Grundofen selber bauen?

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Burgundisch Limburg
Hallo liebe Mitforianer,

hat schon jemand von euch einen Grundofen selber gebaut/Bausatzerfahrungen? Wir erwägen (omG, wir erwägen unglaublich viel zur Zeit :rolleyes:) nebst einer Heizung im Anbau noch einen Grundofen zu setzen, möchten aber kein fertiges Produkt kaufen, sondern **********d selber bauen.
Wenn das jemand mal gemacht hat, freue ich mich über Erfahrungswerte!

Danke, Sabine

**********, sehr seltsam. Sparsamkeit wird hier geixxxxt :rolleyes: also umschreibe ich es: Für wenig Kohlen selber bauen :rolleyes:
 
  • Hi Sabine,

    Bin kein Ofenbauer, habe einige male mitgelholfen bei Ofenbau.

    Step 1 - mit den Schornsteinfeger reden (dieses Gespräch soll erstmal nichts kosten). Er muß den Ofen zum Schluß abnehmen, sonst darfst Du es nicht anfeuern. Erst wenn er ein grundsätzliches OK (und u.A. auch die Rahmenbedingungen für den Betrieb festlegt) gibt dann weiter mit

    Step 2 - Statiker ausrechnenlassen ob das Ist Zustand das gedachte hohe Last (Grundöfen können locker 1000kg/m² mitbringen) problemlos aufnehmen kann (bzw. ob bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen.

    erst danach geht's los mit Ofenauswahl. Aufbau ist nicht schwer per se, aber es gibt genug Möglichkeiten was falsch zu machen (bzw was kaputt zu machen). Falls Bausatz, dann auf eine verständliche Aufbauanleitung bestehen! Vorteil beim Selbstbau, wenn der Ofen nicht macht wie gedacht, hat man den Schuldigen griffbereit.

    LG,
    Mark
     
    Dieser hier dürfte so etwas wie das Referenzmodell sein:
    grundofen01.jpg

    ©sancal Heiztechnik GmbH
    Gewicht "nur" 350 kg, angeblich idiotensicherer Bausatz.
    Wenn der Schornsteinfeger beim vorherigen Besuch den Kaminzug an sich grundsätzlich als okay bezeichnet hat, und der Ofen technisch gesehen (Rohrdurchmesser, Bauart) dazu kompatibl ist, wo sollte das Problem liegen?
    Desgl. bei Erdgeschossmontage (nicht unterkellert) auf Betondecke.
    Auch ein gut gefüllter Schrank oder ein Regal kann entsprechendes Gewicht/m² erreichen, da holt man sich doch auch nicht immer einen Statiker.

    Generell: Ehrlichgesagt wundern mich in Foren die häufigen Empfehlungen der Richtung, "mal eben" einen Statiker 'ranzuholen, "mal eben" bei einem Ingenieurbüro was ausrechnen zu lassen, "mal eben" hier einen Fachmann, "mal eben" da einen Experten zu Rate zu ziehen. Leute, traut Ihr euch nichts mehr selber zu? Natürlich gibt es Vorschriften, die ihre Berechtigung haben, aber gerade im Zeitalter der DIN-Regelungen und sonstiger Verordnungen sollte man doch ab und zu seinen gesunden Menschenverstand walten lassen. Gerade die ganzen offiziellen Regelungen ändern sich doch schneller als folgsame Geister sie verinnerlichen können.
    Wenn man allein schon zurückdenkt, was für giftige Pampe in Haus und Garten noch vor gar nicht so langer Zeit alle Unbedenklichkeitssiegel nach DIN hatte, von "unabhängigen" Laboren getestet usw …
     
  • Ich stimme zwar zu dass man nicht wegen jedem Kleinkram zum Fachmann rennen muß, aber so leichtfertig zu fordern "mal den gesunden Menschenverstand" walten zu lassen ist schon fast sträflich. Es gibt schon einen Grund warum Fachleute ihren Beruf in langen Jahren erlernen, ganz sicher nicht deswegen weil Hinz und Kunz dasWissen und Können ebenso mal aus dem Ärmel schütteln!
    Ich habe in meinem Haus den Grundofen selber gebaut und bin um eine heilsame Erfahrung reicher. Machbar ist das schon, er funktioniert auch gut. Man muß aber wirklich darauf bestehen eine detailierte Montageanleitung zu bekommen und vorzugsweise sollten die Bestandteile maßgenau vorgefertigt werden. Bei meinem Bausatz musste ich die Schamottsteine zum Teil selbst zuschneiden und das ist auch mit Diamanttrennscheiben eine langwierige und mühsame Arbeit.
    Wenn der Ofen in einen Neubau kommen soll ist es ja kein Problem mal mit dem Bauunternehmer bezüglich der Belastbarkeit zu reden, nur um wirklich sicher zu gehen. Die Folgen, wenn es in die Hose gehen sollte, sind so unangenehm das die kurze Rückfrage alle mal ihren Wert hat.
     
