriebe
    - oder er geht ein

    DEr Baum reagiert so, weil die Wurzeln darauf ausgelegt sind, einen großen Baum mit viel blättern und Zweigen mit Saft zu versorgen. Sind diese nicht mehr da muß er irgendwie den Saft los werden, da er sonst am eigenen Saft ertrinken könnte.

    Bei meiner Veredelung hab ich in diesem Wissen einige Seitenäste zunächst stehen lassen, welche nun erst nach und nach eingekürzt werden.

    Dass der Baum noch Saft hat liegt entweder daran, daß er noch nicht ganz tot ist oder aber im eigenen Saft ertrunken ist. Ob er sich erholen kann ist nach dieser Zeit eher unwahrscheinlich.
     
  • ind diese nicht mehr da muß er irgendwie den Saft los werden, da er sonst am eigenen Saft ertrinken könnte.


    Ich befasse mich ja ebenfalls sehr intensiv und auch schon sehr lange mit Bäumen, aber das habe ich noch nie gehört.

    Das passiert nach meinem Kenntnisstand mit stark gekappten Bäumen:

    1. Massive Ständerbildung mit deutlich mehr Laubmasse als vorher
    2. Infolge instabiles Ständerholz mit erhöhtem Bruchrisiko
    3. Erhöhte Gefahr eines Pilzbefalles
    4. Bereiche mit Versorgungsschatten
     
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