Hilfe! Rettung von großem Apfelbaum

Atharon

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Hallo. Ich muss meinen Apfelbaum retten. Bitte helft mir.

Situation gestern:
Apfelbaum, kerngesund, Stammdurchmesser 20cm (ca.) Alter ca. 15 Jahre: Lediglich Äpfel und Blätter aufgrund niedergang von Hagel im Juli nich mehr so schön.

Situation heute:
Gartenarbeit, Bekannter kam auf die glorreiche Idee beim Augraben eines Busches (Großer Busch) diesen mit Hilfe eines Seilzuges um den Apfelbaum rauszureißen.

Ergebiss: Rinde "abgeschert" Also nicht weg / abgerissen, sondern sie hat sich großflächig von dem Stamm /Holz "abgelößt". Im Umfang minderstens 1/3 des Stammes, auf einer Höhe von ca. 20cm.

Wie leicht lose hängender /welliger Stoff, oben und unten noch fest am Stamm in der Mitte der "Wunde" weg vom Holz, eingerissen senkrecht (mehrfach).

Sofortmaßnahmen (bereits erledigt)

1.) nach 5 Minuten abgelößte Rinde soweit möglich wieder an den Baum "gebunden" (gedrückt) ,mit luftduchlässigem Jute-Netz, Stamm im verwundeten Bodenbereich mehrfach umwickelt.

2.) nach 1,5 Stunden ca. die Hälfte aller sich am Baum befindenden Äpfel abgeschüttelt (ca. 2 große Körbe voll) und weggeschmissen /weggegeben damit er weniger Energie verbraucht.

3.) nach ca. 3 Stunden Gewitterregen der Stamm und Blätter befeuchtet.

4.) Recherche und Anmeldung hier im Forum, mit der Bitte um weitere Hilfe.

Fragen:
Was kann ich noch alles tun?
-Fungizid auf die Jute sprizen um Pilzbefall zu unterbinden (wenn wo bekommt ma sowas)? Oder reicht de luftduchlässiger "verband" um Pilzbildung zu minimieren?
-Restliche Äpfel auch runter?
-Wässern regelmäßig / Jeden Tag wo es nicht regnet?
-sonstiges?
-Fehler? (wie korrigieren)

Danke schonmal für eure Hife, ich hoffe das ist das richtige Unterforum.

Grüße,
Atharon
 
  • Moorschnucke

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    Hallo Atharon,
    herzlich willkommen im Forum.:):eek:

    Leider schläft unser Baumspezialist Mark garantiert schon, aber dein Baum ist ziemlich sicher zu retten, da die Verletzung nicht rundherum, sondern nur in Teilen besteht.

    Auf jeden Fall gibt es sog. Baumwachs zum Verschließen von Wunden an Bäumen.

    Es grüßt dich
    Moorschnucke:eek:
     

    Rhoener55

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    Hallo Atharon,

    der Baum ist rettbar.... mach Dir keine Sorgen. Von mir aus kannst Du den Verband erstmal dranlassen. Wunden sollen generell die Ränder sauber geschnitten werden und trocknenlassen. Ich verwende nie irgendwelche Wundversiegelung (egal ob es künstliche Rinde" oder sonstwas heisst). Wunde trocken lassen, Steinzellenbildung und Überwallung macht der Baum selber. Darauf achten daß die Wunde nach Regen schnell abtrocknet (sprich keine hohe Bewuchs oder so).

    Die nächsten Tagen sind optimal für den Baum, Das Restobst normal ernten und in die kommenden Jahren die Wunde öfters kontrollieren (und wenn Du dich traust die Wunde kann die Wunde angefrischst werden).

    LG,
    Mark
     
  • franz01

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    Hallo,da giebt es noch ein altes Hausmittel bei großflächigen Verletzungen.Ist aber heutzutage nur noch in ländlichen Gebieten machbar.Mann rührt aus Wasser ,Lehm und Kuhdung einen sämigen Brei ,bestreicht die Wunde damit und sichert das Ganze mit straffgewickelten Jutestreifen.Hab damit selber schon ein paar Bäume retten können an denen die Hasen fast die ganze Rinde abgefressen hatten.
    Ich pflege aber meine Obstbäume aber sonst auch ganz konservativ.Bei mir werden alle größeren ( ab ca 1 cm ) Wunden mit Baumwachs verstrichen.Benutze auch die Schere nur noch selten zum Schnitt.Bei fast allen kleinen Schnittarbeiten nehme ich das Messer,mann muß da schon ein bissel üben,aber es giebt halt keine Quetschungen wie bei der Schere mehr.Da hab ich bis heute keine finden können die mich wirklich überzeugt hätte.
    Viele Grüße noe59
     
  • Atharon

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    Ja aber:

    Mein Problem ist leider dass ich nicht weiß was genau nun noch brauchbar ist oder ich vergessen kann!

