[FONT="]Als Antwort auf die „Quizfrage“ wäre aus meiner Sicht richtig:[/FONT]
[FONT="]1. [/FONT][FONT="]BER nicht nur an länglichen Früchten und [/FONT]
[FONT="]2. [/FONT][FONT="]Bei vielen Früchten hängt noch der Griffel dran !!!![/FONT]
[FONT="]Wenn zwei verschiedene Tomatensorten unmittelbar nebeneinander gezogen werden, gehe ich davon aus, dass alle Standard-BEF-Ursachen abgehakt werden können: gleiche Erde, Bewässerung, Ca-Versorgung, Düngung, Lufttemperatur, - feuchte …. Jeder hat zwar seine Lieblingssorten, aber in der Pflege denke ich, werden alle gleich behandelt.[/FONT]
[FONT="]Und trotzdem - und da bin ich nicht der einzige, der das feststellen konnte (vergl. Lauren 2013 [/FONT]
[FONT="]AW: Tomaten + Zucchini Blütenendfäule, wie Kalk dosiere) [/FONT][FONT="]– ist eine Sorte befallen, während die andere daneben problemlos dahin wächst. (an tubirubi: das ist eine meiner Erfahrungen mit BEF) Was macht dann den Unterschied ? [/FONT]
[FONT="]Es liegt an der Sorte ![/FONT]
[FONT="]Insbesondere längliche oder pflaumenförmige Sorten sind stärker gefährdet.[/FONT]
[FONT="]Die Erklärung dazu hatte Michi, Ralph 1234 geliefert. Das Wachsen der Früchte erfolgt von der Spitze her. Das ist der Hot Spot. Dort macht sich der Calcium-Mangel als erstes bemerkbar, dort tritt also die Schädigung, Platzen der Zellen als erstes auf..[/FONT]
[FONT="]Determinierte Sorten sind stärker befallen.[/FONT]
[FONT="]Lt. z.B. South Dakota State University: [/FONT][FONT="]http://pubstorage.sdstate.edu/AgBio_Publications/articles/FS909.pdf[/FONT]
[FONT="]…weil die Entwicklung der Früchte sich auf einen kürzeren Zeitraum zusammendrängt und die Ca-Versorgung nicht schnell genug nachkommt. Bei indeterminierten Sorten verteilt sich die Entwicklung der Früchte über einen [/FONT][FONT="]längeren[/FONT][FONT="] Zeitraum.[/FONT]
[FONT="]Mehr-kammrige Tomaten sind anfälliger.[/FONT]
[FONT="]Wie die Abbildungen in den Links zeigen, sind nicht nur längliche Sorten befallen ! Zimtstange bestätigte dies aktuell. Es sind auch
runde, meist mehrkämmrige Sorten (Fleischtomaten) kritisch.[/FONT][FONT="]Das ist der Ausgangspunkt meiner eigentlichen Problemstellung ganz zu anfangs meiner Beiträge. Das ist der Grund, warum ich mich hier eingeklingt hatte.[/FONT]
[FONT="] Es geht um zusätzliche, sortenabhängige Effekte.[/FONT]
[FONT="]Mir ist aufgefallen, dass bei den meisten Sorten der vertrocknete Blütenrest von alleine bzw. durch einen leichten Stups abfällt. Bei solchen Sorten gibt es kaum Probleme mit BEF (Kirschtomaten, Cocktailtomaten).[/FONT]
[FONT="]Bei anderen hingegen hängt der Griffel mit Blütenrest hartnäckig fest und gerade diese Sorten sind gefährdet - und wie die Abbildungen (s.o. und auch von TTR) zeigen, erhalten sich die Blütenreste sogar bis zum allerletzten Dahinscheiden der Früchte.[/FONT]
[FONT="]Liegt es da nicht auf der Hand einen Zusammenhang zu sehen? Kann es da nicht sein, dass wie bei einem immungeschwächten Menschen sich eine Grippe fatal auswirkt ? – dass, wenn einige Zellen am Ende der Tomatenfrucht wegen Wasser- und Calcium-Mangels platzen (Wassermangel logischerweise immer zuerst, weil ohne Wasser sich keine Ca-Ionen bewegen können) die Frucht BEF-geschädigt ist (primär = innerer Effekt) und dadurch anfällig ist für
