Historische Tomaten ausgeizen?

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Moin Moin :)

Ich hab heute tolle historische Tomaten erstanden (Schwarze Pflaume, Green Zebra, Weiße Mirabelle). Nun habe ich bei einer Sorte (die ich aber nicht mitgenommen habe) gesehen, dass man sie NICHT ausgeizen soll.

Wie sieht das nun aus, ist das bei den andren historischen Tomaten ähnlich, dass man die also auch eher so wachsen lassen soll wie sie wollen oder soll ich die doch eher ausgeizen?
 
  • :eek::eek:Hallo eyeCandy,:eek::eek:

    die Green Zebra baue ich schon einige Jahre an und geize sie auch regelmäßig aus. Sie bildet einen schönen Stamm und der Wuchs ist so wie bei den "modernen" Tomaten.

    Ich würde alle Sorten ausgeizen. Da die Seitentriebe ebenso wie der Haupttrieb eine Stütze bräuchten, würde man sonst einen Irrgarten produzieren und die Pflanze müsste die ganze Kraft aufteilen, ob es für alle Triebe reichen würde?

    Gutes Gelingen


    Glashausfee

    :o:o:o
     
  • Ob ausgeizen oder nicht ist sortenabhängig. Nicht vom alter der Sorte selbst abhängig. So gibt es auch moderne Hybriden, welche nicht ausgegeizt werden (wie Buschtomaten).

    Die Green Zebra und die Schwarze Pflaume (übrigens schöne Sorten!) wachsen ganz normal - so wie man es gewohnt ist. Sie geizt man aus!

    Bei der weißen Mirabell bin ich mir nicht ganz sicher. Glaube ist eine Kulturform der Wildtomate. Deine Jungpflanze müsste jetzt schon einen stark verzweigenden Eindruck machen. Man könnte diese sicherlich gut mehrtriebig ziehen. Sprich 2-3 Geiztriebe wachsen lassen.

    Grüßle, Michi
     
  • da häng ich mich gleich mal an, denn ich habe auch alte Sorten, z.B. die Matina, die hab ich bisher immer ausgegeizt, hab im Netz nichts gefunden...

    Liebe Grüße
    Petra, die immer unsicher ist, ob weg oder wachsen lassen
     
  • Hi,

    wie Michi schon sagte, ist es nicht eine Frage des Alters einer Sorte, sondern der Wuchsform.
    Du kannst in diesen Breiten alle Tomaten ausgeizen, nur erhältst Du dann bei den Kleinfrüchtigen und/oder Wilden eine geringere Ernte.
    Ab einem gewissen Punkt kippt es dann wieder ins Gegenteil, weil die Tomate an 10 Trieben nicht mehr alle Früchte reifen lassen kann.
    Ich belasse den kleinfrüchtigen 2 - 4 Haupttriebe, je nach dem, wie sie sich entwickeln, wieviel Platz mir zur Verfügung steht und welche Erfahrungen ich gemacht habe.
    In diesen Breiten ist Ausgeizen die gängige Kulturmethode für fast alle Sorten.

    Und andersherum, Du kannst in südlicheren Breiten auch gar keine Tomate ausgeizen, weil der Sommer länger ist. Die Tomaten, die Du auf diese Art gezogen erhältst, sind kleiner, aber zahlreicher.

    Im Grunde hat es nur mit der Länge unseres Sommers zu tun. Deshalb gibt es nur einen wirklich gravierenden Unterschied zwischen uns mittel- bis nordeuropäischen Tomatengärtnern: Im Gewächshaus (geschützt und gewärmt) oder mehr oder minder offen im Freiland?
    Das ist grundlegend und fängt schon beim Aussaattermin an.
    Wir versuchen hier, von wärmeliebenden Pflanzen während einer kurzen Kulturperiode eine möglichst erfreuliche Ernte zu erzielen - nur darum geht's. Und dazu benutzen wir ein paar gärtnerische Kultur-Tricks, wie ausgeizen oder mehrtriebig ziehen, kappen, Wasser in Blumentöpfchen im Boden neben den Pflanzen gießen, Häuschen drum bauen, Erde aus den Gewächshäusern austauschen u.s.w.

    Und nächstes Jahr bist Du schlauer - und alles beginnt von vorne.

    LG
    Vita
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Vita

    super guter Beitrag von dir, besser hätte man es nicht formulieren können!
     
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