    Bei einer "normalen" Wunde würde ich die Rände einfach sauberschneiden, Baumwachs drauf und gut.

    Allerdings ist das Problem dass ich nicht weiß was genau noch brauchbar ist von der überall noch bestehenden Rinde.

    Ist alles das erledigt was sich gelöst hat? und muss ich das wegschneiden um Ungeziefer / Pilzbefall zu vermeiden?

    Und wie kann ich diese Bereiche so genau trennen da die Rinde ja "fast" noch anliegt?

    Und wie kann ich vermeiden dass sich hinter der Rinde (lose) Ungeziefer und Pilze einnisten?

    Oder soll ich alles wegschneiden um ein derartiges Problem zu vermeiden?

    Was ist "alles"?
    (Rinde ist auch an anderer Stelle am Stamm eingerissen / das Problem ist nicht lokal)

    Also wie vorgehen? Bei dem Jutestrick ist das Problem das es drunter Feucht belibt, was Ungeziefer gern hat! (und auch Pilze)

    Bildet sich Rinde unter der abgescherten nach oder ist das unrealistisch? ( nur von den Rändern also)

    Welche Rindenschichten lösen sich normalerweise wenn sowas passiert? Alle? oder bleibt da was Lebendes am Stamm (ich hab ja jetzt nicht einfach nen Ast abgesägt!)

    Kann der Baum durch abgelößte Rinde (durchgängig aber nicht mehr am Stamm fest überhaupt noch Wasser transportieren?

    Grüße, Atharon
     
  • Atharon

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    So hier mal ein Bild.
    Was als Riss zu sehen ist is lediglich das kleinste Problem. Die Rinde ist einfach weg vom Holz (nach links und rechts von diesem und weiteren Rissen ausgehend) Beim Klopfen hört sich ca. der halbe Stammumfang hohl an.

    Traurig...

    Gruß,
    Stefan
     

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    Rhoener55

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    das sieht schlimmer aus als ich mir im ersten Post herausgelesen habe.... ich weiß welchen Schaden ein Stahlseil ausrichten kann (daswegen gibt es Gurte und andere Schutzeinrichtungen.

    Zu ändern ist nichts, lösgelöste Rinde wächst nicht wieder an (Rinde ist eh "tot" - spricht Wachstum kommt vom Kambiumschicht). Wie groß der Schaden tatsächlich ist....... schwer zu sagen auch mit den Bild (und ein Knick im Hals bekommen durch längere Betrachtung will ich nicht - nächstes Mal richtig drehen!). Besonders problematisch ist (wenn man das am Bild richtig interpretieren kann) daß die Beschädigungen reichen bis unter die Erdoberfläche

    Entweder:
    1. Baumchirug kommenlassen und die Empfehlung annehmen (kostet was)
    2. Nichts machen und auf's beste hoffen
    3. Alle Risse mit Lehm dicht (darin liegt die Schwierigkeit) zuschmieren
    4. abgelöste Rinde sauber entfernen und glatte Wundränder schneiden
    (und meinetwegen die Wunde verschließen)

    Gruß,
    Mark
     

    Atharon

    Neuling
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    Hallo Mark, erstmal danke für die Antwort und Empfehlungen.

    Das Problem war dass durchaus ein Passender "Gurt" verwendet wurde, aber leider hat die betreffende Person ihn falsch verwendet. Egal, is schon wies is.

    Zu deinen Optionen die du aufgezählt hast:

    1.) Einen Baumchirurg kenne ich nicht / kenne erst recht keinen guten / wusste nicht mal das es den Beruf gibt. / Was würde es kosten sojemanden der wirklich Ahnung hat kommen lassen? Kennt jemand einen der Wunder vollbringen kann?

    2. Ich würde halt gerne alles tun damits dem guten Baum wieder besser geht... also das is die letzte Option a la ich kann eh nix machen /das beste ist nix zu machen

    3. Wie du bereits erkannt hast ist es nicht einfach alle Risse mit Lehm zuzuschmieren (ich müsste ja auch unter die tote Rinde kommen damit alles voll ist / sich da keine FViecher einnisten (ich glaube das klappt net / ist vl. die richtige oder falsche Variante : Ich weis es nicht... und bin hilflos. Außerdem kannn ich nicht unter der Erde Abdichten....

    4.) Rinde sauber entfernen: Ich weis leider nicht welcher Teil der Rinde nur leicht angelößt (sprich noch zu Wassertransport fähig ist) und welcher nicht... Ist auf dem Bild erkennbar ob isch die sog. Kamiumschicht mit abgelößt hat oder kann die das garnicht? (Da is nicht nur totes Holz weg sondern auch gelbe / rötliche Schichten) Sprich wenn teile keine Aufgabe mehr erfüllen und nur schädlingen Versteck bieten würde ich sie abmachen, aber ich weiß nicht welche.

