Japanischer Zierahorn - Loch im Stamm, was tun?

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11. Apr. 2013
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Hallo,wir haben vor drei Jahren ein Haus mit großem Grundstück gekauft.

Im Garten steht ein etwa 30 Jahre alter, großer und wunderschöner japanischer Zierahorn.

Der Ahorn hat außen am Stamm ein Loch, in dem sich immer allerlei ansammelt.
Es ist ca. 5 cm groß, geht schräg nach unten, verengt sich nach innen, führt aber fast bis zur Mitte des Stammes.
Das Loch liegt leider so am Stamm, dass z.B. auch Regenwasser von oben reinlaufen kann.

Ich bin kein Experte, aber in früheren Jahren wurde wohl unfachmännisch ein Ast abgesägt oder abgebrochen.

Ich entferne immer mal wieder vorsichtig den schlickigen Inhalt aus dem Loch.
Besonders im Sommer riecht es da leider nicht so toll.
Wir befürchten jetzt, dass der Stamm innen schon etwas abbekommen hat.

Was können wir hier tun?

Dem Baum selber sieht man übrigens (noch) nichts an. Abgesehen von ein paar dürren Ästen innen am Baum, die wir immer sporadisch entfernen, sieht er besonders im Spätsommer phänomenal aus!

Viele Grüße
Michael
 
  • So gut wie möglich sauber machen, mit einem Fön trocknen und bündig mit Schnellzement füllen. Die Ränder des ehemaligen Loches ringsum leicht verletzen, um die Kallusbildung anzuregen. Die 5 cm dürften in 2-3 Jahren vollständig überwallt sein.
     
    Hallo rentner,

    in jedem anderen Fall würde ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Aber bei einem Japanischen Zierahorn (welcher?) würde ich nach der gründlichen Reinigung (am besten mit Gartenschlauch mit spitzem Strahl ausspülen), Trocknung und Verfüllung in diesem Fall auf die Verletzung zur Kallusbildung verzichten. Gerade die geschlitztblättrigen Japanischen Ahorne reagieren äußerst empfindlich auf Verletzungen und infizieren sich sehr schnell mit Rotpusteln, einem Pilz, der ihnen zügig den Garaus macht. Es ist schon fast ein Wunder, dass der Baum hier eine so große Wunde überlebt hat.
    Lieber so gründlich verfüllen, dass sich keine Taschen bilden, in denen sich Feuchtigkeit und Schmutz ansammeln könnten und auf das unverletzte Zuwachsen der Wunde setzen.
    Oder was meinst Du?

    Gruß
    Cajaste
     
  • Hallo,
    ich besitze genau 17 japanische Ahorne und schneide diese regelmäßig, auch richtig drastisch. Oberste Regel ist dabei das Arbeiten mit desinfiziertem Werkzeug.

    Nectria cinnabarina kenne ich nur als Schwächeparasit, der generell nur Totholz befällt.
    Auf gesundes Holz greift er in der Regel nicht über, da ihm dort die entsprechenden Enzyme, wie beispielsweise Ligasen oder Cellulasen fehlen.
    Ein Eindringen über Wunden ins gesunde Holz ist denkbar, aber äußerst unwahrscheinlich.

    Mein Devise:
    Sauber arbeiten, desinfizieren und in diesem Fall ausnahmsweise mit Wundverschluss schützen.
     
  • Hallo,

    vielen Dank für eure Hinweise

    Cajaste:
    Es ist ein "normaler" Zierahorn, kein geschlitzter.

    Rentner:
    Dann werde ich mal versuchen, die Wunde sauber und trocken zu bekommen.
    Ich hoffe sehr, dass vor allem letzteres gut klappt.
    Gibt es einen bestimmten Monat, wann das Zementieren am günstigsten ist?
    Kann man Zement nicht auch trocken reinstopfen? Der Baum holt sich doch Feuchtigkeit von innen.
    Könnte man auch Schamottmörtel nehmen. Letztes Jahr bekam unser Kachelofen neue Schamottsteine. Da ist noch jede Menge übrig.

    Vielen Dank und viele Grüße
    Michael
     
    Der Zeitpunkt zum Zementieren ist eigentlich egal, so weit kein Frost mehr zu erwarten ist.
    Den Schnellmörtel musst du vorher mit Wasser anrühren, so viel Feuchtigkeit wird dein Baum nicht liefern können.

    Die Tüte kostet im Baumarkt so um die 5€.

    Verletzen würde ich die Stelle dann im Juni (die Wundheilung/Kallusbildung geht im Frühsommer am schnellsten).

    P.S. Schamottmörtel würde ich nicht verwenden, der ist nur für den Innenbereich gedacht, ein Indoorprodukt sozusagen.

