Jahrzehntealter Efeubewuchs bedroht Gebäude :-(

So. Termin mit dem Herrn Nachbar hat stattgefunden.

Ich dachte, mich trifft der Schlag.

Auf seinem Grundstück auf einer Länge von ca 10 Metern, die ganze Scheunenwand entlang, wachsen 7 oder 8 riesige dicke Efeu-Wurzelstöcke aus dem Boden, jeder von den Wurzelstöcken verzweigt sich in mehrere hammerwerferoberarmdicke Ausläufer, die sich 5 Meter an der Ziegelmauer hoch bis zur Traufe, in und über die Dachrinne und aufs Dach schlängeln. Dort bilden sie auf dem gesamten Dach einen mindestens halbmeterdicken grünen Efeuteppich.
Den einen oder anderen dieser Arme hat er vor Jahren mal gekappt, aber die meisten leben und wuchern...

Ich habe ihn nachdrücklichst gebeten, alle Ausläufer schnellstens zu kappen, damit das Monster wenigstens nicht weiter wuchert. Das wird er auch tun. Sagt er zumindest.

Aber: Was passiert mit all dem Efeu, das sich bereits an und auf der Scheune befindet? Das wiegt, bei der Dicke und Menge der Ausläufer und der riesigen Masse an Verästelungen und Blattwerk, Tonnen! Und das kann man auch keinesfalls einfach so in nachbarlicher Eintracht an einem oder zwei Wochenenden, mit oder ohne Grill und Bier, von Wand oder Dach ablösen, überhaupt keine Chance!

Ich befürchte, ich muss nochmal zum Rechtsanwalt!
 
  • Hi,
    erledigt, danke für den Tip!

    Tja, der nette Herr Nachbar wollte mich wohl abwimmeln. Ich vermute, er weiss sehr genau um sein Problem...

    Ganz großväterlich-gütig riet er mir heute übrigens, die Scheune doch besser recht bald ganz abreissen zu lassen...

    ...ach ja, dann legte er mir gleich noch eine Rechnung auf den Tisch für eine Elektroheizung für die gemeinsame Dachrinne. Ich (zu gut für diese Welt ;-) ) versprach ihm, die Hälfte zu übernehmen. Aber ich habe nicht gesagt, wann :cool:

    fast schon wieder amüsierte Grüße
    Christine
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Dieses Gebäude gehört mir seit 15 Jahren. Ich bin aber erst seit 4 Monaten selbst hier wohnhaft, davor habe ich 500 km entfernt gelebt. Bis vor 4 Monaten hatte ich einen Verwalter beschäftigt, der diese Sache wohl nicht ernst genommen oder einfach verpennt hat...
    Nicht nur aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass ich die Verwaltung des Objektes nun selbst übernehmen kann!
     
  • Äähm, ich habe da mal eine Frage, die nix mit dem Efeu-Problem zu tun hat: Wofür braucht man eine Elektroheizung in der Dachrinne???:confused:
    Hab ich noch nie gehört...

    Grübelnde Grüße
    Schoko
     
    Hallo Schoko,

    unsere Häuser haben eine gemeinsame Dachrinne.
    Wenn viel Schnee liegt und dieser taut, rutscht er in die Rinne und verhindert so den Abfluss des Tauwassers. Und es fällt sehr viel Tauwasser an, weil es große Dächer sind. Das Wasser staut sich dann im Zwischenraum und fließt durchs Dach in die Häuser, wenns dumm läuft.
    Dieses Problem haben viele Hausbesitzer hier in der Altstadt.
    Die Heizung sorgt nun wohl dafür, dass die Rinne frei bleibt und das Tauwasser abfließen kann.

    Auch hier bei mir in meinem Haus gabs schon Wasserschäden dadurch, allerdings auf der anderen Seite, wo kein Nachbar ist, der mir ne Heizung kauft ;)

    LG
    Christine
     
    Ja, das Spiel mit dem Efeu kenne ich auch genügend. Es ist eine unglaubliche Arbeit dieses Zeug wieder vom Haus los zu bekommen. Bei uns durften wir uns von vielen Dachziegeln verabschieden. :-(
     
    Hallo Freunde des "Grünzeugs":cool:
    Efeu kann auch sehr schön sein. Es kommt nur darau an wo es hinpasst.
    Ich habe, ebenso wie Christine, einen ehemaligen Viehstall damit begrünt. Im Herbst gehe ich rigoros mit der Heckenschere durch und im Frühjahr treibt er wieder schön aus.



    Rechts hat sich eine Wisteria (Blauregen) breitgemacht.



    Und die "Reihenhaussiedlung macht sich auch ganz gut.:o:o
     
  • Mensch, kaiserblick, hast Du einen Traum von einem Garten!

