Hauswasserwerk - Empfehlungen gesucht

[Spätzin]

Hallo Ihr Lieben,

unser Hauswasserwerk (HWW) namens CMI C-HWW 800 (kommt von Lux, also OBI) hat die Flügel gestreckt.
Es wurde vom Vorbesitzer unseres Hauses eingebaut und so wissen wir, dass es mindestens seit unserem Einzug in 2017 gut funktioniert hat.
Auf einem Kunststoffteil fanden wir als Herstelldatum April 2009, also arbeitet das gute Stück vielleicht schon 12-14 Jahre im Haus.

Ein paar technische Randbedingungen:
Das alte HWW hat uns mit ihren Leistungsdaten von 800 W, max. 3300 l/h oder max. 40 m Förderhöhe völlig ausgereicht.
Das HWW steht frostsicher im Haus, einen Ablauf für Leckagen haben wir nicht und bisher zum Glück nicht gebraucht.
Einen Filter hatte es auch nicht.

Jetzt soll ein neues her, welches ein bisschen länger hält und ein paar Extras bekommt:
Ordentlicher Filter
Trockenlaufschutz und vielleicht
eine zwei- oder dreistufige Leistungsregelung (damit die Pumpe nur Wasser und nicht auch noch den Untergrund wegsaugt)

Und wir möchten lange Ruhe haben.

Könnt Ihr uns eine vernünftige Marke mit zuverlässigem Produkt empfehlen?

Danke im Voraus!

 

[Tuatara]

eine zwei- oder dreistufige Leistungsregelung

Was genau stellst du dir darunter vor? Wie viel Wasser gefördert wird hängt am Ende davon ab, wie viel du abnimmst. Da kann auch eine Leistungsregelung nichts dran ändern.
Ein Trockenlaufschutz wäre bei Schaltautomaten integriert, bei HWW in der Regel nicht. Dafür laufen HWW effizienter.
Generell kann ich die KSB Multi Eco-Reihe empfehlen, hier als Multi Eco 34 (die passt von den Leistungsdaten her am besten). Gibt es als HWW und auch mit Schaltautomat. Sehr leise und effizient. Kostet allerdings als HWW locker das fünffache von der CMI C-HWW 800 und ob die KSB dann auch fünfmal so lange hält, dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer.

Ordentlicher Filter

Wenn bisher kein Filter vonnöten war: Weglassen. Bringt nur zusätzliche Schwachstellen (sprich: Undichtigkeiten) ins System.

Ehrlicher Rat: Wenn du bisher zufrieden warst, kaufe die exakt gleiche Pumpe nochmal und baue sie exakt so ein wie vorher. Das es funktioniert ist bewiesen, wegen der Haltbarkeit: man kann bei allen Pumpen Glück oder Pech haben.

 

[SebDob]

Was ist die Quelle und was wird versorgt?

 

[Spätzin]

Guten Morgen!

Vielen Dank für Eure Beiträge.

Die Quelle ist ein eigener Brunnen, den der Vorbesitzer gebohrt hat. Wir sehen eigentlich nur die Saugleitung, die ins Haus kommt und da bisher kein Filter verbaut war, sehen wir auch nicht, wie sauber das Wasser ist - hier in der Gegend gilt das Wasser als eisenhaltig (Moorgebiete rund herum).
Unsere Sorge ist nur, dass eine zu starke Pumpe anfängt, den lockeren Teil des Untergrunds abzusaugen. Früher, als wir noch in Bergisch Gladbach wohnten, haben wir mitbekommen, wie der Untergrund des Stadtarchivs in Köln weggesaugt wurde und dieses dann im übriggebliebenen Loch halb verschwand. So viel würde hier sicherlich nicht abgesaugt.

Aber vielleicht reicht uns ja auch eine Gartenpumpe, also Hauswasserwerk ohne Druckspeicher?
Wir gießen mit dem Wasser nur den Garten, d.h. wir können mehrere Zapfstellen gleichzeitig für Regner, Gartenschlauch, Tropfschlauch nutzen.

 

[Petbe]

Auf einem Kunststoffteil fanden wir als Herstelldatum April 2009, also arbeitet das gute Stück vielleicht schon 12-14 Jahre im Haus.

Aussagekräftiger ist eine entsprechende Angabe auf dem Typenschild. Da ist manchmal das Produktionsjahr einer Pumpe vermerkt.

Einzelteile werden auf "Vorrat" produziert. Es kann gut sein, dass eine heute verkaufte Pumpe Teile hat, die vor 10 Jahren produziert wurden.

- zum Filter

da kann ich Tuatara nur zustimmen. Besser ohne wenn es bisher so funktioniert hat.


- zur zwei- oder dreistufigen Leistungsregelung

vielleicht gibt es da ein Missverständnis. Wenn bei einer Pumpe steht "dreistufig" bedeutet das, die Pumpe besteht aus mehreren "Stufen". Pro Stufe werden gut 1bar erzeugt. Bei einer 3-stufigen sind das gut 3bar. Das aber immer, man kann da nichts einstellen.

Deine jetzige ist eine sog "Jet-Pumpe". Die hat immer nur eine Stufe. Die ist idR lauter als eine "mehrstufige".


- gleichzeitig für Regner, Gartenschlauch, Tropfschlauch nutzen.

Bei der Systemwahl hast Du die Auswahl zwischen einem Hauswasserwerk (HWW), idR ohne Trockenlaufschutz und einem Hauswasserautomaten (HWA), immer mit Trockenlaufschutz.