    Zeig doch mal ein Bild deines Patienten.
     
  • Hallo Rentner,

    habe mal zwei Bildchen hochgeladen.
    Das Bild vom Baum ist leider etwas unscharf geworden. Die Batterie der Kamera war am Ende, weshalb es schnell gehen musste.
    Beim Pfeil ist die Wunde.

    Viele Grüß
    Michael
     

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    Danke für die Bilder, sind zwar winzig, aber man kann etwas erkennen.
    Der Durchmesser des Loches mit ca. 5 cm Durchmesser und der von dir beschriebenen Tiefe stellt in meinen Augen kein Problem dar.
    Wie von Cajaste bereits angesprochen, mit einem scharfen Wasserstrahl reinigen und dann trocknen (lassen) - evtl. mit passendem Aufsatz einen Nasssauger einsetzen.
    Und dann rein mit dem Zement.

    Der wird schon wieder.

    Ist zwar einen Kastanie auf dem Bild, bei jap. Ahornen habe ich das aber auch bereits mit Erfolg praktiziert.

    zementknbq.jpg
     
    Hallo Rentner,

    im Vergleich zu deiner Kastanie haben wir da eher ein Löchlein.

    Habe heute das Loch mit dem Schlauch ausgespritzt.
    Da kam ganz ordentlich etwas zu Tage.
    Muss ich das Wasser dann möglichst gleich entfernen und mit dem zementieren loslegen?
    Oder ist es besser wenn man noch wartet bis es wärmer und trockener wird?

    Viele Grüße
    Michael
     
    Hallo,
    das Wasser würde ich möglichst sofort entfernen!

    Den Zement kannst Du gleich einfüllen.

    Hab noch ein Bild eines Acer p. "Bloodgood" gefunden. Das Loch hatte ca. 3 cm im Durchmesser. Die Zementfüllung wurde später auch sehr zügig überwallt.

    acer9sysu.jpg
     
  • Hallo Rentner,

    vielen Dank!

    Noch eine letzte Frage. Wir diskutieren gerade die Konsistenz des Zements,
    d.h. wie flüssig dieser sein darf.

    Soll der Zement überall rein, d.h. dass er jeden Hohlraum und jede
    Verzweigung hinter dem Loch ganz ausfüllt?

    Oder muss man ihn fester anrühren, dass praktisch nur das Loch und ein
    bisschen dahinter gestopft wird, quasi so wie ein Korken in einer noch
    nicht geöffneten Weinflasche steckt?

    Viele Grüße
    Michael
     
  • Hallo Pit,

    habe letzte Woche die Schönwetterphase genutzt und das Loch mit Schnellzement verschlossen. Ich bin sehr gespannt wie es dem Baum bekommt.
    Dir nochmals herzlichen Dank.

    Viele Grüße
    Michael
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Michael,
    Danke für die Rückkopplung. So sieht übrigens die Stelle von dem oben gezeigten Ahorn heute aus.

    berwallungb3les.jpg
     
    Hallo Leute,

    habe diesen alten Thread gefunden und wollte euch was fragen.
    Ich musste heute leider bei meinem ca. 20Jahre alten Acer Palmatum ein Bohrloch feststellen. Ist neu, da unten Späne am Boden zu sehen sind und ich wegen der brauen Verfärbung, die aus dem Loch floss, erst das Loch gefunden habe.
    Kann mir jemand sagen, was das sein könnte? Ist ca. 2mm gross. Habe rel. viele Acer Palmatum, aber der ist mein Liebling und ich würde ihn ungern verlieren wollen. :(

    Vielen Dank für eure Hilfe. ;):o
     
    Das hört sich schwer nach einem Käfer an. Es gilt schnell herauszufinden, welcher es ist. Wenn es ein Borkenkäfer oder Citrusbockkäfer sein sollte, dann musst du den Baum schleunigst fällen, sonst sind auch alle anderen bald dran.
     
    Ne, so schnell gebe ich mich nicht geschlagen. Habe jetzt mal mit einer Nadel, Insektizid hineingespritzt.
     
    Ich praktiziere das übrigens selbst, wenn es erforderlich ist, mit sehr gutem Erfolg.

    Hier ein Bohrloch im Apfelbaum, mit der Injektionsspritze etwas Jin-Mittel (Kalk-Schwefel-Mischung) eingeträufelt, dann war der Spuk vorbei.

    apfel6qkxx.jpg


    Gruß,
    Pit
     
    Ich habe reines Insektizid hineingespritzt. Gestern Kendo, vorher Deril und morgen noch einmal was anderes. Dann hoffe ich mal auf Erfolg.
     
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