    Möchtest Du nicht mal Deinen Blauregen in Blüte zeigen? Wie wär's mit einem eigenen Garten-Thread? Tät sich lohnene, denke ich mal ... :) ... so schön verwunschen ... wie schön Efeu sein kann ... :) .. und die Reiehnhaussiedlung ist ja wohl die Krönung! Merk' ich mir, wenn meine Efeumauer mal etwas mehr bewuchert ist ... ;)

    Ach ja, Mutts,

    gerne, aber bei hunderten von Bildern, die Besucher angefertigt haben fällt mir die Auswahl schwer.
    Dieses Jahr findet bei uns im Mühlenkreis wieder das, alle zwei Jahre stattfindende, LandArt-Festival statt, an dem wir uns auch beteiligen. Mal sehen wie dann die Fotoausbeute ist, dann mach ich mich mal an die Arbeit. Aber das ist jetzt etwas OT.
    Hier nochmal ein "Efeubild" aus einer anderen Ecke. Es sieht so aus, als habe sich ein Simpson dahin verirrt.:-P:-P
     

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    Neee, De,
    ich mag auch Löwenzahn in meinem Rasen :)Da bleiben die Halswirbelsäulen der Nachbarn beweglich vor lauter Kopfschütteln.:-P:-P
    Ich bin so grün, da ist Renate Künast nur ein fahler Abglanz ;);)
    Ne aber mal im Ernst, alles zu seiner Zeit und an seinem Ort. Hier geht es um Nachbarrechtliche Sachen und da muss man immer sehen: Mein Recht hört da auf, wo das Recht des Nachbarn anfängt. Nur so ist eine gute Nachbarschaft möglich.:o:cool::?
     
    Um mal einen kurzen Überblick zur Lösung des Problems zu geben:
    Grundsätzlich ist jeder Grundstückseigentümer in NRW und nicht nur dort, verpflichtet Überwuchs (Rhizome, Ranken usw.) und Überhang (Äste, Zweige, usw.) zu verhindern bzw. zu beseitigen.:)
    Wie sich die Nachbarn nun in dieser Situation verständigen können, kommt auf den Einzelfall an. Da kann man keine allgemeingültige Aussage machen. Es kann einvernehmlich geschehen, oder unter Mitwirkung des Schiedsamtes resp. Schiedsstelle oder in Sachsen Friedensrichter.
    Der § 910 Abs. II BGB gesteht dem gestörten Nachbarn ein Selbsthilferecht zu, sofern er in der Nutzung des Grundstücks erheblich beeinträchtigt wird, oder eine Gefahr (hier Mauerschäden) ausgeht. Aber auch hier ist der Einzelfall genau zu berücksichtigen. Es stellen sich ja dann noch die Fragen nach der Kostenübernahme. Das ist wieder ein Fall für sich. Das müsste dann u.U. Zivilrechtlich (Vermögensrechtlich) geklärt werden.
    Der Königsweg ist immer eine einvernehmliche Lösung.:o:cool:


    PS für heute verabschiede ich mich hier. Ich muß nämlich leider :-P:-Pzu einer Geburtstagsfeier. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet:
    So. Termin mit dem Herrn Nachbar hat stattgefunden.

    Ich dachte, mich trifft der Schlag.

    Auf seinem Grundstück auf einer Länge von ca 10 Metern, die ganze Scheunenwand entlang, wachsen 7 oder 8 riesige dicke Efeu-Wurzelstöcke aus dem Boden, jeder von den Wurzelstöcken verzweigt sich in mehrere hammerwerferoberarmdicke Ausläufer, die sich 5 Meter an der Ziegelmauer hoch bis zur Traufe, in und über die Dachrinne und aufs Dach schlängeln. Dort bilden sie auf dem gesamten Dach einen mindestens halbmeterdicken grünen Efeuteppich.
    Den einen oder anderen dieser Arme hat er vor Jahren mal gekappt, aber die meisten leben und wuchern...

    Aber: Was passiert mit all dem Efeu, das sich bereits an und auf der Scheune befindet? Das wiegt, bei der Dicke und Menge der Ausläufer und der riesigen Masse an Verästelungen und Blattwerk, Tonnen!
    Vielleicht solltest Du den Schock mal zurückgeben an Deinen Nachbarn.
    Efeu hat ein Flächengewicht von bis zu 50kg/m2 (wenn er jung ist natürlich weniger). Das ist aber jetzt nur das Quadratmetergewicht. Dazu kommt noch die Vertikal -und Horizontallast, in die auch Winddrücke, oder auch überfrierende Nässe zusätzlich reingerechnet werden müssen. Da kommt was zusammen (das Zeug auf dem Dach ist noch nicht mitgerechnet).

    Literaturempfehlung : Fassadenbegrünung; Author: Rita Gunkel, Ulmer Verlag ISBN 3-8001-4237-6

    ade
    bolban:o
     
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