  • Es war auch weniger auf den Ofenselberbau gemünzt als vielmehr die generelle Tendenz, Ratsuchenden in Foren zu raten, einen Fachmann zu konsultieren.

    Hier im Gartenforum kommt ja auch nicht ständig der Rat, einen professionellen Gartenbaubetrieb zu konsultieren, genau so wenig, wie im Computerforum der Rat kommt, die Kiste in die Fachwerkstatt zu bringen.

    Man sollte nie vergessen, dass es in erster Linie um Vorab-Meinungsbildung geht; wenn es dann wirklich konkret wird, ist es doch selbstverständlich, die nötigen und vorgeschriebenen Fachleute zu konsultieren.

    Die Details beim Selbst-Zusammenbau eines Ofens wie z.B. Sägen von Schamottsteinen haben ja auch wenig mit Schornsteinfeger oder Baustatiker zu tun.

    Vor der großen Modewelle der Baumarktkaminöfen, offenbar ausgelöst durch die Kago-Werbung an Autobahn-Urinalen, gab es ja viel öfter die Notwendigkeit, einen Ofen selber zu bauen, bzw. bauen zu lassen, weil das Angebot gar nicht so groß war. Aus dieser Zeit könnte m.E. ja noch ein großer Erfahrungsschatz resultieren, seien es auch nur Adressen von pensionierten Ofensetzern, die unterstützend oder Hand anlegend so ein Projekt betreuen.

    Es gibt ja inzwischen zum Glück auch so einige Firmen, die historische Öfen vor dem Bauschuttcontainer retten und für den Neuaufbau anbieten. So ein Schätzchen hatte ich in den 80er-Jahren in meiner Berliner Wohnung, aber das sind teilweise wirklich Monstren, was Gewicht und Abmessung angeht; dagegen ist ein moderner Grundofen wie der oben abgebildete geradezu kompakt. Viele Selbstbauöfen, die im Internet angeboten werden, haben die abgerundeten organischen Formen traditionellen Lehmbaus. Sicherlich ganz reizvoll, aber nicht unbedingt für jeden Geschmack.

    Wenn ein Hersteller so ein Ofenmodell dezidiert als Selbstbausatz anbietet, sollte man doch davon ausgehen, dass eine Anleitung, die den Namen verdient, mitgeliefert wird und dass man zur Not auch einen "echten" Menschen ans Telefon bekommt und keinen CallCenter-Automaten. Allein dafür ist der evtl. Produktmehrpreis doch schon im übertragenen Sinne unbezahlbar.
     
    Hallo,

    das abgebildete Kachelöfchen ist klar keine große Belastung und kann auf's Estrich aufgestellt werden, aber wir wissen nicht was Sabine sich vorstellt. Mein Kumpel hat sowas ähnliches wie unten abgebildet in sein Haus verbaut. Soweit ich mich erinnern kann lag der Gesamtlast bei etwa 900kg pro m² (ergo OK vom Statikus absolut notwendig). Daher kann ein generelles OK im Forum geben böse ins Auge gehen.

    Auch finde ich daß der Erstberatung vom Schornsteinfeger vor man überhaupt weiter überlegt sinnvoll, wenn notwendige Maßnahmen (Zug frei und passend, KWL Konflikte, Raumluftunabhängigkeit usw) erforderlich sind dann kann es dazu führen daß der Projekt gleich ad acta gelegt wird.

    Daß darüber beschwert wird wenn man an die notwendige Fachleuten hinweist kann ich nicht verstehen (die Kosten sind extremst überschaubar - Schornsteinfeger kostet erstmal nichts und Statiker für diese relativ einfache Aufgabe etwa 'ne Fuffi bis Hunni), schließlich geht's nicht nur um eine problemlose Inbetriebnahme - sondern daß der Baustubstanz intakt bleibt.

    Es ist einfach eine "ganz easy - mach 'mal" im Inet zu geben wenn man nicht greifbar ist wenn's in die Hose geht. Kann sein daß Firma A ein gute Aufbauanleitung mitliefert und kompetente Fachpersonal per Telefon erreichbar sind, ich kenne es allerdings anders.

    Gruß,
    Mark
     

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