Hilfe für verwahrlosten Apfelbaum

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Hallo,
vor längerem habe ich einen völlig verwahrlosten Garten übernommen und versuche mit wachsender Freude mein absolutes Nichtwissen in einen grünen Daumen zu verwandeln.

Nun meine nächste Hürde: der seit bestimmt 15 Jahren nicht gepflegter Apfelbaum. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt; denn 1. ist er einbetoniert (!) und zum 2. ist der Stamm komplett mit Efeu zugewachsen. Kurioserweise blüht er wie verrückt und die Äpfel schmecken auch nicht schlecht. Aber geschätztermaßen über die Hälfte der Früchte fallen vor der Reife ab.

Jetzt meine Fragen:

Sollte ich den Efeu am Stamm entfernen - oder ist es gar eine Art Klima-Anlage??? Hat ja bisher auch nicht wirklich geschadet und sieht irgendwie cool aus...

Im Winter konnte ich nicht genau sehen, welche Äste tot sind, also hab ich das Totholz Ende April abgeschnitten. Kann ich weitere Schnittaktionen am grünen Holz auch jetzt noch im Sommer vornehmen?
Auf die Äpfel kommts mir gar nicht so an, nur möchte aber natürlich nicht, dass der Baum eingeht - sitze so gern darunter :cool:

Die Stummel hab ich schon abgesägt, an den Wunden mit einer Hippe die Rinde "ordentlich" geschnitten und mit Baumwachs versiegelt.

Sämtliche Äste haben unzählige kleine Verzweigungen, soll ich die alle wegschneiden, sodass halbwegs "glatte" Hauptäste übrig bleiben?

Oder muss ich das Ganze doch einem Profi überlassen?

PS: den Beton hab ich schon aufgebohrt, nächstes Jahr soll der entsorgt werden, jetzt kommt aber schon mal Wasser und Luft durch...

Ich hoffe, Ihr könnt mit den Bildern was anfangen...!?

Vielen Dank,
die Stilbluete
 

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  • Hallo
    Efeu sofort weg - hat meine Zwetschkenbäume am Gewissen

    und meine Mama sagt (!!!) wenn Obstbäume so lange nicht geschnitten wurden, dann soll man das auch nicht mehr tun.
    Wie gesagt ich weiß nicht wie gut der Rat ist - mir gings gleich - habe auch einen verwahrlosten Garten übernehmen dürfen. Leider ist mein Apfelbaum wirklich schon am Ende und es frisst schon der SPecht an ihm...
    Bin mir nicht sicher obs am mütterlichen Rat liegt :-) oder ob eh nichts mehr zu retten gewesen wäre
    lg fiz
     
    Hallo Stilbluete,
    schneiden kann man den Baum schon. Ich würde ihm im Winter einige Äste rausnehmen, denn ein Baum braucht Licht, Luft und Wärme. Habe schon öfter einen derartigen Baum geschnitten. Das regt das Wachstum wieder an und es gibt junges Fruchtholz, das in ein paar Jahren Früchte trägt. Man darf es nur nicht zu bunt treiben.

    jomoal
     
  • Hi Stilblüte,

    1. Efeu schadet den Baum nicht direkt, aber bietet Schädling (und manche Nutzling) schon einen Versteck. Efeu darf nie zu mächtig werden.

    2. April ist definitiv der falsche Zeitpunkt für Baumpflege. Entweder am frostfreien Tage in Jan/Feb oder im Hochsommer. Ob Winter oder Sommerschnitt ist schon eine gewisse Philosophiefrage. Ich bevorzuge den Sommerschnitt. Ebenfalls gehen die Meinungen auseinander ob die Schnittflächen versiegelt (Baumwachs, Wundverschlußmitel) werden sollen oder nicht, ich verwende keinerlei solche Mittel ohne Nachteil erkenn zu können.

    3. Etwas einlesen unter der Bergiff "Verjüngungsschnitt" und danach handeln und dann hast Du freude am Baum die nächsten Jahrzehnte.

    Hier findest Du 'ne Anleitung zur Baumpflege: http://www.baumschuleritthaler.de/assets/files/ObstschnittLehrpfadRitthaler.pdf

    SG,
    Mark
     
  • Aber geschätztermaßen über die Hälfte der Früchte fallen vor der Reife ab.

    Die Früchte werden abgeworfen. Die Natur sorgt vor und schützt sich durch üppige Blüten vor Schwund durch Vögel, Unwetter etc. Aber wenn der Baum merkt, daß zu viele Früchte heranreifen und die Kraft nicht für alle ausreichen würde, wirft er dementsprechend ab. Mit einem vernünftigen Baumschnitt kann man das reduzieren.
     
    Aber wenn der Baum merkt, daß zu viele Früchte heranreifen und die Kraft nicht für alle ausreichen würde, wirft er dementsprechend ab. Mit einem vernünftigen Baumschnitt kann man das reduzieren.

    Hi Ostsee,

    Und auch gute Baumpflege reicht nicht wenn's zu trocken ist. In unsere Gegend werfen alle Obstsorten (inkl. Kirsche) massivst ab (in 7 Wochen lediglich 19mm Regen, davon 18mm bei einen halbstündigen Gewitter).

    SG,
    Mark
     
  • Halli Hallo,
    zunächst mal vielen Dank für Eure vielen Antworten :lol:

    In unsere Gegend werfen alle Obstsorten (inkl. Kirsche) massivst ab (in 7 Wochen lediglich 19mm Regen, davon 18mm bei einen halbstündigen Gewitter).

    Ja, auch bei uns hat es seit 6 oder 7 Wochen nicht geregnet, sodass ich fast jeden Tag gießen musste. Da der Apfelbaum wie oben gesagt zum Teil einbetoniert ist, hat er es doppelt schwer.


    Hey superdickes Dankeschön an den Fliegenfischer :D, der Link ist echt klasse!

    meine Mama sagt (!!!) wenn Obstbäume so lange nicht geschnitten wurden, dann soll man das auch nicht mehr tun.

    ... ich kenne nur den Spruch, dass man alte Bäume nicht verpflanzen soll, aber nicht mehr schneiden?

    Hinter dem Haus steht ein über 50 - 60 Jahre alter Walnussbaum, der vor 2 Jahren aufs radikalste zusammengeschnitten wurde, sodass ich dachte, das übriggebliebene jämmerliche Gerippe wird eingehen. Aber nix da. Mittlerweile hat er schon wieder eine stattliche Krone. Aber vielleicht gelten für Obstgehölze andere Regeln...?!? Hach, es gibt noch soooo viel zu lernen.

    Grüssle, muss jetzt wieder trösten gehen..... wegen Fussball und so...

    Danke, die stilbluete
     
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