sekundären Befall von außen. Vergl. Hodges-Link s.o. etc..[/FONT]
[FONT="]Ich hatte die Hypothese aufgestellt, dass die langanheftenden Blütenreste in Zusammenhang mit Feuchtigkeit ein idealer Nährboden für Pilzsporen sein können, die dann von außen
sekundär der durch BEF gesundheitlich angeschlagenen Frucht den letzten Rest geben.[/FONT]
[FONT="]Ich entferne daher die Blütenreste bei meinen BEF-anfälligen Tomaten
frühzeitig und komme damit gut über die Runden (tubirubi: das ist eine meiner neuen Erfahrungen mit BEF). Über die Runden heißt: die Früchte sind auf jeden Fall noch genießbar ohne den im fortgeschrittenen Stadium typischen unappetitlichen schwarzen Fäulnisbefall. BEF befallene Früchte reifen sowieso schneller (Notreife). BEF-Befall ist nicht reversibel.[/FONT]
[FONT="]Das Ganze ist vor allem mit minimalem Aufwand verbunden, weil man die Pflanzen sowieso zum Ausgeizen etc. kontrollieren muss.[/FONT]
[FONT="]Ich habe in diesem Jahr bewusst wieder einmal die Sorte „BEF“ angebaut (hausinterne Bezeichnung) – eine von mir mehrfach weiter vermehrte, süßliche kommerzielle Fleischtomate. Da ich mir eine „Persönliche Datenbank auf VBA-Excel-Basis“ erst seit zwei Jahren erstellt habe und vorher meine Aufzeichnungen eher sporadisch, chaotisch waren, kenne ich die genaue Generation nicht, gefühlt meine ich: Generation F5. Die heißt bei mir BEF, weil sie diesbezüglich heikel ist. Die habe ich bisher immer über die Runden gebracht. In diesem Jahr sind die ersten 3 Etagen BEF-frei.[/FONT]
[FONT="]Um es klar herauszustellen:[/FONT]
[FONT="]Damit bekämpft man nicht die bekannten primären Ursachen der BEF !!!.[/FONT]
[FONT="]Mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise könnte man bestenfalls Früchte noch im essbaren Zustand retten. Aber das wäre ja auch schon einiges wert![/FONT]
[FONT="](Hypothese = eine
unbewiesene Behauptung, aber die zitierten Texte bestätigen zu mindest die Richtung meines Denkansatzes.)[/FONT]
[FONT="]Ich möchte keinen neuen unsinnigen Mythos in ein Forum setzen. Ich hoffe aber, dass einige User meinen Ansatz gedanklich nachvollziehen, in der
Praxis testen, Blütenreste an kritischen Sorten
rechtzeitig entfernen und über die Ergebnisse berichten.[/FONT]
[FONT="]Wenn ich aber an die Nullresonanz auf die bereits im letzten Jahr geschilderte Problemstellung blicke, habe ich wenig Hoffnung.[/FONT]
[FONT="]Ich habe mir die Mühe gemacht eine
Liste zu starten
mit gefährdeten Sorten, auf die ich in Foren oder sonst wo gestoßen bin. Mein Vorschlag diese Liste als
Grundstock zu benutzen. Jeder User, der mit einer Sorte BEF-Erfahrungen hatte, sollte diese Liste
erweitern. Die Schadensberichte von Zimtstange und TTR sind bereits integriert. Ich sehe das nicht als eine schwarze Liste von Sorten, die man vermeiden soll. Sie soll nur als Signal dienen: Achtung bei dieser Sorte auf besondere Sorgfalt achten ! Es wäre schade, wenn dadurch einige hervorragend schmeckende Sorten stigmatisiert würden.[/FONT]
[FONT="]Liste:[/FONT]
[FONT="]GEFÄHRDETE SORTEN:[/FONT]
[FONT="]Längliche Sorten (flaschen-, walzen-, pflaumenförmig …)[/FONT]
[FONT="]Andenhorn [/FONT]
[FONT="]Black plum[/FONT]
[FONT="]Carnica[/FONT]
[FONT="]Green Sausage[/FONT]
