Himbeermosaik

[Erdmännchen01]

Hallo!

Habe vor ein paar Tagen an meinen geliebten Himbeersträuchern gelbe, fleckige Blattverfärbungen festgestellt. Eine erste Diagnose scheint auf das virale Himbeermosaik hinzuweisen. Habe gegoogelt und als einzige Gegenmaßnahme nur "Entfernen der Pflanze" finden können. Ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss?! Die Pflanzen haben mir in den letzten beiden Jahren so viel Freude gemacht, waren unheimlich ertragreich und hatten großartig schmeckende Früchte - und jetzt soll ich sie einfach auf den Mist werfen? Noch dazu haben sie ganz toll ausgetrieben und haben sooo viele Blütenansätze...
Gibt's da nicht vielleicht doch noch ein (natürliches) Mittelchen mit dem ich der Krankheitsausbreitung Einhalten gebieten kann??

Freue mich über jeden Tipp!

LG
Nicole

 

[Rhoener55]

Hallo Nicole,

Leider kenne ich keine erfolgversprechende Behandlungsmaßnahme mit natürlichen Mittel. Befallene Pflanzen entsorgen (nicht einfach auf'm Kompost).

Vorsorge ist allein Hilfreich. Viren werden bei der Gartenarbeit übertragen, hier hilft nur auf Gartenhygiene zu achten (z.B. Gartenschere/Arbeithandschuhe nach Entfernung erkrankte Pflanzenteile desinfizieren). Auch der Himbeerblattlaus als vermutete Überträger soll rechtzeitig bekämpft werden.

Ansonsten nur die bekannten Regeln achten. Lichte Bestand, keine Staunässe usw. fördert gesunde Wuchs und wenig Anfälligkeit.

LG,
Mark

 

[Erdmännchen01]

Hallo nochmal!

Danke Mark für deine Antwort.

Hm, aber ich geb die Hoffnung noch nicht auf. Hab soeben die verfärbten Blätter fotografiert. Vielleicht hab ich ja auch eine Fehldiagnose gestellt und es ist gar nicht die Himbeermosaik-Krankheit (bitte, bitte!). Hab nämlich grad was von "Chlorose" gelesen. Da verfärben sich die Blätter von den Rändern her gelb und die Blattadern bleiben grün. Passt doch irgendwie zu meinen Bildern, oder.

Was meint ihr? Hat von euch sowas schon mal gehabt? Bei allen meinen Nachbarn lassen sich diese Verfärbungen an den Himbeeren finden. Möglicherweise hängt es mit der extremen Trockenheit der letzten Wochen zusammen...

LG
Nicole

 

[Rhoener55]

Hallo Nicole,

Du wohnst bei Wien? Wie war das Wetter die letzten 2 Wochen (naßkalt)?

Die vergilbte Blätter mit grüne Adern sieht für mich eher aus wie Eisenmangel als Mosaikvirus (aber Schadbild/Krankheitsverlauf kann unterschiedlich sein).
Eisenmangelerscheinungen wird durch naßkalte Witterung im Frühjahr verstärkt.

Sofortmaßnahme bei Eisenmangelerscheinungen: Eisenhaltige Dünger ausbringen (Verwendungsshinweise genau befolgen), evtl kombiniert mit Blattspritzung mit eisenhaltige Mittel. Langfristige Maßnahme: Lichte Bestand und Mulchen, falls stauende Nässe dann bedenverbessernde Maßnahmen ergreifen.

LG,
Mark

 

[Erdmännchen01]

Hallo!

Das Wetter der letzten Wochen war extrem trocken, sonnig und tlw. auch sehr windig. Dafür gab's im Februar und März fast nur Regen...

Wegen möglichem Eisenmangel: Kann ich da einen Brennnesselkaltwasserauszug zum Düngen verwenden? Oder Steinmehl? Hab meine Beerensträucher auf einem Bio-Acker und will bzw. darf da keine chemischen Sachen anwenden.

Gemulcht wird der Beerenbereich von mir seit 2 Jahren mit Weizenstroh. Allerdings hab ich dieses Jahr keinen Dünger aufgetragen. Kann also gut sein, dass es ein Nährstoffmangel ist. Bin jetzt schon wieder viel besser gelaunt, denn da erst einige wenige Blätter dieses Symptom aufweisen, ist die Sache ja hoffentlich in den Griff zu bekommen

LG
Nicole

 

[Rhoener55]

Hallo Nicole,

Brennnesseljauche ist gute N Lieferant, aber weniger für die Pflanzen nutzbar eisenhaltig. Steinmehl mit hohere Eisenoxydanteil kann nicht schaden. Ich mulche mit Hackschnitzel (aus d. Heckenpflege) im ganze Beerengarten (und verwende keinerlei Düngemittel), das Mulchschicht muß lediglich alle 2 Jahre "aufgefüllt" werden. Hackschnizel enthält eigentlich genug Spurenelemente für alle Beerenarten. Chemie verwende ich grundsätzlich nicht (muß auch nicht sein), weder im Nutzgarten noch in Obstweise.

Ob Strohmulch evtl. Spurenmineralstoffe bindet/auswäschen lässt?? Ich glaube noch vage daran zu errinnern daß Strohmulch Nahrstoffe entzieht (ähnlich Rindenmulch). Ich wurde die Sache erstmal beobachten und Mulchmethode umstellen (Stroh kann liegenbleiben).

LG,
Mark

 

[Erdmännchen01]

Na, dann werd ich's mal mit Steinmehl probieren.
Stroh entzieht dem Boden Stickstoff, daher werde ich in einiger Zeit auf jeden Fall einen Brennnesselauszug machen. Darf halt nicht alles auf einmal düngen, sonst bekommen meine Himbeeren noch eine Überdosis...

Danke Mark für deine Hilfe!

LG
Nicole

 

[Rhoener55]

Man hilft gerne

Viel Erfolg und eine reiche Ernte wünscht,
Mark