... und wie wir zu ihnen kamen:
"Du, unser Ant'n hat Junge, mogst oa" war die Frage und unsere harmlose Antwort war "ja".
Am nöchsten Tag kamen Hans und Grete in einem Pappkarton an.
Wohnung bezogen sie im Hühnerstall.
Das ging ganz gut, denn die Hühner sitzen oben auf'm Stangerl und die Enten unten in der hintersten Ecke.
Nach ein paar Tagen absoluter Schüchternheit und vermutlich auch voller Sehnsucht nach Eltern und Geschwister, wagten sie sich mit den Hühnern ins Freie.
Zunächst im Hühnerlauf, aber nach ein paar Wochen durften sie raus in den Garten, denn sie sollten ja auf Schneckenjagd gehen.
Mein Mann hat im Schweisse seines Angesichtes den Garten abgedichtet.
Wo immer irgendwo die Möglichkeit zum Durchschlupf gegeben war hat er mit Brettern unterschiedlichster Art, abgedichtet, zugenagelt, verstopft.
Nein, der Garten gewann dadurch nicht an attraktivität, er hatte unverkennbar was vom Barackstil.
Mein Mann betrachtete also sein Werk voller Stolz, die Enten auch, dann nahmen sie einen Anlauf und flogen 4 Meter hoch über die Garage aufs Feld nach draussen!!!
Wo aber der Futtertrog steht, da kommt man gerne wieder zurück und schliesslich wurden die Ausbrüche immer weniger und die Flughöhe immer niedriger und die Bretter verschwanden wieder.
Hans und Grete waren emsig. Sie durchwuselten den Garten frassen alles was schleimig und ekelhaft war und sogar die Nachbarn stellten fest, dass die Schnecken in ihren Gärten weniger wurden.
Hans und Grete badeten voller Lust in einer Sandmuschel (tägliches Wasser wechseln und im Sommer zweimal täglich) und Hans beglückte Grete mit schöner Regelmässigkeit.
Es kam wie es kommen musste, Grete fing an Eier zu legen, hellgrüne, täglich eins.
So ein Entenei könnte man zwar essen, aber von Schneckerernährten Enten - wir haben sie dem Kindergarten zum Ausblasen gebracht für Ostern.
Nach ein paar Wochen stellte Grete die Eierproduktion wieder ein. Meinten wir.
Grete baute sich im Stall ganz hinten ein riesengrosses Nest.
Und sie brütete.
Es war zuspät und die ganze Geschichte zu entfernen, Grete war leidenschaftliche Brüterin, ganz Mutter in spe. Wer kann so einem natürlichen Vorgang durch Entfernung des Geleges Abbruch tun. Wir konnten es nicht.
Nach ein paar Wochen wuselten 9 junge Entchen im Hühnerstall herum.
Nun hiess es wieder absondern. Man weiss ja nicht, wie die Hühner auf die Fresskonkurrenz reagieren.
Hans hielt sich diskret im Hintergrund und Grete wurde zur Übermutter.
Wir dichteten wieder ab, spannten Gardinen, bauten ein Regendach, schleppten Stroh. Wenn Grete lautstark losplärrte startete ich nach draussen, denn dann war was mit den Jungen.
Einmal wären sie beinahe ertrunken, denn ich in meiner Städternaivität meinte, auch junge Enten bräuchten Wasser. Die normalen Schwimmenten schon, die Laufenten erst wenn sie erwachsen sind.
Grete plärrte, ich rannte, warf fünf von den ums Überleben kämpfenden Entlein
aus dem 5cm hohen Wasserbecken. 2 watschelten zu Mama drei lagen erschöpft und dem Tode nahe auf dem Boden.
Ich nahm sie an meine Brust, habe geföhnt und gebetet und sie wurden wieder.
Gott sei Dank.
In meinem ganzen Leben hab ich noch nicht so oft bis 9 gezählt wie in der Zeit der jungen Entlein.
Aber sie sind ja nicht lange so klein und niedlich. Ruck zuck werden sie gross, wollten Wasser, wollten Salat, wollten mehr Auslauf, beherrschten den ganzen Hühnerhof. Die Hühner sassen verschüchtert unterm Regendach, die Nachbarin riet zu Hausschlachtung und keiner wollte sie! Neun lebfrische, aktive Laufenten unbestimmbaren Geschlechts.
Schliesslich nahm sie die Geflügelhändlerin, bei der wir unsere Hühner kaufen, ab.
"Was kriagt's n dafür" wollte sie wissen, und als wir sagten "nix" waren alle zufrieden.
Seitdem achten wir genauestens drauf, ob Grete wieder Muttergefühle bekommt.
Die Eier will inzwischen auch der Kindergarten nicht mehr, jetzt bringen wir sie in den Wald, irgend ein Raubzeug wird sie wohl mit Genuss verspeisen.
Die leidige Stallpflicht wegen der Vogelgrippe wird wohl dazu führen, dass wir uns von Hans und Grete trennen müssen.
Die beiden benehmen sich nämlich, eingesperrt mit den Hühnern, äusserst agressiv. Vielleicht fällt uns ja bis zum nächstenWinter noch was anderes ein.
Schaun ma amal.
Und wenns Euch interessiert, dann erzähl ich Euch noch die Geschichten von Wally, Vroni, von Fritzi, Katerle und Wiggerl, die alle schon im Katzenhimmel sind.
