Junge Kätzchen zähmen?

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Hallo,

hab junge Kätzchen gefangen und schätze sie so auf 10 Wochen.
Nun sind die zwei aber so etwas von Scheu und möchte die vor einer Weitervermittlung erst mal zähmen.

Die sind nur am fauchen wenn man denen etwas hinhält... was kann man den da noch tun? So sind sie recht friedlich, aber so bald man sich denen nähert... oohhhh. Eine Mamakatze ist wohl auch nicht mehr da.

Hab zumindest keine Idee mehr wie ich da Anfangen soll (so fauchende Tierchen hatte ich noch nie)... außer abwarten?

Oder habt ihr mir einen Tipp?
 
  • Viel Geduld!

    Zunächst mal möglichst viel Zeit mit ihnen zusammen im selben Raum verbringen und reden, ohne sie zu behelligen, damit sie sich an Deine Anwesenheit gewöhnen. Mit Spielzeug locken. Immer wieder Annäherungsversuche machen, sie werden sich immer näher an sich ranlassen. Beim Fressen ihnen nahe kommen, da lassen sie es am ehesten zu.

    Meine zwei jetzt ein Jahr alte Katzen waren "wilde" Kätzchen (ca. 10 Wochen) vom Bauernhof, an Anfassen nicht zu denken, sie mussten mit Falle und Gartenhandschuhen für uns eingefangen werden. Nach zwei Wochen obiger "Behandlung" turnten sie beim Spielen schon auf unserem Schoß rum. Heute sind sie ganz normale, zutrauliche Katzen.
     
    Ahh ja, in einem Raum... daran hab ich gar nicht mehr gedacht.

    Eigentlich sollten dies ja meine Kinder übernehmen, aber da die so fauchen...
    Zeit hab ich zwar kaum, aber Urlaub. Da findet sich immer mal ein paar Minütchen zum...

    Danke schon mal. :cool:
     
  • Ja, kommt immer darauf an, wie lange man ein Minütchen einschätzt. :grins:
    Denke aber mal, dass die Kinder da einiges machen werden, haben ja Ferien.

    Gefangen haben sie die zwei ja schon mal...
    Dachte ich hör nicht recht, haben die doch tatsächlich eine Katzenfalle gebastelt mit Schurr usw. ... tststs... da schwärmt man doch glatt wieder von seiner eigenen Kindheit. :grins:
     
    Hilft es den eigentlich, irgendwelche Klamotten von uns mit reinzulegen... merken die sich denn den Geruch?
     
  • Mr. Ditschy
    Ich zog schon 9 Wildkätzchen gross :)
    Als erstes , wie alt sind deine Kinder ?
    Das ist nicht böse gemeint , aber kleinere oder jüngere Kinder sind oft zu unruhig und huschelig , was den Kleinen noch mehr Unruhe und Stress bringt.

    10 Wochen sind halt schon älter und sie sind geprägt von der Mutter, da heisst es Geduld haben und Ruhe bringen.
    Eine Katzenfalle etc... ist das schlimmste was ihr tun könnt , so gibt's kein Vertrauen.

    Dazu müssen sie euren Geruch annehmen , aber besser noch von 1 Bezugsperson vorerst .
    Fauchen ist nicht immer böse gemeint oder eine Warnung , es bedeutet auch Angst und Unsicherheit.

    Kleider von euch ist gut , aber benutzte.
    Dann nicht zu schnelle Bewegungen ( was kinder oft an sich haben ;) )
    Ruhiges bedachten näher kommen und nicht unbedingt von oben oder hinten , sondern von vorne und erst beschnuppern lassen.
    Vor allem müssen sie lernen das die Hand ihnen Futter gibt und keine Gefahr.
    Also ruhig mal etwas Futter vorsichtig und ruhig mit den Fingern geben.