Ein HWA verlangt aber immer nach einer bestimmten Mindestmenge Wasser die abgenommen wird. Das kann bei einem Tropfschlauch, wird der alleine betrieben, kritisch werden. Deshalb sollte der Tropfschlauch um zu verhindern, dass die Pumpe taktet oder, wenn sie durchläuft aber nur wenig Durchfluss hat der sie kühlt, immer zusammen mit einem größeren Verbraucher betrieben werden.

Ein HWW arbeitet anders. Es füllt den Behälter, schaltet ab, der Behälter beliefert den Tropfschlauch solange, bis der Druck auf den Einschaltdruck abgesunken ist. Die Pumpe wird jetzt kurz laufen, das Prozedere beginnt wieder von vorne.


- Pumpenempfehlung

Wenn ich mir die Bewertungen zu Deiner jetzigen Pumpe ansehe, bin ich von deren "Langlebigkeit" nicht so überzeugt.

Ich glaube, in der Preiskategorie der CMI tun sich alle nichts. Mit Glück hält sie ein paar Jahre, mit Pech nur kurz.

Mit 10 Jahren Minimum rechnen kannst Du eher bei den schon erwähnten KSB oder zB bei einer Zehnder CPS 15/4. Die bekommt man als Hauswasserautomat mit Trockenlaufschutz für 445,--.

Gruß
Peter

 

[Spätzin]

Vielen Dank für deinen Beitrag @Petbe

Herr Spatz schaut sich gleich deinen Link an und ist dann erst mal beschäftigt.

 

[Gartentomate]

Also, ich habe seit vielen Jahren (10+?) zwei Jetpumpen in Betrieb. Was soll daran groß kaputt gehen?
Bei Einer habe ich jetzt die Kugellager und die Wellendichtung ersetzt. Eventuell fällt noch der Motorkondensator aus. Gibts Alles für kleines Geld online zu kaufen.

 

[SebDob]

Ich bin jetzt kein Fan von, aber Gardena hat leistungsgesteuerte gartenpumpen. Ohne Kessel. Keine Ahnung was gardena selbst an Garantie gibt, aber etwa toom gibt 5 Jahre auf alles mit Motor.

 

[Petbe]

Hallo SebDob

Gardena hat leistungsgesteuerte gartenpumpen

Du meinst die "Automatik-Pumpen"? Das sind auch ganz normale Hauswasserautomaten bei denen nur die Pumpensteuerung im Pumpengehäuse integriert ist und nicht als externes Teil oben drauf sitzt.

Vorteil: alles schick und schön kompakt.

Nachteil: wenn die Elektronik in der Steuerung defekt wird (und sie wird es), fällt die ganze Pumpe aus. Das ist dann idR ein Fall für den Service. Drum ist meine Empfehlung immer, möglichst eine externe Steuerung verwenden.

Bei einer externen Steuerung kann man die Pumpe beim Ausfall der Steuerung manuell weiter betreiben. Die Steuerung kann man dann einfach selbst durch eine x-beliebige andere ersetzen.

 

[SebDob]

Da du es gern wörtlich festnageln willst. In einem bewässerungstreat hatte jmd eine „schwarze“ Pumpe, ich hätte gedacht gardena. Diese war in der Leistung variabel. Kostete auch glaube gut 380€.

Jetzt recherchierst du selbst und ich suche nicht mehr mit.

 

[Tuatara]

eine „schwarze“ Pumpe, ich hätte gedacht gardena. Diese war in der Leistung variabel.

Vielleicht die Grundfos Scala2? Die hat tatsächlich eine eingebaute Drehzahlregelung. Kostet ab 500€ aufwärts. Habe aber schon öfters gelesen, dass die nicht lange halten. Fangen wohl nicht selten nach etwas über zwei Jahren an, undicht zu werden.

 

[Spätzin]

Guten Morgen!

Herr Spatz hat sich entschieden und schreibt euch:

Vielen Dank für die Tipps zum Hauswasserwerk. Einige Modelle sind zwar interessant, aber auch teuer - und wenn ich kein Indiz habe, ob es gut ist oder nur so aussieht, bin ich etwas vorsichtig. Das alte Hauswasserwerk scheint es auch nicht mehr zu geben, jedenfalls sieht das, was OBI da verkauft, nicht so aus, wie das was jetzt den Weg alles Vergänglichen geht.

Ich habe das Metabo Hauswasserwerk HWW 4500/25 Inox (600972000) bestellt, dass etwas mehr Leistung hat, als unser altes, aber es hat genausoviel gekostet, wie das kleinere Modell von Metabo, welches unserer Pumpe entsprach. Da war die Entscheidung leicht.

Der Energieverbrauch ist uns übrigens fast egal. Wir wässern nur, wenn die Sonne die Pflanzen brät, und dann liefert die PV Überschuss-Strom, den ich entweder selbst verbrauchen kann oder der von den Stadtwerken zu einem nicht-verhandelbaren Spott-Preis quasi-enteignet wird. Da gönnen wir uns dann lieber selbst ein wenig Stromverschwendung.

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Mit Herrn Spatz muss ich noch mal über den Satz "Wir wässern nur, wenn die Sonne die Pflanzen brät..." sprechen. Irgendwie hat er da was mit dem Wässern nicht mitbekommen.


Jetzt bin ich gespannt, ob ich mit dem HWW zufrieden sein werde.