[FONT="]Hungarian Italian Paste [/FONT]
[FONT="]Opalka[/FONT]
[FONT="]Orange Banana[/FONT]
[FONT="]Rio Grande[/FONT]
[FONT="]Roma[/FONT]
[FONT="]Rozovaya Stella[/FONT]
[FONT="]Russische Flasche[/FONT]
[FONT="]San Marzano [/FONT]
[FONT="]Rundliche Sorten (platt, gerippt …)[/FONT]
[FONT="]Azoychka[/FONT]
[FONT="]Berner Rose [/FONT]
[FONT="]Costoluto Fiorentino[/FONT]
[FONT="]Eva purple Ball[/FONT]
[FONT="]Evergreen[/FONT]
[FONT="]Giant Green Zebra[/FONT]
[FONT="]Goldene Königin [/FONT]
[FONT="]Green Zebra[/FONT]
[FONT="]Harzfeuer F1[/FONT]
[FONT="]Isis Brandy [/FONT]
[FONT="]Kaukasische Liane[/FONT]
[FONT="]Montserrat[/FONT]
[FONT="]Pera d'Abruzzo[/FONT]
[FONT="]Ponderosa Red[/FONT]
[FONT="]Red Boar[/FONT]
[FONT="]Rentita[/FONT]
[FONT="]Roter Kürbis [/FONT]
[FONT="]Schwarze Russische[/FONT]
[FONT="]Schwarze Krim[/FONT]
[FONT="]Stupice [/FONT]
[FONT="]Valencia[/FONT]
[FONT="]Spezielle Formen[/FONT][FONT="](sack-,herz, birnenförmig …) [/FONT]
[FONT="]Beutel aus San Salvador[/FONT]
[FONT="]Canestrino di Lucca[/FONT]
[FONT="]Ochsenherz-Varianten[/FONT]
[FONT="]Paprikove [/FONT]
[FONT="]Red Pear, groß[/FONT]
[FONT="]Zahnrad[/FONT]
[FONT="]Zu Blattdüngung, tubirubi:[/FONT]
[FONT="]Ich habe, wie betont, keine Erfahrungen dazu. In älterer Literatur empfehlen einige Autoren auch die Ca-
Blattdüngung, bevorzugen aber Calcium-Nitrat gegenüber Ca-Chlorid, weil es die Blatt-schonendere Variante ist. Ca-chloridhaltige Blattdünger werden hauptsächlich im Obstbau (Apfelstippen) eingesetzt.[/FONT]
[FONT="]Gabis Calcium-Dünger ist
chloridhaltig: (
https://www.baumschule-horstmann.de/bilder/pdf1/Detia-Gabi-Obstbaumduenger-0.pdf).[/FONT]
[FONT="]5-6 mal Spritzen ab Blühbeginn (welcher zeitliche Abstand ?? ) wird empfohlen. Ich denke, dass sich über einen so langen Zeitraum das BEF-Problem von selbst erledigt, weil der Stress inzwischen vorbei ist. Das erklärt dann auch die Erfolge dieser Blattdüngung.[/FONT]
[FONT="]Was soll der Vorteil gegenüber einer Ca-
Bodendüngung sein, die man am besten auch bei Blühbeginn startet ? Wegen der Nährstoff-Aufnahme funktioniert Blattdüngung auch nur über die Blattunterseite - der Arbeitsaufwand ist insgesamt eher größer,[/FONT]
[FONT="]Für eine
Bodendüngung würde ich Ca-chlorid auf jeden Fall
nicht verwenden – kommerzielle Tomatendünger sind, wie erwähnt sowieso chloridftrei ![/FONT]
[FONT="]Zu TTR:[/FONT]
[FONT="]Zuerst vorweg: Schwarze Krim hatte ich auch schon einmal angebaut. Nach meiner Erinnerung sind die Früchte nicht so länglich wie auf deinen Fotos, eher plattrund. ??[/FONT]
[FONT="]Aus meiner Sicht ist die optimalste Tomaten-Anbauweise in
freier Erde in einem Unterstand. Am besten südlich ausgerichtet, geschützt gegen Braunfäule, frei zugänglich für die Bestäubung durch Wind und Hummeln, ohne Gieß- und Lüftungsprobleme etc.. [/FONT]
[FONT="]Tomaten sind Tiefwurzler. Seine „kaiserliche Majestät“ Stekovic berichtet sogar bis 2 Meter. Kübel sind da schon ein extremer Eingriff gegen die Natur. Was aber noch schlimmer ist: Viele gehen in einen Baumarkt, kaufen preiswerte „Erde“ – und das war’s. Ich vermute bei dir zuallererst eine mangelnde Ca-Grundversorgung.[/FONT]
