....Der grün markierte Ast, geht hintern dem Krebs entlang, könnte also stehen bleiben.
Ich bin durch und durch Optimist, aber selbst mir schwindet manchmal die Hoffnung. Ich brauch auch kein besseres Bild von der Seite, bin auch so der Meinung, dass nicht viel stehen bleiben wird. Baumkrebs ist eine Pilzerkrankung, die wie bei Dir an älteren Ästen teilweise recht tief ins Holz hineinreicht. Das was Du siehst und als Baumkrebs betrachtest ist die eigene Abwehrreaktion des Baumes. Er versucht durch Wundkallusbildung die Infektion zu überwallen und sich somit zu wehren. Zugegeben in diesem Falle ein Teufelskreis, weil eben diese Wundüberwallung ebenso schnell vom Pilz befallen wird.
Da eine Neuanpflanzung wohl bald sinnvoller wäre, spricht auch nix dagegen, es einfach mal zu versuchen. Wenn´s nix wird, tja, Versuch macht kluch.
Führe die Behandlung nur an einem trockene, windstillen, sonnigen Tag durch. Die Pilzsporen, die Du "bewegst" warten nur darauf und suchen neue Pforten.
Säge links vom grün markierten Ast den Rest ab. Da Du hierbei bereits durch die Krebswunde schneidest, solltest Du bereits mit diesem Schnitt beurteilen können, wie tief die Wunde vorgedrungen ist, wie weit Du die Wunde aussägen/ausstemmen musst und ob es sich wirklich lohnt. Keine Angst, Du wirst zweifelsfrei gesundes von befallenem Holz allein schon an der Verfärbung erkennen. Plane noch ein bissel mehr ein, was Du an gesundem Holz mit weg nimmst. Wenn Du unter 70 % des Stammdurchmessers kommst, sehe ich ehrlich gesagt keinen Sinn. Allein schon wegen eben der Statik.
....Brauch ich denn diese Aldi-Paste oder die Harz vom Baum(immerhin länger erprobt als die Aldi-Paste) besser?
Wer mich kennt, weiß, dass ich dieses Zeug´s nicht mag! Aber wer mich persönlich wirklich kennt, weiß auch, dass auch ich diese Art Wundverschluss im Schuppen hab.
Mit dem Harzen verwechselst Du jetzt was, vor allem auch die Baumart. Und solltest Du den Gummifluss (vor allem an Steinobst) meinen, so ist auch dies eine bösartige Krankheit: Valsa!
Ich setze i.d.R. auf sauber verputzte Wunden, Wundränder, keine ausgefranste Rinde und dann auf die baumeigene Wundverschlussreaktion, u.a. mittels Kallusbildung. Aber in diesem Fall würde ich das Zeug einsetzen. Trotz alle dem ist Sauberkeit oberstes Gebot, bevor Du mittels Paste die Wunde verschliesst. Für das letzte Verputzen der Wunde ruhig mal das Werkzeug mit Spiritus o.ä. säubern. Ansonsten kleisterst Du nur alles zu und schliesst Bakterien und Sporen nur ein.
Wenn das alles Dir nicht entspricht, dann Neupflanzung oder las Dir eine Unterlage mit Deiner Sorte veredeln (allerdings sollte dafür nächsten Winter noch was zum "ernten" von Edelreisern da sein).
Topaz ist ok., habe ich u.a. auch, aber warum man bei 1.500 Sorten unbedingt immer Sorten anpflanzen muss, welche ich um die Ecke beim Discounter bekommen, weiß ich nicht.
Es gibt so schöne, teils auch regionale Sorten mit weit mehr Geschmack. Aber das ist Ansichtssache.
So, nun geh ich erst mal "zwiegen" gockeln..................