    5.) Hatte mir noch überlegt den unteren Teil des Baumes mit Fungizid / Pestizid einzusprühen... geht zwar gegen meine überzeugungen aber dachte dass dadurch ähnlich einer Desinfektion Pilzbefall od. Ungezieferbefall unwahrscheinlicher werden würde?

    Mit der Bitte um schnelle Empfehlungen und Hilfe

    Danke schonmal an alle, speziell an Mark
    Gruß
    Atharon

    PS: Würden weitere Bilder helfen?
     

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    Rhoener55

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    Hallo,

    nene, mehr Bilder braucht man nicht. Ich kann mir den Schaden sehr gut vorstellen. Behandlung mit irgendwelche Pestiziden oder Fungiziden kann man sparen. Gewässert muß nicht werden, es ist genug wasser im Stamm eingelagert - reicht bis zum Laubfall.

    Konkrete Vorschläge meinerseits:

    1. Boden um die Schadensstellen (wo Risse unter den Bodenoberfläche verschwinden entfernen (aber auspassen das nicht mehr Schaden verursacht wird), lose Rinde (die mit die Finger ablösbar) ist sauber ausschneiden und alle Wundränder sauber glattschneiden. Wenn man daran glaubt, die Wunden mit "künstliche Rinde" oder "Lac Bal***) oder wasauchimmer. Das Zeugs muß etwas verdünnt werden um diese Risse (möglichst) zu schließen.
    Trotzdem gut im Auge behalten. Wenn das Wundverschußmittel rissig wird kann es noch mehr Schaden anrichten.

    2. Erstmal nichts machen, auf's beste hoffen und den Baum im Auge behalten.

    Ich habe mit 'ne Kumpel (Baumpflegefirma) von mir darüber gesprochen, er sieht das so wie ich. Garantie gibt's sowieso nicht.

    Du fragst Was wurde ein Baumchirurg kostet?? Absolut keine Ahnung was es bei Dir kosten wurde, mein Kumpel berechnet €43,00/Std plus Anfahrt für alle Baumpflegetätigkeiten sofern kein besondere Situation vorliegt.

    Gruß,
    Mark
     
  • Atharon

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    Hallo.
    Ich habe mich jetzt für folgende Maßnahmen entschieden:

    1.) Restliches Obst abernten - kann definitiv nicht schaden und der Baum hat mehr Kraft für anderweitiges.

    2.) Sommerschnitt - nach Mondkalender wäre das nächsten Samstag ideal.

    3.) Um den Stamm Moose / Gras / Erde vorsichtig entfernen

    4.) Jute- Band für die nächsten 2 Wochen drauflassen um weitere Verletzungen zu vermeiden

    5.) Nach 2-3 Wochen müsste genauer erkennbar sein welche Rindenteile noch funktional sind / weg müssen und dann kann neu entschieden werden welche weggeschnitten werden.

    Was hältst du von dem Plan?
    Ok soweit?

    Gruß,
    Stefan
     
  • Rhoener55

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    Hallo Stefan,

    das Obst am Baum reifenlassen ( Wachstum vom Obst ist bereits weitgehendst abgeschlossen).

    Auf Schnittmaßnahmen verzichten, der Baum soll sämtliche Heilungskräfte für den Stammverletzung aufbringen können (früheste Schniit wäre m.M.n. Juni 2012)!

    Punkt 3-5 stimme ich zu.

    Gruß,
    Mark
     

    mar-der

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    Hallo
    ich hoffe Du hast die lose Rinde noch nicht entfernt.
    Dann nimm eine lange Schnur oder Draht und umwickle in einem Abstand von etwa 1 cm den Baum von unten nach oben oder umgekehrt über die gesammte Schadstelle (lose Rinde) und gegebenfals zurück. Möglich ist auch ein dichtes Umwickeln mit einem breiten Tesakrepp vorher, um die Schädlinge abzuhalten und die Rinde nicht austrocknen zu lassen und dann mit Schnur oder Draht......
    Dabei sollte die Rinde möglichst eng an den Stamm anliegen um ein Anwachsen zu ermöglichen, sowie ein Austrocknen der Rinde zu verhindern.
    Kalk, Lehm oder Wundverschlußmittel solltest Du noch nicht verwenden, damit nichts zwischen Rinde und Stamm eindringt.
    Habe das schon öfter mit sehr gutem Erfolg gemacht. ZB Frostschaden an einem Kirsch- u. Nußbaum, Abfegen der Rinde eines Apfelbaumes mit zusätzlichem einsetzen eines Rindenteils eines anderen Apfelbaumes ua.

    Wenn Du Glück hast, wird die Rinde bis zum Spätherbst wieder angewachsen sein und nur kleine Schadstellen sichtbar sein.
    Um das Einwachsen der Schnur, Draht brauchst Du dir keine Sorgen machen. Solltest aber spätestens im Fj. 2012 wieder entfernen.
    Viel Erfolg
    Georg
     
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