[FONT="]Ich versuche gerade mich in die Thematik der Pflanzerden einzuarbeiten, bin aber noch nicht recht weitergekommen. Torf ist sauer. Je nach Torfanteil in der Pflanzerde wird aufgekalkt. Angabe in der Deklaration auf der Rückseite nur z. B. auf pH 6 (CaCl2). Genaue Calcium-Angabe ? Reicht diese Calcium-Grundversorgung für eine ganze Saison? [/FONT]
[FONT="]Ich jedenfalls mische immer eine handvoll Urgesteinsmehl pro Pflanze unter die Pflanzerde plus groben Quarzsand aus dem Baugeschäft wegen der Durchlässigkeit und Kompost und Gartenerde (Maulwurfserde).[/FONT]
[FONT="]Bakterien in der
freien Gartenerde bewirken ein leichteres Aufnehmen der Nährstoffe. Wie sieht eigentlich der bakterielle Zustand in der
käuflichen Pflanzerde aus? Dazu fehlen mir die Informationen. Was zumindest Unkräuter betrifft ist alles steril, abgetötet. [/FONT]
[FONT="]Gerade bei Kübelanbau und dazu noch in zu kleinen Gefäßen werden bereits im Anfangsstadium grundlegende Fehler gemacht, z.B. Erdmischung.[/FONT]
[FONT="]Eine stetige Calcium-Düngung des Bodens mit Kalksalpeter ab Mitte Juni wie beschrieben sichert auf jeden Fall die Ca-Versorgung. Übrigens habe ich eine preisgünstige Quelle für eine 1kg-Kleinmenge für Kalksalpeter gefunden:[/FONT]
[FONT="]
http://www.duengershop24.com/Kalksalpeter/[/FONT]
[FONT="]Calcium-Acetat kann man sich wie beschrieben, leicht selbst herstellen aus Rasenkalk etc., notfalls auch aus angerösteten, zerriebenen Eierschalen (Zerstören organischer Anteile). Man sollte dabei aber seine Augen gegen Spritzer der Essigessenz schützen.[/FONT]
[FONT="]Als weiteren Punkt TTR deiner massiven Probleme vermute ich Überdüngung. Da hast du aus meiner Sicht richtig reagiert und sofort die Bremse gezogen.[/FONT]
[FONT="]Aus dem Datenblatt für Hakaphos Soft Spezial kann man einiges entnehmen.[/FONT]
[FONT="]
http://www.compo-expert.com/fileadm...n_2015_Einzelseiten/Hakaphos_soft_Spezial.pdf[/FONT]
[FONT="]NPK 16/8/22 das sind für alle 3 Hauptbestandteile hohe Werte! Der Dünger ist insgesamt ein Booster, Pusher auf Neugermanisch. Der hohe Stickstoffanteil fördert enorm die Grünentwicklung zu einer Zeit, in der eigentlich die Fruchtentwicklung im Vordergrund stehen sollte. Calcium wird auch für die Grünmasse benötigt, das wird dadurch den Früchten vorenthalten. Chlorid-Gehalt unter 1% heißt: Kalium z.B. liegt als Sulfat vor. Phosphat und Sulfat flocken Calcium aus (Wölfe). Der hohe Ammonium-Stickstoff- und hohe Kaliumgehalt wirken (weil sie positiv einwertig) sind als Bremser (Antagonisten) gegenüber dem trägeren zweiwertigen Calcium. Wie und wann sollen unter diesen Umständen die Früchte zu ihrem Ca kommen? Und das alles 2-3x pro Woche Düngung ! (selbst, wenn die Dosierung korrekt ist, was bei Feststoffen im unteren Gramm-Bereich nicht immer korrekt durchführbar ist).
http://chiliforum.hot-pain.de/threads/hakaphos-soft-spezial-dosierung-menge.16187/[/FONT]
[FONT="]Ich zitiere die expliciten Aussagen im Compo-Datenblatt: [/FONT]
[FONT="]Ergänzende Düngungen mit z.B. Calciumnitrat können die Calciumversorgung dann sichern. [/FONT]
[FONT="]Nicht mit kalkhaltigen Düngemitteln gleichzeitig lösen [/FONT][FONT="](und mein Text: natürlich auch nicht gleichzeitig düngen).[/FONT]
[FONT="]Besser geht es nicht. Hier trifft all das zu, was ich mühsam zu erklären versucht hatte.
Danke Compo.!![/FONT]