    Wir haben sogar 3 Wilde jetzt ausgewachsene im Gartenareal welche nur wir und eine weitere Katzenmutter anfassen dürfen.
    Es dauerte viel Geduld , zeit und Ruhe.

    Schafft ihr das nicht , würde ich sie in erfahrene Hände geben , denn Angst ist für die Kleinen Stress.
     
    Hallo,

    werde alles versuchen...

    Meine Kiddies sind neun und eigentlich schon vorsichtig, aber so lang die fauchen lasse ich die erstmals nicht rein, ok.

    Fangen mussten wir die leider... wie soll dies sonst ohne gehen?

    Haben die heute in ein Abteil getan, mit einen Tisch und zwei Stühle und eine Box mit Decke. Wasser und ein Katzenklo steht auch dabei, das Futter hab ich mal draußen gelassen... damit werde ich Morgen mal anfangen zu locken.

    Hoffentlich beißen die mir nicht in den Finger.... :rolleyes:
     
    Viel Geduld wirst Du auf jeden Fall brauchen. Setzt Dich auf den Boden, in den gleichen Raum mit ihenen. Nicht viel bewegen, vor allem kein Interesse an den Katzen zeigen. Lass sie kommen, die neugier treibt sie zu dir. Zuerst nicht anfassen, aber ein wenig mit ihnen reden. Vielleicht ist Spielzeug an einem Stock mit einer Schnur eine Idee, um sie zu beschäftigen, während Du ansonsten ruhig sitzt.

    Fauchen heisst Angst haben. D.h. die Katzen müssen erst mal lernen, dass Du (und Menschen allgemein) keine Gefahr sind.
     
    Laß dir Zeit mit dem direkten Kontakt. Zunächst würde ich nur das Futter im Schälchen reinbringen und ein wenig entfernt (das wird doch gehen?) dabei stehen bleiben.

    Wenn die Kätzchen 10 Wochen alt sind, haben sie von der Mutter schon viel gelernt. Auch mit dem Futter wird es vielleicht nicht auf Anhieb klappen.

    Meine erste eigene Katze war auch als Jungtier wild bei der Mutter am See aufgewachsen. Für sie war anfangs der Mülleimer das Higlight, besonders wenn alte Fischreste oder Käserinde drin waren. Andererseits war es einfach mit dem Füttern, weil sie wirklich nicht sehr wählerisch war.

    Wild war sie bis zuletzt. Eine Kampfkatze, die ihr Revier gegen Fremde verteidigt hat. Zum Glück durfte die Familie ihre (also die der Katze) Wohnung mitbewohnen.
     
  • Morgen soll es evtl. regnen, da hab ich Zeit, sonst... puuuh, schaun mer mal.

    Aber werde berichten.... hoffe, dass ich die bald so weit hab und kann die dann noch im jungen Alter vermitteln.
     
  • Ach ja, fällt mir noch ein...

    Köpfchen geben ist auch eine vertrauensweckende Maßnahme bei Katzen.

    Kennst du das?

    Hinhocken, wenn die schon nicht mehr so fauchen, die Hand zur Faust ballen und ihnen diese anfangs ca. 1 m entfernt vor die Nase halten.


    Katzen begrüßen sich mit Köpfchengeben und deine Faust wird für den Kopf gehalten.
     
    Ich habe als Teenager mehrfach solche "Wildkatzen" eingefangen und gezähmt.

    Erste Regel dafür ist, wie bereits gesagt, ein abgeschlossener Raum, nicht die ganze Wohnung.
    Die ersten Wildkatzen lebten in unserem Schuhregal, das einen Vorhang vorne dran hatte.
    Ich hockte mich vor dieses Regal und gab ihnen durch den Vorhang hindurch Leckerli, sie konnten somit an meinen Händen schnuppern, ohne gleich den ganzen Menschen ertragen zu müssen. Nach ein paar Tagen konnte ich dann damit beginnen, sie ganz leicht am Köpfchen zu streicheln, usw. So ging das immer besser mit dem Vertrauen.