Servus
Ludovika
"Du, unser Ant'n hat Junge, mogst oa" war die Frage und unsere harmlose Antwort war "ja".
Am nöchsten Tag kamen Hans und Grete in einem Pappkarton an.
Wohnung bezogen sie im Hühnerstall.
Das ging ganz gut, denn die Hühner sitzen oben auf'm Stangerl und die Enten unten in der hintersten Ecke.
Nach ein paar Tagen absoluter Schüchternheit und vermutlich auch voller Sehnsucht nach Eltern und Geschwister, wagten sie sich mit den Hühnern ins Freie.
Zunächst im Hühnerlauf, aber nach ein paar Wochen durften sie raus in den Garten, denn sie sollten ja auf Schneckenjagd gehen.
Mein Mann hat im Schweisse seines Angesichtes den Garten abgedichtet.
Wo immer irgendwo die Möglichkeit zum Durchschlupf gegeben war hat er mit Brettern unterschiedlichster Art, abgedichtet, zugenagelt, verstopft.
Nein, der Garten gewann dadurch nicht an attraktivität, er hatte unverkennbar was vom Barackstil.
Mein Mann betrachtete also sein Werk voller Stolz, die Enten auch, dann nahmen sie einen Anlauf und flogen 4 Meter hoch über die Garage aufs Feld nach draussen!!!
Wo aber der Futtertrog steht, da kommt man gerne wieder zurück und schliesslich wurden die Ausbrüche immer weniger und die Flughöhe immer niedriger und die Bretter verschwanden wieder.
Hans und Grete waren emsig. Sie durchwuselten den Garten frassen alles was schleimig und ekelhaft war und sogar die Nachbarn stellten fest, dass die Schnecken in ihren Gärten weniger wurden.
Hans und Grete badeten voller Lust in einer Sandmuschel (tägliches Wasser wechseln und im Sommer zweimal täglich) und Hans beglückte Grete mit schöner Regelmässigkeit.
Es kam wie es kommen musste, Grete fing an Eier zu legen, hellgrüne, täglich eins.
So ein Entenei könnte man zwar essen, aber von Schneckerernährten Enten - wir haben sie dem Kindergarten zum Ausblasen gebracht für Ostern.
Nach ein paar Wochen stellte Grete die Eierproduktion wieder ein. Meinten wir.
Grete baute sich im Stall ganz hinten ein riesengrosses Nest.
Und sie brütete.
Es war zuspät und die ganze Geschichte zu entfernen, Grete war leidenschaftliche Brüterin, ganz Mutter in spe. Wer kann so einem natürlichen Vorgang durch Entfernung des Geleges Abbruch tun. Wir konnten es nicht.
Nach ein paar Wochen wuselten 9 junge Entchen im Hühnerstall herum.
Nun hiess es wieder absondern. Man weiss ja nicht, wie die Hühner auf die Fresskonkurrenz reagieren.
Hans hielt sich diskret im Hintergrund und Grete wurde zur Übermutter.
Wir dichteten wieder ab, spannten Gardinen, bauten ein Regendach, schleppten Stroh. Wenn Grete lautstark losplärrte startete ich nach draussen, denn dann war was mit den Jungen.
Einmal wären sie beinahe ertrunken, denn ich in meiner Städternaivität meinte, auch junge Enten bräuchten Wasser. Die normalen Schwimmenten schon, die Laufenten erst wenn sie erwachsen sind.
Grete plärrte, ich rannte, warf fünf von den ums Überleben kämpfenden Entlein
aus dem 5cm hohen Wasserbecken. 2 watschelten zu Mama drei lagen erschöpft und dem Tode nahe auf dem Boden.
Ich nahm sie an meine Brust, habe geföhnt und gebetet und sie wurden wieder.
Gott sei Dank.
In meinem ganzen Leben hab ich noch nicht so oft bis 9 gezählt wie in der Zeit der jungen Entlein.
Aber sie sind ja nicht lange so klein und niedlich. Ruck zuck werden sie gross, wollten Wasser, wollten Salat, wollten mehr Auslauf, beherrschten den ganzen Hühnerhof. Die Hühner sassen verschüchtert unterm Regendach, die Nachbarin riet zu Hausschlachtung und keiner wollte sie! Neun lebfrische, aktive Laufenten unbestimmbaren Geschlechts.
Schliesslich nahm sie die Geflügelhändlerin, bei der wir unsere Hühner kaufen, ab.
"Was kriagt's n dafür" wollte sie wissen, und als wir sagten "nix" waren alle zufrieden.
Seitdem achten wir genauestens drauf, ob Grete wieder Muttergefühle bekommt.
Die Eier will inzwischen auch der Kindergarten nicht mehr, jetzt bringen wir sie in den Wald, irgend ein Raubzeug wird sie wohl mit Genuss verspeisen.
Die leidige Stallpflicht wegen der Vogelgrippe wird wohl dazu führen, dass wir uns von Hans und Grete trennen müssen.
Die beiden benehmen sich nämlich, eingesperrt mit den Hühnern, äusserst agressiv. Vielleicht fällt uns ja bis zum nächstenWinter noch was anderes ein.
Schaun ma amal.
Und wenns Euch interessiert, dann erzähl ich Euch noch die Geschichten von Wally, Vroni, von Fritzi, Katerle und Wiggerl, die alle schon im Katzenhimmel sind.
Servus
Ludovika