Hallo!
Wie wird sie denn gepflegt?
Hallo Sabine,
wenn sie einen vollsonnigen Standort hat, einfach nach Belieben.
Sie klettert (mit Haftwurzeln) je nach Art/Sorte relativ zuverlässig bis nicht ausreichend haftend, wobei Unterschiede zwischen Exemplaren gleicher Sorten wohl vor allem standortbedingt sind (Lichtverhältnisse, Farbe und Struktur der Unterlage). Bei flächiger Ausbreitung vom Boden aus (Leittriebe bei Pflanzung unten entlang der Wand fixiert) ist der Halt i.d.R. längere Zeit besser als bei vertikalem Wuchs mit wenigen Leittrieben... Trotzdem muss man (gerade vor kleinen Flächen) davon ausgehen, dass selbst gut haftende Sorten irgendwann den Halt verlieren wenn wenig oder gar nicht geschnitten wird.
Rückschnitt ist bis in das Frühjahr hinein möglich - Campsis blühen am neuen Holz. Je nach Lokalklima
blühen nur oder bevorzugt sonnenexponierte Triebe. In weniger günstigen Lagen braucht man nicht damit zu rechnen, dass Triebe, die im Schatten wachsen, Blüten ansetzen - die kann man (falls störend) also auch jederzeit schneiden.
Die Schnittvertgräglichkeit der Campsis erlaubt es, auch starkwüchsige Sorten auf kleineren Flächen zu verwenden - allerdings muss man dann bedenken, dass die Blüten u.U. an Trieben gebildet werden, die in etwa 5 Monaten bis zu 3 m (meist um 1,5 bis 2 m) wachsen. Die entsprechende Fläche, bzw. der Raum für diese Ausbreitung sollte also auch verfügbar sein.
I.d.R. sind Schnittmaßnahmen (zumindest am Haus) unverzichtbar, denn im (Eigen-)Schatten (der Pflanzen) sind die Triebe sehr stark lichtfliehend orientiert. Rückschnitt in altes Holz wird gut vertragen und regt zur Bildung von Seitentrieben an. Daher lässt sich Campsis leicht auf Dauer innerhalb eines angemessenen Bereiches "klein halten" ( = etwa 1,5 - 2 x Jahreszuwachs).
Lässt man sie allerdings größer (und das Holz älter) werden, empfiehlt sich die Installation einer flächigen Kletterhilfe zur Unterstützung ihres Haltes, da nur realtiv wenige neu gebildete Haftwurzeln Wandkontakt erhalten.
Etablierte Campsis sind m.E. hervorragend trockenheitsresistent (keine Wässerung nötig) und blühen i.d.R. (wenn genug Sonne scheint) auch ohne jede Düngung in fast allen Böden (Kalk, Lehm, Sand.)
Probleme mit Wurzelausläufern scheinen im Zusammenhang mit den Bodenverhältnissen zu stehen. Ich habe den Eindruck, dass die Wurzelausbreitung von Campsis sehr variabel ist, d.h. je nach Bodenfeuchte wurzelt sie sehr flach oder (an trockenen Standorten) eher (sehr) tief. Ich habe an richtig trockenen Standorten bisher keine nennenswerte Ausläuferbildung beobachtet - aber oft sehr viele an dauerfeuchten Standorten mit aufgelockertem Boden.
Grüße
TB