    In einem andern Fall hatten wir die Wildkatzen in einem Gästezimmer, wo sie sich unter dem Bett verschanzten. Das war etwas schwieriger, aber ich legte mich dann halt stundenlang vor dieses Bett und sprach leise mit ihnen. Dazu benutzte ich immer wieder Angeln, kleine Papier-Bälle und anderes Spielzeug, um sie etwas zu aktivieren.

    Mein eindrücklichstes Erlebnis in dieser Zähmungsphase war, als ich mühsam meinen ganzen Arm unter das Bett streckte und den kleinen Kater am Köpfchen berühren konnte. Der kleine Kerl begann sofort zu schnurren... und war von diesem Moment an zahm.
    Es war, als hätte ich einen Schalter umlegen können... er erkannte, wie toll es ist, wenn man gestreichelt wird und hatte sofort beschlossen, dass Menschen offenbar doch ganz ok seien.

    Übrigens sind Katerchen einfacher zu zähmen als Weibchen.
    Was hast Du, bzw. weisst Du es überhaupt?

    Der Kater unter dem Bett war rot-getigert, deshalb wusste ich natürlich, dass er ein Kater sein musste (mit 99% Wahrscheinlichkeit, rote Kätzinnen sind extrem selten, weil diese Gen-Kombination für Rot + weiblich kaum je zustande kommt).
     
    ''In einem andern Fall hatten wir die Wildkatzen in einem Gästezimmer, wo sie sich unter dem Bett verschanzten. Das war etwas schwieriger, aber ich legte mich dann halt stundenlang vor dieses Bett und sprach leise mit ihnen. Dazu benutzte ich immer wieder Angeln, kleine Papier-Bälle und anderes Spielzeug, um sie etwas zu aktivieren.''



    So habe ich es mit unserer TH Katze gemacht,die wohl aus schlechter Haltung kam.
    Sie lag immer unter dem Bett, ich obendrauf, hab laut gelesen ,sie einfach ignoriert und sie kommen lassen. Hat schon eine geraume Zeit gedauert,aber nun ist ihr Lieblingsplatz:bei mir im Arm auf dem Bett......
     
    Mein eindrücklichstes Erlebnis in dieser Zähmungsphase war, als ich mühsam meinen ganzen Arm unter das Bett streckte und den kleinen Kater am Köpfchen berühren konnte. Der kleine Kerl begann sofort zu schnurren... und war von diesem Moment an zahm.
    Na bei unseren war das ein deutlich langwierigerer Prozess. Es gab mehrere erkennbare Stufen bei den Anfassversuchen:
    1. Zurückweichen und Fauchen, mit Tatzen schlagen
    2. Anfassen gefallen lassen, aber Knurren
    3. Gefallen lassen, still sein
    4. Gefallen lassen, Schnurren
    5. Von selber kommen und streicheln lassen
     
    ... sprach der Fachmann.
    paar.gif
     
    Heute haben wir mehrere Versuche mit füttern gestartet...

    Nach vielen fauchen usw. hab ich die Box erstmals entfern, da haben die sich nur verkrochen und kamen nie heraus.

    Futter dann auf den Boden gelegt und die Faust drüber gehalten, eine kam schon mal her. Aber so bald die Hand geöffnet wird ist es aus, weg ist sie. Hab mal das Futter auf die Hand, da kam die Tatze und sie schlug mir dies von der Hand, war natürlich auch Schreckhaft und bin zusammengezuckt. :d

    Der zweiten muss man das Futter hinwerfen, aber kommt immer näher.


    Sonst sitzen die Kätzchen nur in der Ecke. Die Kinder haben mehrere Stunden im Raum gespielt und die Kätzchen schauten eifrig zu... mal sehen wie es morgen klappt.
    Werde mal anstatt Trockenfutter eine Wurst zur Hand nehmen, das zieht sicher besser.
     
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